Rainer Winkler Vs Psychopathie

Rainer W. Vs Psychopathie.
Ich bin kein Psychologe und selbstverständlich würde ich niemals behaupten, dass unser lieber Held eine Persönlichkeitsstörung namens Psychopathie aufweist. Mir sind da nur ein paar kleine, sicherlich vollkommen zufällige Übereinstimmungen aufgefallen, die ich natürlich absolut wertfrei aufzeigen möchte. Das Witzige ist, dass man sich beinahe alle der gut zehn Persönlichkeitsstörungen durchlesen kann und ständig das Gefühl hat, eine direkte Beschreibung unseres lieben Helden in Händen zu halten. Wenn man die Psychopathie versteht, dann kann man vielleicht auch einige semioptimale Entscheidungen unseres R. W. verstehen.
Zum Verständnis beginnen wir bei der Empathie: Bei der Empathie gibt es die „echte Empathie“, ich weiß was meine Aktionen bei meinem Gegenüber auslösen, die kopierende Empathie, was du nicht willst, dass man dir tut, das füge auch keinem andern zu und die „keine Empathie.“ Da weiß man einfach nicht, wie sich der andere fühlt. Ähnlich ist es bei Psychopathen mit Konsequenzen. Diese charmanten Artgenossen haben keine Angst vor Konsequenzen und instrumentalisieren gerne andere Menschen. Sie verstehen also nicht, was ihre aktuellen Handlungen für ihre Zukunft bedeuten und wissen einfach nicht, dass es ziemlich ungut werden wird, wenn ihnen ihre aktuellen Aktionen mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit in naher Zukunft ordentlich auf den Kopf brettern.
Psychopathen fehlen realistische, langfristige Ziele. Nur mal so ein Beispiel aus dem Ether gegriffen: Würde ein herkömmlicher Mensch obdachlos werden und irgendwie wieder an Geld kommen, würde er es sich einteilen, um so lange wie möglich damit auszukommen. Psychopathen hingegen würden sich eine Switch kaufen, im teuersten Hotel der Stadt übernachten und sich am nächsten Tag wundern, warum sie schon wieder auf der Straße sitzen.
Wenn ein durchschnittlicher Mensch sein Haus verkauft, würde er akribisch genau darauf achten, dass er anschließend eine Wohnung hat, um seinen Hintern irgendwo parken zu können. Und eine Reise durch Europe möchte genau geplant und kalkuliert werden. Nur ein versierter Psychopath schafft es, sich nicht rechtzeitig um seine bevorstehende Prüfung zu kümmern, ein sündhaft teures Auto mit einem Spritverbrauch eines Kleinflugzeugs zu kaufen, das Geld in den Hotels in wenigen Monaten durchzubringen, die Prüfung zu vergeigen und sich zu wundern, warum er plötzlich ohne Führerschein auf der Straße sitzt.
Psychopathen übernehmen keine Verantwortung für ihr eigenes Handeln. Bei unserem Helden ist das selbstredend anders. Er rechtfertigt sich seit seiner Erscheinung in der Öffentlichkeit nicht unermüdlich und gebetsartig für seine immer neuen Schandtaten, um sich selbst und allen einzureden, dass er unschuldig ist. Nein! Er muss das tun, weil ihm alles von den Haidern in die Schuhe geschoben wurde. Scheint eine ziemlich kompetente Vereinigung zu sein.
Psychopathen weisen früh Verhaltensauffälligkeiten auf, aber das Zerdrücken von Küken fällt auf keinen Fall darunter. Sie haben eine geringe Verhaltenskontrolle und Impulsivität, doch unser Held ist ja quasi die Ruhe in der Brandung. Sie verstoßen gerne gegen ihre Bewährungsauflagen, doch egal, was unser Held tut, der Staat sieht meistens weg. Also wieder kein Punkt für die Psychopathie. Sie sind gerne pathologische Lügner, doch auf dieser Welt können nur Maria und Rainer von sich selbst behaupten, dass sie noch nie gelogen haben. Und Psychopathen instrumentalisieren gerne andere Menschen für ihre Zwecke. Doch bei unserem Helden, der zugibt Narzisst zu sein, bin ich mir sicher, dass er sich wirklich um die Opfer sorgt, die auf seinem Weg auf der Strecke bleiben. Somit habe ich bewiesen, dass R. W. auf keinen Fall ein Psychopath sein kann.
Einige Sozialevolutionsforscher sind der Meinung, dass Persönlichkeitsstörungen wie die Psychopathie keine psychischen Erkrankungen, sondern logische Entwicklungen einer leistungsorientierten Gesellschaft sind. Die Getriebenheit der Träger ihren Willen durchzusetzen, welcher sie unentwegt quält, wird hier geflissentlich ignoriert. Das Interessante jedoch ist: Hochfunktionelle Psychopathen werden entweder zu überaus erfolgreiche Managern in gewaltigen Konzerne oder zu Verbrechern. Wofür würde sich unser Held wohl entscheiden, wenn er, natürlich nur rein hypothetisch, ein Psychopath wäre?

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