Als Hitler die ersten Schwarzen anzünden ließ! (MCPM)

Ich träumte, dass wieder einmal der berühmte Gedenktag „Als Hitler die ersten Schwarzen anzünden ließ“ vor uns lag und ich im Winter von einer Familie zu den Festivitäten in ihre Villa eingeladen worden war.
Nach mehreren Stunden Anreise erreichte ich endlich die Villa der Familie. Zahlreiche deutsche und afrikanische Gäste trafen nacheinander ein, während die Mutter die Zimmer zuwies und hektisch versuchte, es jedem recht zu machen.
Einige Betten mussten noch überzogen werden, im Badezimmer befanden sich zu wenige Handtücher und immer wieder kam es zu einer Verwechslung der Schlafunterkünfte, die natürlich keine Türnummern besaßen. Herr Hitler war schon eingetroffen und kontrollierte alles akribisch genau.
Der Vater kümmerte sich derweilen um die Elektrik, fluchte in einem der Zwischenschächte und musste feststellen, dass schon wieder das Warmwasser ausgefallen war. Immer dann wenn gerade Gäste kommen.
Die Oma stand hinter einem Berg aus Kochbüchern gestresst am Herd, hantierte mit Hühnchen, Fisch, Lamm, Schaf, Hammel, Krokodil- und Schlangenfleisch, Schmorgerichten, Fleischspießen, Taboule, Erdnusseintopf, Kichererbsen, Fladenbroten, Mokka, Pfefferminz, Couscous, Datteln, Mandeln und Honig herum und fluchte entkräftet darüber, was diese Schwarzen heutzutage alles so essen würden.
Zum Glück beinhaltete die afrikanische Küche viele vegetarische Gerichte und die Oma konnte erleichtert aufatmen, da nun zumindest Herr Hitler nichts mehr zu meckern haben dürfte. Essen fand der doch noch nie so wichtig.
Natürlich wollte es die Oma jedem recht machen und schon bald brodelten fünf deutsche und fünf afrikanische Gerichte vor sich hin und das ganze Haus duftete nach den unterschiedlichsten Aromen.
Ich kümmerte mich derweilen um das Lager draußen im Schnee. Das Zelt musste aufgebaut, die Betten aufgestellt und der Ofen angeheizt werden. Natürlich wollte auch ich mir keine Blöße geben, also richtete ich alles mit Liebe her.
Als ich zurückkam, kehrte langsam Ruhe ein und alle versammelten sich um den heimischen Esstisch, während die Oma noch immer ihren Kopf über die afrikanischen Gerichte schüttelte. Herr Hitler hielt wie immer die Ansprache, fasste sich dank dem duftenden Essen kurz und schon wurden die Speisen reihum gereicht.
Keiner ließ es sich nehmen, eines der hervorragenden Gerichte der Oma nicht zu verköstigen und bald schon weiteten die ersten Gäste erschöpft ihre Gürtel oder öffneten den obersten Knopf ihrer Hose.
Bei einem Verdauungsschnäpschen wurde noch ein wenig geschwatzt, bis die ersten zu Bett gingen, um sich zu schonen oder noch ein wenig Kraft zu tanken. Es wurde ruhig im Haus, bis es endlich so weit war.
Ich versammelte alle schwarzen Gäste und führte sie nach draußen, wo uns Herr Hitler noch viel Glück wünschte. Dann stapften wird durch den Schnee zu unserem Lager, dessen Standort den Weißen natürlich unbekannt war.
Ich ging mit meinen Mitstreitern noch einmal die Regeln der Festlichkeiten durch, die ganz simpel waren. Wir durften den Feind im Familienhaus ausspionieren und die Weißen mussten unser Lager finden.
Keiner von uns durfte etwas tun, bevor nicht einer von jenen, die sich noch im Haus befanden, einen von uns anzünden würde. Sobald jedoch einer von uns Feuer fing, waren alle Regeln außer Kraft gesetzt. Gewonnen hatte jene Fraktion, die am wenigsten brannte.
Wir stellten also Wachen auf, schlichen uns ins Familienhaus, spionierten und verhinderten Gegenspionage, während die Stunden vergingen. Oft wurden wir oder unsere Gegner entdeckt und immer wenn Weiße und Schwarze aufeinandertrafen, wurde heftig diskutiert, doch lange geschah nichts.
