Stirb an einem anderen Tag (Die Geschichte von James Bond)


James Bond – Stirb an einem anderen Tag. Unser Held beweist wieder einmal seinen unvergleichlichen Humor, als er in einer Eisbar bestellt: „Wodka Martini, mit viel Eis, wenn Sie haben.“
Bond surft im Prolog nach Nordkorea, was sicherlich die heimlichste Methode ist, das beliebte Reiseziel zu erreichen. Er catcht einen Hubschrauber aus der Luft, ne, is klar, und übernimmt die Position eines Waffenhändlers, der Geschäfte mit dem Terroristen Zao unterhält und mit Blutdiamanten bezahlen möchte. Bond verfeinert die Edelsteine mit C4 und begibt sich zum Treffen, wo Colonel Moon auf seinen Sandsack einprügelt, in dem sich sein schreiender Aggressionstherapeut befindet. Quasi ein Dudelsack. Eine ganz tolle Charakterisierung, die wohl Moons Mangel an Empathie ausdrücken soll oder so. Er befiehlt die Türen zu öffnen, woraufhin die Jalousien geöffnet werden und er aus dem Fenster blickt. Aber das ist in Nordkorea ganz normal. War das ein koreanischer Übersetzungsfehler?
Bei den Verhandlungen schickt Zao ein Bild von Bond an seinen Spitzel beim MI6, was keinen Sinn macht, da er ja mit einem Waffenhändler aus Tschibutistan und nicht mit einem britischen Spion rechnet. Er erfährt seine wahre Identität und nimmt ihn fest. Bond sprengt die Diamanten direkt in Zaos Gesicht, der fortan fröhlich schimmert und schickt Colonel Moon über die Klippe. Bei der Verfolgungsszene negiert übrigens Bond feindliche Kugeln durch konstantes weggucken. Das muss ich auch mal probieren.
Nun kommt General Moon, der den Tod seines Sohns betrauert. Er hat ihn in die USA geschickt und meint: „Ich hatte gehofft, dass er durch eine westliche Erziehung zu einer Brücke zwischen unseren Welten werden würde.“ Der Regisseur weiß schon, dass wir hier von Nordkorea sprechen oder? Der General nimmt Bond fest und beginnt ihn 14 Monate lang gemütlich zu foltern, was übertrieben wirkt, da er ihn ja lediglich von seinem Sohn befreit hat.
General Moon möchte Bonds Kontakt erfahren, doch unser Held beteuert, dass er verraten wurde. Schließlich wird er gegen Zao ausgetauscht, der die Diamanten noch immer in der Fresse hat und sich nun vor Tagedieben furchtbar Acht nehmen muss. Er hat inzwischen bei einem Gipfeltreffen drei chinesische Agenten getötet, wobei ich bei so Soiree bessere Ziele wüsste. Aber vielleicht war es der geheime G008 Gipfel! Anschließend ließ sich das Diamantengesicht festnehmen. Was für ein Opfer!
Bond wird ausgetauscht, da M Sorge hatte, er könnte Geheimnisse verraten. Nach 14 Monaten. Jeder andere Agent hätte in dieser Zeit alles, wahrscheinlich sogar seine eigene Schuhgröße verraten, doch Bond wäre wohl erst jetzt langsam weich geworden. Die USA und M stellen ihren Topagenten wegen seines Versagens unter Beaufsichtigung und haben nicht das geringste Interesse, den Spitzel in den eigenen Reihen zu finden. Unserem Helden wurde ordentlich zugesetzt. Trotzdem ist er in Topform, flieht ohne Probleme von einem Militärschiff und schwimmt unentdeckt ein paar Kilometer nach Hongkong. Wer hat auf ihn aufgepasst? Eine Schildkröte mit Arthritis. Im durchnässten Pyjama geht er in sein Stammhotel und ist Stunden später mit maßgeschneiderten Anzügen, perfekter Frisur und Nutte wieder top gesylt. Ne, ist klar.
Bond bietet den Chinesen an ihre Agenten zu rächen, indem er Zao tötet, wenn sie ihm helfen. Sie schicken ihn nach Kuba, wo sich unser Lieblingsterrorist in einer Privatklinik behandeln lässt. Dort trifft Bond die US-Agentin Jinx, die ganz zufällig irgendwo in Kuba genau vor Bond aus dem Meer posiert und gleich mit ihm in die Kiste steigt. Pierce Brosnan war damals ca. 50 und hatte schon Altersflecken im Gesicht, während Halle Berry gerade mal um die 35 war. Aber bei dem Anmachspruch wäre jede weich geworden: „Mojito. Sollten Sie mal probieren.“ Wer so ein unbekanntes, exotisches Getränk kennt, muss einfach gut in der Kiste sein.
Am nächsten Tag treffen sich die beiden Agenten in der streng bewachten Klinik, wo der Doktor Jinx erklärt, wie er ihre DNA entfernt. Ich habe recherchiert und die einzige Möglichkeit wäre die holde Maid vollkommen in Säure aufzulösen. Sie scheint seinem Gefasel von kindlichen Knochenmarktransplantationen nicht zu glauben und schießt ihn über den Jordan. Natürlich hat ihr niemand vom Sicherheitspersonal ihre Waffe abgenommen. Alles schön, doch Zao kann fliehen.
