Top 5 Fails 24: Diablo 2, Dekadente Produkte, Ertrinken, Vegane Weihnachtskekse, Partnertausch (MCPM 178)

Top 5: Dekadente Produkte
Natürlich gibt es teure Waren, die mehr oder minder ihren Preis wert sind, doch es gibt auch Produkte, die einfach nur künstlich teuer gemacht werden. Essen wird mit Gold verziert, obwohl nicht erwiesen ist, dass man dadurch seinen Mineralienbedarf deckt, Autos um mehrere Millionen bringen dich nicht schneller oder sicherer ans Ziel und alte Gegenstände werden zu Sammlerobjekten, egal, wie wertlos sie sind. Doch warum dies alles. Das Geld muss fließen, denn bei jeder Transaktion verdient der Staat mit. Was mindestens genauso wichtig ist: Reiche Menschen benötigen Produkte, bei denen sie ihren Standesunterschied zeigen und ihr Geld loswerden können. Und wir sollten eigentlich froh darüber sein, doch natürlich begehren auch wir absurde Luxusgüter. Ab in die Kommentare, was ihr gerne hättet!

Top 4: Meine heiß geliebte Freundin beschließt mit einer Kollegin am Weihnachtsmarkt vegane Kekse zu verkaufen. Prinzipiell eine nette Idee, wären sie nicht in das letzte Tal hinter dem letzten Berg weit draußen am Land gefahren, wo es kein Internet gibt und das Wort Vegan noch nicht erfunden war.

Topp 3: Partnertausch
Ein Pärchen begann bei mir Selbstverteidigung zu lernen und machte schnell klar: Er ist der Dom, der seine bildhübsche Freundin züchtigt und sie die unterwürfige Sklavin, die immer ihr Halsband tragen muss. Er machte klar, dass er diese Frau besitzen würde und ich dachte mir, dass dann logischerweise niemand anders diese Frau haben dürfte. Nach dem Training, setzte ich mich damals gerne mit meinen Schülern noch ein bisschen zusammen und irgendwann waren auch diese beiden immer dabei. Sie wollten jedes Mal, dass ich meine Freundin hole, die nichts mit der Selbstverteidigung zu tun hatte und meist schon schlief und wir alle zu ihnen nach Hause fahren sollten, wo sie uns dann bewirten würden. Ich dachte, die beide hätten nicht mehr alle Tassen im Schrank, bis mir eine andere Schülerin erklärte, als wäre ich ein kleines Kind, dass die wohl gerne einen Partnertausch machen würden. Sie hätte dies schon öfters in der Umkleidekabine erwähnt. Darauf wäre ich wohl selbst in hundert Jahren nicht gekommen. Aber was soll ich sagen: Ich komme eben vom Land.

Top 2: Cheaten in Videospielen
Im Betrügen in Videospielen bin ich echt eine Niete. Bei Diablo 2 war ich „Late to the party“ und inzwischen gab es Mods und anderen Kram. Es gab Tränke für die Attribute, Erfahrungstränke und Tränke für mehr Levelpunkte. Wir fanden heraus, dass die Truhe, in die man all diese extrem hilfreichen Gegenstände packte, in einer extra Datei gespeichert wurde. Also heckte ich einen Plan aus und legte los. Ich kopierte eine Truhe mit allen Tränken, stieg in das Spiel ein, trank alles aus, beendete es, überschrieb die Truhe mit der vollen, stieg wieder ein, trank wieder alles aus und tat dies wieder und wieder, bis mein Nekromant stärker als der Barbar, magischer als die Magierin und hinterlistiger als die Assassine war. Dann verlor ich die Lust und habe das Spiel nicht ein einziges Mal durchgespielt.

Top 1: Warum ich schwimmen gelernt habe!
Ich liebe Wasser und Geschichten, die auf dem Meer spielen, obwohl ich in meiner frühsten Kindheit intensiv versucht habe zu ertrinken. Oder vielleicht habe ich es gerade deswegen versucht. Irgendwie scheint mich Wasser magisch anzuziehen. Als mich meine Eltern das erste Mal in der Nähe von einem Schwimmbad freiließen, krabbelte ich blitzschnell zum kühlen Nass und blumpste kopfüber hinein. Fortan versuchte ich mich immer irgendwo hineinzustürzen und überlebte nur knapp.
Wir waren auf Urlaub in Jugoslawien und gingen früh morgens am Hafen spazieren. Ich wollte unbedingt testen, wie weit ich mit geschlossenen Augen geradeaus gehen konnte, als es plötzlich um mich herum blubberte. Ohne zu zögern sprang mein Vater mit seiner gesamten Kleidung nach und kurz darauf schwammen wir zwischen Booten, die alle keine Leiter ausgeklappt hatten, damit wir wieder nach oben kamen. An der Kaimauer warteten schon lüstern die Seeigel. Als wir auch dieses Abenteuer wie durch ein Wunder überstanden hatten, beschloss ich Schwimmen zu lernen, da ich noch nicht alt genug war, um mein Testament zu schreiben.

