Star Trek The Motion Picture – The Director’s Edition besticht durch lange Kamerafahrten und Langeweile. Die Uniformen der Sternenflotte wurden neu designet und besitzen jetzt einen schicken Bauchnabelschutz gegen gemeine Messerstecher. Ein Problem, welches im Jahre 2273 offensichtlich ungeahnte Auswirkungen annimmt.
Der Film beginnt mit knapp zwei Minuten schwarzem Bildschirm. So kann man es auch auf Überlänge schaffen. Die Epik überwältigt mich beinahe. Eine blaue Wolke bewegt sich auf die Erde zu. Die Klingonen finden Wolken doof, also fliegen sie mit ganzen drei Schiffen hin. Ihr geringes Budget ist an ihrem schlecht aufgelösten 20 Zollbildschirm und den niedrigen FPS für nerdige Wiffzacks deutlich zu erkennen. Und das 2273. Da hatte ja der tragbare Röhrenfernseher von meiner Oma noch eine bessere Auflösung.
Die Klingonen sind ein einfaches Volk, welches auf alle Probleme nur eine Antwort benötigt. Feuer! Dies wird später durch Leutnant Worf in The Next Generation eindrucksvoll dargestellt:
- Wesley: „Captain, die Kolonie ruft uns um Hilfe.“
- Worf: „Wir sollten sie mit unseren Photonentorpedos beschießen!“
- Data: „Captain, das gegnerische Schiff ergibt sich.“
- Worf: „Wir sollten sie mit unseren Photonentorpedos beschießen!“
- Troi: „Captain, dort befinden sich nur Kinder.“
- Worf: „Wir sollten sie mit unseren Photonentorpedos beschießen!“
- „Captain, eine Wolke.“
- Worf: „Wir sollten sie mit unseren Photonentorpedos beschießen!“
Der Effekt beim Beschuss der blauen Wolke bleibt überschaubar. Was haben sie sich auch erwartet? Dass es zu regnen beginnt. Der Radar der Klingonen zeigt zwar nicht die blaue Wolke an, dafür jedoch ihren Plasmaschuss. Da wurde wohl an der falschen Ecke gespart. Dennoch versuchen sie nicht auszuweichen und die Raumschiffe verschwinden. Top Leistung.
Inzwischen führt Spock auf Vulkan ein Ritual durch, damit er Mädchen nicht mehr so doof findet und endlich unter die Haube kommt. Vulkanisch klingt wie eine Mischung aus osteuropäischen Sprachen und Holländisch, der sicherlich schönsten Sprache der Welt. Durch eine Indianerkette soll Spock zum Häuptling der Apachen werden und kann dann Rundes Ohr heiraten. Leider fühlt er kurz vor dem Ende der Zeremonie ein Bewusstsein in der Wolke, bricht ab, schneidet sich seine Hippiefrisur und bricht zur Enterprise auf. Schon wieder rappelt es nicht in der Kiste.
Das neue Schiff ist noch nicht fertig und steht unter dem Kommando von Decker. Kirk setzt seinen Geltungsdrang durch und übernimmt statt Decker das Kommando. He is not amused. Kirk und Scotty fliegen mit einem Waschtrommelshuttle ganze sechs Minuten zum Schiff. Ich persönlich hätte jetzt nicht unbedingt die ganze Fahrt in Realzeit verfilmt gebraucht.
Die alte Mannschaft steht bereit. Jeder hat noch immer seinen alten Job. Uhura arbeitet beispielsweise noch immer im Callcenter. Die stehen wohl weder auf Veränderungen noch auf Beförderungen. Die neue Offizierin Ilia gehört zur Rasse der Glatzköpfe und ist Deckers Ex. Die Wolke bedroht die Erde, also entschließt Kirk: In vierzig Minuten beginnt der Countdown für den Start. Quasi ein Countdown für den Countdown. Der Start der Enterprise dauert zwei Minuten und auch das hätte man für mich nicht in Echtzeit zeigen müssen. Und dann kommt eine Information, wo ich schon befürchtet habe, dass der Film noch mindestens ein Dutzend Stunden dauern würde. Warp darf innerhalb unseres Sonnensystems nicht verwendet werden. Unser Sonnensystem hat einen Durchmesser von zirka 150 Lichtstunden. Keine Ahnung, wie man das in ein verständliches Maß umrechnet, aber mit Impulsantrieb könnte es etwas dauern, bis die Enterprise draußen ist. Zum Glück ignoriert Kirk jedoch diese Vorschrift und sie erreichen die blaue Wolke noch vor ihrem Rentenalter.