Als wir wieder einmal zum Familienhaus schlichen, beobachteten wir, wie Herr Hitler das Wort ergriffen hatte, zu einigen der Weißen sprach und bald schon roch es nach Benzin. Der Höhepunkt stand also kurz bevor.
Wir gaben das Lager im Schnee auf, da es nicht mehr sicher war. Unsere Mitstreiter verteilten sich um das Familienhaus, während wir uns in einen Lowrider setzten und die aktuellen Geschehnisse beobachteten.
Als Herr Hitler die letzten Worte gesprochen, die Weißen entschieden nach diversen Benzinkanistern griffen und Richtung Lager aufbrachen, preschten wir los und visierten die gesamte Gruppe an.
Im letzten Moment schlitterten wir an dem Mob vorbei, der unseren Lowrider mit Benzin übergoss und anzündete. Mit einigen Flammen an unserer Kleidung sprangen wir nach draußen und rollten durch den Schnee, während unsere Kammeraden aus dem Hinterhalt angriffen. Die Spiele waren eröffnet.
Ich kam vor der Mutter des Hauses zu stehen, die mir natürlich sofort ihren Benzinkanister über den Kopf schütten wollte. Ich wich geschickt aus, gab ihr etwas von ihrer eigenen Medizin zu schmecken, übergoss meinerseits ihren Leib mit der zähen Flüssigkeit und zündete sie triumphierend an.
Der Ärger in ihrem entflammten Gesicht unterdrückte die Schmerzen, während der Kampf um das Haus gänzlich entbrannte. Unsere Gegner fokussierten stümperhaft einzelne Opfer, während wir kurzerhand das gesamte Haus anzündeten.
Viele der Weißen waren noch in ihren Betten oder hatten sich gerade zum finalen Schlag vorbereitet und mussten nun entflammt und gedemütigt aus dem Haus stürmen und sich im Schnee löschen.
Unser Sieg war bombastisch. Während gegen Ende beinahe alle Weißen brannten, standen in unseren Reihen lediglich eine Handvoll Mitstreiter und der Lowrider in Flammen. An meinem Körper tobten die Flammen lediglich ab einem Bein und einem meiner Arme.
Herr Hitler hatte sich natürlich aus allem herausgehalten, seine Koffer gepackt und wollte gerade in seinem Mercedes die Heimreise antreten, als sich die Oma mit der gesammten Mannschaft auf ihn stürzte und auch ihn entflammte.
Schließlich gestand er die Niederlage der Weißen ein und schnell halfen wir alle zu löschen. Die Oma hatte es am Schlimmsten erwischt und sie meckerte ein wenig über die feige Taktik der Schwarzen, doch bald hatten sich die Gemüter beruhigt.
Wir leckten unsere Wunden und beglückwünschten uns bald gegenseitig zu raffinierten Manövern oder geschickten Einzelattacken. Die Familie sprach allen eine weitere Einladung aus und noch bevor die Sonne aufging lagen sich Weiße und Schwarze in den Armen und freuten sich schon auf das nächste Jahr wenn es wieder heißen würde: „Als Hitler die ersten Schwarzen anzünden ließ!“
Als ich von meiner Tiefschlafphase in den Halbschlaf überging, dachte ich mir, ich sollte diese Geschichte aufschreiben, da sicherlich noch niemand geträumt hat, dass man diesen Gedenktag tatsächlich nachspielen würde.
Erst als ich vollständig erwacht war, bemerkte ich, dass es den Tag „Als Hitler die ersten Schwarzen anzünden ließ!“ gar nicht gibt. Mit grausamer Realität wurde mir dafür langsam der wahre Hintergrund und somit der Titel meines Traumes bewusst: „Als Hitler die ersten Juden vergasen ließ!“

Natürlich ist jeder von uns einmal wütend auf andere und nimmt jeden Vorwand, um sich von ihnen abzugrenzen oder abzuheben, doch den generellen Hass auf andere Menschen wegen ihrer Herkunft oder Kultur konnte ich nie nachvollziehen.
Ich weiß nicht genau, was mir dieser Traum sagen wollte, doch ich finde es wichtig zu verstehen wie viel Leid Taten einzelner Menschen auslösen können.

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