Ist Diablo 4 Blizzards letzte Chance? (171b)

Der geschätzte Redakteur Maurice Weber von der Gamastar hat ein Video mit dem Titel „Wir können Blizzard nicht mehr trauen – jetzt muss Diablo seine Ehre retten“ produziert und im Thumbnail geschrieben: „Letzte Chance, Blizzard! Und natürlich kann ich verstehen, dass sich ein Magazin wie Gamestar hier vorsichtig positionieren muss, doch Maurice ist nicht der einzige der sagt, dass Diablo 4 Blizzards letzte Chance ist, also hat er meinen heiligen Zorn entfacht, weshalb ich diesen Text jetzt wie ein Verrückter in die Tasten geprügelt habe. Natürlich richtet sich mein grenzenloser, unheiliger Zorn nicht gegen Maurice oder die Gamestar, sondern einzig und alleine gegen Herrn Blizzard, auch wenn die Fans einiges abbekommen werden. Doch da ich ja auch regelmäßig Produkte vom lieben Herrn Blizzard konsumiere und ihm meine Seele geschenkt habe, beschimpfe ich hauptsächlich mich selbst. Zum Glück ist mit meiner Seele nicht mehr allzu viel anzufangen. In your face.

Sehr geehrter Herr Blizzard!
Sie hatten es nicht einfach. Schon seit 2005 klauen Sie von anderen Firme Spieleideen und monitarisieren immer härter, während Sie den Umfang und die Qualität Ihrer Produkte immer drastischer senken. In den letzten Jahren habe Sie sich jedoch augenscheinlich zu oft zu hart auf Ihren Elfenbeinthron gesetzt, wodurch Ihre Prostata nach oben katapultiert wurde und nun ein wichtiges Organ ersetzt. Ich will damit sagen, dass Sie Ihre Entscheidungen nicht unbedingt mit Ihrem Gamer-Herzen treffen, sondern mit einem anderen Körperteil, das dafür nicht unbedingt geeignet ist.
2018 hielten Sie die Hauseigene Blizzcon ab, für die Fans ihren Arbeitgebern ewige Treue schwören mussten um Urlaub zu bekommen, ihre Großväter beklauten, da sie ihr gesamtes Geld schon für Lootboxen verschwendet hatten, um die halbe Welt segelten und vollkommen überteuerte Hotelzimmer bewohnten, nur um dann endlich die bombastischen Neuankündigungen der besten Videospielefirma der gesamten Erde genießen zu können. Dummerweise hatten Sie bei dieser Blizzcon einfach überhaupt gar nichts, was Sie hätten ankündigen können. Warcraft 3 ist kein neues Spiel, sondern ein Remake und bei dem Shitstorm nach Veröffentlichung, der über Sie hinweggefegt ist, können nicht einmal Sie so bescheuert sein und diese Ankündigung für einen wertvollen Beitrag halten. Und ein Handygame ist auch kein richtiges Videospiel. Keiner der Fans kämpfte sich über die Sieben Weltmeere und riskierte für die Reise seinen finanziellen Ruin, um die Ankündigung für ein verdammtes Billigstdorfer-Klickgame zu sehen, das Sie so hart monitarisieren werden, das ich sogar noch die Seelen meiner Nachbarn an Diablo verschachern muss, auch wenn ich noch nicht weiß, wie genau ich das anstelle. Wenn Sie mir nicht glauben, sehen Sie sich die Reaktion der Fans vor Ort an. They were not amused. Und was sollten diese drei Opfer auf der Bühne? Dachten die tatsächlich, dass sich die Fans über keine interessanten Ankündigungen freuen würden? Zumindest kann ich ihre Frage beantworten: „Habt ihr keine Handys?“ Es geht nicht darum, dass wir die Konsole nicht besitzen, für die Sie das Spiel machen, es geht darum, dass uns dieser Schwachsinn einfach nicht im Geringsten interessiert.
Doch lieber Herr Blizzard, Sie haben das Problem, dass Sie einfach keine neuen Spiele mehr produzieren, sofort erkannt und 2019 trotz steigender Umsätze ungefähr 700-800 Mitarbeiter entlassen. Dies unterscheidet einen Topmanager wie Sie von mir. Ich hätte vollkommen blauäugig mit den vorhandenen Topmitarbeiten mit der Produktion eines neuen Spiels begonnen. Doch das war gar nicht nötig, denn wenn man Herr Blizzard ist reicht es vollkommen aus, bei der nächsten Blizzcon Overwatch 2 zu präsentieren, auch wenn es nur ein Addon ist und Diablo 4 anzukündigen. Natürlich fehlen Ihnen nun die Mitarbeiter, weswegen wir wohl erst in ein paar Jahrzehnten mit einem Release rechnen dürfen. Die augenlichtbefreiten Fans haben es Ihnen gedankt und jubeln noch heute.
Im selben Jahr haben Sie dann noch in blindem, vorauseilendem Gehorsam Blitzchung aus der E-Sports-Liga ausgeschlossen, weil er so dreist war, sich für die Menschenrechte einzusetzen. Wie kann er es nur wagen, die Chinesen zu verärgern, vielleicht kommt es noch so weit, dass Sie einige Dollar weniger verdienen. Bei dem haben sie wohl zuhause die Türstöcke versetzt und er ist irgendwo gegengelaufen.
Doch jeder weiß, dass Sie, lieber Herr Blizzard, für die Menschenrechte stehen. Nur asoziale Fans haben Sie gebeten, die Verbannung zu überdenken und damit die Menschrechte zu ehren und nur äußerst respektlose Mitarbeiter haben ihre Firmenmottos „Global denken“ und „Jede Stimme zählt“ abgedeckt. Dafür haben Sie es den Mitarbeitern 2020 aber gezeigt und einfach weitere entlassen. Während die vielen Angestellten über Hungerlöhne klagten und sich nicht mehr das Essen leisten konnten, haben Sie Ihren Führungskräften jährliche Gehälter von 40 und 15 Millionen Dollar bezahlt. Immerhin bekamen Ihre Mitarbeiter knapp 50 Cent für ihre Überstunden und gratis Kaffee. Die sollen gefälligst die Schnauze halten.
Dann wurde Warcraft 3 Remasterd released. Sie haben kaum eines Ihrer Versprechen von der Blizzcon zu diesem Spiel eingehalten, aber diese Aussagen dienten ja lediglich dafür, die Fans zu begeistern. Wie kommen diese Brauseköpfe überhaupt darauf, dass das ernst gemeint war? Und dann waren sie noch sauer, nur weil sich das Spiel in einem schlechteren Zustand als bei seinem Release vor knapp zwanzig Jahren befunden hatte.
Doch niemand kann Ihnen Ihre Erfolge nehmen und wenn man sich einmal überlegt, wie viele Spiele Sie in den letzten 16 Jahren auf den Markt gebracht haben, dann muss man echt schlucken.

