Zeugen Jehovas – Religion oder Sekte (Gefährliches Halbwissen MCPM 126)

Die Zeugen Jehovas wurden im ausgehenden 19. Jahrhundert als christliche Religionsgemeinschaft gegründet. Sie glauben an den Gott Jehova, an das Harmageddon und sind für ihre Missionierungen, Bibelkurse und Zeitschriften bekannt.
Im Magazin Erwachet von 2/19 stehen sechs Dinge, die Kinder für ihr Leben benötigen: „Selbstbeherrschung, Demut, Belastbarkeit, Verantwortungsbewusstsein, Reife und Ehrlichkeit.“ Wahrscheinlich weil belastbare Menschen mehr arbeiten können, um Geld für die Gemeinschaft zu verdienen.
Im Wachturm 1/20 geht es um die Heilige Schrift: „Die Bibel: Eine zuverlässige Quelle der Wahrheit.“ Über „Ehrliche Schreiber“ wird hier das Beispiel von Jonas genannt, der in der Bibel tatsächlich einen Fehler eingesteht. Dass Gott im selben Buch behauptet, Schlangen würden lediglich Erde essen, wäre wohl kein gutes Beispiel gewesen.
Verlässliche Lebensweisheiten: Behandelt andere, wie ihr von ihnen behandelt werden möchtet. Gilt „Auge um Auge, Zahn um Zahn“ ebenfalls als verlässliche Lebensweisheit?
Wissenschaftlich glaubwürdig: Die Erde ist an nichts aufgehängt. Im selben Buch steht auch: Gott hat die Welt geschaffen.
Historisch glaubwürdig: Phönizier aus Tyrus schafften Fische und die verschiedensten Waren herbei. Tatsächlich wurden dort phönizische Waren und Fische aus dem Mittelmeer gefunden. In diesem historischen Buch steht auch, dass Noah eine Arche gebaut und von jeder Tierart ein Pärchen mitgenommen hat.
Hier versuchen die Zeugen Jehovas bei einem gigantischen Werk seine Glaubwürdigkeit mit vereinzelten Beispielen zu beweisen, ohne sich auch nur im Geringsten kritisch mit den problematischen Stellen zu beschäftigen.

Sind nun die Zeugen Jehovas eine Sekte? Natürlich. Selbstverständlich weisen auch andere Religionen viele sektenartige Strukturen auf, doch diese junge Religion tut dies in einem ganz anderen und viel direkteren Ausmaß.
Zeugen Jehovas besitzen ein sehr strenges hierarchisches System und kontrollieren ihre Anhänger mit ständiger Angst bei Fehlverhalten durch eine übernatürliche Kraft. Die Mitglieder müssen kostenfrei arbeiten und ihr Geld an die „Gemeinde“ abgeben.
Sie dürfen nicht außerhalb über die Zeugen Jehovas forschen und Kontakte mit anderen Menschen müssen auf ein Minimum beschränkt werden. Wir stellen uns also einen jungen Menschen vor, der sein Leben lang unterdrückt wurde und nun aussteigen möchte.
Der etwas introvertierte Mann hat keine Freunde außerhalb, weil das verboten war. Er soll sich also von seiner Gemeinschaft abwenden und steht dann ganz alleine da. Selbst seine Familie darf dann nur noch das Notwendigste mit ihm sprechen.
Die Kraft, die so ein Ausstieg benötigt, muss gigantisch sein.

Und wir stellen uns die Situation bei sexuellen Übergriffen vor: Das junge, introvertierte Mädchen muss zu den Ältesten (ausschließlich alte Männer) der Gemeinde gehen und ihnen von sexuellen Übergriffen von einem anderen Ältesten, also deren Freund, erzählen.
Die Ältesten sind nicht verpflichtet, dies einer öffentlichen Behörde zu melden, sondern helfen mit weisen Sprüchen wie: „Jehova wird es schon richten“ und verstoßen das Mädchen anschließend oder unterdrücken es, damit es nicht zur Polizei geht.
Und noch immer gehen der Staat und die Judikative nicht gegen solche „Religionen“ vor.

(Außerdem ist es erschreckend, wie oft man in diesen Sätzen auch die katholische Kirche wiederfindet.)

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