James Bond – Der Morgen stirbt nie (Gebbi Vs Filme)


James Bond – Der Morgen stirbt nie: Prolog
Bei einem illegalen Waffenbasar an der russischen Grenze können engagierte Hobbyterroristen und euphorische Diktatoren nach Herzenslust Mordinstrumente shoppen. Der Spielverderber Bond sitzt hinterhältig hinter einer Kiste und streamt das gesamte Event widerrechtlich direkt zum MI6-Headquarter. Ein Admiral, der selbst unter einer lobotomierten Kuhherde die größte Hohlbirne wäre, ruft ohne jegliche Vorwarnung beim nächstbesten Kriegsschiff an und lässt eine Rakete abfeuern, um die Party zu sprengen. Nachdem M in ihrer Gutherzigkeit Bond informiert, dass ihm gleich alle Waffen um die Ohren fliegen, offenbart dieser, dass sich darunter auch Nukleartorpedos befinden, dich sich mit der Rakete gar nicht gut verstehen würden. Erst jetzt bemerkt der Admiral, dass ein atomarer Zwischenfall nicht unbedingt von Vorteil wäre.
Aus Mangel an Alternativen greift Bond den Basar voller schwerbewaffneter Terroristen und vermeintlich gut geschulter Paramilitäreinheiten an, die sofort das Feuer auf ihn eröffnen. Doch anscheinend hat unser Held eine magnetische Aura, denn keines der Millionen Projektile, die in diesem Streifen direkt auf ihn abgefeuert werden, trifft. Und so steigt er seelenruhig in den Jet mit den Torpedos, spielt mit einem anderen Flugzeug noch Schisshase und fliegt gedankenverloren los, bevor die Rakete einschlägt. Hier wurde so nebenbei mal eben die Hälfte alle Terroristen getötet. Im darauffolgenden Luftkampf schießt er den gegnerischen Jet mit einem feindlichen Soldaten ab und entkommt. Klingt komisch, ist aber so. Wir haben das Intro überstanden und wissen fairerweise nun was auf uns zukommt. No Offence, aber dieser Teil ist von allen 25 der König des Schwachsinns oder eben Comedy pur. Das wird ein langes Video.
Wir kommen zum zweiten Prolog, in dem ein britisches Schiff in chinesischen Gewässern in einen Konflikt mit örtlichen Migs gerät. Der Medien-Mogul und das Schmunzelmonster Elliot Carver stört mit einem GPS-Cheffriercomputer die britische Ortung, während sein hinterlistiges Stealthboot die chinesischen Migs abschießt und einen Bohrtorpedo auf die Briten abfeuert. Wie bitte soll dieses Gadget funktionieren? Wie soll das physikfeindliche Ding im Wasser einen ausreichenden Anpressdruck erreichen, dass sich die drei Langoolier-Sägeblätter mal eben so durch die kleine Stahlwand eines Kriegsschiffs fräsen können? Es ist nicht gerade stromlinienförmig. Und wie geht’s dann weiter? Sobald der Torpedo durch ist, ist da Luft. Heißt: Er fällt er ordentlich auf die Schnauze und muss warten, bis sich der Raum mit Wasser gefüllt hat, bis er zur nächsten Wand düsen kann. Wahrscheinlich benötigt er lockere drei Tage, bis er schließlich am anderen Ende wieder herauskommt. Ist eindeutig besser als einen normalen Torpedo in die Wand zu brettern.
Doch bisher alles noch ein normaler Bond.
Carver wird charakterisiert und diabolischer als der Teufel höchstpersönlich dargestellt. Er erpresst sogar den Präsidenten, wobei man nicht weiß welchen, zur Verdoppelung der Telefonkosten. Damals gab’s schon Handys, also vielleicht ist Carver doch nicht die hellste Kerze im Kronleuchter. Jetzt möchte er Krieg zwischen den Briten und den Chinesen, um einen x-beliebigen General an die Macht in China zu bringen, der ihm wiederum die Medienrechte im Land sichert. Das ist schon mal eine kleine Massenvernichtung wert. Sein Plan basiert darauf, dass einige Informationen auf keinen Fall an die Öffentlichkeit geraten. Die Briten haben zum Glück die falschen Koordinaten und werden das gesunkene Schiff nicht finden. Stimmt, aber da er nur das britische GPS gestört hat, wissen die Chinesen die richtigen Koordinaten. Und dann lässt er noch 17 britische Marinesoldaten überleben. Vielleicht irre ich mich, aber es wäre theoretisch möglich, dass die Haudegen skeptisch werden, wenn sie plötzlich 11 Meilen vor der chinesischen Küste geborgen werden. Im unwahrscheinlichen Fall, dass sie zuhause von den Briten verhört werden, könnten sie von einem Bohrtorpedo und dem Steahlboot berichten, von dem aus ihre Kameraden erschossen wurden. Und dann fehlt noch ein GPS-Chiffriercomputer. Na was wird da wohl passiert sein? Mit so vielen Informationen können die Briten doch gar nicht in den Scheinkrieg mit China zieh oder? Doch da ist ja noch unser Admiral, die erloschene Kerze am Weihnachtsbaum.