Podcast herunterladen

Veröffentlicht unter Allgemein, MCPM, Podcast | Verschlagwortet mit , , , , , , , , , , , , , , , , , , , , , , , , , , , , , , , , , , , | Hinterlasse einen Kommentar

Top 3: Alf
In der Sticom, die 1986 begann und 102 Folgen hat, stürzt der Außerirdische Gordon Shumway (ALF) nach einer atomaren Katastrophe auf der Erde ab und wird von den Tanners aufgenommen, da er sonst von der Regierung seziert werden würde. Die Serie endet mit einem Cliffhänger für den Film, bei dem die Tanners jedoch nicht mehr mitspielen. Man kann die gesamte Serie auf einen einzigen Punkt herunterbrechen: Der Schreiber liebt Alf und wollte ihm alleine die Bühne bieten.
Alf ist hervorragend geschrieben! Er ist extrem sarkastisch und lustig, jedoch auch über alle Maßen sadistisch und tyrannisiert die Tanners, wo er nur kann. Als Gegenstück wird diese Familie als vollkommen lebensunfähig dargestellt, die alles hinnimmt, was der Außerirdische mit ihnen anstellt. Einzig die Mutter Kate stellt dies hin und wieder in Frage. Alf kostet der Familie Unsummen, bestellt unentwegt Produkte und zerstört die Garage, die Küche, das Wohnzimmer, den Garten, das Auto und vieles mehr. Er verhindert, dass Bryan Freunde hat und Lynn auf ein ordentliches College gehen kann. Und er lässt die Eltern kaum eine Nacht durchschlafen. Alf gebärdet sich hin und wieder wie ein Kind und dann wieder wie der 150jährige, der er eigentlich ist. Naiv will er sich immer wieder der Öffentlichkeit stellen, obwohl er weiß, dass dies sein Tod wäre. Wille versucht dies zu verhindern und lässt dafür jede Demütigung über sich ergehen. Und egal, wie schlimm die Taten von Alf sind, ist nur ein positiver Aspekt dabei, wird er als Heiliger verehrt.
Obwohl Alf jederzeit die Möglichkeit hätte, den Planeten Erde zu verlassen, nutzt er die angebliche Tatsache, dass er „alleine“ ist, immer wieder als Ausrede für die verwerflichen Taten, die er unentwegt begeht. Willi und Kate sind seine Marionetten und die Kinder bleiben in der gesamten Serie vollkommen blass. Erst gegen Ende wird auf Biegen und Brechen versucht, doch noch etwas Moral in das Desaster zu quetschen.

Top 2: Richard Says Goodbye oder The Professor
Johnny Depp erfährt, dass er unheilbar krank ist und lebt seine letzten Tage, bis er schließlich seine Familie verlässt. Nicht nur, dass dieses Thema bereits sehr oft bedient wurde, der Film geht generell sehr oberflächlich mit seinen wenigen Themen um.
Die Beziehung zwischen Richard und seiner Frau funktioniert nicht mehr, irgendwann gehen beide fremd, dennoch mögen sie sich und mehr muss man dazu nicht sagen. Die Tochter wird gänzlich auf ihre Homosexualität reduziert und als Richard sich von einem Schüler einen blasen lässt, trinkt er Whiskey, um sich nicht daran erinnern zu können. Letztendlich informiert er seine Familie im letzten Moment über seinen bevorstehenden Tod und die Tochter hat nur noch Sekunden, um sich von ihrem Vater zu verabschieden. Am Ende steht Richard vor eine Weggabelung und fährt gerade aus´: Eine Symbolik mit dem Holzhammer.

Top 1: Les Miserables: Das Musical von 2012
Die Geschichte ist überaus melancholisch und traurig und zieht sich über viele Jahre. Leider schafft das Musical nicht, diese Zeit gebührend zu präsentieren. Javert ist der Vertreter des Staates, der sich aus der Armut hochgekämpft hat, ohne kriminell zu werden. Jean Valjean hat für ein Kind Brot gestohlen. Aus diesem Grund verfolgt Javert Valjean ohne Rücksicht auf Verluste, bis er schließlich Selbstmord begeht. Dies ist viel zu dünn für die grausamen und schwermütigen Szenen. Gérard Depardieu brauchte 2000 noch ganze vier Teile dafür.
Die Musik ist teilweise sehr gut, besonders da jeder Hauptcharakter seine eigene, wiedererkennbare Melodie hat. Bei den Liedern zwischendurch sinkt die Qualität leider merklich. Hier gibt es eine Besonderheit: Die Schauspieler konnten die Geschwindigkeit ihrer Lieder frei variieren und das Orchester hat sich später angepasst. Dies unterstützt sicherlich die schauspielerische Freiheit, doch dadurch wirkt alles unrhythmisch und die Lieder können sich nicht entfalten. Teilweise schreien sich die Schauspieler auch einfach nur an, was besonders Russell Crowe in die Kritik brachte. Leider endet die traurige Geschichte sehr unspektakulär.
Die deutsche Übersetzung ist einfach ein Witz. Insgesamt wurden vielleicht zehn Sätze, die zwischen den Lieder vorkommen, übersetzt, was einzig und alleine die Immersion bricht. Allerdings war es nicht möglich bei Netflix oder Amazon auf Englisch umzuschalten.

Podcast herunterladen

Veröffentlicht unter Allgemein, Filme und Serien, Podcast | Verschlagwortet mit , , , , , , , , , , , , , , , , , , , , , , , , , , , , , , , , , , , , , , , | Hinterlasse einen Kommentar

