James Bond: Keine Zeit zu sterben (SPOILER Plotfail)

Selbstverständlich ist es nicht einfach, ein Drehbuch zu schreiben, aber bei einem Film wohl noch immer das Einfachste. Doch das Publikum hat sich inzwischen schon daran gewöhnt, dass Popcornkino keine stimmigen Geschichten erzählt, wobei „Keine Zeit zu sterben“ wieder einmal den Pterosauria abschießt.
Daniel Craigs Bondära begann mit dem starken Film Casiono Royale und seiner Ernennung in den Doppelnullstatus. Es kam zu fünf Filmen, die jedoch stark nachließen. In Spectre wurde schließlich mit dem Holzhammer behauptet, dass Blofeld der Drahtzieher hinter allem war, während dieser Bond vor den Augen seiner Freundin Madeleine foltert. Überhaupt geht es in diesen fünf Teilen eigentlich nur darum, wie sehr man James Bond quälen kann. Mehrere Rivalen opfern sich, nur damit Bond leidet.
In „Keine Zeit zu sterben“ erfährt man, dass Madeleines Vater, Mr. White, die Eltern von Lyutsifer Safin ermordet hat. In einer Rückblende möchte sich dieser rächen, kommt zu dessen Haus und tötet seine Frau. Die kleine Madeleine kann sich wehren, bricht jedoch im Eis ein und wird allerdings von Lyutsifer gerettet. Dieser vergisst für die nächsten vier Teile seine Rache, bis er jetzt am Ende wieder auftaucht. Nun will er Blofeld und ganz Spectre töten.
Bond ist noch immer mit Madeleine zusammen, besucht das Grab von Vesper, entkommt einem Anschlag und glaubt, dass Madeleine ihn verraten hat. Sie hat Bond das dunkle Geheimnis von Lyutsifer verschwiegen und sagt auch jetzt nichts, obwohl Bond sie und ihre ungeborene Tochter verlässt. Bond weiß, wer ihr Vater war. Was genau sollte ihn an dem ach so düsteren Geheimnis stören? Doch Madeleine schweigt und erzieht ihre Tochter lieber alleine.
Bond kündigt, während der MI6 die nano-biologische Massenvernichtungswaffe Herakles herstellt, welche man auf die DNA von x-beliebigen Menschen programmieren kann und die auch nicht mehr neutralisiert werden kann. Mir würden nun ein paar Nationen einfallen, die etwas dagegen haben, wenn England so eine Waffe besitzt.
Blofeld ist zwar im Gefängnis, leitet jedoch eine Zusammenkunft von Spectre, bei der er Bond mit Herakles ausschalten möchte. Selbstverständlich ist es viel einfacher, die eigene Party mit einer biologischen Waffe zu verseuchen, nur um Bond zu töten, anstatt ihn erschießen zu lassen. Was könnte dabei schon schief gehen, außer, dass ein Wissenschaftler die DNA-Codierung austauscht und nun alle Mitglieder von Spectre sterben.
Lyutsifer ist also zurück und muss nun nur noch Blofeld töten. Dafür benutzt er Madeleine, die inzwischen die Psychologin von Blofeld ist. An dieser Stelle nimmt der Schwachsinn so unfassbare Ausmaße an, dass man die Verantwortlichen eigentlich entmündigen müsste. Blofeld war am Tod von Madeleines Eltern maßgeblich beteiligt und hat den Vater ihrer Tochter vor ihren Augen gefoltert. Selbstverständlich sind das alles keine Gründe, warum sie nun nicht als seine kompetente Psychiaterin eingesetzt werden kann. Der MI6 ist wohl auf der Bananensuppe ausgerutscht.
Lyustsifer hat als Kind seine Eltern verloren und möchte nun mit Herakles Massenvernichtung betreiben. Klingt logisch. Er entführt Madeleine und Mathilda, Bonds Tochter, scheint jedoch nicht im Geringsten die Lust zu verspüren, seinen Stützpunkt mit seiner Armee abzusichern. Bond infiltriert die Anlage problemlos und langsam wird klar, dass es den Schreibern eigentlich um ganz etwas anderes geht. Bond muss final gequält werden. Plötzlich vergisst Lyutsifer seine Massenvernichtung, schickt seine Privatarmee weg, stellt sich Bond und opferst sich. Dabei kann er 007 jedoch mit dem DNA-Code von Madeleine und Mathilda infizieren, damit er diese nie wieder berühren kann. Psychologisch glasklar nachzuvollziehen, dass er Madeleine als Kind rettet, Jahrzehnte Urlaub macht und sich dann sogar opfert, um ihr Leben möglichst unangenehm zu machen. Am logischsten ist jedoch, dass Lyutsifer ständig darüber klagt, wie schlimm es ist, als Kind seine Eltern zu verlieren, Bond zwingt, sich nun mit dem Virus zu opfern und somit Mathilda den Vater nimmt. Die höhere moralische Aussage hinter diesem Film habe ich nicht so ganz verstanden.

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