Keine Zeit zu sterben (Die Geschichte von James Bond)


James Bond: Keine Zeit zu sterben. Dieser Film hat mich emotional wirklich berührt.
Der maskierte Oberschurke Lyutsifer Safin spricht, als hätte er schwer einen durchgezogen. Nachdem Mr. White seine Familie getötet hat und er alt genug ist, alleine in sein Schnuffeltuch zu wich##en, revanchiert er sich mit einem Höflichkeitsbesuch bei Whity in der norwegischen Botanik. Intelligenter Weise hat er nicht recherchiert, ob der Hausherr überhaupt anwesend ist und muss sich deshalb mit dessen betrunkener Frau und dessen Tochter Madeleine zufrieden geben. Dann stellt sich heraus, dass er doch wusste, dass Whity nicht da ist, also hätten wir auf den geistreichen Dialog auch verzichten können. Nun ist der kleine Hosenpuper so verwirrt, dass er die betüdelte Mutter tötet, sich von der Tochter niederschießen lässt (Was für ein Opfer?) und das Mädchen am Ende irgendwie rettet. Das macht genau so viel Sinn, als würde ich versuchen, meine Buchstabensuppe mit Algebra aufzulösen. Der Wahnsinn, den er daraufhin entwickelt, ist psychologisch solide auf das Schwachsinnigkeitssyndrom zurückzuführen.
In der Gegenwart schwimmen Madeleine und Bond durch die sieben Weltmeere, treffen dabei einen Wal, der sich durch sein unhandliches Format auszeichnet und werfen sich bescheuerte Phrasen an den Kopf.
Die beiden vögeln sich durch Matera und genießen das Leben, doch irgendeine winzige Kleinigkeit scheint nicht zu kombinieren. Madeleine möchte, dass Bond mit Vesper (und vielleicht auch mit den zahlreichen Morden seiner Karriere) abschließt und unser Agent hegt langsam den Verdacht, dass seine Kirschblüte ein kleines Geheimnis hat. Eine Frau, Tochter eines Topagenten von Spectre, hat ein Geheimnis: Ich glaube, er ist da einer ganz heißen Sache auf der Spur.
Am nächsten Tag besucht Bond Vespers Grab und meint dort: „Ich vermisse dich.“ Ich krieg die Krise. Vesper hat Bond absichtlich betrogen. Alle anderen Doppelmöpse waren ehrlicher zu ihm als Vesper, aber genau die liebt er auf ewig. Just in diesem Moment explodiert ihr Grab, was während Bonds Trauer eher ungünstig erscheint, und Schergen greifen an. Später erfahren wir, dass sie schon seit vier Teilen warten mussten, weshalb es mich nicht wundert, dass sie sauer sind. Die Explosion sollte Bond ganz offensichtlich nicht töten, weshalb es unglaublich viel Sinn macht, dass Spectres Schergen nun wie bescheuert auf ihn und Madeleine ballern. Die Kompetenz dieser Vereinigung liegt wie immer auf überschaubarem Niveau und über den stereotypischen Schurken mit Glasauge erspare ich mir jeglichen Kommentar.
Auf alle Fälle meint der Bösewicht, dass Madeleine angeblich zu Spectre gehört. Wenn ein Haustürverkäufer an meiner Haustür meint, dass ich unbedingt eine Haustür benötige, glaube ich ihm das ja auch nicht einfach so, da ich ja offensichtlich eine Haustür besitze. Die eine Frau, die Bond wirklich betrogen hat, liebt er noch immer, aber bei Madeleine reicht es, wenn die Bösen ihren Namen auf einen Stein schreiben und ihm diesen auf den großen Zeh werfen.
Nun keimt die hinterhältige Essenz des Zweifels in unserem Helden auf und er stellt seine treue Prinzessin zur Rede, die jedoch schweigt. Selbst Schuld. Wie wäre es mit einem kurzen: „Luzi, der alte Schlawiner, hat meine Mutter getötet, mich gerettet und ist nun der Antagonist.“ Doch die holde Maid hat sich im Kugelhagel nicht ordentlich artikuliert und so schickt sie Bond in die Botanik. Dass sie ihm gerade ein Geheimnis verraten wollte und sich nun auch noch wehmütig auf ihr Bäuchlein greift, ist unserem Hansdampf auch kein ausreichender Hinweis. Hatt diese Frau vielleicht sogar zwei Geheimnisse. Eine mysteriöse Spezies!