Ich bin dann mal weg – Film Vs Buch

Das Buch „Ich bin dann mal weg“, von Hape Kerkeling, in dem er über seine Erfahrungen am Jakobsweg berichtet, ist ein Bestseller und war zu Recht lange in den Büchercharts. Der Auslöser waren gesundheitliche Probleme des Multitalents. Er schreibt über die physischen und psychischen Herausforderungen, über seine Erkenntnisse und baut unterhaltsame Anekdoten über sein Leben und andere Prominente ein.
Der Film von Julia von Heinz mit Devid Striesow als Hape Kerkeling hat das Problem, die vielen Seiten und Themen auf das Wichtigste zu reduzieren. Am Anfang beginnt die gut inszenierte, doch zu kurze Bekanntschaft mit zwei Frauen, mit denen Hape später einen Teil des Weges bewältigen wird. Dann nimmt der Film die falsche Abzweigung und landet bei den banalsten menschlichen Problemen. Das interessante und teils spirituelle Buch wird auf das Unwichtigste reduziert:
Frauen werden anscheinend am Jakobsweg ständig von extrem attraktiven, jungen, südländischen Männern angemacht. Man kennt es ja, wie ungerne Frauen umworben werden. Irgendwie kann ich mich nicht daran erinnern, dass dieser Teil des Buches dem homosexuellen Autor so wichtig war. Es scheint wohl eher ein Thema zu sein, welches für die Regisseurin wichtig war und das sie über alles andere gestellt hat. Eine der Frauen nutzt den Umstand jedoch geschickt aus. Sie hat ihr Kind verloren und nun Probleme mit ihrem Mann. Was könnte da besser helfen, als sich am Jakobsweg von einem Südländer durchpimpern zu lassen? Letztendlich halten sich die Frauen an den homosexuellen Hape und schaffen es. Die Aussage ist klar: Als Frau kann der Jakobsweg nur mit einem Homosexuellen bestritten werden, weil man sonst ständig durchgepimpert wird. Irgendwie kann ich mich auch an diesen Teil des Buches nicht erinnern.
Die täglichen Erkenntnisse werden kontextlos hingeworfen und der eigentliche Metaplot mit einem Mann, der Hape durch positive Darstellungen von Hitler absichtlich provoziert, kommt nur am Rande in peinlichster Art und Weise vor. Der Film verfehlt vollkommen die Themen des Buches und scheint wohl eher die zwischenmenschlichen Probleme der Regisseurin zu verarbeiten. Es ist eine Schande!

Podcast herunterladen

Veröffentlicht unter Allgemein, Filme und Serien, Podcast | Verschlagwortet mit , , , , , , , , , , , , , , , , , , , , , , , | Hinterlasse einen Kommentar

Das Fightclub-Prinzip (Gefährliches Halbwissen 176)

Als Kind war ich von der Technologie von Waffen begeistert und habe viel mit Schwertern, Plastikpistolen und ähnlichem gespielt. Hin und wieder übernahm ich sogar die Rolle des Bösen, was eine überraschende Abwechslung war, wenn auch nur für vereinzelte Spieltage. Dieses Prinzip hat auch die Videospielreihe GTA (Grand Theft Auto) aufgegriffen. Außerdem trainierte ich noch Judo, was aber nur zu Raufereien und zu keinen wirklichen Kämpfen führte.
Und dann kam das verpflichtende Militär. Ich überlegte lange, ob ich diesen fragwürdigen Verein besuchen oder zum Zivildienst gehen sollte. Da jedoch meine Freunde mit mir einrückten, entschloss ich mich dafür. Und als mir dann die Waffe überreicht wurde, dachte ich mir einfach nur: „Nein!“ Dieses Ding ist einzig und alleine da, um andere zu verletzten und zu töten. Ach ja: Und da wäre noch der propagierte Schutz, den diese Waffen Menschen angeblich verleihen. Ich bin eher der Meinung: Hat niemand eine Waffe, benötige auch ich keine, um mich zu schützen.
Als ich später dann richtige Selbstverteidigung lernte, kam ich schnell zu der Überzeugung, dass ich niemals einen Menschen verletzen oder sogar töten möchte. Auch nicht aus Notwehr. Es reicht mir sicher weg zu kommen oder andere zu schützen. Ich bin der Meinung, dass Kämpfe und Waffen prinzipiell nichts Gutes an sich haben und dennoch konnte ich das Fightclub-Prinzip am eigenen Leibe erfahren.
Gegen Ende meiner Militärzeit wollten uns unsere Vorgesetzten noch mit einem spontanen, letzten Kampftag quälen und alle waren bis zum Maximum gereizt. So angespannt geriet ich mit einem Soldaten aneinander und bevor wir noch verstanden, was da eigentlich geschieht, befanden wir uns schon in einem verbissenen Faustkampf. Irgendwann konnten wir beide nicht mehr und einigten uns auf ein Unentschieden. Und ab da war alles leiser. Unsere Aggressionen waren verschwunden und unser Frust nicht mehr existent. Als wir uns dann beim Kampftag wieder begegneten, sprachen wir wie alte Freunde miteinander und wären uns fast in die Arme gefallen.
Und noch immer möchte ich auf keinen Fall Kämpfe verteidigen, aber dieser Effekt ist nicht zu leugnen. Er mag nicht bei allen Menschen auftreten und hat sich bei mir seither auch nicht mehr so stark wiederholt. Mir geht es darum, dass Menschen mit Aggressionen sehr unterschiedlich umgehen können und dadurch verstehe ich nun auch besser, warum Kämpfer in einen Boxring oder einen Käfig steigen. Nach einem richtigen Kampf ist alles langsamer und entspannter und Probleme können sich sogar in Luft auflösen.

Podcast herunterladen

Veröffentlicht unter Allgemein, Filme und Serien, MCPM, Podcast | Verschlagwortet mit , , , , , , , , , , , , , , , , , , , , , , , , , , , , , , , , , , , , , , , , | 7 Kommentare

Top 7 Fails 23: Katzen, Wasser, Menschen, Fellner, OE24 TV, Sexuelle Belästigung, uvm (MCPM 175)

Top 7: Katzen lieben Wasser
Es gibt Katzen, die tatsächlich gerne im Wasser sind und dann zu YouTube-Stars werden, da Videos mit ihnen gerne geklickt werden. Da auch andere Tierliebhaber auf diesen Zug aufspringen wollen, werfen sie gerne einmal ihre Katzen ins Wasser und Filmen das. Überraschenderweise versuchen die armen Tiere tatsächlich um ihr Leben zu schwimmen und schon kann darunter gepostet werden: Katzen lieben Wasser.

