M schickt Bond vermeintlich auf Urlaub, wo er seinen Auftrag von Felix Leiter bekommt. Der übliche Informationsweg sieht demnach wie folgt aus: Der Leiter des Geheimdienstes von Groß Britannien informiert einen unbedeutenden CIA Mitarbeiter, der den eigentlichen Agenten beauftragt. Are you kidding me? Der Auftrag heißt einfach Goldfinger, der auch im Hotel wohnt. Da bleiben keine Fragen mehr offen.
Bond nimmt sich einfach den Hotelschlüssel von einer Reinigungsdame und begibt sich in Goldfingers Zimmer. Natürlich schlägt die Frau bei so einem Verhalten keinen Alarm. Bond ist so süß, dass er sogar ungestraft einbrechen darf. Er ertappt Goldfinger beim Falschspiel und sorgt dafür, dass dieser ordentlich Geld verliert. So kann man sich auch beliebt machen. Als Rache verschont Goldfinger Bond und tötet seine eigene Mitarbeiterin, weil sie unserem Helden verfiel. Vollkommen unkompliziert überzieht er ihre Haut in einem Hotelzimmer mit Gold. Dazu hätte ich jetzt schon ein oder zwei Gedanken. Gold schmilzt bei 1.064 °C. Da muss er aber ein ganz tolles Feuerzeug dabeigehabt haben. Damals dachte man, dass ein Mensch erstickt, wenn man seine Haut überzieht. Ganz zu schweigen von den schweren Verbrennungen. Dann wäre ja auch jeder Taucher in seinem Neoprenanzug gestorben. Aber zumindest macht der Patenschein etwas her: Tod durch anpinseln.
Endlich erfahren wir, um was es geht. Goldfinger schmuggelt Gold. Welch eine Überraschung. Cleverer Name, der gleich seine Profession verrät. Bond verfolgt unseren kleinen Langfinger über die halbe Welt, spielt dazwischen mit ihm Golf und landet in Genf, wo er gefangengenommen wird. Die Bösen setzen ihn in sein Spezialauto und sagen ihm, dass sie bitterböse sind, wenn er ihnen nicht folgt. Überraschenderweise versucht Bond zu fliehen, scheitert jedoch. Nun weiß Goldfinger, dass Bond Geheimagent ist, verzichtet jedoch erneut darauf, ihn zu töten. Dieser lernt die Pilotin Pussy Galore kennen. Langsam kommt mir der Verdacht, dass das Drehbuch von einem notgeilen Pubertierenden geschrieben wurde.
Goldfinger lässt Bond in die USA bringen. Es ist sicherlich kein Problem, einen bewusstlosen britischen Geheimagenten mal eben so unbemerkt und gegen seinen Willen von der Schweiz in die USA fliegen zu lassen. Wer sollte da schon Fragen stellen? Zum Glück verfolgt Leiter Bond, kapiert jedoch nicht, dass dieser gegen seinen Willen festgenommen wurde. Felix glänzt immer wieder durch seine herausragende Inkompetenz.
Endlich, endlich wird der eigentliche Plan enthüllt. Goldfinger lädt alle seine Geschäftspartner ein, erklärt, dass er Gold aus Fort Knox stehlen möchte und tötet sie anschließend. Man könnte sich jetzt fragen, warum er eine Miniaturnachbildung erstellen lässt, über Motiv und Gas lügt und einen sinnlosen Vortrag hält, wenn er anschließend ohnehin alle tötet. Antwort: So werden die Zuseher und Bond informiert. Es wäre ja dumm gewesen, wenn Goldfinger Bond einfach direkt seinen Plan erzählt hätte. Das machen Schurken nicht. Da machen der Monolog und die anschließenden Morde natürlich viel mehr Sinn. In Wahrheit möchte er nämlich Fort Knox mit einem tödlichen Gas belegen und anschließend eine Atombombe zünden. Zumindest hat er eine geniale Rechtfertigung für den Massenmord: Autofahrer bringen in zwei Jahren genau so viele Menschen um. Damit sind alle moralischen Probleme beseitigt.
Bond soll nun mit der Atombombe sterben. Ist natürlich viel einfacher, als ihn zu erschießen. Doch vorher zwingt er Pussy noch zum Sex, die ihm sofort verfällt, überläuft, das Gas austauscht und Fort Knox warnt. Sie beendet also die gesamte Bedrohung, nur weil sich Bond an ihr vergangen hat, ohne ihn darüber zu informieren. Er ist einfach so süß. Der Angriff beginnt und ich wundere mich, warum die ganzen Militärs Privatmaschinen mit Gas ohne jeglichen Einwand über Fort Knox fliegen lassen. Pussy hat sicherlich ein kurzes Ansuchen geschrieben. Felix und Co warten geduldig, bis Goldfinger die Bombe scharfgemacht hat. Warum sollten sie auch bei einer drohenden Atomexplosion früher eingreifen? Goldfinger kettet Bond an die Bombe und vertraut darauf, dass dieser sie nicht entschärft oder gar sofort zündet, um zumindest den Antagonisten zu töten. Bond ist einfach süß und vertrauensselig. Goldfinger verliert, doch er kann in einer Militäruniform entkommen. Sicherlich ist es kein Problem Fort Knox mal eben so bei einem militärischen Einsatz zu verlassen. Einige sind vielleicht sogar der Meinung, dass man es hermetisch abriegeln können müsste. Bond tötet Goldfinger und kümmert sich um die Pussy. Happy End.
James Bond – Goldfinger (Die Geschichte von)
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