Collateral Damage (Die Geschichte von)

Die Komplexität des Plots könnte man als bemüht verstehen, wenn einer einem eine Kalaschnikow an den Schädel hält, für die Aufnahmeprüfung in den Kindergarten würde es jedoch nicht reichen. Die Schnitte sind teilweise so schnell und hart, dass man sich eher auf den Ton konzentrieren muss, um bei der krass komplexen Handlung mitzukommen. Arnold Schwarzenegger war nach 9/11 besonders stolz, dass er sich in diesem Film ausnahmsweise einmal nicht für einen schlagkräftigen Polizisten oder einen massenmordenden Militärterminator, sondern für einen Feuerwehrmann entschieden hat. Manchmal muss man auch auf die kleinen Leistungen stolz sein. Aber nun geht’s los!
Gleich am Anfang zeigt Arnie bei einem Hausbrand seine unfassbare Kompetenz, indem er einem Opfer mit Atemmaske rät zu atmen. Ich habe recherchiert und erfahren, dass Atmen lebensverlängernd wirken soll.
Bei einem Attentat werden Arnies Frau und Kind getötet. Feuerwehr, Rettung, Polizei und FBI treffen ein, die Verwundeten werden versorgt, die Leichen werden weggebracht und der Tatort wird untersucht. Plötzlich läuft der CIA-Chef Brandt wichtig-posend durch das Bild, schützt den überlebenden Staatssekretär und bringt ihn augenblicklich in Sicherheit. Hätte man diese Szene nicht direkt am Ende der Bombenexplosion schneiden und nicht erst Stunden später ablaufen lassen sollen, nachdem sogar einige Faultiere das Risikogebiet verlassen haben?
Arnie ist ausnahmsweise nicht unzerstörbar und will nun Gerechtigkeit. Der kolumbianische Terrorist Claudio Perrini bekennt sich zum Attentat und beschuldigt die USA Kolumbien zu unterdrücken. Zuerst wird die Ansprache des Terroristen in den Nachrichten gezeigt und anschließend nennt ein Sprecher eines Solidaritätskomitees den Tod von Arnies Familie einen Kollateralschaden. 200-IQ-Moves. Es gehören ohnehin viel mehr Ansprachen von Terroristen in die öffentlichen Medien. Das schürt die Angst der Bevölkerung, wodurch man sie kontrollieren kann. Claudio kehrt nach Kolumbien zurück und ein Senator cancelt Brandts dortige Armeeaktivitäten. Arnie erkennt, dass er keine Gerechtigkeit erfahren wird und nimmt die Sache nun selbst in die Hand. Na dann gute Nacht, liebe Terroristen.
Da er als Angehöriger von Terrorismusopfern nach Pumuckl und den Schlümpfen auf der ominösen Schwarzen Liste steht, reist er über Panama nach Kolumbien. Sofort kommt es bei einer Kontrolle zu einer Schießerei. Später erklärt Brandt, dass es seine Soldaten waren, die auf wehrlose Zivilisten geschossen haben. Kein Wunder, dass die Kolumbianer über die Anwesenheit der US-Armee not amused sind.
Brandt hat in seiner geistigen Umnachtung einen genialen Plan und nutzt die Situation. Er informiert die Guerilla, dass Arnie im Land ist, denn wenn dieser stirbt, kann er den Senator überreden, dass seine Soldaten doch weiter in Kolumbien operieren dürfen. Die Logik ist also folgende: In den USA wird eine Bombe gezündet und tötet Staatsbürger auf eigenem Grund und Boden. Doch die CIA geht der Angelegenheit nicht weiter nach. Nachdem Arnie jedoch in Kolumbien verschwindet, soll plötzlich das ganze Land Krieg schreien. Der nächst 200-IQ-Move kommt von Claudio, der nun Arnie festnehmen und die USA mit ihm erpressen möchte. Für das Lösegeld kann er sich sicherlich einen Appel und ein Ei kaufen. Dass die USA auf die Forderungen eingeht liegt irgendwo beim Gefrierpunkt von Wasser, wie auch Claudios IQ.
Arnie flaniert also durch das Land und lernt rein zufällig Selena Perrini und ihren Sohn, also die Frau und das Kind von Claudio, kennen. Kolumbien umfasst 1.142.000 km². Da kann es schon einmal vorkommen, dass man rein zufällig auf die Frau des größten Terroristen des gesamten Landes trifft, die ohne jeglichen Schutz über den Markt schlendert und von Rowdies belästigt wird. Warum hätte Schwarzenegger auch einen Elitesoldaten spielen sollen, der so eine Mission lange plant, wenn man einfach in das Land stolpern kann und der Zufall den Rest erledigt?
Arnie wird jedoch vorerst von der Polizei festgenommen und bekommt den Pass eines Mithäftlings. Klingt total logisch, dass man jemanden einsperrt, ihm aber seine Dokumente und Arnie noch sein Geld lässt. Natürlich hat der Pass kein Foto und so kann Arnie eine andere Identität annehmen und entkommt. Nach einigen Zwischenstopps erreicht er endlich Claudios Unterkunft und legt eine Bombe. Im letzten Moment kommt jedoch Selena mit ihrem Sohn und Arnie bricht die Aktion ab. Vollkommen nachvollziehbar ist Selena Arnie nun so dankbar, dass sie die Seiten wechselt. Man hört ja immer wieder von den berechnenden, überhaupt nicht feurigen und emotionalen südamerikanischen Frauen der Terroristen, die ihre Männer verraten. Was sollte ihnen anschließend schon geschehen? Ihr Mann hat sicherlich Verständnis für ihr Verhalten.
Claudio ist auf dem Weg in die USA, um eine weitere Bombe zu platzieren. Brandt, Arnie, Selena und der Sohn folgen, um das nächste Attentat zu verhindern. Im letzten Moment erkennt Arnie, dass solche Frauen vielleicht doch nicht so einfach die Seiten wechseln und kombiniert, dass die Bombe von Selena direkt bei ihnen im CIA-Hauptquartier platziert wurde. Selena ist die eigentliche Terroristin und sogar bereit, ihren Sohn zu opfern. Arnie verhindert das Attentat und tötet die beiden Terroristen. Kurz darauf läuft der verstörte Sohn dem Mörder seiner Eltern weinend in die Arme. Solche perversen Geschichten fallen selbst mir nicht ein. Naja, eigentlich ist das der Hauptteil meiner Geschichten. Arnie bekommt eine Medaille und das Kind ersetzt seinen Sohn. Da entsteht sicher eine dufte Vater-Sohn-Beziehung. Eine neue Frau wird sich schon irgendwo finden. Ich kann nur hoffen, dass das Kind ein Köder und nicht wirklich Selenas leiblicher Sohn war und all die Zufälle geplant waren.

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