  • 2005 World of Warcraft
  • 2010 Star Craft 2: Wings of Liberty
  • 2012 Diablo 3
  • 2014 Hearthstone
  • 2015 Heroes of the Storm
  • 2016 Overwatch

Die unzähligen minimalistischen Addons, DLCs, Seasons, Helden, Cardpackages, Kartenrücken, Abenteuer, Lootboxen, Skins, Sprites und den Quatsch mit Sauce kann ich jetzt nicht wirklich als neue Spiele werten und dienten nur dazu, Ihre Spiele 365 Tage im Jahr zu monitarisieren. Wie haben Sie es bei nur knapp fünftausend Mitarbeitern geschafft, in 16 Jahren ganze sechs Spiele auf den Markt zu bringen? Ich weise Sie jetzt nicht darauf hin, dass sogar alleinstehende Indipendentprogrammierer mehr veröffentlichen. Und bei ganzen sechs mickrigen Spielen in 16 Jahren muss man schon etwas genauer hinsehen. Heroes of the Storm war ein Moba, was man wohl nur schwer als Tripple A Titel bezeichnen kann und hat niemanden interessiert und Hearthstone ist ein Kartenspiel, welches es mit seinen sinnlosen Animationen versteht, einfach alles, was in diesem Spiel geschieht, unnötig hinauszuzögern und zu nerven, ohne etwas wirklich Aufwendiges zu beinhalten. Oder wollen Sie mir jetzt weiß machen, dass die Texte kreativ sind und irgendjemand das Spiel gebalanced hat? Somit bleiben immerhin World of Warcraft, Star Craft, Diablo 3 und Overwatch. Das sind ganze vier Spiele in lediglich 16 Jahre. Meine Oma tanzt Samba. Liebe Fans, seid ihr euch an dieser Stelle immer noch sicher, dass Blizzard eine Videospielefirma ist oder nicht doch eher ein Bauer, der hauptsächlich seine Kühe melken will. Aber Maurice und die Fans haben natürlich Recht. Selbstverständlich verdient Herr Blizzard noch ein bis fünf Chancen. Und bei der Geschwindigkeit, wie er Mitarbeiter entlässt und Spiele programmiert, finden wir in schon knapp eintausend Jahren heraus, ob Blizzard sich wieder rehabilitieren kann.

Kommen wir zur Qualität der Spiele. Besser ihr setzt euch hin!
Blizzard stand durch Diablo, The Lost Vikings, Star Craft, Warcraft und World of Warcraft im Ruf, qualitativ hochwertige Spiele zu produzieren, weshalb die Fans auch heute noch blind auf Blizzard vertrauen. Ich wollte es eigentlich nicht machen, doch ihr zwingt mich, mir die Spiele genauer anzusehen. Wer jetzt schon in seinen Bildschirm beißt und mir die Pest an den Hals wünscht, sollte schnellstmöglich abschalten, da der weitere Content euer Risiko auf einen Herzinfarkt auf einhundert Prozent steigern wird.

