Lost in Translation (Die Geschichte von)

„Lost in Translation“ ist der perfekte Film für melancholischen Liebeskummer und gehört zu Quentin Tarantinos Top 20. Das heißt auch, dass er und ich 19 Mal komplett unterschiedlicher Meinung sind. Ich hasse Schnulzen, dafür liebe ich dieses schwermütige Gefühlsdrama. Man sollte sich jedoch nicht erwarten, dass einem der Streifen Japan wirklich näher bringt, sonst wäre das wohl ein wenig rassistisch. Obwohl ich mir die Prostituierten dort genau so vorstelle. Die doch sehr lustigen Szenen lockern die Melancholie geschickt auf.
Der alternde Filmstar Bob fliegt für eine Woche nach Tokio, um dort sein Image aufzufrischen. Im selben Hotel wartet die junge, attraktive und tottraurige Ehefrau Charlotte als Anhängsel ihres Mannes, bis dieser seine Arbeit erledigt hat. Schon viel zu lange bekommt sie keine Aufmerksamkeit mehr von ihm. Die beiden verlorenen Seelen treffen sich in ihrem Hotel und kommen ins Plaudern. Gemeinsam lernen sie die ein wenig verschroben dargestellte Kultur von Japan kennen, was heute wohl etwas an Wirkung eingebüßt hat. Und viel mehr als die zwei verlorenen Charaktere benötigt dieser Film eigentlich nicht. Ihre platonische Beziehung konnte nur in dieser fremden Stadt entstehen, in der sie sich verloren haben. Sie hätten in der realen Welt mit ihren Ehen, ihrem Altersunterschied und Bobs Kindern keine Chance. Mehr als leichte Berührungen hält das wacklige Konstrukt nicht aus und als Bob mit einer Sängerin schläft, ist Charlotte tief verletzt. Sie vergibt ihm, doch dann müssen sich ihre Wege unweigerlich für immer trennen. Jeder kann selbst entscheiden, was ihr Bob bei der letzten Umarmung ins Ohr geflüstert hat.

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