Als Kind habe ich Star Trek geliebt, bis ich erkannt habe, dass es nur eine Seifenoper für Jungs mit zahlreichen Chameoauftritten angehender Stars und serienübergreifenden Charakteren in den unendlichen Weiten des Weltalls ist.
In Wahrheit ist Star Trek natürlich viel mehr. Schon vor Tolkien wurden hier unterschiedlichste Rassen erfunden, die die menschlichen Motivationen und die Gier wiederspiegeln, wobei die Menschen den Durchschnitt bilden.
Die Qualität der zahlreichen Episoden und Filme schwankt deutlich. Zum einen haben sich unzählige Regisseure und Autoren an Star Trek versucht, zum anderen standen auch unterschiedlichste Budgets zur Verfügung.
Die Requisiten waren oft minderwertig, weshalb Felsen gerne in der Windmaschine schwankten. Das Beamen wurde erfunden, da regelmäßige Landungen auf Planeten finanziell nicht verwirklichbar waren und oft mussten Dialoge die Zuseher über die Zeit tragen, da die Action für eine Serie zu aufwendig und kostenintensiv war.
Nur allzu oft wurden Szenen recycled. Flugmanöver, Schüsse und vor allem Explosionen wurden einmal eingespielt und dann immer wieder gezeigt. Auch für die Faustkämpfe standen keine fähigen Choreografen zur Verfügung. Das Alleinstellungsmerkmal wurde somit der doppelte Faustschlag.
In Star Trek griff die Regisseurwillkür um sich. Die technischen Möglichkeiten ordneten sich meist der Geschichte und der Spannungskurve unter, wenn sie nicht gerade thematisiert wurden. Mal vergaß man auf den Traktorstrahl oder erfand irrwitzige Gründe, warum das Beamen gerade jetzt nicht möglich ist.
In brenzligen Situationen ließ sich die Crew oft unangenehm viel Zeit. Der größte Kritikpunkt gilt jedoch den zahlreichen ausweglosen Situationen, in denen viel zu oft der Deus Ex Machina den Tag retten musste.
Die Stärken von Star Trek lagen jedoch wo anders. Das Franchise behandelte immer wieder Themen wie Krieg, Politik, Gesellschaft, Religion und vieles mehr und wagte sich an moralische Probleme. Kirk wollte Rache an Kahn, Picard fand in den Borgs seinen Moby Dick und Sisko setzte sogar Massenvernichtungswaffen ein.
Star Trek wurde schnell zu einem gesellschaftlichen Vorreiter, setzte einen Russen, einen Japaner und eine schwarze Frau auf der Brücke ein und sorgte weltweit für Aufruhr, als Kirk die dunkelhäutige Uhura küsste.
Anschließend wagte es das Franchise einen älteren Mann, einen Schwarzen und schließlich eine Frau als Captain einzusetzen und zeigte auch mit dem Androiden Data und dem behinderten, blinden Geordi, dass vor gesellschaftlichen Konventionen nicht zurückgeschreckt wird.
Star Trek: Original bis Voyager (MCPM 069)
Dieser Beitrag wurde unter MCPM, Podcast abgelegt und mit Brent Spiner, Data, Dominion, Enterprise, Janeway, Jonathan Frakes, Kirk, Klingonen, Leonard Nimoy, Patrick Stewart, Picard, Raumschiff, Raumschiffe, Raumschiffschlachten, Sisko, Spok, Star Trek, Star Trek Budget, Star Trek Erfolg, Star Trek Filmen, Star Trek: Deep Space Nine, Star Trek: Next Generation, Star Trek: Voyager, Whoppi Goldberg, Will Wheaton, William Shatner verschlagwortet. Setze ein Lesezeichen auf den Permalink.