World of Warcraft
Anfangs war es sicherlich nicht so leicht, das Spiel einsteigerfreundlicher zu designen, ohne die Hardcorespieler zu verprellen. Blizzard wollte einfach alle Gamer, die MMORPGS lieben vereinen und hat dies auch geschafft. Inzwischen sind wir bei der achten Erweiterung und durften bisher Gold, Ruf, Marken, Essenzen, Ausrüstung, Garnissionsressourcen, Artefaktmacht, Azerit, Anima und eine Milliarde anderer Ressourcen grinden, die schon nach kurzer Zeit absolut gar nichts mehr wert waren. Ich bin schon unheimlich gespannt, welche Ressourcen sich Blizzard für die nächste Erweiterung ausdenkt, obwohl es immer das exakt Selbe ist.
Auch nach 16 Jahren gibt es kein richtiges Tutorial, welches die Mechaniken in diesem Spiel erklärt und wie man es eigentlich verdammt noch einmal spielt. Bei jedem Addon bekommen wir zufällige Fähigkeiten, bei denen wir uns gefälligst selbst überlegen können, wie man diese sinnvoll miteinander kombiniert und ob sie überhaupt irgendeinen Sinn machen. Ich lehne mich jetzt einmal ganz weit aus dem Fenster, lieber Herr Blizzard, aber nach 16 Jahren könnten Sie die Rotation doch einmal selbst definieren und uns ein verdammtes Feedback im Spiel geben, wenn wir die Fertigkeiten richtig kombiniert haben, bzw. eine Rückmeldung, wo wir versagt haben. Dann könnte man sogar erkennen, wenn man seine spielerischen Fähigkeiten verbessert. Aber nein, das böse Feedback hat Satan erfunden und die Spieler verdienen keine Informationen. Noch immer haben Sie es nicht geschafft, dass ich mein Interface frei einrichten kann und noch immer bin ich auf akustisch herzinfarktverstärkende Addons angewiesen, die irgendwelche armen Fans ständig an Ihre Patches anpassen müssen.
Als Hexenmeister darf ich mich da nach Classic aber auch gar nicht beschweren. Immerhin muss ich nicht einhundert vollkommen sinnlose Fähigkeiten meistern, bei denen nicht einmal Stephen Hawking herausfinden hätte können, wofür die je gut sein sollten. Ich sage nur „Unsichtbarkeit Entdecken.“ Das hilft total viel, wenn sich niemand unsichtbar machen kann und ich das mangels ausreichender Information immer wieder gebufft habe, um nach Unsichtbaren zu suchen, während mich Schurken mit Verstohlenheit umgenutst haben. Und wer läuft nicht gerne mit fünf Taschen voller Seelensplitter herum, die man aus den Eingeweiden seiner Gegner gezogen hat und die dich unentwegt volllabern. Zur Therapie kann der Hexenmeister fragwürdige Dämonen mit Sprach- und Namensfehlern herbeirufen, die immer wieder dasselbe fragen: „Warum ruft Ihr mich?“ Wenn du das nach 16 Jahren der Beschwörungen noch immer nicht weist, hast du dein Schicksal vielleicht irgendwie verdient.
Doch ich schweife ab, lieber Herr Blizzard. Immerhin sagen Sie uns in diesem Spiel minuziös genau, wann wir was tun sollen, damit wir den besten Effekt erreichen. Wir sollen uns täglich, wöchentlich, monatlich, jährlich und überhaupt ständig einloggen, solange wir nicht auf der Arbeit sind und für Sie Geld verdienen. Wer sich nicht informiert, benötigt einfach länger und wer es gar wagt, seinen eigenen Weg zu gehen, darf zusehen, wie sich die Ressourcen der Mitspieler unaufhaltsam erhöhen, während er sich noch nicht einmal eine Banane beim Händler leisten kann, die fünf HP generiert.
Und noch eine letzte Bemerkung zu Droppchancen und Achievements. Droppchancen von Null-Komma-Schlag-Mich-Tot bei einem Mount sind ja ok und für viele wichtig, aber bei absolut übermächtigen Gegenständen gemeinsam mit Achievments, die die Spieler ins Burnout geschickt und ihr Leben ruiniert haben, nicht unbedingt zielführend.
Aber zumindest kann man bei World of Warcraft finanziell keine bösen Absichten erkennen. Nachdem wir uns das Hauptspiel und jedes der acht Addons einzeln kaufen mussten, zahlen wir noch über € 10 pro Monat und ein Vermögen für jeden verdammten kleinsten Gefallen, den uns der liebe Herr Blizzard überhaupt tun kann. Ein Servertransfer dauert sicherlich gute drei Sekunden, da sind zusätzliche € 20 selbstverständlich angemessen.
Und vielleicht habe ich noch nicht erwähnt, dass dieses Spiel einen leichten Grinde-Faktor hat. Früher wurde man in eine Höhle geschickt, um sechs Spinnen zu töten und als man vollkommen zerschunden zurück beim Auftraggeber war, hat dich dieser miese Fatzke in genau dieselbe Höhle geschickt, um noch die Hauptspinne zu töten. Im Brachland wurdest du vom nördlichsten Teil in den südlichsten geschickt, um eine Blume zu pflücken und ohne Flugpunkt wieder hochzulaufen, nur um wieder ganz nach unten zu sprinten, um einen Schluck Wasser zu holen, nur um wieder hochzulaufen und wieder nach unten … Ihr versteht die Mechanik. Heute ist die Formel vollendet und sobald man ein neues Gebiet betritt, bekommt man immer folgende Aufgaben: Töte X Opfer, während du Y Gedöns sammelst. Wiederhole dies so lange, bis du zum nächsten Gebiet geschickt wirst, wo du X Opfer tötest und Y Gedöns sammeln musst. Nach 15 Jahren hab sogar ich diese Mechanik begriffen und das Wort innovativ ist irgendwie nicht das erste, das mir in den Sinn kommt. Niemand erwartet bei einem MMORPG ein Witcher 3, aber auch keine Simulation vom Wachstum einer Topfpflanze.

Besser wir kommen zu Star Craft 2. Ein passionierter Zigarrenraucher lässt sich eine Rüstung in sein Fleisch schrauben, welche er noch nicht einmal bei einem Besäufnis in einer Bar abnimmt. Wie, verdammt noch mal, pinkelt er, wobei ich nach umfangreicheren Entleerungen gar nicht erst fragen will. Weiter habe ich nicht gespielt, aber da Fans von Blizzard immer vollkommen objektiv sind und den Begriff rosarote Brille noch nicht einmal kennen, schenke ich ihren Worten grenzenlosen Glauben und das Spiel war sicher ganz toll.

Wir kommen zu Diablo 3 und jetzt solltet ihr euch vielleicht hinsetzen, denn das könnte etwas länger dauern. 2012 wird Diablo 3 releast und die Community schreit nach Bewertungen von mindestens 100%, wenn nicht mehr. Zwar haben Sie es, lieber Herr Blizzard, genau wie bei World of Warcraft wieder einmal nicht geschafft, genug DVDs zu pressen und die Spieler kamen am Anfang in kein einziges Spiel, doch wer kann schon erwarten, dass Sie nach lediglich sieben Jahren vom damaligen Desaster so schnell etwas gelernt haben?

Der Umfang von Diablo 3 war erschlagend. Wir spielten ein paar Stündchen und hatten bereits den kompletten Content durch, obwohl wir erst Level zwanzig waren und irgendetwas von sechzig gelesen hatten. Doch im Strecken ist Herr Blizzard Weltmeister und so spielten wir die gesamte Geschichte wieder und wieder und ganze verdammte vier Mal, bis wir endlich Level sechzig erreicht hatten. Und ich bin sicher, dass jeder von euch, der vier Mal dem Schmied in Neu Tristram geholfen hat und dabei in eine Falle gelockt wurde, jedes Mal wieder vollkommen überrascht war. Das nennt man geiles Spieldesign.

Lieber Herr Blizzard, ich lehne mich noch einmal ganz weit aus dem Fenster und schlage vor, bei einem Spiel mit sechzig Level auch ausreichend Akte zu programmieren. Und wenn das eigentliche Spiel erst dann anfängt, dann macht man einfach noch mehr Content. Skyrim, Assassin’s Creed, The Witcher und Konsorten bieten hunderte von Spielstunden neuen Content, aber besser Sie orientieren sich an Candycrush und Farmville.