Top 6: Begegnungszone
Bei den vielen Verkehrsunfallopfern, die wir jährlich verzeichnen, haben sich die schlauesten Köpfe der Menschheit gedacht, dass wir Zonen schaffen, wo sich Stahl mit dutzenden Pferdestärken und menschliches Fleisch begegnen sollen. Was kann da schon schiefgehen?

Top 5: Fellner! Live OE24 TV macht aus Strache einen Journalisten
Wolfang Fellner ehrt den Beruf des Journalisten mit seiner Tageszeitung Österreich und OE24 TV. Zur Bürgermeisterwahl von Wien lädt er also HC Strache, den Hauptbeschuldigten im Ibiza-Skandal und selbst Kandidat für die Wien-Wahl, ein, damit er die Gespräche seiner Gegenkandidaten als Journalist analysieren kann. Da bleiben keine moralischen Fragen mehr offen.

Top 4: Der Wecker meines Handys
Zahlreiche Menschen rufen täglich im Callcenter an, weil sie vergessen haben, dass sie ihre Computer anstecken und sogar einschalten müssen, bevor diese funktionieren. Ich wurde tatsächlich einmal angerufen, weil jemand es nicht geschafft hat, bei seinem Nokia-Handy den Wecker einzustellen.

Top 3:Internet Vs Selber Denken
Beim Trivial Persuit meint eine Bekannte, wir dürften niemals im Internet nachsehen, weil aktuelle Studien ergeben haben, dass Menschen zu wenig nachdenken und zu schnell im Internet nach der Antwort suchen. Hier verweise ich auf meinen Bericht und mein Video zu: Trivial Persuit und der römische Gott des Krieges.

Top 2: Meine Narkose in der Kindheit
Als Kind wurde ich ganze zwei Mal mit einer Ethernarkose für eine Operation außer Gefecht gesetzt. Beim ersten Mal erwachte ich vollkommen desillusioniert und es dauerte Stunden, bis ich mich wieder orientieren konnte. Beim zweiten Mal wurde ich einfach auf den Gang hinaus gestellt, um in dieser angenehmen Phase auch gleich noch am Chaos des Krankenhauses teilnehmen zu dürfen.

Top 1: Sexuelle Belästigung in der Sportindustrie
Nach vielen Jahrzehnten ringt sich endlich eine Frau durch und berichtet im Schifahren von sexuellen Belästigungen, die sie lange Zeit über sich ergehen lassen musste. Schnell finden sich auch andere Frauen, die dies bestätigen und drei Vetteln, die sofort vor die Kamera treten und erklären, dass diese Beschuldigungen nicht wahr sein können, denn sie wurden damals nicht belästigt. Ich möchte mich hier im Namen aller Männer dafür entschuldigen, dass ihr damals nicht missbraucht und vergewaltigt wurdet und danke euch für eure Solidarität den Opfern gegenüber.

Podcast herunterladen

Veröffentlicht unter Allgemein, MCPM, Podcast | Verschlagwortet mit , , , , , , , , , , , , , , , , , , , , , , , , , , , , , , , , , , | Hinterlasse einen Kommentar

Top 3 PlotFAILS 23: Plattfuß, Der Hexer: Zeit des Sturms, The Libertine (MCPM 174)

Top 3: Plattfuß am Nil
Die Komödie mit Bud Spencer von 1980 hat eine herausragende Szene, die man heute sicherlich nicht mehr so drehen würde. Bodo, der Adoptivsohn von Kommissar Rizzo will mit auf ein Flugzeug. Dazu geht er zu einer dunkelhäutigen, größeren Familie, überredet einen Jungen, lenkt ihn ab und nimmt seinen Platz an. Der unschuldige Junge bleibt also am Flughafen zurück, während seine gesamte Familie nach Afrika fliegt.

Top 2: Positiv: Der Hexer: Zeit des Sturms von Andrzej Sapkowski von 2013
Der Einzelroman wurde erst im Nachhinein geschrieben und siedelt sich irgendwo zwischen den anderen Kurzgeschichten an. Daher hatte der Autor leider kaum Möglichkeiten, irgendetwas Wichtiges über die Welt oder die Beziehungen zwischen dem Hexer und anderen Charakteren zu beschreiben. Rittersporn ist zwar an seiner Seite, alle anderen wichtigen Figuren kommen jedoch nicht vor oder werden nur am Rand erwähnt.
Man erkennt deutlich, wie sich die Schreibhandwerkskunst von Herrn Sapkowski entwickelt hat. Die Kapitel beginnen mit interessanten Zitaten bis hin zu Anton Szandor Lavey und der Satanischen Bibel. Der Autor spielt viel mit Ausdrücken und glänzt, sobald er etwas beschreibt. Der Fokus des Buches liegt auf den Dialogen, Action steht hinten an.

