Die Corona-Ampel ist eine österreichische Erfindung, die ihres Gleichen sucht. Normalerweise habe ich ein Problem, muss Verordnungen erlassen und überlege, wie ich dieses am besten kommunizieren kann. Dann kommt mir der geniale Einfall, dass dies mit einem Ampelsystem möglich wäre. In Österreich läuft dies jedoch anders. Alle sitzen bei einem Meeting herum und überlegen, wie sie ihr Volk dieses Mal unterhalten können, als plötzlich jemand erklärt, dass wir ein Ampelsystem einführen. Der einzig Zurechnungsfähige an diesem Tag fragte wofür. Die Antwort kommt prompt: „Das überlegen wir uns später.“
Die Umsetzung der vier Ampelfarben dauerte über einen Monat. In dieser Zeit wurde deutlich kommuniziert, dass dieses System nicht als Einstufungsinformation gelten sollte, sondern, dass Maßnahmen mit den Farben verbunden wären. Dies nahm man als Ausrede für die lange Verwirklichungsdauer, da man die rechtlichen Grundlagen abklären müsste. Nun hat die Ampel jedoch keine rechtlichen Konsequenzen und es stellt sich die Frage, warum das alles so lange gedauert hat. Drei von vier Farben standen durch die Verkehrsampeln schon fest. Hat die Regierung tatsächlich über ein Monat gebrauch, um auf Orange zu kommen?
Auf der Ampel-Homepage stehen inzwischen nur noch allgemeine Sicherheitshinweise und der Gesundheitsminister erklärt, dass die Ampel natürlich nicht alle Wochen umgestellt werden würde. Dies klingt logisch, da auch Verkehrsampeln nicht den Verkehr direkt regeln, sondern nur alle paar Wochen die Farbe wechseln. Der liebe Mann nennt die Ampel auch ein professionelles, qualitatives Werkzeug. Und auch damit hat er Recht. Das Corona-Risiko auf vier Farben, wobei es übrigens keine für „Kein Risiko“ gibt, zu beschränken, ist natürlich viel professioneller und qualitativ hochwertiger, als jeder Region genaue Zahlen zuzuweisen. Wer würde schon behaupten, dass dieses System der Vereinfachung gilt?
Niemand in ganz Österreich scheint zu wissen, was diese Ampel eigentlich macht und kein Politiker sieht da die Schuld bei sich. Da es die Regierung aus Wahlkampfgründen wohl kaum wagen würde, die Schulen momentan erneut zu schließen, erfand man kurzer Hand eine eigene Ampel dafür und auf die Frage, wer entscheidet die Farbe, meinte der Gesundheitsminister: Bundesweit eher die Regierung. Eher ist ein Wort, das nichts mit einer klaren Kommunikation zu tun hat. Woher sollen Bürger wissen, ob die Regierung heute eher die Maßnahmen setzt oder doch eher setzen lässt?
Und obwohl die Corona-Ampel nun keinen offiziellen Effekt hat, so hat sie dennoch eine Wirkung. Die Ampel warnt andere Länder vor der Gefährlichkeit Österreichs, die irgendwie zu Recht behaupten: „Naja, wenn ihr euch schon selbst so risikoreich einstuft, dann verhängen wir eine Reisesperre.“ Liebe Regierung, da habt ihr wieder einmal ganze Arbeit geleistet.
Bei Terminator reisen die Protagonisten bis vor ihre Geburt zurück und versuchen die Zukunft zu verändern, bei Loopers wirkt sich eine Aktion im Hier und Jetzt zum selben Zeitpunkt auf seine spätere Version aus und bei X-Men, Days of Future past kann das zukünftige Ich die Gedanken und Handlungen seines früheren Ichs beeinflussen. Bei Tenet läuft die Zeit vorwärts, bis zur Invertierung. Die Zeit des Invertierten läuft dann immer noch vorwärts und eine Krankheit könnte so nicht aufgehalten werden, doch die gesamte Welt läuft fortan rückwärts. Der Invertierte kann die Personen und Gegenstände der normalen Zeit beeinflussen. Sobald in einer Linie eine Aktion gesetzt oder jemand beeinflusst wurde, ist dies auch geschehen und muss bei einer weiteren Schleife kein weiteres Mal gemacht werden. Was geschehen ist, ist geschehen.
Allerdings ist es sehr wichtig, dass wir Zuseher wissen, dass die Realität, in der wir uns befinden, nicht existieren würde, da Aktionen bereits gesetzt wurden und kein zweites Mal gesetzt werden müssten. Übergibt jemand etwas, da ein Invertierter rückwärts auf ihn einwirkt, so sehen wir, wie der Invertierte es am Ende bekommt, somit schon hätte und nicht mehr auf den Besitzer einwirken müsste. Wir nehmen also noch einen zusätzlichen Standpunkt ein, der immer nach den gesetzten Aktionen theoretisch ablaufen würde. Wir sind sozusagen die Kamera, die alles nochmal überprüft oder erzählt.
Bezüglich der genauen Erklärung und des Spoilerparts, verweise ich auf mein YouTube-Video oder den Podcast, indem ich genau erkläre, wie die eigentlichen Handlung ausgesehen haben, bis wir zu dem kommen, was wir beobachten. Am Ende folgt noch eine Kritik.
Top 5: World of Warcraft Sucht
In World of Warcraft levelt man seinen Charakter so um die 120 Stunden, bis das Spiel endlich wirklich beginnt. Und selbst dann dauert es noch eine ganze Weile, bis man zu den Raids, dem eigentlichen Kern des Spiels kommt.
Eine Freundin erzählt mir, dass sie ein ganzes Jahr lang WOW-Süchtig war und den ganzen Tag fast nur gespielt hat. Ich frage also ganz aufgeregt: „Welchen Charakter hast du gespielt? In welcher Gilde warst du? Wie weit seid ihr bei den Raids gekommen?“
Sie blickt mich etwas verständnislos an und erklärt: „Ich habe nur bis Level vierzig gespielt.“
Ich: „Was hast du dann die ganze Zeit gemacht?“
Sie: „Geangelt.“
Es ist schon faszinierend, aus welchen unterschiedlichen Gründen Leute WOW spielen.
