02 Die Geschichte von Bud Spencer und Terence Hill: Vier Fäuste für ein Halleluja


Vier Fäuste für ein Halleluja:
Trinity und Bambi sind zwei brave Jungs und haben ihrer Mama, einer ehemalige Bordellbesitzerin und Bumsbombe, zum Mutter- und Weltprostitutionstag ganz besondere Vibrationsstäbe gebastelt. Nun befinden sie sich unabhängig voneinander auf dem Weg durch die Wüste zur Familienbruchbude, um ihre Geschenke zu überreichen. Die holde Meerjungfrau hat sich seinerzeit vom offensichtlich besten Stecher des gesamten Wilden Westens zwei Babys in den Bauch donnern lassen und musste dann ihr blühendes Geschäft aufgeben, um ihre beiden Söhne zu laichen. Warum sie mit ihrem Mann jedoch ins Nirgendwo gezogen ist, wurde uns nicht überliefert.
Bambi, der sich noch immer durch seine fröhliche Natur und sein unhandliches Format auszeichnet, scheuert sich beim Ritt durch die Wüste gerade seinen Hosenboden durch, als unverhofft sein Magen zu knurren beginnt. Als er vollkommen ausgehungert und ohne Blei in seiner Spritze mitten in der Wüste auf eine Gruppe von gewissenlosen Banditen trifft, bekommen die beiden Brüder eine Vision von unserem Herrn. Sie werden zu den vier Fäusten des einzig wahren Gottes und sollen dessen Schäfchen fortan mit ihren Schellen erziehen.
Der Anführer der sinisteren Bande, Billi the Kidney, kocht gerade Bohnen und kämpft gleichzeitig erfolglos gegen Blähungen an. Seine Flatulenzen haben schon so manchen Hühnerdieb über den Jordan geschickt, weshalb man sich nicht mit ihm anlegen sollte. Wegen der Geruchstortur würde Bambi seinen heiligen Auftrag gerne aus der Distanz erledigen, doch da er leider keine Patronen besitzt, muss er zu einer ausgeklügelten List greifen. Er gibt sich wehrlos, schnorrt die vier kleinen Schweinchen um Bullets an und zielt erst anschließend auf ihre Porks.
Vollkommen verwundert erkennen sie den dicken Wolf im Schafspelz und werden langsam von dem unbestimmten Verdacht befallen, dass sie gerade ihrem Peiniger Patronen gegeben haben und nun ausgeraubt werden. Sofort stürzt sich der Feng-Shui-Kampfexperte der Truppe auf unseren Antihelden und endlich kann unser scheues Reh mit seiner Mission beginnen. Bambi erteilt erfolgreich seine erste Erziehungsschelle, woraufhin der Hustinentten-Bär zum Cowboy mit besonderen Bedürfnissen mutiert und fortan mit dem Verlust essenzieller Gehirnzellen und leerem Blick durch die Botanik eiert. Dafür besitzt er nun einen IQ, auf den man nicht neidisch sein muss. Wie der Herr, gönnt sich nach getaner Arbeit nun auch Bambi seine verdiente Ruhepause, wirft sich eine Pfanne Kidneybohnen in die Figur, ballert sie geräuschvoll in seine Hose, klaut die Pferde und reitet gestärkt weiter zu neuen, himmlischen Taten.
Mit knurrenden Mägen schwingen unsere Übeltäter erneut den Kochlöffel, doch kaum ist die zweite Pfanne Bohnen fertig, stolpert die rechte Faust Gottes rein zufällig in die Szenerie. Nach dem jüngsten Debakel sind unsere Kameraden wesentlich unhöflicher und mobben Trinitys Pferd ob seinem langen Gesicht. Doch auch er folgt dem Ruf unseres Herren und sorgt sich aufopfernd um die verlorenen Schäfchen. Er offenbart der Gruppe, dass ein Schlag auf den Hinterkopf das Denkvermögen erhöht und schon bekommt unser Hustinetten-Bär noch eine verpasst. Die erwartete Wirkung bleibt jedoch überraschenderweise aus.
Gerade als Trinity weiterreiten möchte, erklären die Schluffis, dass sie gerne sein Pferd kostenfrei übernehmen wollen würden. Selbst der Gaul hat keine Lust auf den Kronleuchter voller Blitzbirnen und so kommt es zum obligatorischen Duell im Wilden Westen. Während des Ziehens des Colts stopft Trinity noch schnell seine Socken, gewinnt, schnappt sich die Pfanne Bohnen und beginnt genüsslich zu essen. Er gibt den Kollegen jedoch eine Chance, wenn sie sich selbst erziehen. Sprich: Sie sollen sich gegenseitig gepflegt mit ihren Schellen ihre Riechkolben polieren (keine Sorge, das ist nichts Unanständiges) und wer am Ende noch steht, bekommt den Rest der Bohnen. Als der Kampf jedoch vorbei ist, ist unser Held bereits gesättigt und verschwunden.
