Raumschiff Enterprise (Season 1 Pilot Comedy)

Raumschiff Enterprise: Season 1, Episode 1: Pilotfolge
Eine Untertasse mit einer Satellitenschüssel und zwei Stützen mit Glühbirnen steht vor einem schwarzen Bild mit weißen Punkten. Die Untertasse soll den 60er-Jahre-Zusehern verdeutlichen, dass die Serie tatsächlich im Weltraum spielt, da das meist nicht so eindeutig ist. Die Kamera schwenkt auf die Brücke, wo die Offiziere in Pyjamas ihre Arbeit verrichten. Der Fernsehempfang ist gestört und die Crew versucht verzweifelt die Batman-Serie wieder empfangen zu können. Spock ist hier noch ein unwichtiger Offizier, der meist herumbrüllt oder das Falsche sagt, damit Captain Pike brillieren kann, während dieser seine Untergebenen ebenfalls anbrüllt. Die erste Offizierin ist eine Frau und der Doktor wesentlich charismatischer als später Pille. Pike kann sich einfach nicht an eine Frau auf der Brücke gewöhnen. In den 60er Jahren dachte man augenscheinlich, dass dies im 23. Jahrhundert, also ganze drei Jahrhunderte später noch immer ein Thema sein würde. Sehr vorausschauend. Doch zumindest war da eine starke Frau. Im Nachhinein stellt man sich folgende Fragen: Warum wurde diese Mannschaft gegen einen overactenden Shatner und einem hölzernen DeForest Kelley ausgetauscht? Warum wurden die Frauen degradiert und warum mussten sie fortan kurze Röcke tragen? Augenscheinlich waren die Schreiber doch der Überzeugung, dass sich Frauen auf keinen Fall so schnell in Führungspositionen befinden würden.
Doch nun zur Handlung: Pike hat im letzten Einsatz Crewmitglieder verloren und ist nun traurig. Offensichtlich hat er aus dem Kobayashi-Maru-Test nicht besonders viel gelernt. Er hat keine Lust mehr, im kalten Nichts herumzugondeln und möchte lieber nach Hause, zu seinem Pferdchen. Ob der Schauspieler damals schon wusste, dass dies seine letzte Folge war? Um auch gleich auf die moderne Technik aufmerksam zu machen, empfängt die Enterprise einen Notruf, in Form eines altmodischen Radiosignals. Die Frau muss als erfahrenste Offizierin auf der Brücke zurückbleiben, während Pike als Captain die Außenmission leitet. Wer kennt es nicht? Männer und der Captain zuerst von Bord. In den späteren Folgen begeben sich militärisch typisch der Captain, der erste Offizier, der Arzt und ein Opfer von Bord, dass dann am Planten getötet werden kann. Vollkommen untypisch macht sich hier ein vollwertiges Einsatzkommando auf den Weg und rüstet sich sogar aus, um nicht in Pyjamas vor feindlichen Soldaten zu stehen.
Um uns zu zeigen, dass wir uns auf einem fremden Planeten befinden, wurde blauer Stoff vor eine Windmaschine gehängt. Die Crew sieht sich die unrealistischen Pflanzen überrascht an, da sie offensichtlich das erste Mal auf einem anderen Planeten sind. Geschickt wird dieses Mal Pike von Schlumpfine in die Falle gelockt. Die Crew der Enterprise ist vollkommen überrascht, da sie nun keinen Captain mehr hat. Doch glaubt nicht, dass ihnen das für die nächsten Missionen eine Lehre war. Die Einheit reagiert beinahe glaubwürdig, was in den folgenden Teilen kein einziges Mal mehr vorkommen wird.
Wesen mit psychischen Kräften beeinflussen nun Pikes Gedanken. Zuerst muss er mit einer Hiebwaffe gegen einen Mongolen kämpfen, damit auf keinen Fall zu viel Science-Fiction-Gefühl aufkommt und dann kommt er endlich zu seinem Pferdchen. Doch er weiß, dass es nicht real ist und wehrt sich. Die psychischen Wesen können keine primitiven Gedanken lesen, weshalb Pike unter aggressiven Gedanken lauert, bis der Anführer durch eine riesige Klappe das Essen bringt. Das kennen wir aus jedem guten Gefängnis, wo der Direktor persönlich von Zelle zu Zelle geht und sich mit dem Essen weit durch die Tür lehnt. Pike überwältigt das Wesen. Inzwischen hat die erste Offizierin das Kommando übernommen und sich mit einer anderen Frau auf den Planeten begeben. Spock erkennt seine Chance, versucht wegzufliegen und alle im Stich zu lassen. Sehr tapfer.
Die Geschichte ist tatsächlich kreativ und beinhaltet eine philosophische Aussage. Geistig übermächtige, jedoch körperlich verkümmerte Wesen benötigen Menschen, um ihren Planeten wieder zu besiedeln. Sie können ihren Probanden psychisch alles vorgaukeln, was sie sich wünschen. Am Ende erkennen sie jedoch, dass die Menschen lieber sterben würden, als in einer Gefangenschaft zu existieren, in der ihnen der freie Wille und die freie Entscheidung genommen werden. Nun sind die Wesen dem Untergang geweiht und schließlich empfindet man sogar Mitleid für die menschliche Frau, die Pike in die Falle gelockt hat.

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