Plotfail, aber wahrscheinlich geht es nicht um den Plot:
Die Gentechnikfirma Energyne wird von Schwester und Bruder geführt, andere aktive Mitarbeiter bekommt man kaum vor der Kamera zu sehen. Sie wollen fragwürdige Experimente durchführen und haben sich dafür eine Raumstation ausgesucht, was sicherlich die einfachste Lösung ist. Sie spielen mit CRISPR herum, welches eigentlich direkt in die Zelle implementiert werden muss, weshalb sie es in einen Virus integrieren. Es lässt Wesen mutieren und zu Monstern werden. Also zumindest im Film. Was könnte dabei schon schiefgehen?
Durch CRISPR haben Emmanuelle Charpentier und Jennifer Doudna 2020 (also erst nach dem Film) die Genschere weiterentwickelt und einen Nobelpreis für Chemie bekommen. Emmanuelle hat dafür in Österreich auf einer Universität einen Teil ihrer Forschungen betrieben, wurde dann jedoch gebeten zu gehen, wodurch sich nun ein anderes Land und eine andere Universität mit ihrer Entdeckung rühmen dürfen. Starke Leistung Österreich. Viel mehr Hintergründe als den Begriff CRISPR haben die Macher dieses Meisterwerks jedoch nicht recherchiert, doch dafür habt ihr ja mich. So wie es im Film dargestellt wird: That´s not how it works!
Nachdem eine Ratte in der Raumstation zu einem gigantischen Monster mutiert, schickt Energyne eine Astronautin, die den Virus mit nimmt und ihre Kapsel dann in der Atmosphäre explodieren lässt, damit sich die Behälter auch ja sicher auf der Erde unkontrolliert verteilen können. Super Aktion. Energyne beweist seine Genialität, denn die Behälter sind feuerfest, öffnen sich jedoch nach ihrem Aufprall, kaum dass sich ein Wesen in ihrer Nähe befindet, um es zu infizieren. Ein grüner Dunst zeigt auch dem unaufmerksamsten Zuseher, dass hier nichts Gutes vor sich geht. Und so entstehen ein Monstergorilla, ein Riesenwolf und ein ziemlich ungemütliches Krokodil. Um nicht zu kleckern, sondern zu klotzen, wurden auch gleich alle genetischen Vorteile des gesamten Tierreichs im Virus kombiniert, damit unsere Antagonisten nicht nach drei Boden-Luft-Raketen Geschichte sind. Doch zumindest verbreitet sich das Virus nicht weiter.
Nun zu den Protagonisten, also dem Protagonisten. Dwayne Johnson alias Davis Okoye ist ein ehemaliger Special-Forces-Soldat, der in unzähligen Kriegen gekämpft hat, auch wenn er noch nicht so aussieht, als wäre er schon 500 Jahre alt. Oder wie viele Kriege haben die Amies in den letzten dreißig Jahren geführt? Er hat danach Wilderer in Afrika verfolgt, anschließend Zoologie studiert und ist nun ein Primatologe. Klingt wie der übliche Lebenslauf eines McDonald Mitarbeiters. Nach Krieg, Wilderern und Zoologie steht Davis nicht mehr so auf Menschen und Mädchen, sondern hat sich mit einem Gorilla angefreundet, der extrem vermenschlicht wird. Der Albino-Gorilla basiert auf einem wahren Phänomen, doch mehr wird damit leider nicht gemacht. Um Davis zu inszenieren schleicht er mit seiner Gruppe vermeintlich durch den Dschungel, nur um dann plötzlich im Gehege der Gorilla zu stehen. Was für ein Quatsch.
Der Gorilla wird nun mit CRISPR infiziert und beginnt extrem schnell zu wachsen. Vor kurzem war er noch zwei Meter groß und hatte 225 Kilogramm, doch nun ist er drei Meter groß und wiegt 500 Kilogramm. Augenscheinlich kann CRISPR sogar Materie aus dem Nichts erschaffen oder wo sollen die neuen 225 Kilogramm Substanz hergekommen sein? Außerdem ist es etwas unglaubwürdig, dass ein Wesen nach so einem Wachstumsschub noch koordinativ aufrecht gehen oder gar versiert kämpfen kann. Und Davis misstraut den Testergebnissen und möchte sie wiederholen. Wenn ein ausgewachsener Gorilla über Nacht seine Masse verdoppelt, dann kann man auch fragwürdigen Testergebnissen Glauben schenken.