Top 1: The Libertine (2004 mit Johnny Depp und John Malkovich)
Der adelige Freigeist und Schriftsteller John Wilmot trinkt und hurt sich durch die Londoner Bordelle des 17. Jahrhunderts, bis er eine junge Schauspielerin entdeckt, in die er sich verliebt. Sie sieht jedoch jeden wankelmütigen Charakter in ihm und hält ihn auf Distanz. Schließlich bekommt sie sogar ein Kind von ihm, kann sich jedoch von ihm lösen.
König Charles II möchte, dass Johnny ihm bei seinen Problemen hilft und Gutes für ihn tut. Nach einigen rebellischen Akten wendet sich zumindest diese Storyline scheinbar zum Guten. Wäre da nicht der Wehrmutstropfen, dass Johnny die Monarchie am Leben hält, die das gemeine Volk unterdrückt.
Der gesamte Film ist mit einem Filter überdeckt, der wohl kaum den Geschmack der Allgemeinheit treffen dürfte und abgesehen von einem Gespräch, wo geschickt mit der Unschärfe gespielt wird, sind die Kamerafahrten mehr verwirrend, als der Stimmung dienlich.
Das größte Problem des Films ist jedoch, dass zahlreiche Szenen absolut redundant sind, während andere wichtige Teile fehlen. Oft kommen Schnitte, wo Wochen und Monate zwischen den Szenen liegen, während sich weder der Auftrag des Königs an Elizabeth, noch deren Kind irgendwie auf den Plot auswirken.

Podcast herunterladen

Veröffentlicht unter Allgemein, Bücher, Filme und Serien, Podcast | Verschlagwortet mit , , , , , , , , , , , , , , , , , , , , , , , , , , , , , , | 28 Kommentare

James Bond: Die Welt ist nicht genug

Die schauspielerische Leistung schwankt zwischen katastrophal bis hin zu sehr gut. Pierce Brosnan scheint teilweise keine Lust zu haben, bis er schließlich wieder in seiner Rolle aufgeht. James Bond gerät in diesem Film immer wieder in Gefahr, doch zum Glück schießen seine Gegner wie sehbehinderte Maulwürfe und wenn doch jemand Kompetenz zeigt, muss Bond von anderen Charakteren gerettet werden.
Bond holt am Anfang das Geld für den Industriellen King, welches mit Chemie bearbeitet wurde. An Kings Anstecknadel befindet sich ein Sender, der einen Magnesiumstreifen im Geld zum Brennen bringt. Wie bringt ein Chip Magnesium zum Brennen? Was löst den Chip überhaupt aus?
Bond nimmt einen Zettel auf dem ein Guthaben steht und steckt ihn in sein Jackett. Er kämpft in der Schweiz, springt aus einem Fenster, fliegt nach London, kämpft gegen eine Assassine auf und unter Wasser, springt von einem Ballon, kugelt sich die Schulter aus, wird wieder hergerichtet, für tauglich empfunden, setzt sich an einen Computer und zieht den unversehrten Zettel aus seinem unversehrten Jackett.
Bond muss zu Pipelinearbeiten nach Aserbaidschan und wird von Q ausgestattet. Das Klima in Aserbaidschan erstreckt sich von Halbwüsten- bis Steppenklima. Warum bekommt er dann eine Winterjacke, die sich bei einer Lawine aufbläst?
Assassinen wollen beim Schifahren angeblich Elektra töten. Sie ist klar als Frau erkennbar und trotzdem verfolgen sie Bond. Da könnte man skeptisch werden. Doch dann schalten sie sich mehr gegenseitig aus, als dass Bond wirklich etwas dazu beiträgt und man erkennt, dass man das alles nicht in Frage stellen sollte. Schließlich heißt es noch, dass Arkoff modernste Waffen für den Angriff geliefert hat. Und zwar Paragleiter. Diese sieht man seit 1999 quasi in jedem Kriegsgebiet.
Die Bösen fahren Bond direkt zum nächsten Schauplatz, wo Renard eine Atombombe stehlen will. Das dortige Militär hat die Kompetenz von Brot und wird überrumpelt. Die Bombe könnte mit einer Steckkarte geortet werden, die man jedoch ohne weiteres einfach so aus ihrem Slot ziehen kann und schon weiß niemand mehr, wo die Atombombe ist.
Der Bösewicht Renard hätte exekutiert werden sollen und hat nun eine Kugel im Kopf stecken, wodurch seine Kraft von Tag zu Tag steigt. Und wenn dich eine Spinne beißt, dann wirst du Spiderman. Renard beweist, dass er durch die Kugel im Kopf nichts fühlt und nimmt glühende Steine in die Hand. Ok, er fühlt den Schmerz nicht, doch seine Hand wäre nachher trotzdem kaputt. Renard hat Elektra in jungen Jahren entführt und durch das Helsinkisyndrom fühlte sie sich zu ihm hingezogen. Dann bekam Renard eine Kugel ab und wusste, dass er bald sterben würde. Dadurch haben sich die Positionen der beiden geändert. Nun ist Elektra die Dominante und Renard ihr williger Handlanger. So funktioniert weder das Helsinkisyndrom, noch Psychologie. Renard wird sterben und opfert sich für seine geliebte Elektra. Warum sich auch all seine Handlanger mit ihm opfern würden, ist jedoch nicht so ganz klar.

Podcast herunterladen

Veröffentlicht unter Allgemein, Filme und Serien, MCPM, Podcast | Verschlagwortet mit , , , , , , , , , , , , , , , , , , , , , , , , , , | Hinterlasse einen Kommentar

Coronaleugner

Das Problem bei Verschwörungstheoretikern ist, dass sie allen und jedem glauben, der irgendetwas gegen die allgemeine Wahrheit sagt, die Millionen von Experten vertreten und Milliarden von Menschen glauben, egal, wie bescheuert es ist. Die Erde ist eine Scheibe, um die sich die Sonne dreht und Corona gibt es gar nicht oder ist vollkommen harmlos. Die vermeintlich Intelligenten unter ihnen sondern sich jedoch ab und behaupten: „Wir sind keine Coronaleugner.“ Dies wäre auch gut, denn das Virus kann sichtbar gemacht werden und ist somit nicht vergleichbar mit einem Mann mit Rauschebart, der auf einer Wolke sitzt und den gesamten Tag RTL-Earth-TV kuckt. Diese besonders ausgefuchsten Wortverdreher leugnen lediglich die ungesunde Wirkung des Virus. Es kommt auf dasselbe hinaus, doch sie wollen sich ja nicht mit der unwissenden Masse gleichstellen. Welche Argumente könnten sie nun haben?