Bond trainiert derweilen im Bett französisch mit einer Dänin. Jetzt erfahren wir, dass die Briten während des Zwischenfalls ein mysteriöses GPS-Signal von Carvers Satelliten empfangen, doch der Admiral ist mit dem kleinen 1+1 überfordert und entsendet sofort die britische Flotte nach China. Vielleicht wäre Willi von Biene Maja eine bessere Besetzung für seine Stelle. M löst jedoch das Algebrarätsel und hetzt Bond auf Carver. Der hat schon die halbe Welt durchgebimst und natürlich rein zufällig mit Carvers Frau Paris einige Zeit lang Matratzen weichgeritten.
Bond wird mit Gadgets ausgerüstet und begibt sich nach Hamburg. Er lernt die chinesische Agentin Wai Lin kennen und flirtet mit Teri Hatcher, der noch niemand gesagt hat, dass sie nicht das geringste schauspielerische Talent besitzt. Dann lässt er noch einige Jokes über Schiffbruch ab, doch Carver versteht noch immer nicht die Bohne. Vielleicht sollte er sich von Kelly Bundy beraten lassen. Bond stellt ihn vor aller Welt bloß und vögelt Paris, die sich immerhin ganze fünf Minuten ziert. Scheint schwer rumzukriegen zu sein, die Kleine. Sie verrät Bond wo sich das Chiffriergerät befindet und geht ins helle Licht.
Unser Held bricht bei Carver ein, findet die GPS-Schachtel und Sexzeitschriften und kooperiert mit Wai Lin, die den Alarm auslöst. Auch nicht die Kompetenz in Person. Nachdem er knapp einer Million Kugeln geschickt ausgewichen ist und einigen dummen Sprüchen, eilt er vollkommen blind zur Rettung der toten Paris in eine Falle. Doch sein BMW ist stabiler als ein Panzer, also entgeht er dem tödlichen Schuss und es kommt zu einer formidablen Actionszene, bei der seine Gegner nicht nur unendlich Munition sondern auch einen Raketenwerfer durch Hamburg schleppen.
Mit der Schachtel lokalisiert unser Held das gesunkene Schiff, wird kurz vor Kriegsbeginn als Brite über einen US-Stützpunkt in China eingeflogen, stürzt sich mit einem Halojump aus den Wolken und kommt zufällig gleichzeitig mit Wai Lin im Wrack an. Und genau jetzt fällt das mistige Ding von einem Vorsprung in die Tiefe. So ein Pech. Aber für billige Dramaturgie tut Hollywood bekanntlich alles.
Kaum aufgetaucht werden die beiden festgenommen, quatschen ein wenig mit Carver und fliehen wieder. Am Ende der Jagd offenbart Wai Lin, dass sie ihre Handschellen die ganze Zeit hätte öffnen können, was erneut für ihre Kompetenz spricht. Die beiden warnen ihre Regierungen, doch dem Admiral ist das wieder einmal schnuppe. Und so treffen die Briten und die Chinesen im Meer aufeinander.
Da die Briten und die Chinesen offensichtlich keine Feldstecher und auch keine Augen besitzen, sind Bond und Wai die einzigen, die das Stealthboot sehen. Sie springen kurzer Hand in ein Schlauchboot und rudern los. Selbstredend sieht auch dort niemand aus dem Fenster, um ihre Ankunft zu bemerken und langsam beginnt mein Kopf zu schmerzen. Als Gegengeschenk der Kompetenz post Wai vor einer Kamera und langsam beschleicht mich das Gefühl, dass Bond ohne sie besser dran wäre. Carver möchte nun Peking wegbomben, doch Bond sprengt ein Loch in die Außenhülle seines Duff Duff, was sich mit dem Stealth nicht so gut verträgt und endlich verstehen alle was los ist. Unser Lieblingsadmiral kann ein letztes Mal brillieren und nimmt nun das Schiff mit Bond und Wai ins Visier. Unser Held macht nun endlich den Sack zu und tötet Carver mit seinem Bohrtorpedo. Dann klemmt er noch den Fuß von dessen deutschen Schurken unter der Rakete ein und verhindert so den Abschuss und die Vernichtung von Peking. Alles vollkommen logisch.

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