Top 4: Fernsehberichte
Ich habe mich schon einige Male über den Journalismus der heutigen Zeit beschwert, doch leider finde ich immer wieder Anlass zu neuen Hasstiraden. Während hier in zahlreichen Berichten von privaten Sendern Menschen in ihrer Wohnung gezeigt werden und niemand sich die Mühe macht, die Schmutzwäsche im Hintergrund wegzuräumen, lieben es die Öffentlich Rechtlichen wie der ORF Menschen direkt in die Nase zu filmen oder während des Interviews eine Großaufnahme vom Schritt des Gesprächspartners zu präsentieren.
Top 3: Geburtstagsgeschenke
Es ist schwierig, für seine Lieben eine gutes Geschenk zu finden, doch als mein Japanologie-Studierender-Wohnungskollege Geburtstag hat, weiß ich sofort, was wir ihm kaufen: Majong.
Ich rufe also eine Freundin an und erkläre: „Ich habe das perfekte Geschenk: Majong. Das hat er sich schon immer gewünscht. Aber leider weiß ich nicht, wo man das kaufen kann.“
Sie erklärt überraschend selbstsicher: „Das ist überhaupt kein Problem. Ich weiß, wo man das bekommt. Ich besorge eins.“
Ich sehr verwundert: „Ein Originalspiel?“
Sie: „Ja, ja. Mach dir keine Sorgen.“
Endlich ist es so weit. Wir treffen uns in einer Bar und die Freundin überreicht das Geschenk. Ich sehe sie fragend an und denke mir: „Das ist aber eine ziemlich große Packung für Majong.“
Das Geburtstagskind packt das Geschenk aus und ließt „Jenga“, während die Freundin erklärt: „Gebbi meinte, du hast dir das schon immer gewünscht.“
Top 2: Positives: Troja
Der Film Troja von 2004 reduziert einen 10-jähringen Kampf auf wenige Tage. Doch der Kampf zwischen Achilles und Hector ist meiner Meinung nach eine Meisterleistung. Da stimmt von der Dramaturgie bis zur Spannungskurve ausnahmsweise einmal einfach alles.
Top 1: Überzeugende Ärzte
Seit meinen beiden Knieoperationen habe ich irgendwie das Gefühl, dass etwas nicht stimmt. Ich gehe also ein letztes Mal auf Rehabilitation und entscheide, dass ich mich nochmals operieren lasse, wenn es nicht deutlich besser wird.
Nach eineinhalb Wochen erkläre ich, dass es wohl keine andere Möglichkeit gibt, als mich erneut aufschneiden zu lassen. Sie schicken mich zu ihrem Spezialorthopäden, der mich nach einer schellen Erstdiagnose überzeugen will: „Ich würde Ihnen folgendes raten: Bewegen Sie sich einfach so wenig wie möglich. Stehen Sie nicht auf, wenn es nicht sein muss und verzichten Sie aufs Gehen.“
Ich frage ihn, ob er mich verarschen will, doch er hört nicht auf, mich zu überzeugen, dass es mit meiner Mobilität ab sofort vorbei wäre und erklärt weiter: „Der Liebe Gott hat das ebenso eingerichtet und da sollte man nicht operieren.“
Ich stehe auf und erkläre: „Vielen Dank. Jetzt weiß ich ganz sicher, dass ich mich operieren lassen werde!“
Top 5: Hans Röckle und der Teufel (1974)
Der Teufel will die Seele des Puppenspielers und Erfinders Hans Röckle und setzt mit ihr einen Vertrag auf. Röckel muss unentwegt Neues erfinden, welches kein Geld bringen darf und darf dabei die Lust nicht verlieren.
Er erschafft nur drei Dinge, die der Teufel entwendet und die ihm zum Verhängnis werden. Warum der Teufel den Gegenständen mit einem einfachen Befehl immer wieder entkommt, wird in der Welt leider nicht erklärt, was auch ein modernes Problem bei Filmen wie von Marvel ist. Neue Regeln werden erst eingeführt, wenn man sie benötigt. Somit nimmt man dem Zuseher die Überraschung.
Auch hätte Röckel hier viel mehr erfinden können, um die Leute zu begeistern. Gerade filmtricktechnisch war das Werk für seine Zeit herausragend.
Top 4: Der Hauch des Todes (1987)
Zur Übung bricht Bond in einen geheimen, aktiven Stützpunkt ein. Die Wachen sind informiert und haben heute nur Farbmunition dabei. Der Stützpunkt ist jedoch noch aktiv und muss bewacht werden. Was, wenn also ausgerechnet heute feindliche Agenten angreifen? –Was gleich darauf geschieht!
Bond muss einen Zeugen aus einem Land bringen und riskiert dabei sein Leben. Obwohl er die Mission erfolgreich beendet, muss er seine Waffe abgeben, als er sich schließlich auf sicherem Gebiet erneut mit dem Zeugen trifft. Dachten die, er rettet ihn vor dem sicheren Tod, um ihn dann im eigenen Land zu ermorden? Ausgerechnet jetzt greifen die feindlichen Agenten an, doch Bond ist nun leider nicht mehr bewaffnet. So ein Pech.
James Bond bestellt in Österreich/Wien Opernkarten für denselben Tag. Das mag jetzt für Außentehende kein Fail sein, aber bis vor kurzem lief das noch so ab: Es gibt einen Tag im Jahr, wo man die Karten kaufen kann. Dafür stellt man sich um fünf Uhr morgens in eine Reihe und betet, dass man zumindest noch ein bis zwei Karten bekommt. Selbst nach all den Missionen, die Bond schon gemeistert hat, würde sogar er es nicht schaffen, am selben Tag mal einfach per Anruf perfekte Plätze in der Wiener Oper zu bekommen.