Doch zumindest war Diablo 3 ab Level sechzig ein Quell der steten Freude. Es gab genau einen Bereich, in dem die Dropchance erhöht wurde, was dazu führt, dass dieses Anfangsgebiet immer und immer wieder von Millionen von Spielern gegrindet wurde, während das Wort Spaß eine ganz neue Bedeutung bekam und abwertender als der Begriff Arbeit angesehen wurde. Blizzardfans sind ganz besondere Leute. Irgendwie haben sie wohl vergessen, dass man auch durch umfangreichen Content unterhalten werden könnte. Aber wir vertrauen Ihnen, lieber Herr Blizzard, aka The endless Grinding uneingeschränkt. Besser weniger machen, dafür mehr verdienen.
Inzwischen weiß ich auch, warum Sie Diablo 3 überhaupt erst entwickelt haben. Das Triggerwort lautet Echtgeldshop. Das ist ein cleverer Name und zeigt, dass Sie noch nicht einmal mehr versuchen, ihre harte Monitarisierung zu verschleiern. In einem Run von allen vier Akten, der auf hoher Schwierigkeitsstufe immerhin zahlreiche Stunden gedauert hatte, bekam man in der Regel ein einziges Legendary, das man anschließend nicht verwenden konnte, weil die Stuts für eine vollkommen zufällige Klasse einfach bunt zusammengewürfelt wurden. Die meisten Gegenstände konnte überhaupt niemand tragen, außer vielleicht lethargische Faultiere, die kein Diablo spielen, während des Winterschlafes. Jeder gute Blizzardspieler liebt es in Auktionshäusern die richtigen Items zu ersteigern und mit Echtgeld alles drum herum zu zahlen, anstatt sie sich einfach zu erspielen und nach einem harten Kampf zu looten. Wer freut sich bitte schon, wenn die Rüstung, auf die er seit Wochen hinarbeitet, endlich droppt? Da ist es natürlich viel lustiger, den Schwachsinn zu ersteigern.

Doch der Echtgeldshop hat nicht funktioniert und selbst die hartgesottensten Fans wurden irgendwann von Zweifel beschlichen, ob dieser harte Grind, mit dem man dann auf der Börse handeln konnte, tatsächlich auf Dauer Spaß macht. Wir sind keine verdammten Börsenmakler, Herr Blizzard. Bitte dies auch bei World of Warcraft zu bedenken.
Doch Sie haben innerhalb von vielen Jahren prompt reagiert oder resigniert und beschlossen, das letzte Geld aus den Fans herauszuholen. Das Addon kam und bot ganze zehn weitere Levels, doch nur einen Akt, den man auch bald in- und auswendig kennen und lieben gelernt hatte. Erschlagen vom neuen Umfang stürzten sich die Fans wieder in das Abenteuer, in den Abenteuermodus. Bei diesem muss man nun nicht mehr die inzwischen fünf Akte der Reihenfolge nach spielen, sondern wird zufällig in die exakt selben Gebiete gebracht. Das motiviert, solange man nicht bemerkt, dass es noch immer die exakt selben Gebiete sind.
Herr Blizzard wollte von Anfang an einen Online-Zwang und wenn man sich die durchschnittliche Abenteuergruppe so ansieht, dann macht das auch total viel Sinn. Bis zu vier Spieler treffen sich vollkommen zufällig in Onlinespielen, jeder macht alleine einige der immer wieder selben Quests und alle verlassen wieder das Spiel. Es ist nicht nötig oder erwünscht, auch nur einen Satz miteinander zu kommunizieren. Offline wäre das alles undenkbar.
Und da Sie, lieber Herr Blizzard, nun Diablo nicht mehr durchgehend monitarisieren konnten, haben Sie einfach das Interesse daran verloren. Ab sofort gab es alle paar Monate eine neue Season, bei der der aktuelle Held vollkommen entwertet wurde, man wieder ganz von vorne anfangen musste und alles in exakt derselben Reihenfolge wiederholt spielen musste, um in den exakt selben Endcontent zu kommen, damit kurz darauf der Charakter wieder entwertet wurde und der gesamte Spaß von vorne beginnen konnte. Sie sollten Satan werden und die Hölle designen, lieber Herr Blizzard, dann wären sofort alle Menschen der Welt gläubig.

Natürlich wollten Sie sich auch diese voluminöse Arbeit vergüten lassen, also lieferten Sie uns den Nekromanten mit noch weniger Inhalt, dafür war er besonders teuer. Was für eine epische Geschichte.

Und dann kam Hearthstone, die Gelddruckmaschine. Wahrscheinlich wollten Sie es diesen unleidlichen Sims zeigen. Ziel des Spieles ist es mit minimalstem Aufwand den maximalsten Gewinn zu erzielen. Wir zeichnen einige Bilder, schreiben lustige Texte und zufällige Zahlen darunter und nennen das ganze bloß nicht Cardtradinggame, weil das ja was mit bezahlen zu tun hat. Für lächerliche € 80 bekommen wir einen Helden und einen Kartenrücken, die absolut keinen Einfluss auf das Spiel haben und zwei legendäre Karten. Irgendwie ist hier nicht näher spezifiziert, aus welcher Season diese legendären Karten kommen. Lieber Herr Blizzard, Sie wollen mir doch nicht ernsthaft weiß machen, dass ich auch Karten aus Classiczeiten bekommen kann, oder? Doch selbst mit dem 80-Karten-Pack hat man bei einem Kartenspiel für € 80 noch überhaupt gar nichts, weil es ja inzwischen über eintausend Karten gibt. Dafür bezahlt man mehr Geld, als für ein vollwertiges Tripple A Spiel.
Hearthstone hat ein kreatives Ballancing, auch Chaos genannt. Damit auch jeder alle Karten der neuen Season haben möchte, werden die Diener einfach immer stärker und stärker und wenn dem lieben Herrn Blizzard dann alles über den Kopf wächst, startet man einfach eine neue Season, in der man die alten Karten, die man für Unsummen gekauft hat, nicht mehr verwenden kann. Vielleicht fällt euch eine Übereinstimmung zu Diablo auf. Oder man wechselt in den freien Modus, wo Zufall und Chaos regieren. Erwischt man den richtigen Gegner, besiegt man ihn sogar, ohne die Maus zu berühren, doch konterkariert uns sein Deck, könnte uns selbst Satan nicht helfen, nachdem wir einen Pakt mit Kinderblut auf einem dämonischen Pergament unterschrieben und die ganze Welt verraten haben.
Dann gibt es Spiele, bei denen dein Gegner plötzlich einen Rüstungsschutz von 3000 bekommt, aber absolut gar nichts mehr machen kann. Und du kannst nicht aufgeben, weil sonst das Spiel für deine Quest nicht gewertet wird. Also prügelst du in jeder Runde vergebens auf seine Fresse ein, während er immer nur den Ready-Button spamt, bis du am Out-Of-Cards-Schaden krepierst. Oder der Gegner verbrennt einfach all deine Karten, während du überhaupt nichts dagegen unternehmen kannst. Das ist unglaublich befriedigend.
Hearthstone ist Free to Play, auch wenn man in der Arena jede Extrarunde wie bei Candycrush bezahlen muss. Es ist auf keinen Fall Pay to Win, nur weil es Schlachtfeldboni gibt und es macht sicherlich keinen Unterschied, ob sich legendäre Karten wie die Obsidianstatue mit Spott, Lebensentzug und Todesröcheln oder Tirion Fordring mit Gottesschild, Spott und Todesröcheln in meinem Besitz finden. Immerhin kann man sich einmal im Jahr für das erspielte Geld ein Pack kaufen und alle zehn Jahre eine ganze Karte craften. Langsam haben sogar Sie, lieber Herr Blizzard, verstanden, dass nicht jeder Neueinsteiger bereit ist, mehrere € 100 für ein Kartenspiel auszugeben und so etwas Ähnliches wie eine Catchup-Mechanik eingeführt. Auch wenn das eher ein trauriger Versuch ist.
Doch zumindest kommt es bei Hearthstone nicht aufs Glück an. Sagen zumindest viele Spieler. Es ist ein absolut durchdachtes Spiele. Liebe Besserwisser der Kartenspielkultur, wenn etwas zufällig geschieht, hängt es vom Glück ab, ob es gut oder schlecht für mich ausgeht. Und bei einem Spiel, bei dem auf über vierhundert Karten das Wort „Zufällig“ vorkommt, hege ich berechtigten Zweifel, dass dieses Spiel nicht auf einem Glücksfaktor basiert.

