Nerds verkleiden sich, wie peinlich! (MCPM 002)


Jährlich tagen auf unserer schönen konservativen Welt zahlreiche Star Wars und Star Trek Conventions, Comic-Messen, die Gamescom und andere nerdige Veranstaltungen. Verrückte, Wahnsinnige und Irre verlassen hierzu ihre heimischen Höhlen und nehmen ihre einzigen sozialen Verpflichtungen wahr.
Sich gegen das Erwachsenwerden sträubend verkleiden und schminken sich diese Nerds in ihrer kindlichen Verspieltheit. Heute wollen wir uns mit der Frage beschäftigen, warum sich diese „Menschen“, die sich von der Gesellschaft abgewandt haben, hinter lächerlichen Kostümen verstecken.
Natürlich liegt die Vermutung nahe, dass diese Nerds mit ihrem Aussehen unzufrieden sind und vielleicht tuen sie uns normalen Menschen sogar einen Gefallen, wenn sie nicht ungewaschen, unrasiert und in Schlabberklamotten durch unsere Reihen schreiten.
Wahrscheinlich sind sie auch mit ihrem verkorksten Leben unzufrieden und versuchen krampfhaft jemand anders zu sein, auch wenn sie sich dafür infantilen Kostümierungen und dem damit verbundenen lächerlichen Verhalten hingeben müssen.
Meine ausführlichen Studien haben ergeben, dass der Drang sich zu verkleiden von den Stützen unserer Gesellschaft, den durchschnittlichen Bürgern, verabscheut wird und nur schwer akzeptiert werden kann.
In zahlreichen Berichten und auf Paraden zeigen unsere Mitmenschen verständnislos auf die verkleideten Darth Vaders und – Mauls, Kirks und Spoks unserer Gesellschaft und wenden sich fremdschämend ab. Ausschließlich Nerds können diese Peinlichkeit ertragen.
Am Rande sei hier erwähnt, dass es in der einen oder anderen Kultur dieser Welt den Ansatz von Verkleidungen gibt. Solch fragwürdiges Kulturgut ist höchstwahrscheinlich auf die Vorläufer der Nerds, auf die Modellbauer und Briefmarkensammler zurückzuführen und findet heute kaum noch Anklang.
Also abgesehen von afrikanischen Stämmen, ihren Bemalungen und Tänzen, Indern mit dem dritten Auge auf der Stirn, Japan mit seiner Cosplay-Kultur, China mit seinen Festen voller Drachen, Südamerika mit dem brasilianischen Karneval, Mexiko mit dem Los dias de muertos, dem Tag der Toten, Nordamerika mit der Kultur der Indianer, Voodoo, Halloween, Santa Claus, Weißen, die sich Kutten mit spitzen Kapuzen überziehen und Österreich mit dem Krampuslauf, fällt mir spontan nur noch das Zentrum des Humors, der deutsche Karneval ein. Hier setzen sich die Stützen der Gesellschaft aufopfernd Narrenkappen auf und lachen jedes Jahr über dieselben Witze.
Es mag sein, dass ich noch die eine oder andere Randgruppen vergessen habe, doch im Großen und Ganzen sollte nun wirklich jedem absolut klar sein, dass sich weder Erwachsene noch Kinder in unserer Gesellschaft gerne verkleiden und dieser abnormale Drang eben nur bei Star Wars, Star Trek, Comic, Manga, Anime, Rollenspiel, Pen and Paper und Videospielenerds vorkommt.
Natürlich könnten Aberkluge nun argumentieren, dass sich auch Schauspieler verkleiden müssen. William Shatner beispielsweise wurde dadurch nicht gerade arm und auch seinem Ansehen in der Bevölkerung hat es nicht geschadet.
Aber wer außer, Zirkusartisten, Stewardessen, Footballspielern, Musikern, Schaffnern, Polizisten, Ärzten und … verkleidet sich bitte? Wenn man als Zuschauer im vollen Dress zu einem Fußballspiel geht, dann ja nur, falls zahlreiche Spieler ausfallen und ein Fan überraschender Weise aushelfen müssen. Nur äußerst verlässliche Fans tragen ihr Dress auch bei ihren nächtlichen Streifzügen durch die Stadt, falls es zu einem spontanen Spiel gegen eine gegnerische Mannschaft kommt.
Auch die katholische Kirche verabscheut den Drang sich zu verkleiden. Selbstgeißelnd quälen sich Priester und Ministranten in Kleidern mit goldenen Zierrändchen, die selbst Drag-Queens zu griechisch-homosexuell wären, jeden Sonntag durch den Gottesdienst. Ich vermute, um ein Zeichen zu setzen.
Auch im Arbeitsleben sind Verkleidungen verpönt. Bankberater darf nur werden, wer schon mit Anzug und Krawatte geboren wurde, denn in Hawaiihemd und Flip Flops wird wohl kein Millionär gerade bei dir sein Geld anlegen.
Ein Genie wie ich ist natürlich gegen die niederen Instinkte der Nerds gefeit. Meine Celvin Lagerfeld Tangas und Dolce und Gucci Socken, für die andere Bürger mehrere Monate arbeiten müssten, trage ich nur, weil sie ungleich bequemer sind.
Zuhause wartet ein geschminktes Top-Model mit vergrößerten Brüsten und Botox-Gesicht in Lack und Leder auf mich, denn Kleider machen Leute und ein kleiner Fetisch hat noch keinem geschadet. So lange man kein Nerd ist. In diesem Sinne, Lei und Amen!

In jeglicher Gesellschaft auf unserer Erde sind Verkleidungen verankert und es ist nur eine logische Konsequenz, dass sich neue, aktuelle Trends und Traditionen aus unserer Gesellschaft erheben. Star Trek, Star Wars und vieles mehr ist bereits dort angelangt und auch schon in die Jahre gekommen.
Weiter als den kulturellen oder verspielten Drang sich zu verkleiden spricht Kleidung auch im alltäglichen Leben über seine Funktionalität hinaus eine deutliche Sprache. Bei Pfarrern erwarten wir Roben und bei Bankbeamten Anzug und Krawatte.
Und auch Schönheitsideale greifen immer mehr um sich und Menschen lassen sich unter Narkosen ihre Körper und Gesichter aufschneiden. Hier könnte man diskutieren, ob ein Junge mit Brandnarben eher ein nachvollziehbarer Kandidat für eine Schönheitsoperation wäre als eine Teenagerin mit Komplexen, da ihre Brüste quasi nicht vorhanden sind.
Was denkt ihr über Verkleidungen und „Verkleidungen“ im alltäglichen Leben?

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