Top 3: Der Pirat/Francis Drake/Der König der Meere von Mac P. Lorne
Hierbei handelt es sich um einen Historienroman, für den der Autor wohl besonders viel (auch vor Ort) recherchiert hat. Laut eigenen Aussagen hat er nur die Lücken gefüllt und der geneigte Leser soll sich doch bitte vorstellen, dass es genauso war.
Für das Buch ist es unerlässlich, dies und die Grundprämisse zu kennen: Ein Mathematikprofessor, ein Kanonengießer und ein Pirat versetzten einem Weltreich den Todesstoß und hoben ein neues aus der Taufe. Leider erfährt man dies erst am Ende.
Der Pirat Francis Drake steht als Freibeuter in der Gunst der englischen Königin Lizzy und holt für sie einen revolutionären, jüdischen Kanonengießer aus Venedig. Daraufhin wird er zum Admiral der englischen Flotte.
Die Dramaturgie und die Spannungskurve unterwerfen sich hier leider zu oft detaillierten Schilderungen und sind nur etwas für Liebhaber dieser Zeit. Fakten, wie der Bau der Schiffe und die Herstellung von Kanonen, werden ausufernd beschrieben, während Drake der unumstrittene Held ist und nur selten wirklich in Bedrängnis gerät.
Gegen Ende werden die Beschreibungen immer weniger und die Spannung nimmt auch noch ab. Der Atlantik wird plötzlich mehrmals auf einzelnen Seiten überwunden und Drakes Frau verkommt zur willigen Dirne. Doch wenn man die Details liebt, dann ist dieses Buch ein wahrer Schatz.
Top 2 (Positiv): Brügge sehen und sterben (2008)
Brügge sehen und sterben ist Melancholie in Reinform und man sollte vor dem Film wissen, auf was mach sich einlässt. Er besticht durch ausgezeichnetes Handwerk bei Regie und Schauspiel und zieht den Zuseher immer mehr in seine traurige Welt, bis hin zu einem sehr emotionalen Ende.
Top 1: Oceans 8 (2018)
Die Schwester von Danny Ocean wird aus dem Gefängnis entlassen, plant ihren nächsten Coup und beginnt mit der Rekrutierung ihrer 7 Gefährtinnen. Unter anderem rekrutiert sie eine hoch verschuldete Modedesignerin und erzählt ihr den kompletten Plot.
Die Designerin soll ein Modell für eine Veranstaltung einkleiden, wobei sie ein Collier stehlen wollen. Dieses Collier liegt bereits seit 50 Jahren in einem Tresor. Es ist sicherlich nicht auffällig, wenn sich eine hochverschuldete Modedesignerin für ein Collier interessiert, dass seit 50 Jahren in einem Safe herumliegt, es für eine Ausstellung verwendet, es dann gestohlen wird und sie plötzlich ihre Schulden in Millionenhöhe tilgen kann.
Das Collier wird zuvor gescannt und ein Duplikat angefertigt. Dann kommt die Anprobe, bei der es sehr einfach gewesen wäre, dass Collier auszutauschen. Um es für den Film jedoch komplizierter zu machen, läuft alles bei der Veranstaltung über die Bühne.
Dem Modell wird etwas ins Essen gemischt und das Collier wird ihr abgenommen, jedoch nicht ausgetauscht. Dem Modell soll angeblich nicht auffallen, dass ihr gerade ein „tonnenschweres“ Collier vom Hals genommen wurde.
Die Sicherheitsmänner bemerken dies jedoch und die Suche nach dem Collier beginnt. Klingt logisch, dass, nachdem ein Modell damit auf einer Toilette verschwunden ist, es an einer ganz anderen Stelle in einem Brunnen wieder auftaucht. Niemand überprüft natürlich, ob es eine Fälschung ist.
Nun könnten die Diebinnen das Collier ohne Probleme hinausbringen, da ja niemand weiß, dass es gestohlen wurde. Stattdessen bauen sie es auseinander und tragen es, für alle Kameras sichtbar, als Ohrringe und Co. Fällt auch nicht auf, wenn eine Handvoll Frauen die Veranstaltung ohne Schmuck betritt und nach einem Diebstahl sie wieder glitzernd verlässt.
Dazwischen geben sie es sogar einem zufälligen Kellner, was vollkommener Quatsch ist. Außerdem gibt Sandra Bullock ihrem Ex etwas vom Collier in sein Sakko. Später schicken sie dann ein Bild davon, wie die Diamanten in seiner Wohnung liegen. Was, wenn er sie bis dahin gefunden hätte? Was für ein bescheuerter Plot!
World of Warcraft ist eines der einflussreichsten und wichtigsten Spiele der Menschheit, doch viele, die es nie gespielt haben, können die Faszination nicht nachvollziehen. Deshalb hier mein Erklärungsversuch!
Beim Gameplay hat man keine direkte Steuerung und kann nur rudimentär Flächenangriffen ausweichen. Das restliche Treffer- und Ausweichverhalten wird anhand der Werte der Charaktere und Gegner berechnet.
Das eigentliche Kampfsystem besteht aus einer Reihe von, mir zur Verfügung stehenden, Aktionen, bei denen ich jede halbe Sekunde entscheiden muss, welche als nächste die Beste ist. Dabei muss ich die tickenden Zeiten von Cooldowns, DoTs, HoTs und vielem mehr beachten.
Dahinter steht ein mathematisches System, dass es optimal auszunützen gilt. Dies geht nur, indem ich mir das Gameplay in mein Muskelgedächtnis einprogrammiere und mein Verstand nur noch den optimalen Weg sucht, welcher sich jedoch ständig verändert. Dazu gibt es aktuell zwölf Klassen, die auf jeweils drei Arten gespielt werden können. Hier können also 36 unterschiedliche Systeme erlernt werden.
Dazu kommen noch das Movement und der Überblick über den Kampf, in den schon einmal über vierzig Charaktere involviert sein können. Das ganze wird zu einem richtigen Flow und kann sogar zur Sucht führen.
