Stranger Things (MCPM)

In einem kleinen Ort in Amerika verschwinden plötzlich zwei Teenager. Familie und Freunde machen sich auf die Suche, glauben eine parallele Welt zur Realität entdeckt zu haben und tun alles, um die Opfer zurückzuholen.
Stranger Things erzählt eine verhältnismäßig einfache Geschichte und erinnert an viele Thriller, Horror- und Mysteryfilme der letzten Jahrzehnte, die durchschnittliche Ergebnisse erzielten und kaum im Gedächtnis blieben.
Als Serie erlebt das Mystery-Genre mit dem deutschen Ableger Dark beim Publikum eine Blütezeit. Die Geschichte lässt sich über die ersten zwei Staffeln sehr lange Zeit, führt viele Charaktere ein und verabschiedet sich auch wieder von zahlreichen.
Die Erklärungen mit Dungeons and Dragons und dem Seiltänzer sind nette Ideen und dienen zum besseren Verständnis, täuschen jedoch kaum über den etwas zu seichten Plot hinweg. Gerade beim Übergang der ersten Season zur zweiten finden sich mehrere Unstimmigkeiten.
Die Cliffhänger sind teilweise gut, teilweise erzwungen und ohne Auflösung, einschneidende Ereignisse werden von Charakteren oder dem gesamten Ort ignoriert und nur eine Person denkt wirklich daran, nach den grauenhaften Erlebnissen umzuziehen, obwohl sie nichts davon weiß.
Probleme zwischen Eltern und ihren Kindern und Beziehungskisten werden immer wieder thematisiert, für die zur Verfügung stehende Zeit jedoch sehr oberflächlich. Das Ungleichgewicht von Männern und Frauen in den verschiedenen Altersstufen wird jedoch zu oft als Aufhänger verwendet.

Das Budget wurde von der ersten Season zur zweiten deutlich erhöht und die Geschichte entwickelt sich angenehm weiter. Auf eine persistente Erzählung sollte man jedoch nicht vertrauen, denn an vielen Ecken und Ende wurde die Geschichte auf Serienlänge gestreckt und wird wohl so lange ausgedehnt, bis die Zuseher das Interesse verlieren.
Die staatliche Organisation geht als erster, vermeintlicher Antagonist sehr stümperhaft vor. Das Verschwinden der Jugendlichen wird unweigerlich für Aufsehen sorgen, dennoch bedrohen und ermorden sie weitere Personen. Sie sind überzeichnet böse, gehen dann jedoch wieder Deals ein, selbst wenn sie sich in der besseren Position befinden.
Die Schauspieler wurden weitgehend extrem gut gecastet, die Charaktere verändern sich jedoch nach jeder Einführung unglaubwürdig. Viele wirken anfangs übertrieben aggressiv, bis sie sich nahtlos in die Handlung einfügen.
Die Gruppe der Jungs und später auch die Mädchen ist unglaublich sympathisch, nervt jedoch immer wieder mit übertrieben dargestellten, sturen Reaktionen. Dennoch ist das Team wohl der Hauptgrund für den Erfolg der Serie.
Die Nebendarsteller wirken leider oft austauschbar, verschwinden auch gerne einmal aus der Geschichte oder müssen sterben, um die Erzählung nicht zu überladen. Leider geschieht dies oft vorhersehbar.
Glücklicherweise findet die Erzählung mit dem Ende der zweiten Staffel einen Abschluss ohne zu aggressivem Cliffhänger. Mit der Fortsetzung ist 2019 zu rechnen. Die Pause wird der Serie gut tun, doch dann werden wir uns wieder auf die junge Gruppe von D&D-Spielern und auf ihre Freundinnen freuen.

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