Kaiserschmarrndrama ist der siebte Teil der Filmreihe und der neunte Teil der Bücher von Rita Falk. Mal vorne weg: Beim Kaiserschmarrndrama bekommt man so ziemlich genau das, was man sich von einem Eberhofer-Film erwartet, nur von allem etwas weniger Tiefgang.
Franz und Susi bauen mit seinem Bruder Leopold und Panida gemeinsam ein Haus, was sich dem pfiffigen Franz kurz vor Fertigstellung als suboptimal offenbart, da er seinen Bruder eigentlich nicht im Geringsten leiden kann. Weder der Film, noch das Buch wollen uns verraten, wie genau es zum monatelangen Hausbau kommen konnte, während Franz die Realität stetig verweigern musste. Dafür wird wieder fest auf die Tränendrüse gedrückt. Nachdem sich das Publikum schon am Tod von Susis Oma und Franz´ Opa ergötzen konnte, kullern auch hier bald die Tränen.
Die restliche Handlung ist anfangs unentschlossen und sich am Ende dann nicht mehr so ganz sicher. Im Gegensatz zum Buch wird Leopold nicht in den Fall verwickelt, die Krankheit der Oma wird durch das Jammern vom Rudi ersetzt und die Ermittlungskomplikationen zwischen Franz und Thin Lizzy sind wie Migranten in der Gesellschaft: Am Rande angesiedelt. Der Film ist die Visualisierung des Berliner Flughafens: Viele Baustellen werden aufgemacht, doch keine fertiggestellt. Wir erfahren von den Beziehungen vom Franz, der Susi, dem Rudi, von den Beziehungen und Vergehen der Freunde, dem Pauli, der Sushi und vielem mehr. Am Anfang mischt sich beispielsweise ein älterer Herr in die Ermittlungen ein, und tut so, als wäre er für die Handlung wichtig. Dann kommt er nur noch in einer belanglosen Einstellung vor. Einige Szenen wirken, als wären sie wahllos hineingeschnitten worden und werden einfach nicht zu Ende geführt. Stichwort: Born Rebles. Der Film möchte alle Themen ansprechen, fürchtet sich jedoch davor, in die Tiefe zu gehen, weil er sonst die eineinhalb Stundenmarke überschreiten könnte.
Der Fall ist weder in Film noch Buch spektakulär oder spannend. Serientypisch wird uns Unbekanntes aus fiktiven Fetischen gezeigt, wie Dildos und das Internet. Die Online-Prostituierte ist nicht im herkömmlichen Sinn hübsch, weshalb man sich über die Anzahl ihrer Freier wundert und die Auflösung der Morde ist wie das Komplott bei Columbo, nachdem man den Mord am Anfang beobachtet hat: Vorhersehbar. Thin Lizzy und Birkenberger lösen den Fall eher im Hintergrund, während Franz gerade mehr mit sich selbst beschäftigt ist und die Aufmerksamkeit nur auf einem einzigen Familienmitglied ruht.
Irgendwie bemühen sich alle um die Aufmerksamkeit von unserem Franzl, während er seine Gefühle einfach nicht zeigen möchte. Vielleicht wäre eine Selbsthilfegruppe eine bessere Grundlage für den Film, als ein belangloser Krimi. Doch egal, wie egoistisch sich unser kleiner Franz aufführt, kurz darauf kommt immer wieder irgendeine Katastrophe, die von seinen Schwächen ablenkt. Sein Charakter trägt den Film, doch anstatt der melancholischen Szenen könnte er sich langsam ein bisschen weiterentwickeln. Und dabei meine ich nicht, dass er nach einer todtraurigen Szene mit Tränen in den Augen mal kurz die Susi durchnudelt. Ich weiß ja nicht, wie es euch geht, aber wenn ich trauer, dann tröstet es mich nicht, wenn ich mal kurz meinen Schwängel wo reinhalten kann.
Die schauspielerische Leistung ist wie immer hervorragend und viele Szenen sind witzig. Es ist genau das, was man sich erwartet, eben nur etwas weniger!
Kaiserschmarrndrama Film Vs Buch (Spoilerfrei)
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