James Bond – Im Geheimdienst Ihrer Majestaet (Die Geschichte von)

Blofeld hat in den letzten Teilen fleißig seine eigenen Agenten ermordet und jedes Mal versagt, weshalb Spectre nun Geschichte ist. Aber vielleicht kann ich nun endlich verstehen, warum er mehr eigene Agenten als der liebe James getötet hat. Kaum sind seine Nummern Zwei bis Zwölf weg, kommt er mit einem ganz passablen Plan um die Ecke und tötet keinen einzigen eigenen Agenten mehr. Wie auch? Ist ja niemand mehr über. Es gibt nur noch Irma Bunt und die ist wahrscheinlich Blofelds Mutter oder Tochter oder Geliebte oder so. Doch wenn man sich im Gegenzug dafür ansieht, was Draco und Bond so aushecken, bekommt man gleich wieder Kopfweh. Nun zur Geschichte.
Bond fährt gedankenverloren durch die portugiesische Botanik, als er ein hübsches Mädchen am Strand sieht, welches bekleidet ins Wasser geht. Er kombiniert, glaubt an einen Selbstmordversuch und rettet Tracy aus dem knietiefen Wasser. Plötzlich werden beide angegriffen und schon haben wir das erste Problem. Als Schergen kommen eigentlich nur Handlanger von Tracys Vater Draco in Frage oder die portugiesische Gummibärenbande. Da Draco einen starken Beschützerinstinkt für Tracy hat, macht es wenig Sinn, dass die Angreifer ihr ein Messer an die Kehle halten und ihren Retter töten wollen. Ich finde keine meiner Theorien wirklich akzeptabel.
Bond macht sich aus Gewohnheit an Tracy heran, die ihn jedoch noch nicht sehr sympathisch findet. Als er sie dann jedoch klatscht, taut sie langsam auf. Sie wettet im Casino, verliert und hat kein Geld, um ihre Schulden zu bezahlen. Bond übernimmt die Rechnung und dafür schläft sie mit ihm. Da sie ihm das Geld jedoch wieder zurückgibt, waren das wohl nur die Zinsen und sie ist lediglich eine halbe Nutte. Fühlt ihr auch schon die Romantik aufsteigen?
Wieder kommen die Schergen und bringen Bond zu ihrem Boss Draco. Er ist der Führer der korsischen Union, also der Mafia. Sie ist, zumindest in diesem Film, nach Spectre die größte Verbrecherorganisation der Welt. Anscheinend ist es für den britischen Secret Service kein Problem, sich mit dem zweitgrößten Schurken der Welt zu verbünden, solange man ein größeres Ziel bekämpft. Draco hat Bond beobachtet und ist beeindruckt, wie gut er mit Tracy umgegangen ist. Sie hat ein bisschen herumgehurt und er möchte nun, dass Bond sie heiratet. Welcher Vater würde sich nicht über einen Schwiegersohn freuen, der seine Tochter klatscht und sie für ihre sexuellen Dienste bezahlt? Es ist schon ein komischer Zufall, dass Bond durch die Heide bummelt und dann mal so ganz zufällig Retter beim Selbstmordversuch der Tochter des zweitgrößten Schwerverbrechers der Welt wird. Doch er nutzt sogleich die glückliche Situtation.
Draco bietet Bond Geld an, wenn er Tracy heiratet, doch dieser möchte lieber den Aufenthaltsort von Blofeld wissen. Klingt nach einer soliden Grundlage für eine Ehe. Da Bond Blofeld seit zwei Jahren erfolglos verfolgt, entzieht ihm M genau jetzt den Auftrag. James kündigt, Monypenny interveniert und stattdessen bekommt er zwei Wochen Urlaub. Klingt komisch, ist aber so.
Tracy hat jedoch keine Lust, sich von ihrem Vater verkaufen zu lassen und zwingt ihn, Bond Blofelds Aufenthaltsort zu verraten. So ganz ohne das Geklatsche und den Druck findet James nun Tracy doch irgendwie nett. In der folgenden Filmmontage würden zwar mehr als nur zwei Wochen vergehen, doch ich will hier ja nicht auf Details herumreiten.
Bond erfährt von einem Anwalt, stellt Nachforschungen an und findet Unterlagen. Anstatt sie zu fotografieren lässt er sich mit einem Kran einen Kopierer in das Büro des Anwalts hieven. Klingt etwas aufwendig. Während er wartet, liest er den Playboy, in den er sich so vertieft, dass er ihn sogar noch ausgeklappt studiert, während er das volle Amtsgebäude verlässt. Das nenne ich mal Product Placement. 1969 konnte man also noch unbehelligt einen Playboy in der Öffentlichkeit lesen, während man heute schon schief angesehen wird, wenn man im Zug einen Schluck Wasser trinkt. Er findet heraus, dass Blofeld angeblich einen Grafentitel besitzt und diesen bestätigen lassen möchte. Bond liest ein lustiges Taschenbuch über Heraldik, ist sofort Experte und kann nun den eigentlichen Beamten problemlos ersetzen. M lässt ihn wieder auf Blofeld los und so wird Bond in die Schweiz zu dessen Institut eingeladen.
Blofelds Festung befindet sich hoch oben in den Bergen und Bond möchte sich dort nun als Beamter offiziell einschleichen. Er hat Spectres Arbeiten vier Mal zunichte gemacht und ist Blofeld bereits gegenübergestanden. Sie kennen sich also schon. Ich kann nicht glauben, dass sie sich beide die Nasen rotrubbeln und dann einander plötzlich vollkommen fremd sind. Haltet euch fest, denn genau das passiert.
