Top 5 PlotFAILS 09 – James Bond, Rosemunde Pilcher, Douglas Preston, Lincoln Child, Enders Game (MCPM 124)

Top 5: Ride to Hell
Es gibt Intros, die rauben dir den Atem und es gibt das Videospiel Ride to Hell, bei dem niemand verstanden hat, wie man ein Intro gestaltet. Und auch die späteren Sexszenen in Jeans und Shirt reißen das Spiel nicht raus.
Das Intro: Wir cruisen für einige Sekunden auf einem Motorrad, stehen plötzlich hinter einer Gatling Gun und erschießen unbekannte Gegner, cruisen erneut, finden uns plötzlich in einem Faustkampf mit Quicktime-Events wieder, cruisen erneut und springen plötzlich über eine Schlucht, in der ein vollkommen emotionsloser Helikopter schwebt. Das ist richtig gutes Game-Design.

Top 4: James Bond: Man lebt nur zwei Mal (1967)
Japanische Bösewichte bzw. Specter wollen, dass sich USA und Russland in einem Atomkrieg gegenseitig vernichten. Damit James Bond inkognito ermitteln kann, wird er zum Schein getötet und auf See bestattet.
Warum er tatsächlich über Bord geworfen wird, ist nicht klar. Hätte jemand den Tod von Bond überprüfen wollen, so wäre ihm wohl die Taucherausrüstung an der Leiche etwas merkwürdig vorgekommen.
Bond ermittelt in Japan, doch da er der einzige Agent mit einer Walther PPK ist, weiß sofort jeder, dass er noch lebt und es werden zahlreiche, unvorstellbar komplizierte Mordversuche unternommen.
Bond zieht alle Register und transformiert sich in einen Japaner. Dies wird von seinen Gegnern unhöflicherweise vollkommen ignoriert und die Mordversuche dauern an. Heimlichkeit war noch nie seine Stärke.
Als Bond schließlich zum Erkundungsflug und einem kleinen Luftkampf aufbricht, nimmt er nicht etwa einen Apache oder einen Black Hawk, sondern ein etwas besseres Modellflugzeug von Q, damit seine Gegner auch eine reale Chance haben.
Allgemein ist zu sagen, dass Bond in den ersten Filmen so gut wie alles tut, um immer wieder unerkannt zu bleiben, dies jedoch von seinen Gegnern penetrant ignoriert wird, da sie ihn wohl aus den zahlreichen Filmen kennen.

Top 3: Rosemunde Pilcher
Möge die gute Frau in Frieden ruhen. Ich weiß nicht mehr, welcher Film es war, doch der anschließende Dialog ist ein hervorragendes Beispiel für eine gute Vater-Sohn-Beziehung.
Sohn: Anna ist schwanger
Vater: Ist Anna die Schwarzhaarige oder die Blonde?
Sohn: Die Blonde.
Vater: Als Gentleman wirst du sie wohl heiraten müssen.
Klar, welcher Vater fragt hier schon nach unwichtigen Detail wie Liebe, wenn die Tusse blond ist. Hier steht immerhin die Ehre der Familie auf dem Spiel

Top 2: Headhunt – Feldzug der Rache von Douglas Preston und Lincoln Child
Der Mörder wurde als Kind vielfach von einem Priester vergewaltigt, kam in ein Sanatorium, wo er unter Drogen gesetzt wurde und Elektroshocks in zwanzigfacher Stärke bekommen hat und durchgehend gequält wurde. Nun ist er ein reicher Playboy und vögelt sich durch halb Amerika. Dieses Verhalten ist bei gefolterten Vergewaltigungsopfern nur allzu beliebt.
Der Mörder enthauptet seine Opfer. Er bricht in eine einbruchssichere Villa ein, überwältigt mehrere gut ausgebildete Sicherheitsleute, dringt in der nächsten Villa sogar in den Panikraum ein und köpft eine gut beschützte Politikerin trotz Ankündigung auf einer Tagung vor allen Leuten und entkommt unerkannt.
Wie ist dies möglich? Das Hobby des Mörders ist die Großwildjagd und er kennt einen Hacker. Damit bleiben wohl keine Fragen mehr offen.

Den Roman Ice Ship von den gleichen Autoren fand ich wirklich großartig!

Top 1: Enders Game
Insektoide Wesen greifen die Erde an, werden jedoch in einer epischen Schlacht zurückgeschlagen. Die Menschheit bereitet sich auf den Gegenschlag vor, der von dem Kind Ender strategisch umgesetzt werden soll, da Kinder zu unkonventionellen Taktiken greifen.
Enders Gefühle werden bei seiner Ausbildung abgetötet, bis er schließlich in zahlreichen Simulationen gegen die feindlichen Wesen kämpft. In der letzten Simulation greift er zu einer absolut genialen Taktik und lässt von der Flotte die alles zerstörende Hauptwaffe schützen. Dies wäre einem General sicherlich nicht eingefallen.
Ender musste viele Menschen opfern und schließlich wird ihm offenbart, dass dies keine Simulation mehr war. Der 16jährige Junge hat somit zahlreiche Menschen in den Tod geschickt. Warum jedoch seine Gefühle abgetötet wurden, wenn er ohnehin glaubt, dass alles eine Simulation ist, macht nicht wirklich Sinn.
Gebrochen begibt sich Ender auf den Planeten und spricht mit dem letzten insektoiden Wesen. Dieses offenbart ihm, dass sie damals eine Heimat gesucht haben. Da die Erde besiedelt war, wären sie ohnehin niemals zurückgekehrt. Ende gut, alles gut.

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