Spoilerwarnung: Die Fast & Furious-Reihe wurde inzwischen zur Antithese zu Star Wars, dem ewigen Kampf zwischen Gut und Böse, da die Hauptcharaktere ständig ihre Gesinnungen wechseln. Dom und Co waren einst Verbrecher, die inzwischen mit ihren Fahrzeugen die letzte Hoffnung gegen den internationalen Terrorismus sind. Dort reihen sich auch Hobbs und Shaw nahtlos ein. Hobbs gehörte irgendwie zu einer Spezialeinheit und half dann den Verbrechern, während sich fast die gesamte Shaw-Familie mit vollem Herzen dem Verbrechen verschrieben hatte. Owen und Deckard haben ihren Weg der Verwüstung mit Leichen gepflastert, bis die Produzenten, vollkommen unvorhersehbar, erkannten, dass ein Zusammenschluss von hochkarätigen Actiondarstellern wie Vin Diesel, Jason Statham, Dwayne Johnson und Luke Evans bei den Fans wohl ziemlich gut ankommen würde. Also war alles nur ein großes Missverständnis, damit sie zusammen gegen Verbrecher vorgehen, die schon im nächsten Teil wieder die Guten sein könnten. Da Vin Diesel jedoch die größte Diva unter den Actiondarstellern ist und sich in seinem Privatleben noch nicht einmal selbst eine Flasche Wasser öffnen kann, gingen sich die Schauspieler hinter den Kulissen so hart an die Hälse, dass es zum Sidequel Fast & Furious: Hobbs & Shaw mit Dwayne Johnson und Jason Statham kam.
Zur Logik des Films: Eteon, eine Terroristenorganisation, die über mehr Technologie als Terminators Cyberdyne verfügt, mächtiger als der US-Amerikanische Präsident ist und von der noch nie jemand etwas in den anderen acht Fast & Furious Teilen gehört hat, hat von Professor Andreiko die Schneeflocke, einen Virus, der gezielt alles vernichten kann, was er möchte, erfinden lassen. Ohne eine Bedrohung der gesamten Menschheit hält bei diesem Franchise niemand mehr mit einer Kamera drauf. Eteon möchte alle schwachen Menschen auslöschen und die starken durch kybernetische Körperteile verbessern. Dies macht überhaupt keinen Sinn, da sie mit der Kybernetik ohnehin alle Menschen verstärken könnten. Und da man sich durch die Verbesserung lediglich effektiver auf die Schnauze hauen kann, ist auch dieser Aria-Wahn Pipifax. Doch wie dem auch sei. Eteon möchte das Virus gezielt einsetzen und versteigert es im Dark Web. Wie genau wollen sie ihr Ziel erreichen, wenn eine andere extremistische Organisation das Virus kontrolliert und programmieren kann? Da nun jede Behörde und Terrorzelle nach der Schneeflocke sucht, greift der MI6 die schwerbewaffneten Verbrecher mit Elektromunition an, mit der schwachen Begründung, dass sie anschließend die Bösen verhören wollen.
Deckards Schwester Hattie Shaw gehört zur Eingreiftruppe des MI6. Doch dann kommt der übergelaufene und von Eteon kybernetisch optimierte Agent Brixton und möchte das Virus wieder zurück haben. Er besiegt im Alleingang die MI6-Agenten mit ihrer Spielzeugmunition, doch Hatti injiziert sich die Schneeflocke selbst und flieht. Brixton, dessen weitere Existenz davon abhängt, seine Aufträge erfolgreich zu erledigen, versucht noch nicht einmal, seine joggende Zielperson mit seiner Motorradgang zu verfolgen. Da Eteon jedoch alles kann, machen sie Hatti für den Diebstahl des Virus verantwortlich. Diese muss jetzt untertauchen und kommt noch nicht einmal auf die Idee, beim MI6 anzurufen und die Sache aufzuklären. „Das Virus befindet sich in mir“, empfinde ich als einen starken Hinweis ihrer Unschuld. Da die Schneeflocke schon im Dark Web versteigert wurde, wissen nun auch Hobbs und Shaw von der Sache.
Und weiter mit der Logik. Hatti trägt ein tödliches Virus in sich, welches noch nicht programmiert wurde und somit alle Menschen töten würde. Damit begibt sie sich immer wieder in Menschenmassen in Kampfsituationen, die sie blutend verlässt. Und jetzt finde den Fehler. Das Virus hat natürlich irgendeinen Countdown, der genau auf den Showdown ausgerichtet ist.