Die Menschen überschätzen die Zahlen der Ansteckungen und die Mortalität. Laut Wikipedia sterben jedes Jahr durchschnittlich 50-60 Millionen Menschen und da das Virus hauptsächlich alte Menschen betrifft, fällt das auch nicht mehr ins Gewicht. So kann man das natürlich auch sehen und dabei vollkommen ignorieren, dass es bei Mutationen bald auch Jüngere betreffen kann. Außerdem gibt es Grippe und da regt sich die Regierung auch nicht so auf. Gut, bei der Grippe haben wir eine Teilimmunisierung in der Bevölkerung und seit vielen Jahren Impfungen, aber wenn man nichts gegen Kim Jong-un unternimmt, hätte man auch Hitler in Ruhe lassen können.

Jeder Tote, der Corona hat, fällt in die Statistik, auch wenn er an etwas anderem gestorben ist.
Prinzipiell stirbt man nicht an Corona, sondern am Versagen des Immunsystems. Aber wenn dir Herr X eine Kugel in den Kopf schießt, dann sehen wir Menschen das so, dass X dich getötet hat und nicht das Versagen deines Stoffwechsels. Und auch wenn jemand morgen an etwas anderem sterben würde, dann verbucht diese Welt doch die direkte Todesursache und nicht: Er hätte morgen ja auch an Altersschwäche sterben können, Verkehrsunfälle sind in Wahrheit gar nicht gefährlich. Es kann tatsächlich sein, dass ein Mensch an etwas anderem stirbt, währenddessen er den Virus in sich trägt und in die Statistik der Corona-Toten fällt. Aber nicht jeder, der kurz vor dem Tod steht, holt sich noch schnell eine Corona-Infektion, um die Statistik zu verfälschen. Und wenn sich laut den Verschwörern ohnehin so wenig anstecken, dann beeinflusst dies die Statistik wohl nur minimal.

Die Reichen und Mächtigen haben Corona erfunden und wollen uns damit kontrollieren.
Diese Welt wird ganz offen von wenigen massiv beeinflusst. Was die Reichen und Mächtigen wollen, ist, dass Menschen arbeiten und ihr Geld ausgeben, damit sei daran verdienen können. Sie haben nichts gewonnen, wenn die Menschen nicht arbeiten und zuhause ihr Geld anstarren.

Als Vertreter der Verschwörungstheoretiker, nehmen wir doch einmal den nüchternen Statistiker Samuel Eckert. Er ist fundamentalistischer Christ und sieht sich als Martin Luther, dem ein Predigtverbot erteilt wurde. Er sagt: „Corona bzw. der Kampf gegen die Maßnahmen des Virus führe in eine neue, gereinigte Zeit und letztlich zu Gott.“ Er tut bei seinen YouTube Videos so, als würde er nur Fakten präsentieren und uns die Schlussfolgerung überlassen. Wir übersehen hier, dass ihm vorgeworfen wird, mit falschen Zahlen zu hantieren und, dass er massiv von seiner Corona-Verzerrung profitiert. In seinem Clip über Österreich zeigt er auf, dass trotz Corona das Jahr 2020 nur an dritter Stelle der meisten Todesfälle in den letzten Jahren liegt. Wow, im Lockdown gehen die Todeszahlen hinunter. Ich glaub mich tritt ein Kaninchen. Samuel fragt, wofür der Lockdown dann notwendig war. Also obwohl es Corona angeblich gibt und es so gefährlich sein soll, sind in Österreich weniger Menschen gestorben, als 2012 und 2013. Damit hat er mich voll überzeugt. Nur einige Idioten werden jetzt sagen: Naja, wenn da Lockdown ist, dann sinken die Zahlen der Verkehrsopfer, der Sportunfälle, der Toten durch gefährliche Operationen und vielem mehr. Eigentlich müsste die Mortalität in einem Lockdown massiv heruntergehen. Warum ist das nicht geschehen? Könnte es sein, dass ein tödliches Virus durch das Land fegt? Aber man kann auch nur die Hälfte erzählen und so tun, als wäre alles kein Problem, während der YouTube-Kanal immer mehr Abonnenten bekommt. Könnte es sein, dass unser Martin Luther eine Agenda und einen massiven Gewinn durch seine Gegendarstellungen hat?

