Spectre (Die Geschichte von James Bond)


James Bond – Spectre: Der Nostalgieteil. Die tote M hat Bond ein Video mit einer Zielperson hinterlassen, wobei man sich fragt, wie sie auf diese vielversprechende Spur gestoßen ist, warum sie diese nicht schon während ihrer Lebzeiten verfolgt hat und warum sie nur Bond darauf ansetzt, der dadurch ein dezentes Problem mit dem neuen M bekommen könnte. Doch wie dem auch sei, unser Held soll das Ziel dem Fährmann vorstellen und dann seiner Beisetzung beiwohnen.
Und so bummelt Bond nach Mexiko City, frönt dem Tag der Toten, unterbricht, unhöflich wie er nun einmal ist, einen geschmeidigen Deal beim Aperitif durch bleihaltige Argumente, reißt einen Häuserblock ein und disloziert das Gehirn seines Ziels. Wieder ein typischer Montagmorgen eben. Die Verfolgung durch die verkleidete Parade erinnert an die Szene aus Moonraker beim Carneval in Rio de Janero und der anschließende Helikopterkampf an das Ende von Blofeld in „For Your Eyes Only.“ Und dann haben wir da noch das Oktopus-Symbol von Oktopussy. Eine Nostagliekeule. Auf alle Fälle hat sich die Action gelohnt, denn nun besitzt Bond einen schicken Ring der noch immer unbekannten Geheimgesellschaft.
Der neue M ist, vollkommen überraschend, sauer, da sich Bond wieder einmal ein Beispiel am Demolitionman genommen hat und suspendiert unseren Helden. Er hat gerade mit C, dem neuen Chef des Joint Intelligence Service zu kämpfen, der die Geheimagenten abschaffen möchte. Da C von Moriarty verkörpert wird, hege ich sofort tiefes Vertrauen in den Mann. Mal ganz ehrlich, wer engagiert Andrew Scott schon für die Rolle eines Goodguys? Er steht kurz davor, die Kontrolle über den Geheimdienst diverser Länder zu übernehmen, wobei Südafrika sicherlich überaus erpicht darauf ist, von London aus verteidigt zu werden. Inzwischen nehmen die weltweiten Terroranschläge zu.
Auch Bond darf ein bisschen in Nostalgie schwelgen und findet in den verbrannten Überresten von seinem ehemaligen Zuhause Skyfall eine Vormundschaft und ein Foto von seinem Ziehvater und seinem Ziehbruder. Natürlich erledigt er weiterhin seine Arbeit, wie in jedem Bond und vertraut in erster Linie Moneypenny, da sie ja auf ihn geschossen hat und Q. Die Bootsfahrt auf der Themse erinnert an „Die Welt ist nicht genug.“ Unser Tüftler injiziert Bond Smartblood, was an Casino Royal erinnert und womit unser Held jederzeit ortbar ist. Außerdem bekommt er eine Uhr mit einem besonders lauten Wecker.
Die Beisetzung findet in Rom statt, Q verhehlt Bonds Ausflug und unser Held klaut den Wagen von 009. Ein Scherz unter Kollegen. Er observiert geduldig das Begräbnis, freundet sich mit der Witwe des Mannes an, den er vor wenigen Tagen gerade erst in die ewige Saune geschickt hat, tötet einige Schergen und legt die MILF flach. Immerhin duzt sie ihren Stecher beim alten Rein-Raus-Spiel, nicht so wie in „Feuerball.“
Sie erzählt ihm von einer kleinen Gruppentherapiesitzung der Organisation, welche diese praktischerweise gerade an diesem Abend in Rom abhält. Bond kommt mit seinem Ring zur Party, wo sich Blofeld offen zeigt. Da die Organisation, deren Namen noch immer niemand von uns kennt, schon seit „Dr. No“ unglaublich gerne ihre eigenen Agenten tötet, zerquetscht Bautista ein Ratsmitglied und nimmt seinen Platz ein. Außerdem soll der blasse König, bei dem es sich nur um Mr. White handeln kann, in Österreich getötet werden. Plötzlich spricht Blofeld direkt zum versteckten Bond, der ihn als seinen Ziehbruder Franz Oberhauser erkennt, der jedoch schon längst tot sein sollte. Unser Held muss fliehen und driftet geschmeidig durch Rom, wobei Q vergessen hat, die Magazine seines Wagens nachzuladen.
Bond gondelt nach Österreich, wo Mr. White bereits im Sterben liegt. Er wurde durch die Organisation über sein Handy mit Radioaktivität verstrahlt. An dieser Stelle frage ich mich, wieso sie dann noch einen Killer schickt. Whitys Tochter kann Bond zum nächsten Puzzlestück bringen, wenn er sie dafür beschützt. In der dritten österreichischen Location (plus Christoph Walz als Antagonist) in der Craig-Saga, besucht unser Lederhosenheld die Tochter Madeleine in einer Klinik und lässt sich von ihr therapieren. Er macht ihr Angst, indem er ihr erzählt, dass er ein Killer ist, was wieder einmal ein gutes Fundament für eine Beziehung ist. Sie wird von Bautista entführt, doch Bond kann sie retten.
Inzwischen taucht auch Q auf, der auf dem Ring die Fingerabdrücke sämtlicher Antagonisten und Statisten findet und entkommt Bautistas Schergen in einer Gondelszene, die an die Szene aus … Naja, Nostalgie eben. Und endlich verrät Madeleine wie die Organisation heißt. Es ist schon eine geniale Leistung, den ominösen Namen ganze dreieinhalb Teile geheim zu halten und ihn dann vorab im Titel zu verraten. Mann, war ich überrascht. Madeleine offenbart das nächste Ziel als eine Wohnung in Marokko. Bekommen die für jeden Landeswechsel einen Bonus?