Ihr habt echt Glück, dass ich Heroes of the Storm nicht länger gespielt habe, sonst würde dieser Text endlos gehen. Um sich einige Helden bei HotS leisten zu können, mussten Enkel die dritten Zähne ihrer Großmütter versteigern und manche sogar ihre eigenen Kinder verkaufen. Doch sie haben nicht mit dem lieben Herrn Blizzard gerechnet. Es ist schon eine Kunst, sein eigenes Spielkonzept zu klauen und dabei zu versagen. Auch hier zeigt uns Herr Blizzard wieder, wie wichtig ihm die Spieler sind. Nachdem sie bei einem Games as a Service Unsummen für Pillepalle ausgegeben haben, wird der Support einfach eingestellt und alles wird mit einem Mal wertlos. Wie konnten wir es nur wagen, Herrn Blizzard so wenig pro Monat zu überweisen? Selbst Schuld. Wenn ihr zu wenig Geld habt, dann überfallt doch einmal eine Bank oder versucht es mit Menschenhandel, die Mafia sucht gerade Tellerwäscher und ein bisschen organisierte Kriminalität hat noch niemandem geschadet.

In Overwatch erfand Herr Blizzard schließlich die Lootboxen, die uns ständig ins Gesicht spratzen und alles besser machen. Zumindest nehmen sie keinen Einfluss auf das Spiel, aber für das Geld, das Fans für diese unheiligen Kisten ausgeben, könnte man sich doch etwas mehr erwarte, als alle heiligen Zeiten einen neuen Helden und knapp dreißig Karten. Das Spiel bringt Ihnen, lieber Herr Blizzard, nun seit fünf Jahren unentwegt Kohle ein. Andere Spiele starten mit dreißig Karten. Dafür bekommen wir jeden Tag hundert neue Skins, Sprites, Sprüche, Grafits und irgendwelchen Quatsch, der mich unmöglich noch weniger interessieren könnte. Und auch wenn Sie es Overwatch 2 nennen, wird es einfach nur ein Addon mit vielen neuen Lootboxen, damit die Spieler endlich wieder ans Kaufen erinnert werden.

Doch Diablo 4 wurde angekündigt und nun ist alles wieder gut. Nur äußerst unangenehme Zeitgenossen wie der liebe Maurice Weber behaupten, dass dies Blizzards letzte Chance ist. Zwar haben wir bis jetzt nur die Ankündigung und einige unkonkrete Bilder, doch das reicht den hartgesottenen Fans. Ich weiß zwar nicht, wer bei den zahllosen Entlassungen und Hungerlöhnen das Spiel programmieren soll, wenn die Mehrheit sich um die Mikro- und Makrotransactions der aktuellen Wollmilchsäue kümmern und irgendwelche Gegenstände und Mounts umfärben muss, damit sie den Status selten verdienen. Das Führungspersonal hat natürlich keine Zeit, weil es nicht so einfach ist, mal eben 40 Millionen pro Jahr auf den Kopf zu hauen. Wie könnt ihr glauben, dass solche Menschen überhaupt daran interessiert sind, ein gutes Spiel zu produzieren? Es muss nur gut genug sein, damit sie eine weitere Kuh zum Melken haben.

Seid World of Warcraft monitarisiert Herr Blizzard immer härter, während der Umfang und die Qualität der Produkte stetig sinken. Solange Herr Blizzard keinen Weg gefunden hat, Diablo 4 durchgehend zu monitarisieren, hat er auch kein Interesse daran, das Spiel schnell fertigzustellen oder gut zu machen.

Natürlich verstehe ich die Hoffnung der Fans und ich würde mich auch freuen, wenn Diablo 4 ein gutes Spiel werden würde, doch die Leiter vom lieben Herrn Blizzard verdienen unser Geld schon lange nicht mehr. Es gibt niemanden mehr bei Blizzard, der maßgeblich das geschaffen hat, was wir lieben. Immer mehr Kreative treten aus und gründen eigene Studios und wer nicht für einen Hungerlohn arbeiten will, wird einfach vor die Tür gesetzt. Die Menschenrechte werden mit Füßen getreten und nur noch das Geld zählt. Wer Blizzard Geld gibt unterstützt die Erkenntnis, dass man mehr Gewinn macht, wenn man Menschen ausbeutet, anstatt gute Produkte zu produzieren. Die Menschen sind auf ihre Arbeit angewiesen und auch wenn sie theoretisch kündigen könnten, kommt mir bei vielen Firmen und Löhnen das Wort Sklaverei in den Sinn. Herr Blizzard fistet uns schon seit vielen Jahren, während wir uns immer tiefer bücken und hoffen, dass er uns voll lieb hat und uns sicher bald einen Heiratsantrag machen wird, während das Führungspersonal versucht herauszufinden, wie weit sie uns noch schröpfen können. Blizzard hat so viel Erde verbrannt, dass sie keine Chance mehr verdienen. Die Führungsriege muss zuerst bei den Fans und vor allem bei den ehemaligen und aktuellen Mitarbeitern um Verzeihung bitten und die Menschenrechte wieder ehren. Und egal, wie gut Diablo 4 auch werden mag, es ändert an den Missständen überhaupt gar nichts.