Frau Bunt ist Blofelds rechte Hand. Ihre Hobbys sind hinten auf einem Schlitten sitzen und Eis und Felsen zu verwechseln. Also eine überaus kompetente Person. Bond wird mit einer fadenscheinigen Begründung in seinem Zimmer eingesperrt, doch trotz der hohen Sicherheitsstandards werden die Unterkünfte nicht mit Kameras und Wanzen überwacht. Spectre bekam dies sogar bei x-beliebigen Hotels hin, doch nun, in der eigenen Zentrale verzichtet Blofeld auf diesen unnützen Kram. Er hat einen Stall voll notgeiler Hühner in seinem Institut, weshalb Bond sofot in den Go-Modus schaltet. Die Mädchen kommen aus den unterschiedlichsten Orten der Welt, denn Bond will gefälligst Abwechslung. Blofeld behandelt ihre Allergien, in dem er ihnen sagt, dass sie töricht sind. Easy. Warum nur junge, attracktive Mädchen von Allergien geheilt werden, wird leider nicht näher erklärt. Bond spielt zwar einen reservierten Beamten, doch da das Personal nicht zählt und er somit der einzige verfügbare Mann ist, rattert bald die Kiste. Auf Kleinigkeiten wie Tracy, der Bond nun eigentlich versprochen ist, wollen wir jetzt nicht herumreiten.
Bond tritt nun Blofeld gegenüber und die beiden kennen sich tatsächlich nicht mehr. Immerhin haben die Produzenten beide Schauspieler ausgetauscht und so macht das schon irgendwie Sinn. Zumindest im weit entfernten, geschüttelten Universum aus Wodka und Martini. Erst nach einem Heraldikfauxpas kann Blofeld Bond endlich enttarnen. Er hat einen Virus erschaffen, der alles, sogar Pflanzen unfruchtbar machen kann. Der Hühnerstall wurde hypnotisiert. Die Mädchen bekommen den Virus in einer Schminkkiste mit nach Hause und können ihn auf Befehl in jedem Land der Erde verbreiten. Der ein oder andere mag es vielleicht für etwas riskant halten, einem Stall voll Hühner einen Virus in einer Parfümflasche mitzugeben, doch Blofeld hynotisiert sie, das Fläschchen nicht anzufassen. Hoffentlich haben die Hühner zuhause keine Freundinnen, die sich für den exquisiten Schminkkoffer interessieren. Auf alle Fälle möchte nun Blofeld die Welt erpressen. Klingt nicht übel, bis ihr hört, was er verlangt.
Damit Bond wieder einmal sicher entkommen kann, tötet ihn Blofeld nicht, sondern sperrt ihn in den Maschinenraum von seiner Gondel. Logischerweise muss die Gondel in das Gebäude rein und rausfahren, weshalb eine Seite offen ist. Selbst meine Oma wäre aus diesem sinistren Gefängnis entkommen, doch Bond macht es spannend. Er streift sich eine paar Schier über und fährt los. Obwohl er erst erkannt wird, als er schon auf der Piste ist, tragen plötzlich alle Schergen inklusive Blofeld Schier und sind sogleich hinter ihm. Die übliche Bondaction wird abgespult. James erreicht mit Mühe und Not das nächste Dorf, wo glücklicherweise Tarcy auf ihn wartet und ihm hilft. Zufälle gibt es. Der MI6 hat ihn nicht gefunden, obwohl er wusste, wo James ist.
Bond will nun Tracy tatsächlich heiraten, doch da dies als Agent nicht möglich ist, ist er bereit, tatsächlich zu kündigen. Schön langsam wird es tatsächlich romantisch. Bei der weiteren Flucht löst Blofeld jedoch eine Lawine aus, die Bond und Tracy verschüttet. Schon wieder schlägt das Glück zu, denn obwohl beide fünf Minuten von den Massen überschüttet werden, befinden sie sich lediglich zwei Zentimeter unter der Schneeschicht. Die Gutherzigkeit von Lawinen ist ja weithin bekannt. Blofeld entführt Tracy und lässt Bond zurück. Der will aber auch nicht gewinnen.
Nun endlich stellt er seine Forderung. Blofeld möchte Amnestie und die Anerkennung seines Titels. Warum sich ein Massenmörder nun plötzlich für Heraldik interessiert, ist mir nicht so ganz klar, doch sonst hätten wir ja keinen Film gehabt. Da er mit Spectre gescheitert ist, setzt er sich nun zur Ruhe. Was für eine Karriere. Ich möchte auch mit Mitte vierzig in Rente. Da alle anderen Projekte von Blofeld jedoch gescheitert sind, könnte ihm in seiner Pension schnell das Geld ausgehen.
Der MI6 möchte auf die Forderung eingehen. Natürlich könnte man auch die gesamte Welt informieren, dass alle Girls, die bei Blofeld waren, ein Virus bei sich haben und dieses bitte sofort abgeben sollten. Bond wendet sich an Draco, um die Festung am Berg anzugreifen und Tracy zu retten. Dieses Mal wird sie von ihrem Vater bewusstlos geklatscht, doch die Festung kann gesprengt und die Verbreitung des Virus kann verhindert werden. Bond gewinnt, überprüft jedoch nicht, ob Blofeld tot ist und so entkommt dieser. Die lernen auch nicht aus ihren Fehlern.
Bond heiratet nun tatsächlich Tracy und Draco trinkt mit M. Er ist nun wieder der größte Verbrecher, doch das scheint niemanden zu stören. Ich habe noch nie verstanden, warum das Brautpaar nach der Hochzeit wegfährt und alle Gäste alleine zurücklässt. Als James und Tracy durch die Heide gondeln, taucht plötzlich Blofeld auf und startet ein Attentat. Bond überlebt, doch Tracy wurde getroffen und ist tot. Was für ein Cliffhänger? Eigentlich müsste jetzt ein gesamter Teil kommen, in dem Bond den Mord an seiner Frau rächt und Blofeld so richtig fertig macht. Wir warten gespannt auf Diamantenfieber.