Bond und Madeleine besuchen einen verträumten Ort, wo Whity oft mit seiner Frau und seiner Tochter Urlaub gemacht hat. Dabei kommt unsere holde Maid dem Casanova schon etwas näher. Bond gießt sich einen hinter die Binde, zerlegt die Bude und findet einen geheimen Raum, von wo aus Whity Blofelds Versteck finden wollte. Er hat es in vielen Jahren zwar nicht geschafft, dafür gelingt es Bond innerhalb von Sekunden, was überschaubaren Sinn macht. Die Location könnte kaum einprägsamer sein, denn Blofeld befindet sich in irgendeiner Wüste und dort noch ein wenig abgelegen.
Inzwischen botet C M aus, kommt an die Macht und kündigt alle Doppelnullagenten, was arbeitsrechtlich sehr fragwürdig ist. M lässt alle Smartblooddateien löschen, damit Bond Handlungsfreiheit hat, kreuzt die Finger und hofft auf das Beste. Unsere beiden neuen Helden fahren in einem Zug in besagte Wüste, wo sie einen Wodka Martini Dirty bestellen, der jedoch glasklar ist. In der darauffolgenden Schlägerei entledigt sich Bond Bautistas, was an „Der Spion, der mich liebt“ mit Beißer erinnert und endlich kann er seinen Dübel versenken.
Am Bahnhof der berühmten Wüste angekommen, lassen sie sich von einem Schergen von Blofeld abholen. Der Antagonist muss noch nicht einmal eine Falle stellen. Bond folgt mit seiner Geliebten der Einladung des größten Bösewichts seines Universums. Wie kommt er auf die Idee, dass sie da beide wieder heil rauskommen? Ich finde das ein wenig verantwortungslos ihr gegenüber. Blofeld könnte weiß Gott was mit ihr anstellen. Oder weiß Bond, dass er ein kleiner Turnbeutelvergesser ist? Sie kommen in einen Meteoritenkrater, der zwar ausnahmsweise nicht geflutet ist, aber an die Hälfte aller Bondteile erinnert und befinden sich nun vollständig in Blofelds Einfluss.
Bond hat alle Schergen des Antagonisten getötet und dieser wiederum alle Menschen, die unser Held je geliebt hat. Also Bonds Ziehvater, weil Blofeld eifersüchtig war, Vesper, M und alle anderen Frauen. Unser lieber Franzl hat auf der Uni also Wirtschaft geschwänzt und sich dafür auf die Rache konzentriert. Er will Bond einfach nur quälen, weshalb es mich überrascht, dass seine Bude so gut läuft. Der Franzl ist irgendwie ziemlich pathetic. Und plötzlich sollen auch noch alle Antagonisten für ihn gearbeitet haben. Green hat irgendwie Bolivien terrorisiert, Le Chiffre wollte internationale Bank spielen und Silver wollte sich lediglich an M rächen. Das waren nicht gerade weltweite Terroristen, was die Sinnhaftigkeit wieder einmal überschaubar macht. Aber nun kontrolliert Franzl C und damit das neue Sicherheitsprogramm der halben Welt.
Blofeld beginnt Bond in den Kopf zu bohren, was permanente Schäden verursachen sollte, aber nicht die geringsten Auswirkungen zeigen. Dies erinnert an „Die Welt ist nicht genug“ und wie es aussieht, macht es diese Mal unseren Helden zum Übermenschen. Wieder einmal verliebt sich das Dirndl während der Folter etwas schwer nachvollziehbar in unseren Helden, was das Fundament für eine Langzeitbeziehung weiter zementiert. Zum Glück hat der versierte Franzl Bond seine Agentenuhr gelassen und lässt sich mit dieser gleich darauf geschmeidig in die Luft sprengen. Durch die Bohrungen im Gehirn ist es für Bond nun natürlich ein Leichtes die Armee zu überwältigen und den gesamten Komplex im Nirgendwo in die Luft zu sprengen.
Bond und Madeleine reisen nach London zurück, wo sie ihren Geliebten verlässt. Optimaler Zeitpunkt. War wohl doch nicht die beste Grundlage für eine Ehe. Bond und M legen los und lassen sich sogleich von Blofelds Schergen übertölpeln. Alles, was jetzt geschieht, wurde sowohl von Franzl, als auch von James und M minuziös geplant. So wie man in Schach eben auch mindestens 14 Züge und Milliarden hoch Milliarden Möglichkeiten vorausberechnet. Da haben sich die Schreiber im Hintergrund garantiert ganz viel dabei gedacht. Q hackt die Lebensläufe und Bewerbungsschreiben der Agenten und verhindert ihre Kündigung, M stellt C eine Dauerkarte für Dantes neunten Kreis aus und Bond springt mit der von Blofeld entführten Madeleine von einem Hochhaus, bevor es explodiert.
Franzl hat die gewaltige Explosion in der Wüste selbstverständlich mit einem tiefen Kratzer überlebt. In seinem Drogenwahn quasselt er irgendetwas davon, dass seine Wunden heilen werden, obwohl er ein Aug verloren hat. Da er bisher so garstig war, hat er mit seiner Entführung dafür gesorgt, dass Madeleine und Bond zusammenkommen. Dafür holt unser Held seinen Helikopter mit seiner Pistole vom Himmel. Am Ende robbt unser heroischer Antagonist am Boden um sein Leben und wird schließlich festgenommen. Wimp! Also da brauchen wir für das Ende wirklich noch einen besseren Bösewicht.

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