(Und wer nicht weiß, warum ich The endlos Grind Herr Blizzard nenne, der fragt bitte Herrn Google, liest sich dann den offenen Brief eines leicht echauffierten Fans durch, der die Firma eben mit Lieber Herr Blizzard anschreibt und lacht sich den Hintern ab.)

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Fails 22: Trivial Pursuit und der römische Gott des Krieges (MCPM 171)

Es ist ein lauer Sommerabend und wir sind drei Pärchen, die entschließen, Trivial Pursuit zu spielen. Wir spielen Männer gegen Frauen und ich muss hier zugeben, dass die Mädels meist vorne liegen. Dann kommt die alles entscheidende Frage der Mädels an uns Jungs: „Wie heißt der römische Gott des Krieges, was gleichzeitig auch eine Disney-Figur ist?“
Ich beginne also zu überlegen und ärgere mich. Ich bin von der griechischen Mythologie begeistert und habe mich eingehend damit beschäftigt. Um keinen religiösen Konflikt im römischen Reich zu riskieren, haben die dortigen Machtinhaber folgendes beschlossen: „Liebes Volk, ihr dürft an alles glauben, was ihr wollt, doch es gibt eine (übergeordnete) Staatsreligion.“ Da es jedoch nicht so einfach ist, sich so etwas mal über Nacht auszudenken, haben sie einfach die detailreiche griechische Mythologie übernommen und allem neue Namen zugeteilt. Aus diesem Grund war dieses Thema für mich nie interessant.
Nur peripher erkenne ich, dass meine beiden Kollegen keine Ahnung haben, während ich weiterüberlege: Die Römer haben die Planeten nach „ihren“ Göttern benannt. Zeus ist Jupiter, Poseidon wurde zu Neptun und die wunderschöne Aphrodite ist natürlich die Venus. Ich war immer der Meinung, dass Mars der Gott des Krieges wäre, doch zum einen wusste ich nicht mehr, ob ich diese Information irgendwo gelesen hatte oder ob es mir einfach nur logisch vorkam, da er der Rote Planet ist und das ziemlich gut zum Krieg passt. Auf der anderen Seite fiel mir keine Disneyfigur namens Mars ein. Also sage ich sehr unsicher „Pluto?“
Meine beiden Kollegen sehen mich kurz an, lächeln und diskutieren weiter darüber, dass sie überhaupt keine Ahnung haben. Auch mein zweites „Pluto?“ wird ignoriert, bis ich erkläre: „Naja, die Römer haben die Planeten nach ihren Göttern benannt und bei den vielen Kriegen, die die geführt haben, wird wohl ein Planet nach dem Gott des Krieges benannt worden sein. Und da wäre noch dieser Hund von Disney. Ich weiß, dass Pluto heute kein Planet mehr ist, aber das wussten die damals ja noch nicht. Da man einige Planeten ausschließen kann, ist dies die einzig logische Erklärung.“ (Zumindest dachte ich, dass ich das so logisch argumentiert hätte.)
Beide sehen mich verwundert an, wenden sich ab und meinen: „Wir geben keine Antwort. Wir wissen es nicht.“
Überraschenderweise war die Antwort Pluto und während ich die Welt nicht mehr verstehe, meint der Kollege Nummer eins: „Aber Erde ist doch kein römischer Gott.“
„Natürlich nicht. Die haben nur die anderen Planeten benannt. Die Erde hatte ja schon einen Namen.“
Plötzlich meint der zweite Kandidat: „Ah, der Hund mit den Schlabberohren.“
Ein ganzes Jahr vergeht, in dem ich immer wieder an diese Situation denke und mich frage, warum meine Freunde so überhaupt nicht auf mich reagiert haben. Sie sahen mich an, als hätte ich einfach irgendwelche Buchstaben aneinandergereiht und würde zum Spaß irgendwelche Argumente erfinden. Und immer mehr wurde mir bewusst, dass sich in mir einfach alles gegen diese Antwort gesträubt hat und ich so unglaublich unsicher gewirkt haben musste, dass sie mich einfach nicht ernst nehmen konnten.
Doch wie konnte da sein? Weil natürlich Mars der verfickte Gott des Krieges ist und diese Frage einfach falsch gestellt ist und keinen Sinn macht!!!

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Top 3 PlotFAILS 22: Black Panther uvm (MCPM 170)

Top 3: To the Ends of the Earth (Benedict Cumberbatch, Sam Neill von 2005)
Die drei etwas kürzeren Filme handeln von Edmund Talbot, der 1812 mit einem Schiff nach Australien fährt und durch die Ereignisse der Reise gänzlich erwachsen wird. Die Auseinandersetzungen der Gentlemen beziehen sich jedoch auf die Regeln der damaligen Zeit und sind für heutige Verhältnisse kaum nachvollziehbar.
Der Kern der Filme ist jedoch: Ganz oder gar nicht! Die Hauptplots werden um jeden Preis zu Ende geführt, auch wenn eine Dame, die auf dem Weg nach Indien ist, plötzlich in Australien landen muss. Andere Plots, wie der Tod des Priesters, der Tod des Gehilfen, der Offizier, der sich gegen den Kapitän auflehnt, die Verantwortung des Kapitäns und vieles mehr werden dafür vollkommen ignoriert und einige Ereignisse sind in der nächsten Sekunde wieder vollkommen egal.
Der Film handelt von einer besonderen Schiffsreise mit aristokratischen Regeln, die sicherlich nicht jedermanns Sache sind.

