James Bond mit dem Titel „Lizenz zum Töten“ ist etwas missverständlich, denn genau diese Lizenz wird ihm schon bald entzogen und er weiß einfach nicht, wo man sie wieder beantragen kann.
Bond und Sharkey sind mit Felix Leiter auf dem Weg zu dessen Hochzeit. Wie es das launenhafte Schicksal so will, verlässt gerade jetzt der südamerikanische Drogenbaron Sanchez zum aller ersten Mal seine Festung. Der Grund dafür ist so einfach wie nachvollziehbar. Seine neue Schnitte geht gerne fremd und ist für einen kleinen One-Night-Stand mal eben auf die Bahamas gesurft. Anstatt eine engagierte Eingreiftruppe zur Verhaftung zu entsenden, übernimmt Felix den Zugriff mit lediglich zwei DEA-Agenten selbst und degradiert Bond zum versierten Zuseher. Warum sollte man auch die Hilfe des besten Agenten der Welt in Anspruch nehmen, wenn man auch alleine versagen kann? Sanchez tötet den Stecher, legt seine Freundin übers Knie und entkommt. Bond erbarmt und involviert sich, versteckt sich in einem 100-IQ-Move bei der Schießerei hinter explodierenden Fässern und kann Sanchez letztendlich mit einem Hubschrauber abschleppen. Felix und Bond springen mit Fallschirmen ab und landen direkt vor der Kirche. Nett, aber nun steht die Ehe unter einem schlechten Stern, da der Bräutigam bei der Hochzeit einen besseren Auftritt als seine Frau hingelegt hat.
Sanchez bietet zwei Millionen Dollar, wenn ihn jemand befreit und sofort nimmt sich ein Kollege von Felix diesem garstigen Problem an. Obwohl der Drogenbaron spektakulär flieht, sagt niemand Felix Bescheid oder schickt ihm eine Einheit zu seinem Schutz. Kompetente Organisation, diese DEA. Vollkommen überraschend entsendet der Bösewicht seine Schergen, lässt die Braut töten und den lieben Felix von Haien anknabbern. Selbst wenn er nicht geflohen wäre, hätte man mit einem Racheakt rechnen müssen. Felix ist aktuell der voll krasse, beste Freund von Bond, welcher nun ordentlich raget. Er klappert alle Haifischinstitute ab, findet die Steckblume von Felix und bricht in den Schuppen ein. Er erspäht Drogen, wird sofort entdeckt, überwältigt die Wache und lässt sie verschwinden, wird erneut entdeckt, überwältigt die Wache und lässt sie verschwinden und wird vom Verräter entdeckt, den er kurzerhand den Haien zum Fraß vorwirft. Stealth ist in dieser Geschichte nicht Bonds Komfortzone.
Plötzlich bemüht M seinen Allerwertesten in die USA, erklärt Bond, dass er hier keine Zuständigkeit hat und zieht ihn ab und Bond erwidert, dass er aber seinen voll krassen Freund rächen muss. In einer Kurzschlussreaktion kündigt James und M akzeptiert. Das passiert, wenn man Jungs ohne der Beaufsichtigung ihrer Mütter alleine im Sandkasten spielen lässt. M entzieht Bond seine Lizenz zu töten und will seine Waffe. Anstatt diese einfach auszuhändigen, zu gehen und sich an der nächsten Ecke in den USA eine neue zu besorgen, überwältigt Bond seine verbündeten Agenten und flieht. Anstatt James einfach entkommen zu lassen, da er sich in den USA ja an jeder Straßenecke eine neue Waffe besorgen könnte, schießen die verbündeten Agenten auf ihren Topagenten. Die dümmste Szene ever. Irgendwann hält M seine Agenten zurück, weil hier zu viele Leute sind. Ich will nicht auf Kleinigkeiten herumreiten, aber da ist ein Wald mit Bäumen und sonst niemand.