In Instanzen und Bosskämpfen versuche ich dann besondere Herausforderungen zu meistern und viele Mechaniken meiner Gegner zu erlernen, diese zu erkennen und rechtzeitig so optimal wie irgend möglich darauf zu reagieren. Dabei kann es schon einmal sein, dass in einem zwanzigminütigen Kampf ein einziger Fehler eines einzigen Mitspielers zur Niederlage der ganzen Gruppe führt.
Tanks und Heiler übernehmen hier neben den Damagedealern eine ganz besondere Aufgabe. In mythischen Instanzen und Raids werden die Gegner dann schwerer und es gibt ein Zeitlimit. Die Herausforderungen sind hier nach oben offen.
Eine weitere Faszination von World of Warcraft sind die Kämpfe zwischen den Spielern. Hier kann man einzeln oder in kleinen Gruppen gegeneinander spielen oder in Schlachtzügen bis zu vierzig gegen vierzig kämpfen. Auch hier will das extrem umfangreiche Kampfsystem gemeistert werden.
Die soziale Komponente ist wohl eine der wichtigsten und bindet viele Spieler über Jahre hinweg an das Spiel. Um Herausforderungen mit bis zu vierzig Spielern zu meistern, schließt man sich in Gilden zusammen. Dabei gibt es Gildenleiter, Leiter der Tanks, Heiler und Damagedealer und Leiter der einzelnen Charaktere.
Es ist schon eine Kunst, vierzig Spieler jede Woche zur gleichen Zeit, gleich lange, vorbereitet an den Rechner zu holen, bei Versagen eine sinnvolle Fehleranalyse zu machen und die Motivation aufrecht zu erhalten, wenn man Wochen oder sogar Monate benötigt, um endlich einen Raid zu meistern. Viele Firmen wären froh, solch sozialkompetente Mitarbeiter zu haben.
Auch die Hintergrundgeschichte begeistert viele. Hierzu gibt es tausende von Aufgaben oder Quests, viel Lesenswertes und kinoreife Cutscenes. World of Warcraft baut auf drei Warcraft-Spielen auf und hat schon zahlreiche Bücher hervorgebracht.
Weiters gibt es massig Ziele zu erreichen und jeder muss, mit der Zeit, die er in das Spiel investieren will, seine eigenen Ziele definieren. Grundlegend ist meist das Erreichen des Maximallevels. Anschließend versucht man seine Ausrüstung zu verbessern und den Ruf bei den einzelnen Fraktionen zu steigern.
Es gibt jedoch auch Spieler, die versuchen alle Achievments zu bekommen, alle Charaktere kennen und auch perfekt spielen zu lernen oder in World of Warcraft reich zu werden, da das Auktionshaus wie eine Wirtschaftssimulation gesehen werden kann.
Auch die Welt mit ihren zahlreichen und gigantisch großen Kontinenten, die ständig erweitert werden, zu erkunden, kann schon ein Abenteuer für sich sein. Kurzum, World of Warcraft ist ein kolossales Spiel, das vielen verschiedenen Spielertypen massig zu bieten hat, doch sicherlich auch nichts für jeden ist.
World of Warcraft ist eines der einflussreichsten und wichtigsten Spiele der Menschheit, doch viele, die es nie gespielt haben, können die Faszination nicht nachvollziehen. Deshalb hier mein Erklärungsversuch!
Beim Gameplay hat man keine direkte Steuerung und kann nur rudimentär Flächenangriffen ausweichen. Das restliche Treffer- und Ausweichverhalten wird anhand der Werte der Charaktere und Gegner berechnet.
Das eigentliche Kampfsystem besteht aus einer Reihe von, mir zur Verfügung stehenden, Aktionen, bei denen ich jede halbe Sekunde entscheiden muss, welche als nächste die Beste ist. Dabei muss ich die tickenden Zeiten von Cooldowns, DoTs, HoTs und vielem mehr beachten.
Dahinter steht ein mathematisches System, dass es optimal auszunützen gilt. Dies geht nur, indem ich mir das Gameplay in mein Muskelgedächtnis einprogrammiere und mein Verstand nur noch den optimalen Weg sucht, welcher sich jedoch ständig verändert. Dazu gibt es aktuell zwölf Klassen, die auf jeweils drei Arten gespielt werden können. Hier können also 36 unterschiedliche Systeme erlernt werden.
Dazu kommen noch das Movement und der Überblick über den Kampf, in den schon einmal über vierzig Charaktere involviert sein können. Das ganze wird zu einem richtigen Flow und kann sogar zur Sucht führen.
In Instanzen und Bosskämpfen versuche ich dann besondere Herausforderungen zu meistern und viele Mechaniken meiner Gegner zu erlernen, diese zu erkennen und rechtzeitig so optimal wie irgend möglich darauf zu reagieren. Dabei kann es schon einmal sein, dass in einem zwanzigminütigen Kampf ein einziger Fehler eines einzigen Mitspielers zur Niederlage der ganzen Gruppe führt.
Tanks und Heiler übernehmen hier neben den Damagedealern eine ganz besondere Aufgabe. In mythischen Instanzen und Raids werden die Gegner dann schwerer und es gibt ein Zeitlimit. Die Herausforderungen sind hier nach oben offen.
Eine weitere Faszination von World of Warcraft sind die Kämpfe zwischen den Spielern. Hier kann man einzeln oder in kleinen Gruppen gegeneinander spielen oder in Schlachtzügen bis zu vierzig gegen vierzig kämpfen. Auch hier will das extrem umfangreiche Kampfsystem gemeistert werden.
Die soziale Komponente ist wohl eine der wichtigsten und bindet viele Spieler über Jahre hinweg an das Spiel. Um Herausforderungen mit bis zu vierzig Spielern zu meistern, schließt man sich in Gilden zusammen. Dabei gibt es Gildenleiter, Leiter der Tanks, Heiler und Damagedealer und Leiter der einzelnen Charaktere.