Einige Jahre später überfallen Spectres Panzerknacker ein britisches Labor und stehlen das Heraklesprojekt. Dieses heißt wahrscheinlich so, weil der liebe Herkules irgendwann auch wahnsinnig geworden ist. Die Handlung spielt den restlichen Film im Hintergrund „Findet Waldo“, wozu ich mir jeglichen weiteren Kommentar erspare. Der Wissenschaftler Waldo wird von seinen Kollegen übelst gemobbt, woraufhin die einzige Reaktion nur Massenvernichtung sein kann, weshalb er unserem kleinen, etwas langsam sprechenden Antagonisten hilft. Die Gruppe entkommt durch ein Gadged, welches einige Fragen zurücklässt. Man wirft eine Bombe in einen Liftschacht, anstatt den Aufzug zu verwenden, die dabei Magneten in die Seitenwände dübelt und unten, warum auch immer, explodiert. Dann springt man mit einem Magnetoanzug nach und fällt voll auf den Allerwertesten. Und so kann man jedes Gebäude problemlos verlassen.
Blofeld ist seit dem letzten Teil in einem Hochsicherheitstrakt eingesperrt und spricht nur mit seiner Psychiaterin und Bond ist inzwischen pensioniert. In seinem wohlverdienten Ruhestand wird er von Felix und einem gewissen Logan besucht und von der neuen 007 abgeschleppt, die ihm ihre geile Nummer zeigen möchte. Die Kleine könnte kaum unsympathischer geschrieben sein. Bond kooperiert mit Felix, besucht eine Party von Spectre und crasht diese mit der CIA Agentin Paloma. Die ist wirklich lustig geschrieben.
Blofeld leitet die Veranstaltung problemlos aus dem Hochsicherheitstrakt und möchte nun Bond in der Mitte seiner Getreuen mit einem speziell auf unseren Helden programmierten Virus töten. Das ist ja wie mit Atomraketen auf Auberginen zu schießen. Wie wäre es mit einer gepflegten Kugel in den Kopf, mein Bester? Doch unser lieber Waldo programmiert das Virus auf alle Mitglieder von Spectre um und so wird die Party vorzeitig beendet. Nach so vielen Jahren, in denen ich mich immer wieder darüber beschwert habe, dass Blofeld seine eigenen Agenten tötet, hat er es nun geschafft, sogar seine ganze Organisation auszulöschen. Die Vereinigung „Gott, bitte wirf Hirn vom Himmel, aber reichlich“ gratuliert herzlich. Nun suchen alle Waldo, wobei Bond so ganz nebenbei wieder einmal für die USA und sogar gegen seine Regierung arbeitet. Er findet schlussendlich Waldo und flieht mit ihm, doch lässt Paloma leider zurück. Das ist schade.
Er bringt unseren Waldo auf ein mir vollkommen unbekanntes Schiff zu Felix, der wieder einmal nicht die Bohne geholfen hat. Wir erfahren, dass es sich bei Herakles um ein auf DNA programmierbares Virus handelt. Sobald die programmierten Nanobots im Blut irgendeines Menschen sind, kann das Virus nicht mehr getilgt werden, verbreitet sich und tötet irgendwann die Zielperson und alle Blutsverwandten. Das ist so ziemlich die schlimmste Waffe, die wir uns heutzutage vorstellen können, da man damit sogar im befreundeten Gebiet zielsichere Massenvernichtung betreiben kann, ohne sich selbst zu gefährden oder seinen Vorgarten zu verwüsten. Der geneigte Führer oder Terrorist kann in aller Ruhe überlegen, welche Genetik ihm nicht in sein Weltbild oder zu seiner Nase passt. Da fragt man sich doch, wer, im Bonduniversum, so eine teuflische Waffe erschaffen hat. Ganz einfach, es war M. Und so wird gegen Ende dieser Pentalogie der Chef des britischen Geheimdienstes mal ganz nebenbei über Oppenheimer, Hiroshima und unseren lieben Adolf gestellt. Doch er meint trocken: „Sie war niemals als Massenverinichtungwaffe geplant.“ Na dann ist es ja kein Problem. Ey, was haben die geraucht?
Logan ist der Verräter und entkommt mit Waldo vom Schiff, während Felix stirbt und Bond mit einem Schlauchboot flieht. Der ist jetzt sauer und beschließt M zur Perfektionierung der biologischen Kriegsführung zu gratulieren. Dieser meint: „Falls es ein Fehler war, dann stehe ich dafür gerade.“ Falls? Er stellt in Frage, ob die Erfindung einer Massenvernichtungswaffe, mit der man genetisch aussortieren kann und die in die Hände eines Terroristen gefallen ist, ein Fehler war. Was zur Hölle haben sich die Schreiber gespritzt? Düngemittel? Wer würde schon behaupte, dass das kein Fehler war? Also außer die AFD.