Top 2: Positiv: Oxford Murders (Elijah Wood, John Hurt von 2008)
Der Film erschien 2008 und basiert auf dem Roman “Die Pythagoras-Morde” von Guillermo Martínez. Das Werk tut sich etwas schwer mit dem zwischenmenschlichen Aufbau der Charaktere. Nach Sätzen wie „Warum hast du mir das nicht gesagt?“, möchte man rufen: „Weil ihr euch erst seit einer Szene kennt und zwei Sätze miteinander gewechselt habt.“
Mehrere Mordfälle passieren und bei den Gesprächen zwischen Elijah Wood und John Hurt entfaltet der Film sein gesamtes Potential. Dann kommt die vermeintliche Erklärung und die zahlreichen Plotlöcher sind offensichtlich, doch der eigentliche Höhepunkt steht noch bevor.
Ich liebe die Oxford Murders. Fast in jeder Diskussion über Reihen, Gleichungen, die Chaostheorie, die Unschärferelation, Philosophie bis hin zu Guy Fawkes hätte ich gerne mitdiskutiert, nur um dann zu erkennen, dass ich in der Schule doch besser hätte aufpassen sollen. Dieser Thriller ist sicherlich nicht etwas für jedermann, doch wer auf diese Themen steht, sollte sich diesen Film nicht entgehen lassen.

Top 1: Black Panther
Wakanda liegt in Afrika, ist quasi unsichtbar und verfügt über Vibranium, wodurch sie schon seit Jahrtausenden den Kontinent technologiesieren und die Menschen vor Krieg und Hunger schützen könnten. Wakanda sieht jedoch lieber zu, da sie ihre Lebensqualität nicht verlieren möchten. Für mich war Wakanda also eindeutig das absolut Böse, denn wer nur zusieht, obwohl er helfen könnte, ist Teil des Problems und macht sich mitschuldig. Die Thematik wird aufgegriffen, doch jeder, der Verstand in den dekadenten Staat prügeln will, muss natürlich noch viel böser sein, damit der Black Panther am Ende der Gute sein kann. Tatsächlich erkennt er den Fehler von Wakanda und trifft erste Maßnahmen. Leider wird dies nur in den Endcredits gezeigt. Es ist eine Schande, wie dieser Film mit der Flüchtlingsproblematik umgeht und reflektiert damit auch auf die verwehrte Hilfe während der Corona-Krise.
Wieder einmal können Superkräfte einfach verliehen und genommen werden, der Plot mit Andy Serkis ist redundant und alle wichtigen Twists können mit Leichtigkeit vorhergesehen werden. Zwar hat der Film einige lustige Jokes und gute Actionsequenzen, wie in fast jedem Marvel-Film, doch beim One-Shot wird leider zu offensichtlich geschummelt und die Kämpfe sind nur mittelmäßig. Black Panther ist in der aktuellen Weltsituation ein Schlag in die Fresse.

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Monitarisierungen und ihre Folgen (Gefährliches Halbwissen 169)

https://www.youtube.com/channel/UCMMOKeMTiS1AKL5EcRY1Zkg/videos?view_as=subscriber

Die Monitarisierung in der Unterhaltungsindustrie ist mannigfaltig und wird immer umfangreicher. Bei Musik zahlt man für die CD und die Sonderversion auf der Single, für das Musikvideo im Fernsehen und den Song im Radio und schließlich im Konzert und am Ende noch auf der Best Of CD, auf der sich natürlich noch ein neues, exklusives Lied befindet. Filme bezahlen wir in den Kinos, dann auf On Demand, beim Kauf der DVD, im Fernsehen, bei Amazon und auf Netflix und schließlich noch bei Spezialeditionen und Extended Versions.
Doch nirgends ist die Monitarisierung vielfältiger als bei Videospielen. Tripple A Games können zum Vollpreis im Fachhandel oder auf Plattformen bestellt werden, wobei billigere Produktionen und Independent Titel meist Abstriche machen müssen. Steam lockt mit Vergünstigungen, Bundles und Summersales und Epic mit Gratisspielen, wenn man das hauseigene Programm installiert.
Sobald Computerspiele auf dem Markt sind, können sie durch Addons und DLCs erweitert werden, um zusätzliches Geld zu lukrieren. Oder Games finanzieren sich rund um die Uhr. Hier muss regelmäßig bezahlt werden, um überhaupt Zugriff zum Spiel oder zu besonderen Inhalten oder Servern zu haben.
Dann gibt es noch die Microtransations, in denen scheinbar nur kleine Beträge überwiesen werden, die sich jedoch ordentlich summieren können. Hier beginnt die Bandbreite bei Free to Play, wo man maximal an die Produktionsfirma spenden kann und geht bis zu Pay to Win, wo jener, der mehr Geld bezahlt, auch mehr Vorteile hat. Dies kann schnell in den vierstelligen Bereich gehen. Viele Spiele siedeln sich jedoch irgendwo in der Grauzone dazwischen an. Schließlich sind da noch die Glückspiele mit ihren Lootboxen, Card Packages und anderen Überraschungstüten, in denen der Spieler nicht weiß, was er bekommt.
Doch warum sollte man mit der Monitarisierung überhaupt warten, bis das Produkt fertig ist? In Beta-, Alpha- und Pre-Alpha-Versionen können die Spieler kostenpflichtig für die Hersteller testen, bei der Vorbestellung darf man sich schon freuen, wenn das Produkt überhaupt zum angegebenen Zeitpunkt in die Läden kommt und beim Crowdfunding hat man noch nicht einmal die Garantie, dass das Game überhaupt irgendwann einmal in den Handel kommt.