Egal ob man den Virus gänzlich leugnet oder seine Bedrohung massiv herunterspielt: Beides ist eine Art der Verleugnung. Verschwörungstheoretiker glauben, dass die Welt von den Reichen und Mächtigen regiert wird, ohne, dass die Masse etwas davon mitbekommt und sie haben Corona erfunden, um die Menschheit zu unterdrücken. Wie soll das gehen? Entweder müssten sie weltweit dutzende Millionen von Politikern, Wissenschaftler, Wirtschaftlern und Experten eingeweiht haben, was eine unmögliche Meisterleistung wäre und wohl kaum finanziert werden könnte. Oder sie täuschen uns alle und nur die wenigen Kritiker haben den vollen Durchblick. Natürlich ist es unmöglich, dass die Reichen und Mächtigen auch die Verschwörungsanführer kontrollieren. Das würden sie niemals wagen. Verschwörungstheoretiker sind ehrliche Leute, die nur die Wahrheit berichten und nicht bestechlich sind. Dass sie durch die Erfindungen und die Propaganda ihrer Theorien massiv Aufmerksamkeit bekommen, zu der sie es im richtigen Leben nicht geschafft haben, und Geld damit verdienen, hat sicherlich nichts mit ihren Überzeugungen zu tun.
Mal im Ernst. Samuel Eckert profitiert unglaublich von seinen Statistik-Videos gegen Corona, bei denen er ganz offensichtlich die Realität massiv verzerrt oder wichtige Informationen weglässt. Auch alle anderen Anführer der Verschwörungstheorien profitieren massiv an ihren Hetzen, sonst hätten sie kein Interesse daran. Am lustigsten fand ich einen Experten, der während einer Autofahrt erklärt, dass Corona künstlich in Kanada hergestellt worden ist. Vielleicht hat er das Land ausgewürfelt, denn es musste ja nur eine andere Information als die gängigen sein. Natürlich begründet er seine Aussage nicht, doch wer am Steuer ein Video aufnimmt, dem kann man blind vertrauen. Dass er am Ende plötzlich Bitcoins verkaufen will, hat auch nichts mit seinem Standpunkt gegen Corona zu tun. Nicht, dass hier der Eindruck entsteht, der Opener wäre dazu da, die Zuseher zu ködern. Es gibt tatsächlich unzählige absurde Videos und Aussagen, die Menschen glauben, nur um vermeintlich mit geheimen Informationen dagegen zu sein. Und wenn einer dieser Hallodris irgendwann zufällig mit irgendetwas Recht gehabt hat, dann sind natürlich alle Verschwörungstheorien belegt.
Wann immer euch vermeintliche Experten Absurditäten erzählen, solltet ihr euch fragen: Hat die Person eine Agenda und profitiert sie durch ihre vermeintlich kontroverse Meinung? Versucht die Person Aufmerksamkeit und Geld zu bekommen, die sie mangels Kompetenz von der Welt nicht bekommt? Solche Personen sind für ihren Gewinn sogar bereit, Menschenleben durch Falschinformationen zu gefährden. Wieso sollten die Reichen und Mächtigen nicht gerade diese Menschen kontrollieren? Verschwörungstheoretiker glauben immer über Geheimwissen zu verfügen, welches im allgemein zugänglichen Internet oder in Bestsellern steht. „Normale“ Menschen lesen das nicht, weil sie wissen, dass es Quatsch ist. Recherchiert doch einfach einmal über Verschwörungstheoretiker. Doch macht nicht den Fehler, selbst eine Agenda zu haben und sich nur Berichte zu suchen, wo die gut wegkommen. Lest euch unterschiedliche Standpunkte durch und versucht euch dann anhand dessen eure eigene Meinung zu bilden. Wer recherchieren kann, ist klar im Vorteil!
Natürlich würde ich mich auch gerne über die wenigen Reichen beschweren, die viel zu viel Macht haben und das ist schon lange kein Geheimwissen mehr. Und natürlich möchte ich mich auch über gewisse Corona-Maßnahmen beschweren, doch durch die ganzen Coronaleugner, muss so viel Energie verschwendet werden, um gegen die Wahrheitsverzerrung anzukämpfen und Menschen zu schützen, dass kaum noch Zeit für berechtigte Kritik bleibt. Verschwörungstheoretiker und Coronaleugner sind die fleißigsten Helfer der Reichen und Mächtigen und sie machen alles viel diffuser.

Podcast herunterladen

Veröffentlicht unter Allgemein, MCPM, Podcast | Verschlagwortet mit , , , , , , , , , , , , , , , , , , , , , , , , , , , , , , | Hinterlasse einen Kommentar

Fellner! LIVE: Heinz-Christain Strache im Interview KRITIK

Ö24 TV ist ein Fernsehsender von Herrn Wolfgang Fellner, der auch die Zeitung Österreich herausgibt. Im Intro für seine knallharte Nachrichtensendung meint eine Stimme: Fellner, Unabhängig, Unparteiisch und wirklich Kritisch. An dieser Einleitung missfallen mir spontan vier Dinge. Obwohl sich der Hauptakteur des Ibiza-Videos, Heinz Christian Strache, aus der Politik zurückgezogen hat, macht Fellner regelmäßig Interviews, da er HC augenscheinlich furchtbar gerne hat. Und sowohl bei Strache, als auch bei Fellner muss man sich die Frage stellen, was die in einem vermeintlichen Nachrichtenformat machen. Es wäre vielleicht besser, wenn sie draußen den Wald umgraben würden. Brot kann schimmeln, was könnt ihr?
Und nachdem Fellner bei seinen beinahe wöchentlichen Interviews HC immer wieder eine Bühne geboten hatte, die Ibiza-Affäre zu diffusionieren, hat er nun erfahren, dass sich der liebe Strache in der spanischen Finka negativ über Journalisten geäußert hatte. Dies würde Fellner wahrscheinlich in keinster Weise angreifen, warum sollte es auch? Doch HC hat auch direkt über ihn gesprochen und ihn beleidigt. Also hat ihn dieser wieder eingeladen und wirkt wie ein verwöhntes Kind, das seinem ehemaligen besten Freund die Freundschaft gekündigt hat. Strache zerfließe in Selbstmitleid, er sehe sich als Opfer, ist jedoch ein Täter und er würde doch nicht ernsthaft glauben, die aktuelle Krise besser bewältigen zu können. Das Ganze hat nichts mit einem kritischen Interview zu tun. Fellner wirft nur einige bissige Kommentare ein und lässt anschließend HC wieder alle Zeit der Welt, Unwahrheiten zu verbreiten oder Ereignisse zu verzerren. Das ist unterster Unterhaltungs-“Journalismus.“ Erst die zweite Hälfte des Interviews geht wieder gesitteter ab, weil Fellner seinem HC augenscheinlich einfach nicht böse sein kann.
Die Hauptaussage von Strache am Anfang: Hätte er gewusst, was auf dem Ibiza-Video ist, wäre er nicht zurückgetreten. Ist ja nicht so, dass er dabei war und sich daran erinnern könnte. Die Informationen waren sicherlich gänzlich neu für ihn. Einen Landesverrat begeht man immerhin alle paar Wochen, da kann man sich nicht jeden im Detail merken. Es könnte sein, dass sich der liebe HC zum Zeitpunkt dieser Aussage nicht im vollständigen Zentrum der Wahrheit befunden hatte.

Podcast herunterladen

Veröffentlicht unter Allgemein, MCPM, Podcast | Verschlagwortet mit , , , , , , , , , , , , , , , , , , , , , , , , , , , , , , , , , , , , , , , , | Hinterlasse einen Kommentar

Die heile amerikanische Familie – Sitcoms 80er/90er (Gefährliches Halbwissen 172)

Hier eine These: In den 80ern und 90ern versuchten die Sitcom-Produzenten immer wieder auf Biegen und Brechen eine heile, amerikanische Familie darzustellen, die mit alltäglichen Problemen zu kämpfen hatte. Dabei wurde den amerikanischen Bürgern unterschwellig suggeriert, dass ihre Leben genau richtig wären. Hin und wieder kam es jedoch zu ungewollten Ausrutschern, die wohl aus Versehen aufzeigten, dass weder die Schreiber, noch die Schauspieler so ganz an diese heile Welt glaubten. Einzelne Gegenbewegungen zu der perfekten Familie zeigten auf, dass sich die Zeiten ändern und das Publikum nach anderem verlangte. Also begannen sich einzelne Sitcoms zu verändern und die heile Welt brach.
Ein wichtiges Genre war die perfekte, schwarze Familie, um auch diese Minderheit in den USA zu bedienen. Bei den Cosbys waren die Eltern Anwältin und Arzt, um zu zeigen, dass auch Schwarze gutbezahlte Jobs haben und eine Großfamilie ernähren können. Als sich die Zeiten änderten, wurden die Kinder immer lebensunfähiger, brachen die Schule ab und lebten teilweise unter ärmsten Verhältnissen. Bei „Alle unter einem Dach“ bekleidet der dickliche Vater immerhin den ehrenwerten Beruf des Polizisten. Das einzige herausstechende Merkmal ist der ungeschickte Nachbar Steve Urkel, der die Familie immer wieder in Schwierigkeiten bringt. Mit heutigen Augen sind alle, und besonders der Vater, unglaublich gemein zu Steve, der dies später an seine Freundin weitergibt. Und beim Prinz von Bel-Air ist der Vater sogar Richter und nimmt den revoltierenden Cousin auf. Liebe Schwarzen unseres Lands, ihr könnte es zu was bringen, wenn ihr nur brav und fleißig seid.
Die weißen Familien hingegen wurden als arm dargestellt, da dies der Mehrheit der Amerikaner entsprach. Ihre Probleme resultierten aus ihrer Armut, waren aber immer bewältigbar. Roseanne verdeutlichte, dass es normal wäre, wenn man mehrere Jobs hatte, sich um die Kinder kümmerte und in ständiger Angst um seinen Arbeitsplatz leben musste. Dass die Eltern hier viel mit Sarkasmus, anstatt mit Liebe kaschieren, stört keinen. Am Ende werden sie sogar reich, dafür betrügt Dan seine Frau. Hier wird klar, auch reiche Menschen haben es nicht einfach, also erfreut euch eurer einfachen Leben. Armut ist kein Grund gegen eine perfekte, amerikanische Familie. „Wunderbare Jahre“ und „Melcom mittendrinn“ schließen hier nahtlos an, auch wenn die Familienliebe mit der Lupe gesucht werden muss. Auch die Reichen müssen vorkommen und so schafft es unsere Nanny, bei den Sheffields unterzukommen, obwohl die Serie bald nur noch von ihrer Liebe zu Max getragen wird, der sie lange zurück weist. Doch schließlich kann auch die einfache Frau einen Millionär heiraten.
Hin und wieder übertrieben sie jedoch maßlos. In „Eine starke Familie“ wird sogar Sex thematisiert. Dana fährt mit ihrem langjährigen Freund weg und schläft mit ihm in einem Zimmer. Die Mutter ruft im Hotel an und bittet, sie mögen die Tür des Zimmers ausbauen, damit die beiden nicht miteinander schlafen können. Doch die Perfektion der Amerikaner setzt sich durch und der Verstand siegt. Mit 21 Jahren ist Dana natürlich noch viel zu jung für Sex und entscheidet sich doch noch zu warten. Die Tanners lassen sich dafür von Alf tyrannisieren, ohne auch nur für einen Moment ihre perfekte Maskerade zu verlieren. „Eine schrecklich nette Familie“ zeigte auf, dass es auch anders geht, doch sogleich fühlte sich eine Hausfrau berufen, diese Serie absetzen zu lassen, da sie nicht mehr die heile Welt zeigte, die sie kannte.
Es dauerte immerhin zwei Jahrzehnte, bis diese festen Formeln aufgebrochen werden konnten und sich die Sitcom-Landschaft begann zu verändern.

Podcast herunterladen

Veröffentlicht unter Allgemein, Filme und Serien, MCPM, Podcast | Verschlagwortet mit , , , , , , , , , , , , , , , , , , , , , , , , , , , , , | Hinterlasse einen Kommentar