Paul Anderson, der „Meister“ der Videospielverfilmungen hat seit Resident Evil keinen besonders guten Ruf mehr. Mortal Kombat ist im Vergleich zur Zombi-Schlaftablette ein wahres Meisterwerk. Wie auch schon der Regisseur von Street Fighter tut Pauli in diesem Kampfstreifen alles, damit die Kontrahenten nicht zu viel kämpfen müssen, bis es dann endlich zum Turnier kommt. Dafür hatte er damals das Morphen für sich entdeckt, welches er so inflationär einsetzt, wie heutzutage seine Zeitlupen. Doch nun zur Handlung!
Shang Tsung muss für seinen Meister zehn Mal das Mortal Kombat Turnier in Folge gewinnen, damit dieser über die Erde herfallen kann. Kling logisch. Warum das absolut Böse auf die Einhaltung der Regeln pocht und wie genau diese Regeln überhaupt aussehen, wird überbewertet. Auf alle Fälle beginnen Raiden und Shang Kämpfer zu rekrutieren, wobei Letzterer aus unerfindlichen Gründen mehre Helden gegen seine Ziele anheuert. Er tötet Liu Kangs Bruder, Brother Louie, Louie, Loui benutzt Kano um Sonya Blade zu locken und morpht für Johnny Cage. Der ist wirklich lustig.
Bald finden sich alle Protagonisten auf einem Schiff, doch anstatt sich gleich hier gepflegt auf die Schnauze zu hauen, werden die Regeln mehr oder minder geehrt. Kaum im schnuckeligen Grabesturm von Shang angekommen, sehen sich unsere Helden um und verfolgen Prinzessin Kitiana, die durch Spinnweben gehen kann, ohne sie zu zerstören. Wird schon irgendeine nützliche Kampffähigkeit sein. Zurück zu den Regeln. Obwohl niemand abseits des Turniers kämpfen darf, schickt Shang erneut seine Schergen, dass Kitana nicht kämpft hat keine Auswirkungen und überhaupt sind Regeln eher Richtlinien!
Dann endlich beginnt das Turnier und alle hauen sich gepflegt auf die Schnauze. Sonya tötet Kano und Shang nimmt die Seele von einem Gegner, den Liu Kang besiegt hat. Das ist ja wohl die Essenz der Faulheit. Und natürlich können wir uns auch Genretypisch an weisen Sprüchen erfreuen. „Ich sehe, ich habe dich alles nötige gelehrt.“ Ich möchte jetzt nicht auf Details herumreiten, aber er hat ihm gar nichts gelehrt. Dafür nimmt Sangs Plan langsam Gestalt an. Er hat Sonya zum Turnier geholt, um sie als Endgegnerin zu wählen. Dufter Plan. Eigentlich kämpfen bei solchen Veranstaltungen alle gegeneinander oder der amtierende Meister zumindest gegen den Besten, aber im Spiel war das auch irgendwie anders und Regeln sind für Weicheier. Shang entführt Sonya als Schwächste nach Outworld, ein düsterer Ort, an dem ich keinem ein Picknick empfehlen würde und fesselt sie. Kein Wunder, dass er schon neun Mal das Mortal Kombat Turnier gewonnen hat, wenn er selbst seine Widersacher erst rekrutiert und sich dann den Schwächsten rauspickt. Klingt nach einem mega Konzept, an dem lediglich die Verheerung von Welten hängt. Doch Liu und Johnny folgen, um ihrer neuen Freundin zu helfen.
Das Geschrei beim Kampf erinnert an blökende Hirsche und zeigt bereits Paulis Unfähigkeit für Epic. Unsere Helden infiltrieren Shangs Outworld-Turm und Johnny flirtet etwas erfolgreicher mit Sonya. Gemeinsam erklären sie dem Obermacker, dass er sich seinen genialen Plan in die Haare schmieren kann und gefälligst gegen Liu antreten muss. Wieder ertönt die beste Kampfmusik der Welt, der feige Shang beschwört noch Minions und morpht sich ins Brüderlein, doch alles hilft nichts.
Liu gewinnt, setzt die Seelen frei und beweist, dass Pauli keine Ahnung hat, was Flawless Victory bedeutet. Liu hat nämlich ganz schön auf die Schnauze bekommen. Die Welt ist gerettet und alle nehmen ihre Kampfpose ein. Das ist gut.
Ein Kommentar zu Mortal Kombat (Die Geschichte von)