Captain Kirk orientiert sich in Star Trek Beyon an seinem Vorgänger Pike aus der Pilotfolge und fühlt sich im großen, kalten Weltraum einsam, da man sich als Captain ja nicht durch die gesamte Crew pimpern darf. Was genau hat er am Intro nicht verstanden: „Dies sind die Abenteuer des Raumschiffs Enterprise, das mit seiner 400 Mann starken Besatzung 5 Jahre unterwegs ist …“
Captain Kirk hat ein x-beliebiges Artefakt von einer x-beliebigen Rasse für eine x-beliebige Rasse als Friedensangebot bekommen. Kirk hat nicht genauer recherchiert und behält das Ding nach missglückten Verhandlungen einfach. Die Enterprise fliegt zur Raumstation Yorktown, die weit draußen im All liegt, obwohl sie eigentlich gar nicht so weit weg sein kann. Spock erfährt, dass sein späteres Ich gestorben ist und bekommt die Midlife-Crisis. Spock und Kirk haben also Sinnkrisen und wollen beide die Enterprise verlassen. Und ich habe keine Lust auf: „Pille, der Arzt dem einsame Männer im Weltall vertrauen.“ Für die bevorstehende Action hätte ich gern etwas heldenhaftere Protagonisten gehabt. Wenn ich Gefühle sehen möchte, schalt ich die Gilmore Girls ein.
Irgendein schwer beschädigtes Schiff einer x-beliebigen Rasse (Details interessieren hier niemanden) kommt in Yorktown an. Das einzige Mitglied ist die Kapitänin, die meint: „Meine Crew wurde entführt. Bitte helft mir. Fliegt in einen Nebel, aus dem ihr nicht zurückfunken könnt und von dem ihr überhaupt gar nichts wisst, obwohl er quasi vor eurer Tür rumbummelt.“ Ist ja oft so, dass ein Nebel vor der Tür hängt, in dem man nicht telefonieren kann und den noch nie jemand erforscht hat.
Zitat: „5 Jahre unterwegs ist, um fremde Galaxien zu erforschen, neues Leben und neue Zivilisationen. Viele Lichtjahre von der Erde entfernt dringt die Enterprise in Galaxien vor, die nie ein Mensch zuvor gesehen hat.“ Sollte man dann nicht auch den Nebel vor der Haustür erforschen?
Nur so nebenbei erfährt man später, dass die USS Franklin den Nebel vor Ewigkeiten schon mit Warp 4 erreicht und erkundet hat. So weit weg und unbekannt dürfte er dann ja wohl doch nicht sein.
Natürlich recherchiert wieder einmal niemand, die Frau wird nicht überprüft und die Enterprise fliegt vollkommen ahnungslos in eine Falle. Die Vorgangsweise der Sternenflotte könnte man somit als suboptimal bezeichnen.
Kaum angekommen wird die Enterprise von einem Schwarm kleiner Raumschiffe angegriffen, wovon jedes von zwei Piloten gesteuert wird. Kirks Schiff wird serientypisch zerstückelt, damit man im nächsten Teil ein neues präsentieren kann und die meisten der Besatzungsmitglieder werden gefangengenommen.
Im Endeffekt geht es einzig und allein um das Artefakt. Warum Kirk dieses Ding auf eine Rettungsmission mitgenommen hat, wird natürlich nicht erklärt und was die Wesen hinter dem Nebel mit den ehemaligen Artefaktbesitzern zu tun haben, bleibt auch schleierhaft. Spock und McCoy finden außerdem heraus, dass das x-beliebige Artefakt von diesem Planeten stammt. Hätte man doch mal lieber recherchieren sollen.
„Wir haben vor kurzem ganz zufällig ein Artefakt bekommen. Gleich darauf kommt eine Kapitänin in Nöten und will, dass wir genau zu dem Planeten fliegen, von dem das Artefakt stammt. Vielleicht sollten wir vorsichtig sein.“ Die Charakterisierung der Verräterin und ihr Tod könnten kaum nebensächlicher sein.
Urplötzlich erfährt Kirk, dass das Artefakt ein Teil einer Massenvernichtungswaffe ist. Das Notsignal, das sie abgesetzt haben, wurde manipuliert und lockt so die Flotte von Yorktown weg. Und wieder hat niemand nachgefragt, was eigentlich los ist.
Scotty trifft noch auf Jaylah, die er Schätzchen nett, aber im Deutschen siezt. Sie ist ein Wesen einer x-beliebigen Rasse, deren furchtbare Vergangenheit auch nur kurz angeschnitten und nicht weiter thematisiert wird.
Kirk konnte das Artefakt jedoch bei einem Wesen, das augenscheinlich eine Paarung eines Menschen und eines Facehuggers ist, unter den Huggergliedern verstecken. Krall ist der Anführer der Bösen und sucht nun vergebens das Artefakt. Er kann eigentlich nur glauben, dass das Ding bei Kirk ist. Dennoch bedroht er plötzlich vollkommen unmotiviert die Gefangenen der Enterprise und die Facehuggerin gibt einfach so das Artefakt frei. Dann hätte es der Böse auch gleich erobern können.
Jaylah erzählt nun, dass die Basis der Bösen von unzähligen Wachen verteidigt wird und die wenigen verbliebenen der Enterprise keine Chance hätten. In einer kurzen Szene wird gezeigt, dass die Wesen, die beim Fliegen irgendwie ein Schwarmverhalten aufweisen, in Termitenhügeln unter der Erde wohnen. Da die Schwärme aus zig- bis hunderttausenden Schiffen und doppelt so vielen Wesen bestehen und der Planet vollkommen leer ist, musste man sie ja irgendwo unterbringen.
Kirk greift mit seiner kleinen Armee dennoch an, um die Überlebenden zu befreien. Dies ist gar nicht so schwer, da die Basis nur von einem guten Dutzend Wesen bewacht wird. Die anderen können augenscheinlich nur fliegen und buddeln den restlichen Tag in der Erde. Wenn man schon so eine Rasse einbaut, sollte man sie da nicht irgendwie charakterisieren? Kirk verwendet Jaylahs Hologramme, die frei kämpfende Kopien ihrer Besitzer erzeugen können. Diese absolut übermächtige Technologie wird natürlich auch nicht näher erklärt.
Krull ist in Wahrheit der alte Captain der Franklin, der seit einer Ewigkeit hinter dem Nebel wartet und ohne sinnvolle Hobbys wie Häkeln oder Hochbeete aggressiv geworden ist. Seine Mannschaft ist gestorben und wo die ganzen Schwarmmitglieder herkommen, ist jetzt auch schon egal. Obwohl er inzwischen eine Armee von Schiffen hat, sollen wir wohl glauben, dass er dennoch einfach Jahrhunderte herumgesessen ist. Er war früher beim Militär, doch dann haben alle Frieden geschlossen und nun möchte er die Wesen auf Yorktown einfach aus Rache töten. Klingt schwachsinnig und das ist es auch. Irgendwie ist er zu einer x-beliebigen Rasse mutiert und lebt nun länger. Woher er von der Waffe weiß, soll uns jetzt auch nicht mehr belasten.
Kirk verfolgt Krull mit der Franklin, knallt mit dem riesigen Schiff in die Station, tötet dabei unweigerlich unzählige Wesen und liefert sich mit Krull den Endkampf. Endlich ist der Böse tot und Kirk und Spock haben ihre Sinnkrisen überwunden.
Die Action ist natürlich großartig und das Schwarmverhalten eine coole Idee. Den Rest kann haben wer will.