Bond verfolgt den Haiinstitutsleiter aufs offene Meer, infiltriert sein Schiff, wird sofort entdeckt, überwältigt seinen Gegner, lässt ihn verschwinden, wird sofort wieder entdeckt und taucht unter. Er trifft die Schnitte, während der Rest der Crew die Lust verliert, nach dem Eindringling zu suchen. Ne, ist klar. Auf einem Schiff, bis zum Rand voll mit Dollarscheinen und Drogen, hat der Schurke sicherlich Verständnis, wenn seine Mitarbeiter keine Lust mehr auf Versteckenspielen haben und lieber schlafen gehen. Bond verbringt die Nacht bei der Schnitte, wobei nicht überliefert ist, was dort im Detail geschieht. Am nächsten Morgen verhindert er geschickt ungewollt entdeckt zu werden, indem er sich einfach offen zeigt. Er beginnt einen kleinen Kampf mit der gesamten Mannschaft, die ziemlich inkompetent zu sein scheint. Anstatt den hilflosen, britischen Agenten abzustechen, schneiden sie lieber seinen Atemschlauch unter Wasser durch und treffen auch sonst eher semioptimale Entscheidungen. Bond vernichtet mit Leichtigkeit im Alleingang die Drogen, klaut einen Koffer voll Geld und entkommt mit einem Flugzeug, welches er auf seinen Fußsohlen wasserschifahrend einholt. Ein typischer Dienstagmorgen eben. Dabei wird Sharkey von einem Hai getötet, was Bond überraschenderweise nicht sonderlich tangiert und auch ob des Wortwitzes nicht belustigt.
Er recherchiert weiter und beschämt mit seinen Kombinationsfähigkeiten gleich Sherlock und Columbo gleichermaßen. Sanchez weiß von einem x-beliebigen geplanten Treffen von Felix und einer Pilotin, der natürlich auch noch niemand Bescheid gesagt hat, dass der Hoschi von Haien angeknabbert wurde. Er warnt sie, Benicio del Toro kämpft beim Treffen als Unterschurke mit einem Messer gegen eine Pumpgun, sogar Bobby Sixkiller taucht auf und die beiden entkommen im letzten Moment. Ich verstehe nicht ganz, warum Angeschossene nach dem ersten Treffer immer sofort ihre schusssichere Weste ausziehen, doch da die Pilotin Bond ohnehin gleich verfällt, hat sie schon einmal unnötigen Ballast abgeworfen.
Unser Held zahlt ihr 75.000 Dollar, wenn sie ihn nach Südamerika fliegt. Erst ziert sie sich, doch nachdem er den kleinen James kurz reingehängt hat, biedert sie sich ihm an, tödliche Aufträge übernehmen zu dürfen. Sie fliegen zur Bank und zum Casino von Sanchez in Panama. Plötzlich ist keine Rede mehr vom Bösewicht, der sich ständig in seiner Festung verbarrikadiert. Bond erregt die Aufmerksamkeit des Schurken, flirtet ein bisschen mit dessen Schnitte, lässt sich seine Waffe abnehmen und führt plötzlich ein Bewerbungsgespräch. Was zur Hölle ist jetzt wieder passiert? Obwohl Bond Sanchez in Florida festgenommen hat, kann sich dieser plötzlich nicht mehr an sein Gesicht erinnern und bietet ihm eine Festanstellung an: 20 Wochenstunden und täglich einen Ritt auf seiner Schnitte.
Q hat sich Urlaub genommen, um Bond zu helfen, denn Moneypenny hat den Topagenten ohne Probleme gefunden, währen M noch immer im Trüben fischt. Q ist ein fähigerer Agent als Felix Leiter und stattet James mit einem Wecker, Zahnpasta und Mausefallen aus! Das macht zwar alles nicht besonders viel Sinn, da Bond Sanchez direkt angreift, ist dafür aber lustig. Beim Attentat wird er plötzlich von zwei Ninjas attackiert, denn Ninjas waren damals noch ziemlich cool. Irgendwie ist jetzt noch Hongkong in die Drogenaffäre involviert, was jedoch nicht weiter von Bedeutung ist. Bond nutzt die Situation, um in der Gunst von Sanchez zu steigen, wird sein neuer bester Freund und sticht endgültig seine Schnitte an. Einmal durchgenudelt verliebt sich jede Frau unsterblich in Bond, aber da ist ja noch die Pilotin und schon kann der Zickenkrieg beginnen. Es kommt zur Besichtigung von Sanchez´ Labor, wo Kokain in Benzintanks aufgelöst und anschließend wiederhergestellt werden kann. Coole Idee, so wie bei Whiskey mit Rumfässern. Das Koks muss ordentlich einfahren, wenn es vorher in Benzin zwischengelagert wurde. Au! Benicio del Toro erkennt endlich Bond und die nicht enden wollende Action kann beginnen. Nach einem langen Kampf stirbt Sanchez vollkommen überraschend und Bond steht zwischen zwei Frauen. Kann man jetzt streiten, wer von den beiden gewonnen hat. Überraschenderweise entscheidet er sich für die Pilotin, anstatt für die Schnitte, die hobbymäßig fremdgeht. Ich schätze, das ist dann das Happy End.
James Bond – Lizenz zum Töten (Die Geschichte von)
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