Dieser klitzekleine Prolog möchte dem geneigten Zuseher expositionieren, dass Bambi ein rauer Halunke ist, der sogar eine Gruppe von IQ-Komapatienten ausraubt, nachdem sie ihm Patronen gegeben haben. Trinity hingegen bleibt sogar während den Beleidigungen seines Pferds ruhig und wehrt sich erst, als sie ihm selbiges stehlen wollen. Gemeinsam besitzen die beiden Brüder eine unbezwingbare Wechselwirkung, die einfach alles in ihrem näheren Umfeld vernichtet.
Sie erreichen kurz hintereinander das traute Barackenheim, sind vollkommen außer sich, sich nach so kurzer Zeit endlich wiederzusehen und gehen sich nach alter HNO-Manier gepflegt an die Gurgel. Bambi hält seinem Bruder noch immer den Verlust der Viehherde an die Bibelständer vor und lässt sein Bedürfnis durchblicken, ihm die Zähne umzusortieren und seinen Kopf der Raufasertapete in ihrer Hütte vorstellen zu wollen. Doch die Buffmutter interveniert und schickt die beiden Streithähne kurzer Hand in die Badewanne. Der Effekt hält sich bei all dem Dreck in überschaubarer Wirkung und als sich die beiden anschließend wieder in ihre schmutzigen Klamotten werfen, möchte man sich umgehend eine Schachtel Antibiotika gönnen.
Mami hat mit ihrer Schrotflinte einen Truthahn (oder vielleicht ist es ein Außerirdischer, so genau kann man das nicht sagen), vom Himmel geholt und endlich kommt es zum ersten Fressgelage. Unhöflich, wie Ganoven nun einmal so sind, platzen just in diesem Moment der trauten Gemeinsamkeit Billi the Kidney, seine Blitzbirnen und der Hustinette-Bär in die Fressorgie. Sie sehen ihre Rache in greifbarer Nähe, als plötzlich die kecke Mama mit ihrer Schrotflinte hinter ihnen auftaucht und ihnen den Tag zum dritten Mal verdirbt. Ich habe keine Ahnung, wo sich die vier in der kurzen Zeit mitten in der Wüste Geld besorgt haben, doch die Höflichkeit gebietet es, dass sie sich auch dieses Mal wieder ausrauben lassen. Auf alle Fälle haben die Schurken nun endlich die heilige Mission unserer Streiter verstanden und waren nie wieder gesehen.
Nachdem die Familie gut zehn Kilo pures Fleisch vertilgt hat, kommt es zur besinnlichen Ruhe vor der heimeligen Fliegenklatsche. Da Bambi nicht die hellste Kerze am Kronleuchter und als großes Baby noch etwas unbeholfen ist, machen sich die Eltern Sorgen. Freilich würde er nie auf ihre guten Ratschläge hören, also greifen die Erziehungsberechtigten zu einer heimtückischen List. Der Vater täuscht, wie Darth Sidius im 6. Teil von Star Wars, seinen baldigen Tod vor und ringt seinen Söhnen das Versprechen ab, dass sie fortan gemeinsam den Wilden Westen beglücken sollen. Eine herzzerreißende Szene, die an den Tod von Bambis Mutter erinnert. Doch so hat Trinity die Möglichkeit auf seinen Bruder aufzupassen.
Nach einer herzlichen Verabschiedung reiten unsere beiden Haudegen in trauter Zweisamkeit also los, neuen Abenteuern entgegen. Um seinen Bruder in den komplexen Beruf des Schwerverbrechers einzuführen, beschließt Bambi zum Aufwärmen eine gestrandete Kutsche einer vollkommen verarmten Familie zu überfallen. Geniale Idee. Als Trinity das Gefährt minuziös untersucht, findet er durch seinen herausragenden Spürsinn auf der Ladefläche die hübsche Tochter. Er gelangt zu der Überzeugung, dass sein Vorname perfekt zu ihrem Nachnamen passen würde und fühlt, wie sein Herz schmilzt. Bambi wird von unserem Herrn durch seinen Bruder erneut an seine göttliche Mission erinnert und anstatt die verwachtelten Siedler auszurauben, tauschen die beiden Halunken plötzlich das Wagenrad und helfen ihnen. Dann drücken sie der Familie sogar noch ein Bündel Scheine in die Pfoten, damit der Sohn namens „Kleiner Hosenpuper“ endlich wieder etwas in die Kauleiste bekommt, was sich lohnt in die Windeln zu ballern. Sie reiten weiter und erkennen langsam: So genial dieser Überfall auch war, da ist noch Luft nach oben. Doch ihre heilige Mission hat nun endgültig begonnen. Halleluja!