Es ist schon eine Kunst, vierzig Spieler jede Woche zur gleichen Zeit, gleich lange, vorbereitet an den Rechner zu holen, bei Versagen eine sinnvolle Fehleranalyse zu machen und die Motivation aufrecht zu erhalten, wenn man Wochen oder sogar Monate benötigt, um endlich einen Raid zu meistern. Viele Firmen wären froh, solch sozialkompetente Mitarbeiter zu haben.
Auch die Hintergrundgeschichte begeistert viele. Hierzu gibt es tausende von Aufgaben oder Quests, viel Lesenswertes und kinoreife Cutscenes. World of Warcraft baut auf drei Warcraft-Spielen auf und hat schon zahlreiche Bücher hervorgebracht.
Weiters gibt es massig Ziele zu erreichen und jeder muss, mit der Zeit, die er in das Spiel investieren will, seine eigenen Ziele definieren. Grundlegend ist meist das Erreichen des Maximallevels. Anschließend versucht man seine Ausrüstung zu verbessern und den Ruf bei den einzelnen Fraktionen zu steigern.
Es gibt jedoch auch Spieler, die versuchen alle Achievments zu bekommen, alle Charaktere kennen und auch perfekt spielen zu lernen oder in World of Warcraft reich zu werden, da das Auktionshaus wie eine Wirtschaftssimulation gesehen werden kann.
Auch die Welt mit ihren zahlreichen und gigantisch großen Kontinenten, die ständig erweitert werden, zu erkunden, kann schon ein Abenteuer für sich sein. Kurzum, World of Warcraft ist ein kolossales Spiel, das vielen verschiedenen Spielertypen massig zu bieten hat, doch sicherlich auch nichts für jeden ist.
Offenbart nach der Hidschra. Dieses Kapitel enthält 176 Verse.
Im Namen Allahs, des Gnädigen, des Barmherzigen.
1. O ihr Menschen, fürchtet euren Herrn, Der euch aus einem einzigen Wesen erschaffen hat; …
Sehr netter Einstieg.
Und wenn ihr fürchtet, ihr würdet nicht gerecht gegen die Waisen handeln, dann heiratet Frauen, die euch genehm dünken, zwei oder drei oder vier; …
Wieder richtet sich der Koran hier nur an die Männer.
Es geht in den weiteren Abschnitten um die Erbschaft und die genaue Verteilung.
Allah verordnet euch in bezug auf eure Kinder: ein Knabe hat so viel als Anteil wie zwei Mädchen; sind aber (bloß) Mädchen da, und zwar mehr als zwei, dann sollen sie zwei Drittel seiner (des Verstorbenen) Erbschaft haben;
Vergebung
Allahs Vergebung ist nur für jene, die unwissentlich Böses tun und bald darauf Reue zeigen. Solchen wendet Sich Allah erbarmend zu; und Allah ist allwissend, allweise.
Es gibt auch Stellen die besagen, dass Allah allen verzeiht.
Doch Vergebung ist nicht für jene, die so lange Böses tun, bis zuletzt, wenn der Tod einem von ihnen naht, er spricht: «Ich bereue nun», noch für die, die als Ungläubige sterben. Ihnen haben Wir schmerzliche Strafe bereitet.
Ein Bereuen vor dem Tod bringt also nichts mehr.
Wieder wird erwähnt, dass Ungläubige die Feinde sind.
Weiter
Wenn Männer ihren Frauen etwas schenken, so dürfen diese es behalten.
Und heiratet nicht solche Frauen, die eure Väter geheiratet hatten, außer das sei bereits geschehen. Es war schändlich, zornerregend – ein übler Brauch!
23. Verboten sind euch eure Mütter und eure Töchter und eure Schwestern, usw.
Verbot von Inzest
Und (verboten sind euch) verheiratete Frauen,
Die Männer müssen die Frauen verheiraten.
Der Vater muss bezahlen, damit jemand seine Tochter heiratet.
Vom Mitspracherecht der Frauen wird hier nichts erwähnt.
Es geht erneut um das Erbrecht.
Die Männer sind die Verantwortlichen über die Frauen, weil Allah die einen vor den andern ausgezeichnet hat und weil sie von ihrem Vermögen hingeben. …
Der Koran kennt keine Gleichberechtigung.
… Und hätten sie (die Juden) gesagt: «Wir hören und wir gehorchen», und «Höre», und «Schaue gnädig auf uns», es wäre besser für sie gewesen und aufrechter. Doch Allah hat sie von Sich gewiesen um ihres Unglaubens willen; also glauben sie nur wenig.
Selbst wenn Juden etwas Gutes tun, werden sie verschmäht.
Die Unseren Zeichen Glauben versagen, die werden Wir bald ins Feuer stoßen. Sooft ihre Haut verbrannt ist, geben Wir ihnen eine andere Haut, damit sie die Strafe auskosten. Wahrlich, Allah ist allmächtig, allweise.
Das ist göttlicher Sadismus und Verängstigung von Andersgläubigen.
Dieselben Predigten von der Angst und Güte vor Allah werden unentwegt rezitiert.
Wollen sie denn nicht über den Koran nachsinnen? Wäre er von einem andern als Allah, sie würden gewiß manchen Widerspruch darin finden.
Die Widersprüche im Koran sind offensichtlich.
Weiter
Auftrag zur Ablehnung oder zum Kampf gegen Andersgläubige.
Keinem Gläubigen steht es zu, einen anderen Gläubigen zu töten, es sei denn aus Versehen…
Es folgen Regeln für die Wiedergutmachung eines Mordes.
Ausgenommen nur die Schwachen unter den Männern, Frauen und Kindern, die außerstande sind, einen Plan zu fassen oder einen Weg zu finden.
99. Diese sind es, denen Allah bald vergeben wird; denn Allah ist allvergebend, allverzeihend.
Nur die Männer zählen.
Und wenn ihr durch das Land zieht, dann soll es keine Sünde für euch sein, wenn ihr das Gebet verkürzt, so ihr fürchtet, die Ungläubigen würden euch bedrängen. Wahrlich, die Ungläubigen sind euch ein offenkundiger Feind.
