Als Mädchen befindet sich Elisabeth Swann auf einem Schiff der englischen Krone. Der bewusstlose Junge William Turner wird geborgen, nachdem sein Schiff von Piraten angegriffen wurde. Er trägt ein Piratenmedaillon, das Elisabeth an sich nimmt.
Acht Jahre später: Elisabeth Swann ist die Tochter des Gouverneurs von Port Royal. Kommodore Norrington will um ihre Hand anhalten, doch sie stürzt von der Feste ins Meer. Dabei reagiert ihr Medaillon mit dem Wasser.
Jack Sparrow kann sie retten, wird jedoch als Pirat entlarvt und festgenommen. Die Black Pearl, mit ihrem Kapitän Barbossa und ihrer verfluchten Crew, greift Port Royal an. Sie wollen das Medaillon und geraten an Elisabeth. Diese nennt sich zum Schein Turner und wird von den Piraten entführt.
William Turner ist inzwischen Waffenschmied. Er ist in Elisabeth verliebt und will sie retten. Dafür befreit er Jack Sparrow, der erst einwilligt, nachdem er Wills Namen erfahren hat. Sie kapern die Intercepter und reisen nach Tortuga, wo Gibbs eine Crew zusammenstellt.
Der Fluch:
Elisabeths Medaillon ist eines von 882 identischen, verfluchten Medaillons, einst versteckt in einer steinernen Kiste auf der Isla de Muerta, einer Insel die nur von jenen gefunden werden kann, die schon wissen, wo sie ist.
Der Fluch trifft jeden, der ein Medaillon aus der Truhe nimmt und bewirkt, dass man nichts mehr fühlt und keine Gier mehr gestillt werden kann. Nur im Mondlicht sieht man das wahre Antlitz der verfluchten, untoten Leiber.
Jack konnte die Insel wahrscheinlich mit seinem speziellen Kompass lokalisieren, doch dann meuterte sein erster Maat Barbossa gegen ihn. Nur Bill Turner, Williams Vater, war gegen die Meuterei. Die Piraten setzten Jack auf einer Insel mit einem Schuss aus. Mit diesem sollte er sich selbst töten, doch er entkam und bewahrt seither diesen Schuss für Barbossa auf.
Die Piraten holten anschließend den Schatz, luden den Fluch damit auf sich, banden Bill an eine Kanone und warfen ihn über Bord, damit er am Meeresgrund als Untoter schmachtet. Erst dann erfuhren die Piraten wie man den Fluch lösen kann.
Sie mussten alle 882 Medaillons und das Blut derer, die diese gestohlen haben, in die steinerne Kiste zurückbringen. Elisabeth hatte das letzte Medaillon und das Blut von Turner ist das letzte, das sie brauchen.
Isla de Muerta:
Die Black Pearl und die Intercepter erreichen die Isla de Muerta. Elisabeths Blut hilft natürlich nichts. Will kann Elisabeth befreien, Jack wird festgenommen, es kommt zu einer Verfolgungsjagt und letztendlich befinden sich alle in der Hand der Piraten, die sofort wieder die Isla de Muerta ansteuern.
Jack und Elisabeth werden am Weg auf derselben Insel mit demselben Equipment ausgesetzt, wie Sparrow damals. Elisabeth entfacht ein riesiges Feuer und beide werden prompt von Norrington gerettet. Elisabeth willigt ein Norrington zu heiraten, wenn dieser dafür Will rettet.
Wieder bei der Isla de Muerta:
Es kommt zum Kampf zwischen den Piraten und Norringtons Männern. Elisabeth befreit Gibbs und die Crew, die jedoch sofort fliehen, Jack nimmt auch ein Medaillon und kämpft als Untoter gegen Barbossa und Will schlägt sich mit dem Rest herum.
Jack und Will heben überraschend den Fluch auf und Jack erschießt Barbossa. Dieser fühlt endlich wieder und stirbt. Die Piraten ergeben sich und werden gefangengenommen. Alle segeln nach Port Royal.
Will wird freigesprochen, Elisabeth muss Norrington heiraten und Jack kommt an den Galgen. Will versucht Jack zu befreien und auch Elisabeth stellt sich auf ihre Seite. Jack springt von der Festung ins Wasser und wird von der Black Pearl gerettet.
Norrington entlässt Elisabeth aus ihrem Heiratsversprechen, spricht Will nochmals frei und räumt sogar Jack einen kleinen Vorsprung ein. Will hält um Elisabeths Hand an, doch das Abenteuer hat gerade erst begonnen.
Hintergründe:
Seit dem Floppfilm „Die Piratenbraut“ von 1995 galt das Piratengenre als tot. Erst das Disneyabenteuer Pirates of the Carribean konnte es wiederbeleben. Da die deutsche Übersetzung schon im zweiten Teil keinen Sinn mehr machte, da es nicht mehr um einen Fluch geht, sieht man heute oft wieder den Originaltitel.
Die Piraten sollten im Film nicht durch Hakenhände und Holzbeine charakterisiert werden, sondern durch glaubhaften Schmutz, Hautverfärbungen, schlechte Zähne und ihre authentische Kleidung überzeugen. Jack hat beispielsweise als Anspielung eine offene, rote Stelle am Kiefer und die Zähne von Pintel sind beeindruckend.
Johnny Depp überlegte, die Rolle mit extravaganter Mimik und Gestik zu spielen. Wenn er läuft rudert er beispielsweise mit den Armen Rückwärts und auch seine Finger gestikulieren immer mit. Die Geldgeber wollten dies nicht, doch Depp konnte sich durchsetzen und erschuf einen der ikonischsten Charaktere des beginnenden Jahrtausends.
Es gibt zahlreiche Szenen auf You Tube mit Filmfehlern, Outtakes, Bloopers und so weiter. Einmal fliegt ein Flugzeug über ein Schiff hinweg, ein anderes Mal wird eine Wärmpfanne falsch verwendet. Einige Machwerke sind sogar auf der Internet Movie Database gelistet.
Grundlagen:
Die reichhaltige Geschichte von Pirates of the Caribbean beinhaltet viele Handlungswechsel, starke Charaktere und enge Spannungsbögen. Die Szenen und Informationen werden oft so komplex und schnell dargeboten, dass erst nach mehrmaligem ansehen die zahlreichen Details auffallen.
Da oft Menschen gegen Untote kämpfen, die sie nicht besiegen könnten, werden diese oft kreativ gebunden, vom Kampfgeschehen gebracht oder geworfen oder sie werden einfach in die Luft gesprengt.
Charaktere:
Die schauspielerische Leistung in diesem Werk ist beeindruckend und die Charaktere wurden gut ausgearbeitet. Jack Sparrow ist weder Held noch Antiheld, noch jemand, mit dem man sich wegen seiner Mimik und Gestik identifiziert und funktioniert gerade deswegen.
Er ändert ständig seine Pläne und nimmt die Gegebenheiten wie sie gerade kommen. Die Präsenz und das Spiel von Barbossa sind atemberaubend und auch seine Crew wird mit netten Details charakterisiert.
William und Elisabeth entwickeln sich, bleiben jedoch auf Abstand, um die Spannung zu bewahren, Norrington ist nicht böse, was auch nicht zu seinem Charakter passen würde, sondern findet seine Berechtigung in seiner Kompetenz und Zielstrebigkeit. Murtogg und Mullroy sind lustig, da sie eloquent sprechen, Ragetti und Pintel haben eine unterhaltsame Dynamik und sind die bösen Gegenstücke.
Der Film verzichtet auf undefinierte Sidekicks, selbst Cotton ist mit seinem Papagei ein besonderer Charakter und Anna-Maria ist immerhin eine Kapitänin. Trotzdem sind die Rollen der Frauen meist klischeehaft. Zwischen all den Charakteren ergeben sich interessante Synergien und Gespräche. Sie sind eigentlich alle sympathisch.
Fragwürdige Punkte:
Die Black Pearl greift eben jenes Handelsschiff an, auf dem zufällig der Sohn von Bill Turner ist, der sich mit acht Jahren auf die Suche seinem Vater machte. Wie konnte Jack seinen Kompass behalten, wenn er von Barbossa ausgesetzt wurde oder wie haben sie sonst die Isla de Muerta gefunden?
Die Wege und Verfolgungen im Film sind generell schwer nachvollziehbar. Norriongton, zum Beispiel, findet Elisabeth sofort auf der Insel und ist dann auch noch rechtzeitig bei der Isla de Muerta.
Unter dem Drama um die Kugel, die Jack für Barbossa aufbewahrt hat, leidet leider das Timing am Ende. Jack schießt in Barbossas Brust und erst danach wird der Fluch aufgehoben. Das hätte einfach anders gelöst werden können, ohne das Drama zu schmälern. Die Flucht am Ende von Jack und Will ist maßlos übertrieben und der Schlusssatz „Nein, er ist ein Pirat!“ zieht Eingeweide zusammen.
Ethik und Moral:
Jack Sparrows Pläne liegen in einem moralischen Nebel und zwischen den Zeilen scheint es immer wieder als wäre es ihm egal, was mit anderen Menschen geschieht, solange für ihn ein Vorteil oder zumindest kein Nachteil entsteht.
Er kaschiert dies jedoch so gut und oft hinter vorgespielten guten Intentionen, lässt zwar zu, dass Barbossa Elisabeths Blut nimmt oder sie abschlachtet, rettet aber wiederum Will, so dass sein Charakter nur schwer eingeschätzt werden kann. Trotz allem fiebert der Zuschauer mit einem moralisch fragwürdigen Charakter mit und will mehr.
Elisabeth Swanns Vater, Gouverneur Swann, ersehnt sich zwar die Hochzeit zwischen seinem Kind und Kommodore Norrington, doch rät er Elisabeth sogar ihr Versprechen zur brechen, wenn sie glaubt, es wäre falsch.
Zwischen Will und Jack ist es immer ein ungleiches Geben und Nehmen, bis Will Jack am Ende sogar rettet. Bis zum Schluss der Geschichte wurden nun so viele Gesetze gebrochen, dass dies keine friedliche Zukunft erhoffen lässt. Glücklicher Weise.