Abenteuergeschichten sind einfach super. Eigentlich möchte man meinen, dass es nicht so schwer ist, einen guten Abenteuerfilm zu produzieren. Man erschafft eine Handvoll charismatischer Persönlichkeiten, sucht sich eines der zahlreichen Mysterien dieser Erde aus und überlegt sich eine gute Spannungskurve. Expansion, Narrative, Action und ein bisschen Humor und Erotik dürfen auch nicht fehlen. Es ist kaum zu glauben, wie viele Filme an diesem einfachen Konzept noch heute scheitern.
Indiana Jones war 1981 eine Offenbarung, die bis heute noch nichts an ihrem abenteuerlichen Zauber eingebüßt hat. Schon der Prolog weiß uns zu verzaubern und beinhaltet mehr, als so mancher Zwei-Stunden-Film. Jäger des verlorenen Schatzes strotzt nur so vor Ideen und kreativen Details. Indies Silhouette, seine Kleidung, die Peitsche, seine Coolness bei den tödlichen Spinnen und Fallen, der Betrug seiner Gefährten, die Kugel und vieles mehr. Beim Prolog muss Indy noch nicht einmal gewinnen. Er kann die Sprache der Eingeborenen nicht und hat Angst vor Schlangen. Wer riskiert in seiner Freizeit nicht gerne einmal sein Leben? Auch Professoren benötigen ausgefallene Hobbys. Schließlich wird noch der französische, charismatische Antagonist eingeführt und das alles geschieht in der ersten viertel Stunde. Ich kenne ganze Buchreihen, in denen nicht so viel passiert. Schnitt und unser lieber Held unterrichtet in einer Universität. Langeweile kommt hier wirklich nicht auf.
Natürlich gibt es die klassischen Fehler. Oft wird Indy vom Zufall gerettet, die Kämpfe könnten ein wenig besser choreografiert sein und hin und wieder gibt es eine Vorreaktion, sprich Indy weicht beispielsweise bereits aus, bevor sein Gegner angegriffen hat. Aber die bodenständigen Schlägereien alla Bud Spencer und Terence Hill sind super unterhaltsam. Es ist schade, dass unser Held auf die Haupthandlung keinen Einfluss nimmt, aber wenn alles andere stimmt, fällt mir so etwas quasi nicht auf. Ich mag eine gute Mischung aus Geschichte und einer sich wohlfühlenden Welt, in die man abtauchen kann.
Es folgt die Geschichte der Bundeslade, die ich schon hundert Mal gehört habe und noch immer liebe ich jedes Wort. Selbstredend wird Indy auf die Suche nach dem Artefakt geschickt. Dass er glaubt, die übermächtige Waffe kommt am Ende ins Museum, ist schon fast süß-naiv, doch unser Held versucht noch vehement Okkultes zu ignorieren. Mal sehen, wie lange ihm das gelingt. (Heiliger Gral)
Indy fliegt zu Marion, die gerade ein Wetttrinken gewinnt und Augenblicke später wieder vollkommen nüchtern ist. Jetzt kennen wir auch den Typ Frau, auf den unser Held steht. Er ist nicht gerade willkommen, doch dann schauen die lieben Nazis auf einen Sprung vorbei, die gar nicht so lieb sind und kaum hat Indy Marions Leben gerettet, ist er auch schon rehabilitiert. Augenblicke später sind sie in Marrakesch. Langeweile kommt wirklich nicht auf und die kreativen Details setzen sich fort: Der Nazi, der sich einen Teil der Inschrift des Medaillons eingebrannt hat, der Spionageaffe, die Bettler, die vergifteten Datteln (keine Exposition ohne Spannung im Hintergrund) und schließlich tötet Indy aus Versehen seine geliebte Marion. Ein paar Emotionen heißen hier: Tod der Heldin und vollkommene Resignation unseres Helden.
Erneut offenbart sich unser lieber Franzose und meint: „Ich war es nicht, der das Mädchen in die Sache reingezogen hat.“ Und wer genau hat dann den psychopathischen Nazi hinter Indy hergeschickt? Er spinnt weiter: „Es ist wertlos. Wenn ich es nun vergrabe und tausend Jahre im Sand liegen lasse, wird es unbezahlbar.“ Dinge werden wertvoll, wenn man sie tausend Jahre im Sand vergräbt. Naja, tausend Jahre sind ja keine Kleinigkeit. Kann man ja nicht mal so eben machen. Könnte sein, dass dieses Konzept wegen des gigantischen Aufwands aufgeht. Das Baguette ist nicht ganz auf Kruste gebacken und verschont uns auch später nicht, als er die überlebende Marion mit Alkohol verführen möchte. Er ist ganz schön verwundert, als er ihre Immunität erkennt.
Ich könnte jetzt noch lange so weiter machen, aber ich glaube, meine Emotionen zu diesem Film kommen ein wenig durch. Und auch wenn alle Zeichen dagegensprechen, freue ich mich schon so hart auf Teil 5.
Indiana Jones – Jäger des verlorenen Schatzes (Gebbis Lieblingsfilme)
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