Plattfuß in Afrika (Die Geschichte von)


Unser lieber Bud Spencer muss in „Plattfuß in Afrika“ mehr Mordversuchen entgehen, als James Bond in seiner gesamten Karriere. An seinem freien Tag spielt der neapolitanische Kommissar gerne Busfahrer in einer Blechsardine, die gerade überfallen wird, um mal ordentlich auf den Putz zu hauen.
Doch unser Plattfuß steckt in einer Sinnkrise und strebt schon lange nach höheren Aufgaben. Wie es der liebe Zufall will, wird er von einem dunkelhäutigen, afrikanischen Kollegen kontaktiert, der irgendetwas von Diamanten und Rauschgift faselt. Das alles hat nichts mit dem Aufgabenbereich unseres Kommissars zu tun, aber wen interessierts? Der Informant lässt sich schon beim ersten Treffen assassinieren und da Plattfuß weiß, dass er in diesem Streifen nicht mehr vorkommen wird, erspart er sich den Krankenwagen und quetscht ihn stattdessen noch bis auf den letzten Tropfen aus. Er findet das Foto seines Jungen und einen Hinweis auf Johannesburg. Wie genau er jetzt vom Provinzscheriff zum internationalen Ermittler wird, ist nicht überliefert, doch auf alle Fälle nimmt er die nächste Maschine. Kaum in Südafrika angekommen, wird er unentwegt von Virgin beobachtet, der jedoch vorerst nichts Brauchbares zur Handlung beiträgt.
Caputo, der ehemalige Kollege von Plattfuß, arbeitet inzwischen vollkommen zufällig in Johannesburg als Kammerdiener für Captain Smollett von der Schatzinsel. Die klassische Karriere: Vom Polizisten zum Laufburschen. Smollett schließt unseren Kommissar sofort in sein Herz und schleift ihn fortan mit sich mit. Dies hat vermeintlich nichts mit dem eigentlichen Fall zu tun, doch wo immer Plattfuß ab sofort hingeht, geht’s rund. Denn in dem Moment, in dem er Afrika betritt, beginnt ein endloser, nicht abreißen wollender Strom an Attentaten. Irgendwann bekommt unser Haudrauf den Eindruck, dass seine Gegner es ernst meinen könnten und ihm wahrhaftig ans Leder wollen. Er beschließt den Oberguru zu finden, der sich jedoch zu gut versteckt.
Auf seinem Weg durch Afrika findet Plattfuß noch den kleinen Bodo, den Sohn seines verstorbenen Informanten. Der Zwerg reißt ständig aus, frisst wie ein Müllschlucker und treibt den lieben Caputo in den Wahnsinn. Sympathisches Kerlchen. Er nutzt ein Attentat für ein flottes Versteckspiel, welches er nur für eine Fressorgie unterbricht.
Plattfuß folgt Smollett von einer Location zur nächsten, schwingt ein flottes Tanzbein und verteilt seine Schellen auf unendlich spawnende Gegner, die immer kreativer werden. Da Fäuste, Messer und Kugeln nicht geholfen haben, versuchen sie es bald mit durchschnittenen Bremsschläuchen, Schlangen und Käsefüßen, doch der Dicke ist einfach nicht totzukriegen. Irgendwann sind alle plötzlich auf einer Safari, bei der Plattfuß endlich den Oberfuzzi der Attentäter ausmacht und sich mit ihm anfreundet, um endlich zum Oberguru vorzudringen.
Jetzt wird die Geschichte dezent kompliziert und ein klein bisschen unlogisch. Plattfuß und der Oberfuzzi versuchen sich gegenseitig auszuspielen und zu töten, verbünden sich jedoch gleichzeitig, stehlen Diamanten und verraten sich anschließend wieder, bis Plattfuß eingesperrt wird. Der Oberguru schickt seine Schnitte um ihn wieder freizulassen und spätestens jetzt kennt sich niemand mehr aus. Plattfuß lässt sich wieder vom Oberfuzzi festnehmen und endlich zum Oberguru bringen, während Bodo eine Spur aus Diamanten für die Polizei legt. Selbst Plattfuß gibt zu, dass er das alles nicht geplant hat und vollkommen sorglos in die Höhle des Löwen spaziert ist, wo Caputo bereits wartet. Doch zum Glück ist da noch Bodo, der sie befreien kann. Es kommt zur obligatorischen Endschlägerei und der Auflösung des Falls.
Es gibt nur noch zwei Charaktere, die für einen Überraschungsmoment sorgen könnten. Also mimt Captain Smollett den Oberschurken, also der Hoschi, der Plattfuß überall hingeschleppt hat, wo auch überall etwas Zwielichtiges geschehen ist und der ihm auch immer wieder geholfen hat, was überhaupt keinen Sinn macht. Dann springt noch Virgin als internationaler Ermittler hinter einem Busch hervor. Sein Plan war so simpel wie genial: Anstatt selbst die Verbrecher zu suchen, hat er Plattfuß observiert und bei all den Attentaten einfach zugesehen. Da dieser beim Rauschgiftdezernat ist, liegen auch noch irgendwo Drogen herum und deswegen war klar, dass er den Fall lösen würde. Plattfuß lässt Bodo in Afrika zurück, der jedoch wieder ausreißt und schon kann er ab sofort in Neapel sein Unwesen treiben. Klingt kompliziert und das ist es auch. Caputo wird wieder Polizist und das Unheil kann im nächsten Teil bedenkenlos weiter seinen Lauf nehmen.

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