Top Gun – Maverick (Die Geschichte von)

Der Liebesfilm Top Gun aus dem Jahr 1986 wurde vereinzelt durch Flugszenen unterbrochen. Und weil das an der Kassa so gut geklappt hat, hat sich nun irgendein Hoschi gedacht, wir wiederholen einfach alle ikonischen Szenen und packen noch viel mehr Emotionen oben drauf. Und damit die männlichen Zuseher nicht vor Langeweile in den Kinoreihen zu schnarchen beginnen und die Frauen stören, gibt es dazwischen zumindest ein bisschen mehr Luftaction. Wir alle wissen, dass Nostalgie im Kino immer funktioniert, aber seit Star Wars VII gibt es ja kaum noch Filme mit eigener Identität. Die eine, heilige Blaupause wird einfach auf jeden Film gestempelt, damit der Zuseher ja keine neuen Informationen verarbeiten muss. Zumindest am Ende hat mich der Film kurz überrascht.
Tom Cruse spielt einen alten Tom Cruise. Wo sind die Sunyboys und Draufgänger von damals geblieben? Nicht, dass ich sie vermisst hätte, aber die Rollen von Cruise kann ich schon längst nicht mehr voneinander unterscheiden. Doch nun zur Handlung:
Maverick ist, zumindest auf dem Papier, noch immer ein Revoluzzer und wurde noch nie befördert, wohingegen Iceman bereits Admiral ist und seinen ehemaligen Rivalen stetig schützt. Gleich am Anfang soll Maverick mit einem Spezialflugzeug Mach zehn erreichen, schafft dies, übertreibt und zerstört das gesamte Flugzeug. So charakterisiert man heute Helden. Wie er den Absturz überlebt, muss nicht gezeigt werden. Ich stell mir das voll togo vor, bei guten 12.000 km/h in der Erdatmosphäre aus einem Flugzeug auszusteigen und seinen Fallschirm zu öffnen. Da verstehe ich es auch, dass er nach der Landung voll durstig ist. Er ist eben keine Maschine und hat auch Schwächen. Als Strafe für den Millionendollarschaden wird er für einen Spezialauftrag zu Top Gun zurückbeordert und wahrscheinlich bekommt er auch noch eine Gehaltserhöhung.

Nun zum Aufbau des Dramas:

  • Der extrem schwere Angriff zur Zerstörung einer illegalen Urananreicherungsanlage soll geplant und die Ausführung geprobt werden.
  • Maverick soll unter den zwölf besten Absolventen sechs auswählen. Er selbst wird am Angriff nicht teilnehmen.
  • Er ist davon überzeugt, dass es nicht alle überleben werden.
  • Ein Anwärter ist der Sohn von Goose, Mavericks ehemaligen Copiloten, der in Teil eins beim Fliegen gestorben ist. Das ist Konfliktpotential mit dem Holzhammer.

Aber jetzt mal ehrlich: Wer kam auf die geniale Idee, Maverick den Sohn seines verstorbenen Partners für eine Selbstmordmission zu trainieren und ihn letztendlich sogar noch dafür auswählen und dorthin schicken zu müssen? Ganz viele Herzen dafür, liebe Navy!
Weiter zur Nostalgie:

  • Maverick knallt immer wieder einmal die Barfrau Penny, damit auch die Liebe nicht zu kurz kommt. Twilight-Vibes spürt man jetzt nicht gerade, aber Tom will wohl nicht mehr so sexistisch rüberkommen.
  • Die knallharten Anwärter kommen in die Bar, wissen noch nicht, wer ihr Ausbilder ist und setzten Maverick vor die Tür. Natürlich ist das am nächsten Tag total peinlich, ungefähr so peinlich wie damals, als die Jungs Charlie angesprochen haben und sie sich dann als ihre Vorgesetzte entpuppt hatte – die Puppe.
  • Und gleich darauf beginnt der härteste Kerl in der Bar Klavier zu spielen. Genau wie damals. Könnt ihr euch noch erinnern?
  • Oder kurze Zeit später, als Maverick sogar gegen zwei Gegner in der Luft gewinnt, dann verkehrt über einem fliegt und in sein Cockpit blickt. Ich kann mich vor Nostalgie kaum noch halten.
  • Oder anschließend, als sich herausstellt, dass Maverick verhindern wollte, dass Rooster, der Sohn von Goose, auf die Akademie geht. Ein anderer Anwärter veräppelt deswegen Rooster. Sofort entbrennt dieselbe Konkurrenz wie damals zwischen Maverick und Iceman.
  • Oder später, die obligatorische Sportszene am Strand, gefolgt von den emotionalen Gesprächen, bis aus allen ein Team wird. Wie schön, wann man sich nichts Neues ausdenken muss. Das Ganze geschieht freilich ohne jeglichen Kontext, aber das macht nichts. Hauptsache Nostalgie und klingelnde Kassen.

Maverick hadert überraschenderweise ein bisschen mit sich, doch Iceman interveniert und überredet ihn letztendlich Rooster auf die Mission zu schicken. Dann stirbt er an einer Krankheit. Spätestens jetzt beginnt der gesamte Kinosaal kollektiv zu weinen. Wie viel können und müssen wir noch ertragen?
Weiter zur Mission: Niemand schafft den Angriff in der Simulation zu fliegen, doch das stört vorerst nicht. Da nun Maverick nicht mehr von Iceman geschützt wird, wird er entlassen, genau wie damals, blah, blah, blah, klaut ein Flugzeug, fliegt selbst den Kurs, zeigt, dass es möglich ist und wird zum Schwarmführer. Das hat mich dann doch vollkommen überrascht, dass Maverick beim Angriff persönlich dabei ist. Natürlich wird Rooster der zweite Mann, obwohl uns der Film bisher noch nicht einmal gezeigt hat, dass er besser als die anderen ist. Jeder bekommt seinen Wingman mit Doppelbesetzung und endlich kann die Mission beginnen. Dass vier Flieger die Strecke schaffen müssen und es außer Maverick noch niemand in der Simulation geschafft hat, scheint noch immer niemanden zu stören.
Die vier heizen also durch die Botanik und sofort beginnt Rooster zu zweifeln. Wer hat dieses Opfer eigentlich „at first place“ ausgewählt? Er ist mit Abstand der schlechteste der vier Piloten, fällt zurück, hört endlich auf zu denken, gibt Vollgas und schafft die Strecke noch schneller als es zuvor je möglich war. Türlich, Türlich, sicher Digger. In Wahrheit möchte uns der Film nur eines mitteilen: Zahlt eure Tickets und hört auf darüber nachzudenken!
Überaschenderweise treffen die vier ihr Ziel, doch Rooster versagt bei der Flucht erneut und wird anvisiert. Maverick opfert sich für seinen Schützling, stürzt ab und wird am Boden angegriffen. Rooster ist es nun doch etwas peinlich so abzuloosen, kommt zurück, opfert wiederum sich und stürzt ebenfalls ab. Schließlich stehen sich beide im Feindgebiet gegenüber, hauen sich auf die Schnauze, versöhnen sich und überlegen sich einen Fluchtplan. Habt ihr euch nicht gefragt, warum Maverick und Rooster keinen Copiloten hatten? Logisch. Dann wäre das Opfern nicht so heldenhaft, sondern ziemlich unverantwortlich und dämlich gewesen.
Die Situation hinter den feindlichen Linien hat mich tatsächlich ein bisschen überrascht, doch sie ist bald wieder vorbei. Die beiden stehlen eine F 14, dasselbe Flugzeug wie damals, blah, blah, blah, fliehen in einer dramatischen Szene und werden letztendlich von ihrem Wingman gerettet, genau wie damals, blah, blah, blah. Bereits nach knappen zwei Stunden haben wir es geschafft. Da war jetzt nicht viel Neues, dafür ein bisschen mehr Flugaction und viel mehr Emotionen. Wem´s gefällt!

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2 Kommentare zu Top Gun – Maverick (Die Geschichte von)

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