Energyne schickt nun Jäger aus, um den Wolf anzugreifen, sagt aber nicht dazu, dass er mutiert ist. Die coolen Dudes denken sich nichts dabei, dass eine Genfirma sie aussendet, um irgendwo auf der Heide einen einzelnen Wolf zu jagen und selbst als sie ihn vom Flugzeug aus sehen, wird niemand stutzig. Aus der Distanz kann man einen Wolf von der Größe eines Wohngebäudes schon mal etwas falsch einschätzen, in aller Ruhe landen und die kleinkalibrige Munition mitnehmen. Erst als die Jäger beim direkten Kontakt verspeist werden, kommen ihnen unbestimmte Zweifel.
Energyne hat in CRISPR irgendeinen Schwachsinn mit Radiowellen einprogrammiert, weshalb die Wesen unter diesen leiden würden. Energyne aktiviert nun ihren hauseigenen Radiosender irgendwo in Chicago, weit weg von den Monstern. Warum diese nun auf den Schmerz zu, anstatt weg laufen und nicht auf irgendeinen der anderen fünf Millionen Sender dieser Erde reagieren, habe ich nicht so ganz verstanden. Warum sie durch die Wellen außerdem noch zu besten Freunden werden und über die Erdkrümmung und die Wirkung von Radiowellen auf ein Krokodil unter Wasser möchte ich mir keine Gedanken mehr machen.
Irgendwie schafft es Davis mit seinem mutierenden Gorilla von einer staatlichen Organisation gefangen genommen zu werden und auf ein Flugzeug zu kommen. Die Beamten berechnen das Betäubungsserum für den wachsenden Gorilla falsch und gleich darauf stürzt die Maschine gute zehn Minuten ab. In dieser Zeit hätte sie ungefähr drei Mal zerschellen müssen. Das Militär lässt Zivilisten in ihre Kommandozentrale und diese auch sofort wieder entkommen, um ihre Kompetenz zu zeigen. Obwohl zwei Militär den Fluchtversuch bemerken, schlagen sie nicht Alarm, sondern lassen sich lieber von Davis überwältigen. Hier wird langsam klar, dass die Regierung nicht für ein Happy End sorgen wird, sondern alles an unserem Helden liegt.
Die drei Monster verfügen nun über die Waffen des halben Tierreichs, erreichen Chicago und machen es dem Erdboden gleich. Warum bis zum Ende Autos noch ungehindert über nicht mehr existierende Straße düsen können, wird nicht unbedingt erklärt. Dafür wird Davis angeschossen, doch da keine lebenswichtigen Organe verletzt wurden, tangiert ihn weder die Verletzung noch die Kugel. Damit wird auch erklärt, dass der Gorilla am Ende überlebt. Dieser wird von seinen Aggressionen geheilt und hilft nun Davis im Kampf gegen den Wolf und das Krokodil. Zum Glück liegen überall in der Gegend Waffen verstreut, damit auch unser Held mitspielen kann. Gemeinsam mit seinem Gorilla richtet er mehr Schaden an, als die Army mit ihrem gesamten Arsenal. Dass die Soldaten lieber ganz Chicago sprengen wollen, anstatt gezielte Angriffe aus sicherer Distanz zu fliegen, zeigt auch am Ende noch einmal ihre Kompetenz. Dann wird unfassbar auf die Tränendrüse gedrückt, nur um später zu erkennen, dass uns der Gorilla geprankt hat. Spoiler: Er hat sich nur todgestellt. Am Ende ist er schon so menschlich und friedliebend, dass die Armee und die Menschen von Chicago noch nicht einmal mehr auf die Idee kommen, etwas zu unternehmen. Sie verbinden direkt neben ihm in aller Seelenruhe ihre Wunden und lassen ihn schließlich mit Davis davonspazieren.
Bei den vielen Opfern und brutalen Szenen verstehe ich die Altersfreigabe in Amerika ab 13 Jahren nicht so ganz. Der Cowboy, der Davis hilft, ist von seiner Art und schauspielerischen Leistung eine wahre Freude und die CGI-Effekte sind gewohnt gut. Leider ändern die Monster immer wieder ihre Größen je nach Umgebung und auch zueinander. Irgendwie fehlt hier die Liebe zum Detail und ein guter Plot.
Rampage – Big Meets Bigger (Die Geschichte von)
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