Auch die Enterprise versucht nicht, dem Plasmaschuss auszuweichen, doch zum Glück passiert nichts. Es fühlt sich auch niemand bemüßigt zu erklären, warum dieses Mal nix passiert. Spock schafft es, eine Kommunikation mit der Wolke herzustellen. Wahrscheinlich hat er ihr eine SMS geschrieben, dass es bald regnen wird und darauf reagiert so eine Wolke logischer Weise. Die Enterprise fliegt eine gefühlte Stunde in den blauen Dunst, wobei jeder Bildschirmschoner der 90er spannender war. Die Verbindungen zum Ende von 2001: Odyssee im Weltraum sind leider nur allzu deutlich. Auch das hätte man nicht in Echtzeit zeigen müssen. Die Wolke hakt sich in den Computer der Enterprise und geht die Militärdaten durch. Spock reagiert folgelogisch und zertrümmert die Tastatur des Computers. That`s not how it works.
Endlich bekommen wir weitere Informationen: Die Wolke ist V’gers, entführt Ilia, bildet sie als Roboter nach und schickt die Kopie wieder auf die Enterpriese zurück. Ilia wurde so genau kopiert, dass auch noch ihre Gefühle für Decker vorhanden sind. Warum die richtige Offizierin getötet werden musste und nicht einfach kontrolliert wird, ist mir jetzt nicht klar, aber es macht V’gers auf alle Fälle unsympathisch. Interessiert hier jedoch niemanden.
Decker reaktiviert Ilias Erinnerungen und Liebe, wodurch sie bis zu V’ger selbst vordringen. Vor über 300 Jahren wurde eine Voyagersonde von der Erde mit dem Auftrag losgeschickt, Informationen zu sammeln und dieses zu übermitteln. Die Sonde erreichte einen Maschinenplaneten. Versucht jetzt nicht auszurechnen, wie schnell so eine Sonde fliegt und wie weit sie in 300 Jahren kommt. Es macht keinen Sinn. Mit Warpantrieb hätte die Föderation diesen Maschinenplaneten schon längst entdecken müssen. Er ist quasi vor unserer Haustür. Aber Egal. Die Maschinen halfen der Sonde ihre Aufgabe zu erledigen. Die Maschinen bauten ein komplettes, technologisch weit überlegenes Raumschiff inklusive blauer Wolke um die Sonde herum, damit sie alle Informationen speichern konnte und schickten sie zurück. Nur den Staub vom Namensschild haben die Maschinen nicht entfernt und so wurde aus Voyager V’ger. Man kennt sie, die unzuverlässigen Weltraumputzen, die das All einfach nie ordentlich durchfegen, weshalb das Schild auf einer Weltraumsonde verstaubt ist. Aber sicher doch. Und nachdem die Voyager mit einer weit überlegenen Technologie alles erforscht hat, ist sie immer noch dumm wie Stroh, also ein 300 Jahre altes Kind, das genau jetzt langsam anfängt zu lernen.
V’gers erreicht die Erde und sendet die Informationen als binären Code über Radiowellen. Er verwendet also einen analogen Träger um digitale Daten zu übermitteln. Da haben sie wohl tolle Begriffe aneinandergereiht, ohne sich zu überlegen, ob das auch nur den geringsten Sinn macht. Da das überraschenderweise nicht so ganz funktioniert, will V’gers die gesamte Erde vernichten. Macht überhaupt keinen Sinn, aber er ist eben ein verzogenes Kind. Kirk versohlt ihm den Hintern und Decker opfert sich, um die Daten direkt anzunehmen. Ende gut, gar nichts gut. Zumindest die Erde wurde gerettet.
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