Wie genau unsere beiden Helden im Auftrag des Herrn im weiteren Verlauf des Thrillers von einer Stadt zur nächsten und wieder zurück gelangen, wo sie sich gerade aufhalten und wo sich diese Städte überhaupt befinden, ist nicht genau überliefert, doch lässt dem geneigten Zuseher einen gesunden Raum für Interpretationen. Außerdem sind die Wege des Herrn sonderbar. Alles muss sich jedoch irgendwo an der Grenze zu Mexiko abspielen.
Unsere beiden Recken erreichen also die erste Stadt und gönnen sich eine gemütliche Partie Poker mit dem örtlichen Falschzocker Wildcat. Sofort erkennen unsere heiligen Pflichtschulmatadore ihre Möglichkeit, in diesen verruchten Sündenpfuhlen am Ende der Welt endlich so richtig missionarisch tätig zu werden. Bambi verteilt nun endlich großzügig Erziehungsschellen, während Trinity Wildcat den Begriff „Am Watschenbaum rütteln“ einprügelt. Die selbstlosen Bemühungen tragen offensichtlich Früchte, da keiner der Tunichtgute je wiedergesehen ward.
Nach der harten pädagogischen Arbeit knurren die Mägen unserer beiden Pioniere. Ganz zufällig befindet sich ausgerechnet hier, am Allerwertesten der Hinterlande, ein berühmtes Acht-Hauben-Lokal, welches natürlich sofort aufgesucht wird. Bei der französischen Sternenspeisekarte befinden sich unsere Kindergartenabsolventen direkt in ihrer Komfortzone und stellen sogleich ihre guten Manieren unter Beweis. Während des gesitteten Gelages versucht ein Kellner unsere Hombres mit einem Champagnerkorken anzuschießen und der Oberkellner möchte sie beim Flambieren in Flammen stecken. Selbstverständlich schreit auch diese Situation wieder nach den inzwischen allseits beliebten Erziehungsschellen der vier Fäuste für ein Halleluja. Als gute Gläubige helfen unsere Gourmets anschließend beim Abwasch und räumen dabei gleich die gesamte Bude auf.
Wieder an der frischen Luft, trudeln nun auch unsere verarmten Siedler ein. Trinity möchte vor der holden Maid seine Profession als professioneller Verbrecher verschweigen, stottert sich einen von der Palme und lässt sie am Ende irgendwie aus Versehen glauben, dass unsere beiden Pferdeäpfelbeutelvergesser in Wahrheit Agenten aus Washington sind. Ne, ist klar. Und Trumps IQ kann sich mit dem von Einstein messen.
Ausgerechnet diesen verbalen Erguss belauscht nun der Oberschurke Parker, welcher gerne in sein Schnüffeltuch wichst und einen alarmierend kleinen Penis sein Eigen nennt. Er treibt in den nicht näher spezifizierten Städten bis zur Grenze sein Unwesen und interessiert sich in seiner Freizeit für Bartkämme und Rotzbremsen. Viel mehr Exposition wird unserem finsteren Antagonisten leider nicht zu Teil. Das pfiffige Kerlchen arrangiert ein Treffen mit den beiden Brüdern und bietet ihnen einen großzügigen Geldfund an, wenn sie ihre vier Glubschaugen ab sofort ganz fest schließen. Die beiden nehmen das Geld dankend an, doch da sie mit geschlossenen Augen so schlecht sehen, linsen sie schon bald wieder zwischen den Lidern hervor und werden nun erst richtig neugierig.
Als nächstes stolpert ein Mexikaner in die Szenerie, dessen Auge einen Zusammenstoß mit einem Malkasten gehabt haben muss. Er erzählt von den frommen, örtlichen Mönchen, die in einer Art Fort leben und in ihrer Freizeit die Visagen von braven Mexikanern kreativ umgestalten. Unsere beiden Racheengel sind ob ihrer heiligen Aufgabe selbstverständlich sofort höchst alarmiert. Sie beschließen erste Recherchen bei den sakralen Männern, welche sich gern von hübschen Knaben am Knie kratzen lassen und dabei „Höher“ skandieren, anzustellen. Obwohl Gott laut der Kirche die Chorjungenliebhaber höchst persönlich rekrutiert, sind unsere strahlenden Gottesritter im Bedarfsfall auch hier bereit, einige Erziehungsschellen zu verteilen.
