Ich traf mich mit einem Handwerker auf einer Baustelle und als wir einige Minuten warten mussten, zündete er sich eine Zigarette an und erklärte mir: „Ich habe das mit dem Rauchen unter Kontrolle.
Ich rauche schon seit Jahren nur eine Packung pro Tag, aber ich kenne Leute, die rauchen eineinhalb oder sogar zwei Packungen. Das kann ich nicht verstehen. Da schmeckt die Zigarette doch gar nicht mehr.“ Ich schürze die Lippen und erwidere: „Respekt für deine Zurückhaltung!“
Der Handwerker fährt fort: „Lieber rauchen als zu viel trinken. Ich habe noch nie einen Raucher gesehen, der nach Haus kommt und seine Frau und seine Kinder schlägt, nur weil er keine Zigarette bekommt. Ich habe noch nie einen Raucher kennengelernt, der kriminell wurde, nur weil er keine Zigaretten bekommt. Und die Opfer des Alkoholikers müssen ja auch betreut werden.“
Ich nicke und meine: „Und erst die Drogensüchtigen, die Vergewaltiger und Mörder, die sind ja noch viel, viel schlimmer als die Raucher.die au So gesehen ist das Rauchen ein wahrer Segen.“ Er sieht mich verdutzt an, also schalte ich einen Gang zurück und erkläre:
„Folgendes: Auch wenn das Rauchen immer mehr aus der Öffentlichkeit vertrieben wird, macht es noch immer einen gewaltigen Unterschied, ob wir beide uns in einer Wartepause eine Zigarette anzünden oder eine Flasche Wodka öffnen – oder uns eine Spritze setzen.
Sprich: Das Rauchen ist im deutschsprachigen Raum wesentlich angesehener als die Alkoholsucht oder andere verbotene Drogen und daher ist es weiter verbreitet. Da geht es um die Masse, den leichten Zugang und die Akzeptanz der Mitmenschen. Auf die einzelne Person gesehen gibt es natürlich Schlimmeres.“
Der Mann schweift ungeschickt ab und erklärt mir weiter: „Ich habe vor kurzem mit meinen Freunden über dieses Thema diskutiert. Die meinten, Raucher würden dem Gesundheitssystem sehr viel Geld kosten. Ich habe hingegen einen Statistik gefunden, die aussagt, dass Raucher dem Staat Geld sparen.“
Ich überlege kurz, bis mich die Erkenntnis erschlägt und bestätige: „Ja genau, die Untersuchung kenne ich. Das ist die berühmte Studie von Ronald McDonald, richtig? Oder war sie doch von den Schlümpfe?“
Er nickt zustimmend und erklärt: „Bei mir war das so. Ich hatte vor 15 Jahren einen Unfall, wobei meine Wirbelsäule schwer verletzt wurde. Ich musste mehrere Wochen im künstlichen Tiefschlaf verbringen, damit die Wirbeln heilen konnten.
Danach meinten die Ärzte, ich würde sieben bis neun Wochen zur Genesung benötigen. Meine Frau kam vorbei und das Erste, was ich sagte war: „Bring mich in die Cafeteria, ich möchte eine Zigarette rauchen. Letztendlich habe ich das Krankenhaus schon nach sechs Wochen verlassen, da ich unbedingt wieder in Ruhe rauchen wollte und deswegen kosten Raucher dem Staat weniger Geld.“
Ich schlag mir vor die Stirn, als es mir wie Schuppen von den Augen fällt und musste gestehen: „Du hast Recht, denn im Gegensatz zu den Rauchern genießt der Rest der Bevölkerung einen ausgedehnten Krankenhausaufenthalt und das gute Essen.
Am liebsten würden wir die sterilen, behaglichen Räumlichkeiten nie wieder verlassen. Und da ist noch etwas. Auch bei der Pension können uns die Raucher viel Geld sparen. Sie sterben einfach rechtzeitig an Lungenkrebs.“
Und während er sich an seine Wirbelsäule griff, die noch nicht so ganz genesen war, nahm ich mir eine Zigarette aus seinem Päckchen und zündete sie mir an!
Die negativen Folgen des Rauchens sind längst erwiesen. Zigaretten werden immer teurer und die Raucher langsam aber stetig aus der Gesellschaft verdrängt. Jedem das seine, solange er nicht andere damit belästigt, schädigt oder dem Staat auf der Tasche liegt.
Raucher rauchen aus Leidenschaft, Überzeugung oder bloßer Sucht und wissen meist über die negativen Auswirkungen ihres Hobbies. Womit sie dieses allerdings rechtfertigen steht auf einem anderen Blatt geschrieben.
Welche Argumente habt ihr selbst oder von Rauchern bereits gehört?