Bond konnte jedoch die Diamanten für die Bezahlung sicherstellen. Er trifft sich mit Fidel, der die Klunker flugs chemisch überprüft hat und nun so ganz nebenbei eine ziemlich komplizierte Verbindung aufdeckt, die sonst noch niemand erkannt hat. Gustaf Graves war vollkommen unbekannt, bis er rein zufällig in Island eine Diamantenmine entdeckte und steinreich wurde. Ganz zufällig sind die glitzernden Steine mit den Blutdiamanten aus dem Waffengeschäft in Nordkorea ident. Ich wusste weder, wie weltoffen Nordkorea, noch wie technisch fortgeschritten Kuba sind.
Wir resümieren: Als Bond die Blutdiamanten mit C4 in die Luft gesprengt hat, blieben die Steinchen natürlich unbeschädigt. Zao hat die klitzekleinen Kiesel im Schlamm wieder zusammengesucht, wobei General Moon nicht den geringsten Verdacht hegte. Dann hat er sie vollkommen selbstlos unserem Gustl gegeben, der damit nun eine zweite Sonne baut. Wie viele Waffen wollte der Händler, der sich am Anfang von Bond in der Luft übertölpeln ließ, eigentlich kaufen, um solche Summen zu erklären?
In London: Gustl landet mit einem Fallschirm vor dem Buckingham Palace, um anschließend zu seinem Fechtklub zu fahren. Ne, ist klar. Ganz zufällig hat Bond zur selben Zeit dort eine Stunde bei Madonna gebucht. Ne, is noch klarer. Er trifft die MI6 Agentin Lassmiranda Dennsiewillja Frost, welche offiziell für Gustl arbeitet. In Wahrheit soll sie ihn für den MI6 abchecken, hat bisher jedoch noch nichts gefunden. Sie hat beim Fechten Gold gewonnen, weil ihre Gegnerin gedoped wurde. Im Veröffentlichungsjahr des Films gab es tatsächlich einen Dopingskandal im Fechtsport, aber das Eis ist schon ziemlich dünn. Hat ihre Gegnerin auf Speed doppelt so schnell gefochten? Ganz zufällig hat Graves ihre Gegnerin entlarvt und ihr somit zu ihrer Medaille verholfen. Wer könnte nur dieser garstige Spitzel beim MI6 sein und wie viel macht nochmal 1+1?
Bond legt wieder einmal sofort seine Karten offen und zeigt Gustl den Diamanten. Nach einer kurzen Schlägerei lädt dieser ihn nach Island zur Präsentation von Ikarus ein. Bond trifft M, die ihn wieder offiziell einsetzt und wird vom neuen Q ausgestattet. Von John Cleese hätte ich mehr vertragen. Wir sehen viele Gadgets und Reminiszenzen aus und an alte Filme und ein Auto nicht. Weil es unsichtbar ist. Ne, ist klar.
Bond und Jinx treffen sich zufällig in Island und erfahren, dass Gustl der umoperierte Colonel Moon und gleichzeitig sicherlich der zwanzigste umoperierte, übermenschliche Schurke im Bonduniversums ist. Er hat eine zweite Sonne erschaffen, was uns bei der globalen Erwärmung ziemlich helfen dürfte. Vielleicht würde die ein oder andere Nation unruhig werden, wenn Ilon Gustl Musk eine Sonne und einen Todesstrahl in unsere Atmosphäre dübelt und sich die alles kontrollierende Fernsteuerung dafür an die Hand kleistert, doch hier sind noch alle entspannt.
Bond knallt noch kurz Miranda Frost und die Action beginnt. Er geht Eistauchen, kämpft gegen Goldfingers Laserschwerter, kitet in der schlechtesten CGI-Sequenz der Filmgeschichte und rettet Jinx, bevor Gustl alle hochkarätigen Gäste auf der Party vernichtet und nach Nordkorea flieht. Spätestens jetzt sollte die halbe Welt hinter ihm her sein, doch die USA sieht noch immer nicht den geringsten Grund Gustl und Zao anzugreifen.
Und so müssen Jinx und unser Held über Nordkorea mit Surfbrettern abspringen, wobei ich mir jetzt jeden Kommentar verbiete. Alle Protagonisten treffen sich in einem Flugzeug und hauen sich ordentlich auf die Schnauze. Jinx verprügelt Frost, die vollkommen überraschend der Spitzel im MI6 war. Anstatt den Todesstrahl zu deaktivieren, wirft Bond Gustl mit der Fernsteuerung in die Turbine, welche zum Glück ausgerechnet den Off-Knopf drückt. Die Gefahr ist gebannt, die Sonne schwebt immer noch in der Atmosphäre und die Guten haben gewonnen. Und auch wenn die globale Erwärmung nun wesentlich schneller voranschreitet, geht nun die Area von Pierce Brosnan, einem Schauspieler, den ich sehr mag, zu Ende.
Zum Abschluss möchte ich sagen, dass Halle Berry Bond tatsächlich quasi ebenbürtig war. In der Brosnan Ära kann man schön die Entwicklung des Feminismus beobachten. Natürlich hat sie lange im Eispalast herumgezetert, doch James ist ja schließlich der Held der Serie.

Mit dem Kauf meines E-Books würdet ihr mir sehr helfen: https://www.amazon.de/dp/B0CTXP181S
Hier der Link zu meinem Podcast:

Dieser Beitrag wurde unter Allgemein, Filme und Serien, Podcast abgelegt und mit , , , , , , , , , , , , , , , , , , , , , , , , , , , , , , , , , , , , , , , verschlagwortet. Setze ein Lesezeichen auf den Permalink.

Ein Kommentar zu Stirb an einem anderen Tag (Die Geschichte von James Bond)

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht.