Grießnockerlaffaire Buch Vs Film (Spoiler)

Das vierte Buch der Saga hinkt seinen Vorgängern etwas hinterher, ist dennoch sehr unterhaltsam und lustig. Wurde Eberhofer in den Teilen eins bis drei zu oft vom Deus ex machina gerettet, so fügt er hier alles zusammen, dass sogar Sherlock Holmes neidisch wäre. Kaum hat Eberhofer ein Problem, taucht auch jemand auf, durch den er es lösen kann. Seine Baumschneidearbeit übernimmt ein Obdachloser, der dann der Schachspielpartner des suizidgefährdeten Arztes wird und somit sein Leben rettet, Susi erkennt aus unerfindlichen Gründen, dass es nicht schlimm ist, wenn Franz fremdgeht und letztendlich tauscht er sogar noch die Urlaubsziele seiner Freunde, um alles zum Guten zu lenken.
Der Tod der Susi-Oma anfangs ist etwas vorhersehbar, doch dafür wird dann schwer auf die Tränendrüse gedrückt. Franz´ verschollener, richtiger Opa kommt zu seiner Familie zurück und stirbt kurz darauf an Krebs. Alles wird etwas emotionsarm erzählt und scheint nach dem Tod niemanden mehr zu tangieren. Dies hätte man vielleicht über mehrere Bücher aufbauen müssen.
Der Film hingegen ist eine beeindruckende Adaption der Vorlage. Frau Barschl verwendet nicht ihren Körper, sondern ihren Verstand, was wesentlich besser funktioniert und die, im Buch, dicke Hausladen wird zu einer bibelgläubigen, introvertierten Frau, in der schließlich doch mehr steckt, als man vermuten möchte. Warum Rudi diese Frau jedoch so unansehnlich findet, dass niemand mit ihr schlafen würde, verstehe ich nicht so ganz. Franz´ „Gegenspielerin“ aus München wird bereits eingeführt und erhält eine wesentlich wichtigere Stellung. Die Perversität vom Barschl und die Unterdrückung von seiner Frau kommen im Buch jedoch besser zur Geltung.
Im Film weiß der Zuseher schon sehr früh von den „Morden“ und einer Verbindung von Frau Barschl und Frau Hausladen. So kann man selbst ein bisschen miträtseln. Das Ende wurde vollkommen umgeschrieben, was dem Film jedoch sehr gut tut. Die Münchner Beamtin ist doch keine Totalversagerin und die beiden geschändeten Frauen entkommen. Während Franz im Buch als absoluter Held mit einer Belobigung ausgezeichnet wird, trägt er hier die Schuld an der Flucht der beiden Mörderinnen.

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