Ich liebe unseren Arnie für die Wahl seiner außergewöhnlichen Geschichten in Actionfilmen. Running Man von Stephen King ist eine davon. Also los geht’s! In der dystopischen Zukunft von 2017 hat der Staat die Erfindung von Netflix und Amazone Prime verhindert. Dadurch kann er die Menschheit mit extravaganten, tödlichen Fernsehshows kontrollieren. Nur eine kleine Widerstandsgruppe hat keinen Bock auf die Flimmerkiste und widersetzt sich der Obrigkeit. Wer ein Buch lesen kann ist klar im Vorteil.
Arnie ist ein Polizeioffizier, der bis vor kurzem noch am Nordpol erfolglos Pinguine gezählt hat und nicht weiß, dass er für eine diktatorische Regierung arbeitet. Er fliegt mit einem Hubschrauber gedankenverloren auf eine aufständische, unbewaffnete Masse zu, die lediglich etwas zu Essen möchte. Plötzlich bekommt er von seinem Vorgesetzten den Befehl, alle zu ermorden. Natürlich weigert sich unser Held und muss postwendend feststellen, dass auch seine Kollegen nicht gerade empathische Sympathieträger sind. Er wird niedergeschlagen, während seine baldigen Ex-Kollegen auf die Masse feuern und ein Massaker anrichten. Wer und wie genau dies alles für die spätere Fernsehshow gefilmt wird, erschließt sich mir nicht so ganz, aber bei dem Massaker muss mindestens eine komplette Filmcrew mit Tontechniker anwesend gewesen sein.
Arnie wird verhaftet. Ihm wird das Massaker in die Schuhe geschoben, woraufhin er eine Umschulung für ein Stahlwerkgefängnis absolvieren muss. Dieses verfügt augenscheinlich über ein perfekt ausgestattetes Fitnesscenter und tägliche Proteinshakes, da er in 18 Monaten Gefangenschaft nicht ein Gramm Muskelmasse verliert. Irgendwann hat er auf die Schufterei keine Lust mehr und flieht mit seinen neuen Freunden vom Widerstand. Er erfährt, dass es einen ominösen Sender gibt, von dem aus alle Fernsehgeräte angesteuert werden. Wer den Sender kontrolliert, kontrolliert die Massen. Obwohl Menschen sogar belohnt werden, wenn sie ihre Verwandten verraten, scheint neben Arnie auch die Bevölkerung noch nicht gerafft zu haben, dass sie in einer Diktatur leben. Der Sender ist mit einem Code gesichert, doch dazu später.
Ein sadistischer Moderator stellt die Show Running Man vor. Ein verurteilter Verbrecher wird in einen gewaltigen, abgeschlossenen, absolut unübersichtlichen Bereich gebracht, wo er von kreativen Jägern verfolgt wird. Erreicht er den Ausgang, hat er seine Schuld an der Gesellschaft getilgt und darf nach Hawaii zum Schnorcheln. Bei den Jägern dürfen die Zuseher entscheiden. Da gibt es Frosty, den Schneemann, Bob, den motersägeschwingenden Baumeister, Dynamo, das singende Elektron mit einer Batterie im Allerwertesten, Freddy Kruger, die menschliche Fackel und Anabolika, Arnies Double.
Arnie trifft nun auf Amber. In einem Moment geistiger Umnachtung entschließt er, sie zu entführen und mit ihr in einem Flugzeug das Land zu verlassen. Der Plan klingt total toggo. Ich nehme eine Geisel und fliehe mit ihr in einer öffentlichen Passagiermaschine. What could possibly go wrong? Es ist weder Arnies hellster Moment, noch sein bester Wesenszug im Film. Kaum am Flughafenschalter angekommen, beginnt er nach einem Personalausweis zu suchen. Dem Beamten ist es unangenehm, dass die Gäste so lange warten müssen, also lässt er Arnie und Amber ohne Ausweis zu ihrem Flug ins Ausland. Auch ohne 9/11 klingt das etwas weit hergeholt. Vollkommen überraschend möchte sich Amber nicht entführen lassen, also gibt sie dem nächstbesten Polizisten Bescheid und Arnie wird schon wieder verhaftet. Etwas redundant.
Nun kann er endlich für Running Man rekrutiert werden. Ihm zur Seite stehen nun seine Freunde von der Gefängnisflucht, die sich ebenfalls ein zweites Mal festnehmen haben lassen. Geile Truppe. Und schließlich kommt auch noch Amber, die langsam den Verdacht hegt, dass dieser diktatorische Staat seine Bürger belügen könnte. Ich glaube, sie ist da einer ganz heißen Sache auf der Spur. Sie spioniert herum und wird erwischt. Da sie keine wirklichen Verbrechen begangen hat, muss sich der Moderator etwas besonders Diabolisches für die Kleine einfallen lassen. Immerhin muss er der Bevölkerung erklären, warum sie bei einem tödlichen Spiel teilnimmt. Doch nichts einfacher als das: Sie hatte während ihres Studiums im Jahr teilweise zwei bis drei sexuelle Beziehungen. Uiuiui. Dafür ist die Todesstrafe selbstverständlich gerechtfertigt. Da hätten wir im Studentenheim keine Woche überlebt.
Für die Quote schickt der Moderator nun vier Probanden in die Arena, aber nur einen Jäger. Arnie ist ein ausgebildeter Polizist und die Waffen der Jäger sind eher zum Posen, als zum Kämpfen gedacht. Da könnten sie ihm gleich eine Kalaschnikow geben. Endlich werden die vier mit Vakuumbehälter in die Spielzone geschickt. # Klingt nach einem ziemlichen fancy Wort, doch leider verstehen sich Vakuum und Cabrio nicht besonders. Nun können die Spiele endlich beginnen.
Frosty muss ziemlich schnell erkennen, dass er der Gegnerüberzahl nicht gewachsen ist. Er wird filetiert und segnet das Eiszeitliche. Unser Moderator ist vollkommen überrascht, da bisher noch nie ein Jäger gestorben ist. Dann kann diese Show noch nicht lange laufen oder die Gejagten waren alle Buchhalter. Endlich kommt unser Moderator auf die geniale Idee, ganze zwei Jäger zu schicken. Wie immer in so einer Situation folgen die Helden dem einzigen sinnvollen Horrorgesetz. Gemeinsam hätten wir eine Chance, wir sollten uns trennen. Während Arnie die nächsten Jäger tötet und seine Freunde sterben, erfährt Amber, dass sich der Code für den Sender in der Spielzone befindet. Mega Versteckt. Nennt mich verrückt, aber ein Safe auf einer Militärstation wäre ein wenige optimaler gewesen. Doch da die Bösen bisher nicht gerade durch Intelligenz geglänzt haben, warum also jetzt damit anfangen? Ganz zufällig versteckt sich in der Spielzone, direkt neben dem Code nun auch noch der Widerstand, der weder den Code sichergestellt, noch den Probanden geholfen hat. Sympathische Jungs. Doch nun, da Arnie gewonnen hat, können sie endlich die Wahrheit senden. Im Fernsehen wird gelogen. Eine Information, die viele Menschen heute noch nicht verstanden haben.
Running Man (Die Geschichte von)
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