Gewaltverherrlichung in Computerspielen (MCPM 043)


Jugendliche und Erwachsene unserer heutigen, aufgeklärten Welt ergeben sich in ihrer Freizeit Barbarei und der Gewaltverherrlichung. Die Gamer schießen und töten in Shootern, befehligen Armeen in der Schlacht und erheben in Rollenspielen ihre Schwerter und Äxte zum Kampf.
Kein gesunder Mensch würde sich freiwillig zum Zeitvertreib mit hinterhältiger Existenzvernichtung oder mit Brutalität und Krieg auseinandersetzen und nur absolut wahnsinnige Zeitgenossen frönen der Gewaltverherrlichung in ihrer Freizeitbeschäftigung.
Ich meine, welcher normale Mensch treibt bitte seine Freunde in Nischenspielen wie Monopoly in den finanziellen Ruin, welcher intelligente Mensch weiß über eine kaum bekannte Kriegssimulation namens Schach Bescheid und welches Kind spielt gerne Räuber und Gendarm – oder Cowboy und schlachtet die Indianer ab?

  • Szene: Kinder spielen Cowboy und Indianer.

Ahoi, Gewaltverherrlichung in Computerspielen

Gut. Am Rande gibt es noch einige Spiele fern der Gewalt in denen Computerspieler anderen Tätigkeiten nachgehen.

  • Szene: diverse andere Spiele

Spieler wollen ihre Farm aufbauen und Pferde züchten, Süßigkeiten nach Farbe sortieren und in Walkingsimulatoren „Gehen!“ Doch eigentlich wollen Gamer Gewalt! In Spielen wie GTA wird gefoltert und in Spielen wie Counter Strike, Call of Duty und Co wird geballert und getötet.

  • Szene: Gewalt: GTA, Geballer: Conter Strike, Call of Duty, Desperados, Django Unchaind, Fast and Furiouse.

Ups, das war jetzt kein Videospiel. Naja und eben auch in diversen Büchern und Filmen wollen Menschen Gewalt.
Aber Moment einmal. Sind jetzt Kinofilme mit oft schon Jugendfreigabe Gewaltverherrlichung für die ganze Familie? Na gut, wer geht heute schon noch ins Kino? Bei den paar Milliarden und Billionen die diese Industrie im Jahr umsetzen.
Bei Filmen wie Triple X und The Expandables 3 geht der Papa mit der Mama und seinen beiden zockenden Kindern ins Familien-Kino. Doch warum? Gewaltverherrlichung für die ganze Familie kann es ja wohl nicht sein.
Filme wie Avangers und Fast and Furiouse genießt der Vater wegen der tollen Autos, der Explosionen und der Frauen, die Mutter wegen der kurzweiligen und spannenden Szenen und den Männern, der Sohn wegen der dynamischen Einstellungen und der Frauen und die Tochter wegen der rasanten Bilder und der Männer. Hm, ist Gewalt doch nicht die treibende Motivation?

Action

  • Szenen: Expandables 3, Avangers, Fast and Furiouse, Split Seconde, Call of Duty und Uncharted

Also neben Sex heißt das Zauberwort „Action!“ Spieler wollen, dass ihre Charaktere aus fahrenden Zügen in einen Helikopter springen, hoch in die Luft steigen, nur um gleich darauf wieder abzustürzen und rein zufällig auf einem fahrenden Rennauto landen und durch die Botanik preschen.
Natürlich schießt man in Shootern und da es für ein Zehn-Stunden-Spiel ein wenige langweilig wäre, nur zwei Gegner zu haben, so kommt das namenlose Kanonenfutter in Massen, bis sich die Action überschlägt.

Gewaltverherrlichung

Es gibt natürlich auch Szenen in Spielen die tatsächlich Gewalt verherrlichen.

  • Szene: Die Folterszene aus GTA

Doch gerade in Spielen wie GTA wird Gewalt und die heutige Gesellschaft durch Inszenierung und Satire kritisiert. Trevor ist der absolute Antiheld schlecht hin und er ist nicht dafür gedacht, dass sich der Spieler mit ihm identifiziert, sondern durch ihn erlebt.

  • Szenen: GTA – Antiheld Trevor

Bei einem Unfall wird die Satire an der Gesellschaft beispielsweise sehr deutlich, da sofort die Passanten ihre Handys zücken um zu filmen. Die heutigen Medien verwechseln schon einmal gerne Action, Gewalt und Gewaltverherrlichung, um das Interesse der Zuseher zu wecken:

  • Szene: Hart aber Fair: Gewaltverherrlichende Spiele

Gut, die Recherche und die Experten dieser Beiträge lassen zu wünschen übrig und oft versucht das Format lediglich seine Agenda durchzubringen oder seine Einschaltquoten zu erreichen, doch natürlich gibt es auch Spiele, die einfach nur Gewalt verherrlichen.

  • Szene: Hatred

Hatred sorgte beispielsweise für Aufsehen, da man hier einen Amokläufer mit sehr brutalen Zwischensequenzen spielt. Solche Beispiele der Übertreibung finden wir in der gesamten Unterhaltungsindustrie von Low-Budget-Splatterfilmen bis hin zu Billigstkomödien, Schundheften und beinahe jeden Liebesroman. –Ähm.
Videospiele, die ohne Satire lediglich die Gewalt verherrlichen, sind in der absoluten Unterzahl. Im Falle von Hatred kostet das Spiel im Moment auf Steam knapp € 9,–, also weit entfernt von einem Triple A Titel. Die Meinungen sind arg geteilt, es dürfte also doch einen spielerischen Anspruch beinhalten.
Gewaltverherrlichende Spiele teilen sich also in Kunstspiele, Spiele mit Gewalt als Satire und den Uwe Boll und Reality Soap Regisseuren der Videospieleindustrie, die Gewalt und alles Aufsehenerregende als Selbstzweck sehen, während sich ihre Taschen füllen. Und ja, auch die haben Fans.
Selbst die Medien, die viele Jahre gegen die Killerspiele gewettert hatten, mussten irgendwann einsehen, dass ihre weltfremden Vorwürfe nicht mehr haltbar waren, was das ZDF zu drei Berichten und folgender Aussage brachte:

  • Szene: ZDF Info, Killerpsiele: Auswirkungen konnten nicht bewiesen werden

Ich freue mich ja über den Wandel des ZDFs, aber darauf muss ich später leider noch eingehen. Spiele mit Gewaltinhalten, genauso wie Filme, Musik und Bücher sind also nicht sofort gewaltverherrlichend und viele Triple-A Spiele bauen auf Action.
Doch warum wird dann in einigen Spielen so viel geballert? Das erfahrt ihr im nächsten Teil!

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