American Football, die populärste Sportart Amerikas versus Fußball, die populärste Sportart der Welt. Schon seit zahlreichen Jahren diskutieren sportinteressierte Menschen bis hin zu fiktiven Figuren in Film und Fernsehen: Fußball oder Football?
Während im Fußball elf Spieler je Mannschaft dem Ball nachlaufen und hauptsächlich versuchen, ihn durch ein Tor zu treten, nehmen im American Football ebenfalls elf Spieler je Mannschaft den Ball in die Hand, stürmen unter Einsatz ihres Lebens in die Endzone und versuchen nur hin und wieder den Ball durch ein Tor zu treten.
Während beim Fußball ein runder Ball meistens am Boden kullert oder durch die Luft wirbelt, wird beim Football ein Ball, ähnlich der Form eines Babys, von überdimensionalen Männern gehegt und gepflegt, wie man das sonst nur von Müttern kennt.
Für ihren mutigen Einsatz bekommen die Krieger der Neuzeit beim Fußball einen ganzen Punkt für ein Tor, während den Spielern beim Football bei einem Touchdown gleich sechs Punkte gutgeschrieben werden und ein Tor ganze drei Punkte bringt.
Sieger eines Spiels ist überraschenderweise die Mannschaft mit den meisten Punkten. So kann es im Fußball durchaus vorkommen, dass die Spieler beider Mannschaften 90 Minuten lang motiviert auf den armen Ball eintreten, dieser jedoch trotzdem, trauriger Weise, nicht den Weg in das gegnerische Tor findet.
Zwar bekommen die Mannschaften auch bei einem Unentschieden für die Gruppenwertungen einen kleines Pünktchen, doch für den objektiven Spielverlauf ist dieses Ergebnis meist gänzlich unbefriedigend.
Beim Football ist ein Unentschieden und besonders ein Punktestand von Null zu Null wesentlich weniger wahrscheinlich, es sei denn, die Mannschaften scheuen jeglichen Körperkontakt und haben gerade keine Lust auf schweißtreibende Fortbewegung.
Beim Fußball ist Mannkontakt theoretisch verpönt und eine Schwalbe mit anschließendem Herumgezicke alla Menstruationshöhepunkt gehört zum Grundcharakter eines jeden guten Fußballspielers.
Beim Football wird höchstens ein Foul ausgesprochen, wenn ein Spieler versucht, seinem Gegner mit seinem Helm das Knie zu brechen oder versucht, seinen Gegnern eine Kieferkorrektur zu verpassen.
Fußballspieler laufen, Footballspieler rushen, Fußballspieler kontern und Footballspieler Intercepten.
Aus diesen Gründen behaupten Footballverfechter, ihre Passion wäre wesentlich dynamischer, Fußballspieler wären Weicheier und beide streiten sich, welcher größer wäre – also welcher Spielplatz.
Fußballprofis kontern, dass Footballspieler gleich mit zwei kompletten Teams antreten, ganze vier Pausen pro Spiel benötigen und sollte es tatsächlich einmal etwas stressiger werden sofort nach einem „Time Out“ hecheln.
Bevor die Spieler ins Schwitzen kommen, gibt’s also eine Pause, bei einer strittigen Szene schauen sich alle erst einmal ein Video an und im Verlauf von mehr als der doppelten Fußballspielzeit werden ohnehin nur 60 Minuten gespielt.
Fußballspieler sind für ihre einwandfreie Aussprache bei englischen Interviews bekannt und arbeiten neben ihrer Berufung als Modells für Handlotionen und Sänger im Tinnitus-Chor.
Footballspieler hingegen mieten im hohen Alter von über dreißig Jahren auch gerne einmal eine Wohnung in der Nähe des städtischen Krankenhauses, flanieren in Rollstühlen gemütlich durch den Park und inhalieren ihre Nahrung durch einen Strohhalm.
Bei beiden Spielen gilt:
- Wer zu früh kommt, also agiert, wird bestraft.
- Schaffen es einzelne Spieler beider Mannschaften zu Beginn eines Spielzugs nicht an ihrem Platz zu stehen, gibt es auch eine Strafe und anschließend wird Reise nach Jerusalem gespielt. Ist auch verwirrend, der große Platz mit den vielen Linien und ganzen zwei Toren.
- Ins Gesicht greifen ist bei beiden Sportarten verboten, der Bereich unter der Gürtellinie ist mehr oder minder – eher minder – Tabu und Einsatz der Schutzausrüstung, sprich Helm oder Stahlstollen, ist illegale.
- Nach dem Abpfeifen heißt es „Aus“ und „bei Fuß“, wenn es gar nicht mehr geht, muss einer aufs Bänkchen und bei einer Verlängerung wird es erst richtig anstrengend.
Und dann sind da noch die leidigen Drogentests.
Während sich Fußballspieler, vor allem bei UEFA Spielen, ständig Dopingtests unterwerfen müssen, testen beim Superbowl die mannschaftseigenen, männlichen Ärzte, da Ärztinnen auf Grund des hohen Testosterongehalts in den Umkleideräume sogleich zu den Hauptdarstellerinnen diverser Gangbangs werden würden.
Abgesehen von den Hooligans unterscheiden sich die Fans beider Sportarten jedoch kaum. Bei Bier und Chips stellen sie grölend jede Entscheidung der Schiedsrichter in Frage und halten einsilbige Monologe wie beweisen, dass sie alles besser wissen als die Trainer.
Champions League oder Super Bowl, Fußball oder American Football. Während sich die Hooligans gegenseitig in die Fresse hauen, diskutieren die wahren Fans vor dem Fernseher und einer Flasche Bier mit Amerikanern, sollte sich einer einmal in ihre Gefilde verirrt haben.
Fußball oder Fooball? Was bevorzugt ihr und warum?