Ahoi liebe Kreativskeptiker. Mein Name ist Gebbi und ich heiße euch herzlich willkommen zur Geschichte von Star Trek IV – Zurück in die Gegenwart.
Der Titel, Zurück in die Gegenwart ist entweder ein Bruch der vierten Wand oder ich weiß nicht genau, was er mir sagen möchte oder The Voyage Home wurde einfach verdammt schlecht übersetzt. Vielleicht hat sich Leonard Nimoy gedacht, dass sich niemand mehr an Teil 1 – Der Film erinnern kann, da er einfach die komplett selbe Grundlage hergenommen hat. Irgendein übermächtiges, dieses Mal nicht im Geringsten näher spezifiziertes, Ding steuert auf die Erde zu, droht aus Versehen alles zu vernichten und muss von Kirk und Co auf friedliche Weise gestoppt werden. Wenn bei Star Wars dieselbe Handlung zwei Mal funktioniert hat, warum nicht auch bei Star Trek? Dafür ist die Geschichte wesentlich feiner ausgearbeitet. Jedes Crewmitglied des Bird of Prey hat dieses Mal ausnahmsweise eine eigene Aufgabe und Spock wird endlich ein bisschen menschlich. Doch nun zu den Details:
Eine Sonde, die wie ein abgebrochener Bleistift aussieht, bewegt sich auf die Erde zu und fängt aus Versehen an, die Meere zu verdampfen. Wer kennt sie nicht, die komplett übermächtige und überlegenen Dinger mit dem IQ von Brot, die aus Versehen das Leben von Milliarden gefährden? Die Crew der ehemaligen Enterprise befindet sich mit einem Bird of Prey der Klingonen auf Vulkan und macht sich auf den Weg zur Erde, um sich den Anschuldigungen der Föderation und der Klingonen zu stellen. Sehen Sie. Hier der Teufel in Menschengestalt. James T. Kirk. Da Kirk nun schon einmal unterwegs ist, sieht er sich die Sonde an. Sie sendet Walgesänge zur Erde – Spock? Wie ich vermutet habe. Die Signale der Sonde sind Lieder – Gesänge von Walen. – die jedoch nicht beantwortet werden können, da die Wale ausgestorben sind. Wie konnte denn das passieren? Die Wale existieren doch schon viel länger als die Menschen. Genau 10 Millionen Jahre. Dann bleiben keine Fragen mehr offen. Würde der Bird of Prey nun versuchen, die Sonde zu vernichten, könnte die Mannschaft neutralisiert werden. Dieses Risiko will man freilich nicht eingehen. Da ist es sicherlich viel einfacher, wenn sie mit dem Klingonenschiff in die Vergangenheit zurückreisen, dort Wale suchen und mittels zweitem Zeitsprung wieder zurückkehren, um die Tiere auf der Erde anzusiedeln. Diese Zeitveränderung könnte ja nur den Lauf des gesamten Universums verändern.
Und so muss ein kleiner Zeitsprung her. Nichts leichter als das. Das Klingonenschiff rast einfach auf die Sonne zu, beschleunigt auf Sprunggeschwindigkeit, also auf zehn Warp und bum! Sprunggeschwindigkeit erreichen. 9,5, 9,6. Schon sind sie in der Vergangenheit. Die genaue Zeit und den Ort kann jeder übrigens auf seiner analogen Armbanduhr einstellen. Einfach ein paar Jahrhunderte zurückdrehen. Sie landen getarnt im Park von San Francisco mitten auf einer Wiese. Unwahrscheinlich, dass da irgendjemand gegen die Außenwand donnert. Hey! Hey! Es kling nur logisch, Buckelwale in San Francisco zu suchen, anstatt die Meere abzusacannen und sie hochzubeamen. Und doch ergeben sich die nächsten Aufgaben der Crew überraschend sinnvoll. Kirk und Spock sehen sich zwei Wale im Meeresinstitut an, die freigelassen werden soll, der Zeitsprung hat die Energiekristalle in ihre wohlverdiente Pension geschickt, weshalb Chekov und Uhura ein Kriegsschiff mit Atomantrieb infiltrieren und Scotty und McCoy begeben sich zu einer Fabrik, um einen Tank für die Wale bauen zu lassen. Ich will nur anmerken, dass im vorhergehenden Teil der Bird of Prey mit einem guten Dutzend Klingonen besetzt war, während jetzt damit Wale, die größten Lebewesen der Geschichte der Erde, transportiert werden sollen.
Kirk trifft auf Jane, während Spock zu den Blumenkindern – Er ist harmlos. In den 60er Jahren war er Mitglied einer Freiheitsbewegung der Blumenkindern – überläuft, Scotty gibt die Formel für transparentes Aluminium preis und bemüht sich somit sogar noch, die Zukunft zu gefährden und Chekov verletzt sich und kommt in ein Krankenhaus. Aus irgendeinem Grund ist ihm die lebensbedrohende Situation nicht gerade ins Gesicht geschrieben. Zum Glück muss McCoy nur ein bisschen mit seinem elektronischen Rasierapparat herumfuchteln und schon ist alles gut. Wie muss ich mir die medizinische Ausbildung im 23. Jahrhundert eigentlich vorstellen? Mir ist eine neue Niere gewachsen. Der Doktor hat mir eine Pille gegeben und mir ist eine neue Niere gewachsen.
Letztendlich werden die Wale ausgesetzt, Jane „schleicht“ sich auf die Enterprise und gemeinsam machen sie sich auf die Jagd. Dass gerade jetzt, wenige Stunden nach der Freilassung der Tierchen, bereits ein Walfänger hinter ihnen her ist, ist ein überaus glücklicher Zufall, denn damit wirkt die eigentliche Entführung der beiden viel mehr wie eine Rettung. Kurz die Uhren gestellt, auf die Sonne beschleunigt und die Crew landet im San Franzisco des 23. Jahrhunderts. Im letzten Moment können sie die Wale freilassen, die der Sonde antworten. Diese stellte ihre tödlichen Versuche ein und geht in Rente. Was zur Hölle wollte sie eigentlich?
Die Crew kommt zu dem Tribunal. Spock wird nichts vorgeworfen, doch er will mitverurteilt werden. Captain Spock. Sie sind nicht angeklagt. Mr. Präsident, ich gehöre zu meinen Kameraden. Ich glaube nicht, dass das so einfach geht. Flaniert mal zu einem Gefängnis und bittet die Wärter, dass sie euch ohne Grund einsperren. That’s not how it works. Außer Kirk werden alle freigesprochen. Der Admiral verliert seinen Rang und wird endlich wieder Captain. So ein Glück, denn nun darf er auch bei den nächsten beiden Teilen mitfliegen. Wir nennen das die klassische Win Win Situation.
Liebe Kreativskeptiker, Segel immer straff halten und auf zum Horizont!