Was macht man eigentlich die ganze Zeit auf einer Kreuzfahrt? Beinahe täglich laufen die Schiffe einen Hafen an oder man wird mit einem Tenderboot an Land gebracht, weil der Kuhort zu klein zum Anlegen ist. Tenderboot ist gleich sehr, sehr lange warten!
An jedem Anlageort werden vom Schiff aus unverschämt „günstige“ Ausflüge angeboten. Man verzichtet also entweder darauf seine Kinder auf eine Schule zu schicken, vermittelt sie direkt nach dem Kindergarten an eine Arbeitsagentur und leistet sich täglich einen Ausflug, oder man verlässt die schwimmende Stadt auf eigene Faust.
In großen Städten wie Seattle, San Francisco, L.A., Kreta, Korfu oder Istanbul ist dies fast immer die bessere Wahl, da man ungebundener ist, nicht wie Herden vorangetrieben wird und meist weniger als ein Drittel für eine bessere Leistung bezahlt. Doch die Reiseagenten sind nicht dumm.
So hält beinahe jede große Kreuzfahrtgesellschaft an, wir nennen es „Orten“, die noch nie ein Mensch zuvor erkundet hat. Ernsthaft, da gibt es Wohnansiedlungen, da fuhr noch nie jemand hin, da kommt man höchstens her, da wirken unsere Bergdörfer wie eine Megalopolis, da ist Schlumpfhausen eine Weltmetropole dagegen.
Im Mittelmeer ist selbst dies kein Problem, da über einhundert Taxifahrer und diverse ansässige Reisefirmen dieselben Touren zu Spottpreisen anbieten. Nicht so jedoch an der Westküste der Vereinigten Staaten. Da isch nischts.
Wenn du da einen Eingeborenen nach Whalewatching, irgendeiner Tour oder nur einem Bus fragst, bekommst du so antworten wie: „Können Sie gerne für nächstes Monat buchen. Wann kommen Sie mit ihrem Schiff denn wieder?“ Oder „Sind Sie ein Außerirdischer?“
Das Weltberühmte Astoria beispielsweise hat einen Hügel und darauf steht ein Turm. Das war`s. Gibt`s ja bei uns nicht. Und von Katakolon in Griechenland kommt man schon nach eineinhalb Stunden Busfahrt zu den Ausgrabungen. Die berühmten olympischen Ruinen selbst bestehen aus einer einzigen Straße mit gut fünf Ramschgeschäften. Beeindruckend. Bin ich froh, dass die Schiffe dort stehengeblieben sind.
Die wenigen dutzend Plätze der Ausflüge sind meist schon am ersten Tag vergriffen und der Rest der dreitausend Passagiere kann vom Deck aus über das Land blicken oder eben auch die kleinen Orte selbstständig erkunden. Spannend.
Nach der aufregenden Landesergründung müssen die Passagiere wieder durch die Sicherheitsschleusen und einen Metalldetektor. Dort versammelt sich nur das unfreundlichste Boden- und Schiffspersonal und Gnade dir Gott, wenn du auch nur aus Versehen deinen Gürtel bei dir trägst. Naja, außer in Seattle. Nachdem wir vollkommen genervt an den unfreundlichsten Beamten des Landes vorbeigekommen sind, fing die nächste Wichtigtuerin wieder von vorne an:
„Pass und Bordkarte.“ „Hab ich nicht.“ Sie verwirrt: „Gut, dann gehen Sie einfach weiter.“ Vielleicht muss man das immer so machen. „Keine Sorge, ich hab nix dabei!“
Die Routen der Kreuzfahrtschiffe sind sehr abwechslungsreich bis hin zu kreativ. Neben Städten und Metropolen laufen die schwimmenden Behausungen auch Dörfer an, die auf keiner Karte verzeichnet sind.
Am Schiff selbst kann man relaxen, sich von Animateuren belästigen lassen oder Millionen für Massagen und anderen Krimskrams ausgeben. Was würdet ihr auf so einem Kreuzfahrtschiff am liebsten machen?
4 Kommentare zu der Luxus Kreuzfahrt – Teil 3 – Freizeit (MCPM 047)