Der Koran versteht hier die Regeln auf Realsituationen anzupassen.
Dennoch schafft er dies nicht, ohne alle Andersgläubigen als Feindbilder darzustellen.
Weiter
Die Waffen müssen beim Gebet beschützt werden, damit sie nicht von den Ungläubigen gestohlen werden.
Und ihr könnt kein Gleichgewicht zwischen (euren) Frauen halten, so sehr ihr es auch wünschen möget. Aber neigt euch nicht gänzlich (einer) zu, also daß ihr die andere gleichsam in der Schwebe lasset.
Der Mann soll nicht nur eine seiner Frauen bevorzugen.
Weiter Wiederholungen von:
Allah sieht gute Taten, auch wenn man sie nicht offenkundig macht.
Der Verrat von Moses Volk.
Maria und Jesus.
Hass gegen Juden.
Die Linie ab Abraham.
… Allah ist nur ein Einiger Gott. Fern ist es von Seiner Heiligkeit, daß Er einen Sohn haben sollte. Sein ist, was in den Himmeln und was auf Erden ist; und Allah genügt als Beschützer.
Top 5: Rassismus auf der Reha
Als ich Anfang 2020 wieder einmal auf Reha war, gab es eine feste Sitzordnung. Ich wurde mit einigen anderen in eine Ecke verbannt und irgendwie wurden wir zu einer eingeschworenen Gruppe.
Eines Abends lauschten wir einem etwas entfernten Tisch, auf dem drei ältere Frauen über alle Menschen außerhalb der ihnen bekannten paar Quadratkilometer herzogen und ihre Ausländerfeindlichkeit offen zur Schau stellten.
Wir wollten schon etwas sagen, als sich eine neue Patientin zu uns gesellte und kurz nach der Begrüßung erzählte: „Ein Neger ist bei mir im Wohnhaus eingezogen und hat auf den Boden gespuckt. Ich habe ihm gesagt, dass er keine Kinderstube hat und eine Sau ist.“
Ich erwidere ganz trocken: „Einen anderen Menschen mit Sau zu beschimpfen, zeugt auch nicht von einer erwähnenswerten Kinderstube.“ Die Frau wird überraschend krank und reist schon nach zwei weiteren Tagen wieder ab.
Als nächstes wurde uns ein Mann zugeteilt, dem der Rassismus förmlich aus dem Gesicht sprang. Noch bevor er irgendetwas sagen konnte, stellen wir unsere Gesinnung klar und bereits beim nächsten Essen wurde er umgesetzt, da es ihm bei uns zu windig war.
Schließlich kam noch ein Mann in Anzug, doch auch er konnte uns nicht ertragen. In drei Wochen drei Menschen dermaßen abzuschrecken, zeugt schon von einer besonderen Leistung.
Top 4: Der Denkmalschutz
Einst bauten drei Architekten ein gewaltiges Krankenhausgebäude zu einem Wohnhaus um, riefen mich an und erklärten, dass sie einem befreundeten Kollegen gerne die Einzelheiten zeigen würden und Zugang wünschten.
Ich holte also meine Schlüssel, traf mich mit den Herren und schlenderte hinter ihnen her, während sie alles über den Umbau erzählten. Einige Eigentümer sahen uns und fragten, wer die Herren seien, was ich sogleich erklärte.
Sofort wurden die lieben Architekten ganz offenkundig beschimpft und jeder Eigentümer wusste noch zwei bis drei Gegebenheiten, die nicht dem angenehmen Wohngefühl, sondern eher der Zurschaustellung ihres fragwürdigen Könnens dienten.
Letztendlich wage auch ich es, eine Frage zu stellen, denn wir standen im Treppenhaus vor den Wohnungen, wobei eine Wohnung etwas höher lag, als alle anderen. Die Architekten sahen mich mit großen Augen an und redeten sich auf den Denkmalschutz aus.
Top 3: Guter Wein zum Essen
Wir besuchten einen Kurs in Heidelberg in der Nähe von Mannheim, hörten ständig etwas über gesunde und bewusste Ernährung und entschlossen am Abend in eine Pizzeria zu gehen und wunderten uns, warum so wenig los war.
Der schwer betrunkene Kellner nahm unsere Bestellung auf und servierte uns eine Pizza, deren Boden von roh bis Brikett reichte, doch dies war dem guten Mann einerlei. Wir wollten uns schon beschweren, als ein Pärchen den Raum betrat.
Wir beschlossen, die Situation noch etwas zu beobachten und sahen zu, wie der Mann für seine Angebetete eine Flasche Rotwein bestellte. Der Kellner brachte sogleich das traubenhaltige Getränk, schenkte zur Verkostung 1/8tel ein, stürzte es in einem Zug hinunter, nickte, stellte dem Mann das benutzte Glas hin und schenkte auch ihm ein.
Top 2: Die Schließung von Telltale Games
Telltale Games erkannten, dass sie mit narrativen Point-and-Click-Adventures eine Nische getroffen hatten, die zwar von ihren Fans und deren Sättigungsgrad überschaubar war, doch wo sich Geld holen ließ.
Jeder Wirtschaftsstudent würde hier erkennen, dass es vollkommen reichte, mit einem kleinen, kreativen Team alle zwei Jahre ein Spiel auf den Markt zu geben, doch Telltale dachten sich: „Think Big!“
Innerhalb kürzester Zeit nahmen sie unzählige Aufträge an und waren gezwungen, ihr Team schnellstmöglich zu vergrößern. Die Qualität der Spiele sank ins Bodenlose, der Markt wurde vollkommen übersättigt und kurz darauf mussten sie einen großen Teil des Studios schließen.