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23 Kommentare zu James Bond – Im Geheimdienst Ihrer Majestaet (Die Geschichte von)

  1. Friedhelm Hippen sagt:

    Unterhaltsamer Artikel – Logiklöcher gut auf den Punkt gebracht. Was das Zusammentreffen zwischen Bond und Blofeld, auf dem Piz Gloria, betrifft, (die beiden müssten sich zumindest sehr gut aus dem Vorgänger “Man lebt nur zweimal” kennen.) gibt es eine (eher) scherzhafte Erklärung durch einen Buchautor, dessen Namen ich leider vergessen habe: “Wie sollte Blofeld denn auch wissen, dass jetzt George Lazenby James Bond ist.”

    Laut den Bond-Produzenten lag dieses “Versehen” aber eben daran, dass man die Reihenfolge vertauscht hatte – “Im Geheimdienst….” sollte nämlich eigentlich gleich nach “Feuerball” gedreht werden – wurde aber zugunsten von “Man lebt nur zweimal” verschoben. Die Gründe dafür entziehen sich gerade (wo ich dieses schreibe) meiner Kenntnis, aber ich will diese gerne nachreichen.

    Trotz aller Fehler, die man im “Lazenby-Bond” findet, ist der Film für mich immer noch einer besten. Und George Lazenby war hier mitnichten ein schlechter Ersatz für Sean Connery. Meiner bescheidenen Meinung nach hat er den Agenten sogar viel agiler gespielt als Connery – sein Pech lag halt im sogenannten “Connery-Syndrom”.

    Mich überrascht es übrigens bis heute, dass die Bond-Puristen später, 1973, mit dem viel zu steifen Roger Moore offensichtlich gar keine Probleme hatten.

  2. Friedhelm Hippen sagt:

    PS: kleiner Fehlerteufel? Blofeld möchte nämliche keine Amnesie sondern Amnestie.

    • Gebbi sagt:

      Danke für den Hinweis. Werde es gleich ändern.
      Das mit george Lazenby find ich super lustig 🙂
      Der hat sich definitiv etwas bei der Rolle gedacht. Ich bin ja gespannt, wie es jetzt weiter geht!!!
      (Dake für deinen Kommentar!)

      • Friedhelm Hippen sagt:

        Immer wieder gerne – ich bin ja schon ein Filmfan-Oldie (63) – allerdings 52 Jahren Filmerfahrung. Da hat man dann so einige, cineastische Strömungen kommen und gehen sehen.

        Ich wusste aber auch nicht, dass man mit bplaced so schön Webseiten machen kann. Das sieht hier dann eher nach Blog aus – gefällt mir.

        • Gebbi sagt:

          Ich bin gespannt, wann Hollywood wieder von seiner „Formel“ für Filme ablässt. Inzwischen kann man die Spannungskurve ja fast schon vorhersagen. Netflix macht das anders (teilweise besser), dafür kaufen sie jeden Schrott.
          Die Website habe ich auf WordPress gemacht und ein Freund hat sie mir dann auf BPlaced übertragen. Die stellen nur den Speicherplatz zur Verfügung.

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