Nun findet Q auf Waldos Chip die DNA-Daten von allen wichtigen Personen der Menschheit, sogar M kommen langsam dezente Zweifel und er setzt Bond wieder ein. Dieser versucht über Blofelds Psychiaterin an ihn heranzukommen, die niemand anders als Madeleine ist. Herr im Himmel! Jetzt habt ihrs tatsächlich geschafft, dass ich mich leicht echauffiere. Nachdem Blofeld Madeleines Vater rekrutiert hat, sie beim Mord ihrer Mutter zusehen musste, mit Jauchengrubenpsychologie überlebt hat, sich von ihrem Vater abgewandt hat und zusehen musste, wie Blofeld ihren geliebten James gefoltert und ihre Beziehung geschrottet hat, wird sie anschließend seine Psychiaterin. Wer schreibt in Hollywood Drehbücher? Eva Braun!
Luzi, der alte Botaniker und Kiffer, sucht Madeleine in ihrer Praxis auf, bedroht ihre Tochter und zwingt sie als einzige Zugangsberechtigte Blofeld mit dem Virus zu töten. Sie trifft sich ganz entspannt mit Bond und überträgt das Virus auf ihn, kurz bevor er ein enges Gespräch mit unserem vergangenen Antagonisten führt. Dieser meint: „Ja, Cuba war eine Enttäuschung. Das stimmt.“ Ausnahmsweise erkennt sogar er, dass die Auslöschung seines geheimen Buchclubs nicht zu seinem Vorteil gereicht und offenbart: „Madeleine hat gar nichts getan. Das war alles ich.“ Quelle Surprise. Blofelds Scherge hat also, überraschender Weise, Unfug erzählt und endlich erfährt Bond Madeleines erstes Geheimnis: Sie wusste die ganze Zeit, wer der Antagonist ist. Die Sterne stehen günstig, dass sie das beide verbockt haben. Ich habe jetzt keine Agentenfähigkeiten, doch so zu versagen schaffe selbst ich.
Jetzt darf auch Blofeld seinen Stoffwechsel als eine vergangene Aktivität betrachten und endlich hat Luzi den Mord an seinen Eltern gerächt. Ende gut, alles gut möchte man meinen, doch der Miesepeter will einfach nicht aufhören. Madeleine versteckt sich inzwischen in ihrem geheimen Haus in Norwegen, wo damals Luzi ihre Mutter getötet hat. Sie baut wahrscheinlich darauf, dass er in all den Jahren die Adresse vergessen hat. Bond folgt ihr, um ihre Beziehung wieder ein bisschen aufzufrischen und lernt ihre Tochter Mathilde kennen, die, überraschenderweise, dieselben blauen Augen wie James besitzt. Zufälle gibt es.
Bond findet heraus, dass Luzi auf der Insel „Der vergiftete Garten“ die Vernichtung der Führer der Welt vorbereitet. Dieser hat das geheime Haus via Google-Earth nun doch gefunden, greift an und entführt Madeleine und Mathilde, während James einer Wanderung durch Norwegen frönt. Unser Held scheint langsam alt zu werden.
Bond und 007 infiltrieren problemlos die Insel, auf der nicht einmal aus Versehen eine Wache positioniert wurde. Luzi will ja nur alle wichtigen Persönlichkeiten der Menschheit vernichten und darf somit jede Nation seinen Feind nennen. Wozu dann Wachen aufstellen? Derweilen versucht Luzi mit Madeleine und Mathilde irgendeine tiefgreifende, psychologische Geschichte aufzubauen, die wohl vom Teletubbiesyndrom inspiriert wurde. Zumindest ist Mathilde ganz witzig.
Waldo scheint das Wort Massenvernichtung nicht ganz verstanden zu haben und wird endlich von 007 vom Leben abgemeldet. Bond muss sich vor Luzi ganz schön erniedrigen, der später Mathilde die Entscheidung überlässt, ob sie bei ihm bleibt oder doch lieber zu ihrer Mama geht. Langsam hege ich den Verdacht, dass dieser Körperklaus nicht alle Tassen im Schrank hat. Bond befiehlt die gesamte Insel zu bombardieren, doch wird von Luzi, mit auf Madeleine programmierte Nanobots infiziert und muss sich für seine Familie opfern. Schluchz.

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