Top 1: Befristete Wohnungen vor Gericht
Ein Mietvertrag wurde nicht verlängert, woraufhin mich die Mieterin anrief, dreißig Minuten mit mir telefonierte und schließlich so unkontrolliert weinte, dass ich auflegen musste. Sie wehrte sich mit Händen und Füßen, bis wir einen Termin bei einer Richterin machten. Dort sagte sie plötzlich ganz trocken: „Ich lebe gar nicht in meiner Wohnung, ich vermiete sie weiter.“
Top 5: Poseidon (2006) mit Kurt Russell
Die grundlegende Idee für diesen Film war wohl, dass eine einzige Welle über das Meer fegt, der stellvertretende Kapitän ein Kreuzfahrtschiff quer zur Welle stellt, damit es auch ganz sicher umkippt und die Protagonisten dann Upside Down fliehen müssen.
Die Charakterisierung könnte kaum unnötiger sein. Da ist der ehemalige Bürgermeister und Feuerwehrmann aus New York, eine blinde Passagierin mit einem kranken Bruder, ein Ex-Marinesoldat, eine ledige Mutter und ein betrunkener Antagonist, der gleich am Anfang stirbt. Keine Charakterisierung ist wichtig oder wird gar zu Ende geführt.
Auf die Dramaturgie wurde beinahe gänzlich vergessen. Egal, wie bedrohlich eine Szene ist, am Ende wird der Gefahrenbereich in aller Ruhe verlassen. Der Film handelt von einer Gruppe, während alle anderen Passagiere sterben, nur um zu rechtfertigen, dass sich die Hauptprotagonisten abgespalten haben.
Und ständig explodiert auf diesem Schiff irgendetwas.
Top 4: James Bond – Moonraker (1979)
Der Antagonist Drax verleiht ein Spaceshuttle namens Moonraker an die britische Regierung und entführt es dann wieder, weil er es angeblich benötigt. In Wahrheit macht er dies alles nur, damit James Bond auf den Weltvernichtungsplan kommt.
Top 3: Holy Horror
Dies ist eine Hörspielreihe mit einem Genremix aus Horror, Thriller und Science-Fiction angelehnt an namhafte Autoren wie Bram Stoker, Robert Lois Stevenson, Edgar Allen Poe, H. P. Lovecraft und Robert E. Howard.
Die erste Folge „Das Schloss des Todes“ kann man auf YouTube anhören und die Sprecher sind fantastisch. Der alte Chronist der Heldengruppe ist gestorben, weshalb sie einen neuen, jungen Chronisten anheuern. Dieser erzählt auch die Geschichte, doch wird hier einfach nichts erklärt.
Während die Helden zeitweilig so tun, als wären sie die Bösen, muss man an den Geräuschen erraten, wer gerade enthauptet wird und es liegt an der eigenen Fantasie, wie sich der epische Kampf gegen eine freche Tür genau gestaltet, bei dem das Schoßhündchen der Protagonisten schwer verletzt wird. Hier wurde wohl Film und Hörspiel verwechselt.
Und wie immer folgt man dem Grundsatz: Gemeinsam hätten wir eine Chance, wir sollten uns trennen.
Top 2: Positiv: Mount Dragon: Labor des Todes (1996)
Das Buch stammt von Douglas Preston und Lincoln Child. Zwar werden die ultraschnellen Kilobitleitungen heute niemanden mehr hinter dem Tisch hervorholen, doch die beiden Jungs haben ordentlich recherchiert, erklären auf spannende Art und Weise und haben sich eine interessante Bedrohung für die Welt ausgedacht. Und gerade das Ende ist für 1996 eine nette Zukunftsvision.
Top 1: Ant-Man (2015)
Wie könnte man einen mittellosen, geschiedenen, vorbestraften und jobsuchenden Vater für eine gute Sache rekrutieren? Man bietet ihm ein Gehalt an. Natürlich kann man ihn auch, wie bei Ant-Man, zu einer Straftat überzeugen und ihn dann illegal aus dem Gefängnis holen, damit er anschließend gesucht wird, was der eigentlichen Sache schadet.
Michael Douglas könnte kaum ineffizienter arbeiten. Er belügt seine Tochter unnötig über ihre Mutter und schließlich erfährt man, dass das unglaubliche Geheimnis lautet, dass diese heldenhaft gestorben ist. Ja, so etwas kann einen Teenager schon brechen.
Und um Ant-Man irgendwo einzuschleusen, schleusen sie zuerst seinen Freund ein, damit er den Wasserdruck in einem Rohr verringert, damit schließlich Ant-Man in das Gebäude schwimmen kann. Ant-Mans Kollegin ist schon im Gebäude und sein Auftraggeber kommt auch einfach so hinein. Wie bei Mission Impossible ist dies wieder einmal der komplizierteste Weg irgendwo einzusteigen.
Aus Langeweile beschloss ich, mir beide Patellasehnen beim Trampolinspringen zu reißen, ließ mich operieren und machte mich voller Vorfreude auf den Weg zur Rehabilitationsklinik. Ich traf noch vor dem Sonnenaufgang ein und wartete ziemlich lange, da ein Feiertag war und die kompetenten Ärzte augenscheinlich nicht anwesend waren.
Die „Ärztin“ fragte nach meinem Aufenthaltsgrund und wie man Patellasehne und Trampolin schreibt. Dann tippte sie alles mit dem allseits beliebten Zwei-Finger-System ein, wobei sich der Computer jedoch zu wehren schien, denn pro Satz benötigte sie zwischen ein bis zwei Minuten. Doch Glücklicherweise diktierte ich ihr ja nicht Krieg und Frieden. Bei Ärzten, die selbst 2020 nicht wissen, wie man einen Computer bedient, fragt man sich, ob die in ihrem Job wirklich auf dem neuesten Stand sind.
Anschließend bat sie mich zehn Fragen mit einer Schmerzskala von eins bis zehn zu bewerten und versuchte dann die Zahlen zusammenzuzählen. Minuten später bot ich ihr an, die Mathematik für den heutigen Tag zu übernehmen, woraufhin sie erklärte, dass Zahlen noch nie ihre Stärke waren.
Nachdem ich meine Reha-Ziele offenbart hatte, durfte die offensichtliche Koryphäe vor mir meinen Trainingsplan zusammenstellen. Im selben Moment nahm ich von meinen Zielen Abschied und war schon froh, wenn es nicht schlechter werden würde.
