Hallo zum 2. Teil von Spielertipps für Pen and Paper. Jetzt fragen wir uns, wie man so einen Helden eigentlich spielt!
Als Spieler solltet ihr die Fähigkeiten und Spezialfähigkeiten eurer Charaktere kennen. Es hat sich als überaus effektiv erwiesen, sich die wichtigsten Punkte seines Charakters vor dem Spielen noch einmal durchzulesen.
Es liegt an euch, eure Talente einzusetzen oder zumindest danach zu fragen, ob ihr sie nutzen könnt: „Lieber Meister, ist da irgendwo ein Kronleuchter, über den ich mich schwingen kann?“ „Lieber Spielleiter, wie realistisch ist es, dass ich mich mit meinen Werten vom Pferd mit einem doppelten Salto in den Fluss hinabstürze, am Segel des Schiffes entlang nach unten gleite und behände auf meinen beiden Stelzen lande, während ich den Piraten mit meinem Bihänder zweiteile?“
Es kann auch extrem viel Spaß machen, seine Nachteile auszuspielen. Kann die Gruppe etwas nicht mit ihren Fähigkeiten bewältigen, muss sie sich andere, kreative Lösungen suchen. Beim Versagen einzelner Helden kann es so zu wirklich unterhaltsamem Rollenspiel kommen.
Wie dem auch sei, dies alles liegt bei euch, denn der Meister kann sich nicht alle Charakterbögen inn- und auswendig merken und an alles denken. Seid fair und unterstützt ihn, indem ihr euren Charakter kennt und nach seinen Vorzügen und Eigenheiten spielt.
Dafür solltet ihr alle Ideen aussprechen dürfen und euch im Rahmen der Geschichte frei bewegen können. Ihr solltet bei kreativen Ideen nicht die Angst haben, den Plot zu sprengen, doch wenn ihr bemerkt, dass der Meister wirklich in die Enge getrieben wurde, hackt nicht darauf rum.
Die Qualität der offiziellen Abenteuer schwankt stark. Prinzipiell gilt: Die Gruppe und der Meister spielen miteinander, nicht gegeneinander!
Je mehr Spieler am Tisch sitzen, desto schwieriger wird es. Hierbei finde ich drei bis vier Spieler perfekt, was aber von Spiel zu Spiel und Gruppe zu Gruppe variieren kann. Dennoch: Je mehr Spieler, desto mehr Disziplin muss der einzelne aufweisen.
Es ist sehr hilfreich, wenn ein Spieler Tagebuch führt. Hat man nichts zu tun, kann man sich die bisherige Geschichte durch den Kopf gehen lassen und nach kreativeren Ansätzen suchen. Am Handy Snake zu spielen, ist eher unhöflich.
Sollte der Meister jedoch auf euch vergessen haben, dann sprecht es an. Ihr solltet Herausforderungen eures Meisters eine Zeitlang annehmen, doch wenn euch euer Charakter keinen Spaß mehr macht, dann solltet ihr die Probleme immer offen ansprechen.
Was die Gruppe betrifft, so sollte klar sein, ob sich die Spieler von ihren Charakteren distanzieren können oder ob sie negative Aktionen der Gruppe auf sich selbst reflektieren. Prinzipiell gilt: Die anderen Charaktere sind zu respektieren.
Ihr solltet euch während des Spiels mit den Namen eurer Charaktere ansprechen, euch statt Werten eher Einschätzungen eurer Fähigkeiten geben und euch an Abmachungen halten, die die Gruppe gemeinsam getroffen hat.
Ganz wichtig ist es jedoch, nicht gegen die Gruppe zu spielen. An gewissen Stellen ist dies sicherlich erlaubt oder sogar gewollt, doch es ist in keinem Fall eure Aufgabe, den anderen permanent den Spielspaß zu vermiesen!