Doch ohne Moos nix los und so müssen sich unsere beiden Stroboskope zunächst um ihre Reisekassa kümmern. Sie nehmen kurzer Hand einfach Parkers örtliche Schergen fest, bringen sie zum Scheriff, der selbstredend auch bestochen wurde und kassieren die Belohnung. Dann befehlen sie dem Sternsinger die Schurken wieder freizulassen, passen diese draußen ab, argumentieren sie mit rechten und linken heiligen Erziehungsschellen wieder zurück ins Gefängnis, stauben wie eine besonders ordentliche Reinigungskraft erneut ab, beginnen die ganze Scharade von vorne und snacken ein drittes Mal ab. Eine effektive Methode, bis dem Sherif die Moneten ausgehen.
Nach getaner Arbeit trifft sich Trinity mit seiner siedlerischen Kirschblüte, flirtet mit ihr wie Casanovas Meisterschüler und ist knapp davor ein Rohr zu verlegen, als Bambi die traute Zweisamkeit unterbricht. Da ihn sein Bruder um den letzten Pferddiebstahl gebracht hat, ist er der Überzeugung, dass er es nicht verdient hat, nun unbeschwert Körperflüssigkeiten auszutauschen und schleift ihn voller Schadenfreude von dannen. Trinity sucht die große Liebe, Bambi offensichtlich nur das nächste Klo.
Auch der nächste Coup der beiden Brüder ist an Genialität kaum zu überbieten. Bambi setzt sich in eine Postkutsche und mimt den eleganten Passagier, während Trinity den Leiterwagen überfallen soll. Um seinen Bruder eine Lektion zu erteilen, ballert dieser ihm ein Loch in den Hosenboden, raubt nur ihn aus und lässt die anderen Passagiere unbehelligt. Er ist inzwischen eben eine durch und durch ehrliche Haut. Spätestens jetzt sollte sich unser IQ-reduziertes Reh von seinem Partner trennen, doch da sind ja noch die Mönche und der Fall möchte schließlich aufgeklärt werden.
Unsere beiden Zyklothyme besuchen letztendlich die heiligen Brüder und reden Tacheles. Bambi legt seine erste Beichte ab, worauf hin der arme Priester einen ausgewachsenen Exorzismus benötigt. Sie finden heraus, dass Parker das Kloster als Zwischenlager für Waffengeschäfte mit Mexikanern und anderen fiesen Konsorten verwendet. Ein glücklicher Zufall will es, dass sich just in diesem Moment ein saftiger Beutel in Größe und Form eines Footballs im Fort befindet. Pflichtbewusst nehmen die beiden Kardinalsanwärter den kleinen Schatz sofort unter ihre Fittiche, doch ausgerechnet jetzt kommt Parker mit Konsorten um die Ecke und alle haben Lust auf ein kleines Footballspiel.
Damit einer gepflegten Keilerei nichts mehr im Wege steht, werden die Waffen kurzer Hand über die Mauer geworfen. Dann blicken unsere karmalen Prediger auf ihre Schellen – Wenn du einen Hammer hast, dann sieht einfach alles wie ein Nagel aus. – und beginnen in pflichtbewusster Ergebenheit mit ihren vier Fäusten das Halleluja zu verkünden. Vier Fäuste für ein Halleluja eben! Der Geldbeutel wird dabei als Football verwendet und auch die Mönche bekommen das ein oder andere Argument zu spüren.
Unsere Engel aus der Hölle gewinnen die Keilerei und empfehlen Parker sich fortan nur noch mit Backenhörnchen anzulegen, obwohl auch das sehr gefährlich klingt. Gerade als sie mit dem Geld in den Sonnenuntergang flanieren wollen, tauchen plötzlich die Rangers auf und nehmen Parker und seine Bande von fiesesten Zeitgenossen zur Beruhigung von allen fest. Um dem Knast mit seinem alarmierend kleinen Penis zu entgehen, erklärt Parker: „Er ist zwar dünn, aber dafür schnell wie eine Nähmaschine.“ Er wird dennoch festgenommen.
Der Oberhäuptling der Rangers dankt den beiden vermeintlichen Agenten aus Washington. Als er sich unser bärtiges Reh jedoch genauer ansieht, kommt ihm dessen Gesicht, welches sämtliche Steckbriefe von Mexiko bis nördlich von Mexiko ziert, bekannt vor. Trinity muss den Gesetzeshüter nun schnell mit dem Geld ablenken. Die Sterne stehen günstig, dass sie auch diesen Coup verbockt haben und nun irgendwie quitt sind. Pleite, wie am Tag ihrer Geburt, reiten unsere vier Fäuste in den Sonnenuntergang, auf zu weiteren heiligen Abenteuern in „Die Troublemaker.

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