Nachdem die fünfminütige Arbeit auf eine Stunde gestreckt wurde, hatte ich es endlich geschafft und mein Zimmer wurde mir zugewiesen. Augenscheinlich steht Erholung bei einer Reha-Klinik nicht im Vordergrund, da ich mich zwischen einem Zweibettzimmer mit einem inkontinenten Neunzigjährigen und einem Einzelzimmer mit rosaroten Wänden entscheiden konnte.
Nun war es bereits später Vormittag und zum Glück standen heute keine Termine mehr an. Ich packte also meine Sache, fuhr pünktlich zum Mittagessen nach Hause, fügte mich wieder in den Alltag ein, bis ich kurz vor der Nachtwache wieder in der Reha-Klinik erschien. Puh, das war ein anstrengender erster Tag.
Zweiter Tag:
Die Putzfrau und ein Pfleger weckten mich ohne zu klopfen, beim Frühstück lernte ich plötzlich Kantinenessen zu vermissen und schließlich ging es ab zur Schwellstromtherapie. Dass ich zwei metallene Drähte in meinen Knien hatte, erregte das Interesse des Personals ebenso wenig wie mein schmerzverzerrtes Gesicht.
Endlich hatte ich zweieinhalb Stunden Pause, bis ein zwanzigminütiges Herz-Kreislauftraining folgte. Die Therapeuten vor Ort wissen zwar, dass so ein Training erst nach dreißig Minuten Wirkung zeigt, doch die Bürokratie steht nun einmal über dem Zweck.
Wieder folgten eine lange Pause und ein geschmacksbefreites Mittagessen. Dann bekam ich die Information, dass für heute mit den Therapien Schluss sei. Ich verkroch mich in mein Zimmer und resümierte:
Als ich aus dem Rollstuhl kam, begann ich zu trainieren. Inzwischen war ich mit Ausdauer-, Krafttraining, Feinjustieren meiner Knie und Dehnungsübungen auf drei bis vier Trainingsstunden pro Tag gekommen. Kaum griff unser Gesundheitssystem, verringerte sich meine Trainingszeit auf zwanzig Minuten und meine Motivation verließ die Klinik.
An meinem dritten Tag stürmte ich zum Arzt und machte klar, dass das so nicht weitergehen könne. Da der Orthopäde gerade keine Zeit hatte, kam ich einfach zum Psychologen. Da darf man wohl nicht allzu kleinlich sein. Ich erklärte, dass ich in einer Reha ein voll ausgestattetes Fitnesscenter erwarte, welches von 6-22 Uhr sieben Tage die Woche geöffnet hätte und zu meiner freien Verfügung stünde.
Der Arzt beruhigte mich, trug mir freies Training auf meinem Trainingsplan ein und riet mir, den hoffnungslos überteuerten Zugang zum Schwimmbad in Anspruch zu nehmen. Erst am nächsten Tag erfuhr ich, dass hier nichts frei ist, da all dies lediglich hieß, dass ich zwei Mal zwanzig Minuten mehr die Woche trainieren durfte.
Vor Glück hätte ich gerne geweint und langsam kam mir der Gedanke, dass diese Reha-Klinik nur der Funktion diente, alte Menschen nicht vor Ort verwesen zu lassen. Die Verbesserung des Gesundheitszustandes war offensichtlich nicht unter ihren Top 10 Zielen.
Nach Tagen traf ich meine Physiotherapeuten, wobei einer kaum deutsch sprach und die andere weder hört noch sprechen konnte. Glücklicherweise kann man meine Probleme auch mental erörtern und so helfen wir uns mit Zeichensprache aus.
Beide Physiotherapeuten erklären mir, dass sie in ihrer langen Laufbahn noch nie einen Patienten hatten, der sich beide Patellasehnen gerissen hatte. Ich beruhigte sie und versichere ihnen, dass auch keiner der zehn Ärzte und zwanzig Therapeuten vor ihnen so etwas gesehen hatte und ich offensichtlich der einzige Idiot auf diesem Planeten bin, der sich beide Patellasehnen gerissen hat.
Resümee:
Zwar habe ich kaum Trainingseinheiten, dennoch verteilen sich meine Therapien auf den gesamten Tag, was irgendwie das Flair eines Gefängnisses besitzt. Beinahe jede Therapie ist für dreißig Minuten angeschrieben, dauert jedoch nur zwischen 15-20 Minuten, was zu einem ständigen Warten auf die Therapeuten führt. Für mich ist dies keine Erholung, sondern Stress.
Natürlich darf man auch am Wochenende nicht zuhause übernachten und damit man am Samstag noch irgendetwas zu tun hat, musste ich zu einem Hygienevortrag, der im Wesentlichen aussagte, dass man sich die Hände waschen soll. Den nächsten Samstag hatte ich einen Vortrag über künstliche Gelenke, auch wenn ich noch keines in mir trage. Vielleicht haben sie gehofft, dass ich ihnen ein Knie abkaufe.
Ich ärgere mich über die Doppelmoral, wo man uns ständig von gesunder Ernährung und Sport erzählt, während man in der Kantine gegen Geld die ungesündeste Nahrung, literweise Wein und sogar harten Alkohol bekommt. Sobald man zahlt, ist plötzlich wieder alles möglich.
Ich ärgere mich über die Abzocke der Gäste, insbesondere der eingeschränkten Menschen, die nicht zum nächsten Supermarkt gehen können. Die Kantinenpreise sind vollkommen überzogen, will man seine Wäsche waschen lassen, muss man einen Kredit aufnehmen und obwohl sogar in jedem mittelmäßigen Hotel W-Lan inzwischen standartmäßig dabei ist, wird hier eine Monatsgebühr verrechnet, bei der man sich auch gleich selbst eine Leitung legen kann.
Zum einen bin ich wirklich froh, dass wir ein Gesundheitssystem haben, auf der anderen Seite gibt es hier bei Effektivität und Organisation noch viel Luft nach oben.