Hobbs und Shaw werden vorgestellt, wobei Deckard einen passenden Pyjama zur Bettwäsche trägt. Dies bedeutet, dass er jeden Tag mit seinem Pyjama auch seine Bettwäsche wechseln muss. Obwohl Hobbs und Shaw alles tun wollen, um Hatti zu schützen und das Virus zu neutralisieren, lehnen sie die Aufträge genretypisch prophylaktisch ab. Welche Agenten würden schon Aufträge von ihren Regierungen annehmen? Und als sie erkennen, dass sie miteinander arbeiten müssen, beginnt das Sandkastengezeter. Endlich fragt Hobbs Hatti nach dem Virus und sie antwortet: „Ich habe keine Ahnung, wovon Sie sprechen.“ Da sie die führende Agentin in der MI6-Einsatztruppe für das Virus war, ist das natürlich überaus glaubwürdig. Da sich nun auch Deckard einmischt, erkennt Hatti endlich, dass es keine dumme Idee ist, auch andere über die bevorstehende Vernichtung der Menschheit durch ihre Person zu unterrichten. Überraschenderweise ist nun auch klar, dass sie nicht die Böse ist, sondern das Virus sicherstellen wollte. Wer hätte sich das gedacht? –außer ich.
Eteon greift mit seiner Bikergang an, Hobbs springt von einem Hochhaus, der Lift im CIA-Gebäude in London hat ein roten Knopf, mit dem man ihn zum Absturz bringen kann, Shaw prescht serientypisch mit einem McLaran durch London und Brixton verzichtet wieder darauf Hatti im demolierten Wagen zu verfolgen. Da Eteon so ziemlich alles kann, möchte man auch an eine gewisse Kompetenz glauben. Vielleicht hätten sie ein, zwei kybernetisch optimierte Agenten mehr schicken sollen.
Eteon beschuldigt jetzt Hobbs und die beiden Shaws, den Virus gestohlen zu haben, was wohl nicht einmal Verschwörungstheoretiker mehr glauben würde. Doch die drei müssen nun gemeinsam untertauchen und halten es nicht für nötig, ihre Vorgesetzten über die Situation zu informieren. Um unerkannt nach Moskau fliegen zu können, erstellt Shaw gefälschte Ausweise. Hierfür fotografiert er die verletzte Hetti, bevor sie sich verkleiden konnte. Wieder ein Akt der Kompetenz. Um die Mission weiter unnötig zu gefährden, trägt Shaw Hobbs als verhaftet ein und er wird am Flughafen als „My Cock Small“ festgenommen. Doch seit 9/11 sind die Sicherheitsbeamten bekanntlich viel entspannter und so reichen einige nette Worte und Hobbs darf doch mitfliegen. Sie greifen Eteon in der Ukraine an und werden gewollt gefangen genommen. Obwohl die Terroristen Hobbs und Shaw umpolen wollen, verpasst ihnen Brixton bei einer Folter tödliche Stromstöße. Nun bin ich mir sicher, dass er der unfähigste Terrorist aller Zeiten ist. Hattie wartet mit ihrer Rettung unnötig lange, nur damit die beiden Alphamännchen beweisen können, wie viel Strom sie vertragen und, dass Langzeitschäden an ihrem Verhalten nichts ändern. Hobbs und Shaw haben vorerst oft genug die Seiten gewechselt, entscheiden sich gegen Eteon, hauen allen auf die Schnauze und stehlen das Virusextrahierungsgerät für Hatti. Inzwischen hegen sogar die Terroristen berechtigte Zweifel an Brixton, der sie erneut entkommen lässt.
Das Virusextrahierungsgerät wurde jedoch beschädigt und so gibt es nur noch eine Möglichkeit. Die drei müssen zu Hobbs Familie nach Samoa. Wie jeder gute Sohn bringt auch er Terroristen nach Hause und riskiert damit das Leben aller, die er liebt. Da der Film eine Jugendfreigabe besitzt, werden nun die Schusswaffen der Terroristen deaktiviert und während sich alle mit nackten Oberkörpern und Stammeskeulen auf die Mütze klopfen, repariert Hobbs´ Bruder das Extraktionsgerät. Schließlich kommt es zum Endkampf gegen den optimierten, jedoch ziemlich inkompetenten Brixton. Als er zum vierten Male versagt, kündigt Eteon endlich seinen Arbeitsvertrag und schaltet seine Kybernetik aus. Rest in Peace! Erkenntnis des Films: Eteon ist mit seinen Mitarbeitern geduldiger, als die katholische Kirche mit ihren geifernden Pfarrern und die Kybernetik wird schwer überbewertet.
Hobbs and Shaw (Plotfails)
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