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Fails 21: Voggenhuber gegen Die Grünen (MCPM 168)

Peter Pilz und Johannes Voggenhuber begründeten die Linke Partei Österreichs, die Grünen, mit, stiegen aus und kandidierten selbstständig. Peter Pilz stellte die Liste Jetzt auf, warb für sich, dass er die Mächtigen kontrollieren würde, warf die Grünen hinaus und schaffte es ins Parlament. Kurz darauf gab es jedoch Vorwürfe wegen sexueller Belästigung, weswegen andere Personen, die nie großartig in der Öffentlichkeit in Erscheinung getreten waren, ab sofort als Sprecher dienen mussten. Dann kam Ibiza, sprengte die Regierung und Pilz schaffte den zweiten Einzug ins Parlament nicht mehr.
Doch davor gab es noch die EU-Parlamentswahlen, bei denen sein ehemaliger Parteikollege Voggenhuber kandidierte. Er wollte sich jedoch nicht unter Pilz für die Liste Jetzt einschreiben, also trat er nur mit deren Unterstützung an. Voggenhuber hatte dasselbe Wahlprogramm wie die Grünen und fuhr eine epische Niederlage ein.
Mit welcher Arroganz er jedoch in den Wahlkampf ging, zeigte das erste Interview mit dem Politikwissenschaftler und ZIB 2 Moderator Armin Wolf, welches am Anfang des Textes mit meinen Kommentaren verlinkt ist.

Peter Pilz und Johannes Voggenhuber von der linken Partei Österreich, Die Grünen, treten aus und kandidieren eigenständig.

Quelle: https://www.youtube.com/watch?v=q9xyx12FGLw&t=305s

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PlotFAILS 21: James Bond: Der Morgen stirbt nie (MCPM 167)

James Bond: Der Morgen stirbt nie (1997)
Mit Pierce Brosnan und mehr Action hätten die Bondfilme revolutioniert werden sollen, was der Handlung und der Glaubwürdigkeit nicht unbedingt geholfen hat. Im Opening verschweigt Bond vor dem Angriff seiner Regierung, dass sich eine Atombombe vor Ort befindet, niemanden bei der britischen Marine fällt auf, dass das GPS ihres U-Boots manipuliert wurde und sie von einem Moment auf den anderen 70 Meilen zurückgelegt haben sollen, ein Torpedo gräbt sich wie ein Maulwurf durch ein U-Boot und der Medienmogul Carver erpresst ganz nebenbei im Handyzeitalter den US-Präsidenten wegen Festnetzpreisen und zettelt einen Weltkrieg an. Was man eben so an einem Dienstag tut.
Dummerweise hat Carver das Störungssignal für das U-Boot über seinen Satelliten geschickt und ruft somit Bond auf den Plan. Wie immer schleicht sich Bond Inkognito bei seinem Gegner ein, obwohl er mit Carvers Frau einmal ein Verhältnis hatte und sie genau weiß, wer er ist.
Um gegen die Bösen vorgehen zu können, wirft Bond mit Massen an Gadgets um sich, die zwar jegliche Eigenkompetenz überflüssig machen, jedoch ein Actionspektakel par excellence bieten. Das absolute Highlight 1997 war das GPS, das in Bonds Wagen eingebaut wurde.
Beim Showdown können weder die britische, noch die chinesische Flotte Carvers getarntes Schiff sehen. Nur Bond entdeckt es in dunkler Nacht ohne Probleme und als gerade niemand aus dem Fenster blickt, rudert er schnell mit seinem Schlauchboot hin und infiltriert es. Um die Armeen auf sich aufmerksam zu machen, geht er zu der Schwachstelle des Todessterns, ähm, ich meine des Stealthboots. Glücklicherweise befinden sich dort hochexplosive Behälter, auf denen steht: Danger! Zur Zerstörung des Schiffes Handgranate bitte hier platzieren!
Kaum wird das Schiff erkannt, ist alles klar und die Dramaturgie beendet. Dennoch feuert keine Armee auf das Stealthboot, damit Bond noch seinen Endkampf haben kann. Und obwohl schon alles verloren ist, hält Carver nach wie vor an seinem Plan fest, damit die Zuseher glauben, es wäre noch immer irgendwie spannend.

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Das Problem Drachen Lord (Gefährliches Halbwissen 166)

Rainer Winkler aka Drachenlord ist ein deutscher YouTuber, der mit Headbang- und Metalvideos begonnen hat, jedoch schnell ins Zentrum des Hasses rückte und seither von den sogenannten Hatern regelmäßig besucht und tyrannisiert wird. Psychologisch weist Rainer höchstwahrscheinlich narzisstische, machiavellistische, psychopathische und schizophrene Tendenzen auf und ist somit Opfer aber auch Täter, wobei letzteres leider überwiegt.
Durch zahllose Lügen, arrogante Selbstdarstellung, Selbstüberhöhung und verstörende Äußerungen über Sodomie, Pädophilie, dem Holocaust, Rassismus, Amokläufen und vielem mehr, hat Rainer den Hass der Hater erzeugt und schürt ihn seither unentwegt. Und so machten ihn seine Gegner als den Lügenlord berühmt.
Rainer gerät, laut eigenen Aussagen, auch immer wieder mit dem Gesetz in Konflikt. Er hat im Internet Lieder gespielt, für die er keine Genehmigung hatte, hat zahlreiche Beschwerden wegen Lärmbelästigung, kann seine Sozialstunden nicht ableisten, da ihn selbst kostenfrei niemand anstellen möchte und hat angeblich eine rechtskräftige Verurteilung, weil er einem Minderjährigen seinen Penis gezeigt hat.
Natürlich gehen die Hater viel zu weit, setzen ihn unentwegt unter Druck, bewerfen sein Grundstück mit Müll, zerstören seine Fenster und haben es sogar geschafft, dass er einer Frau online einen Heiratsantrag gemacht hat, obwohl sie ihn nur geprankt hat. Doch Rainer tut alles, damit der Strom der Hater nicht abreißt. Er bietet immer wieder Angriffsflächen, wie sein Buch mit rhetorisch, grammatikalisch, rechtschreibtechnisch und inhaltlich extrem fragwürdigem Content oder seine Selbstbefriedigungspornos, die der 180 Kilogramm schwere Mann ins Internet stellt. Er lässt sich von jedem Hater, der zu ihm nach Hause kommt, provozieren und liefert sich mit ihm ein Schreiduell. Damit auch alle anderen Hater wissen, dass sie bekommen, was sie wollen, lädt er die erfolgreiche Provokation selbst im Netz hoch.
Der Hass ist die Grundlage für Rainers Einkünfte. Auf seinem Kanal hat er zahlreiche Videos ohne Content, in denen er in vielen Stunden kaum etwas spricht oder sich hasserfüllt gegen die Hater richtet. Seine theoretisch wöchentlichen „Dragon Monday“ Videos beginnen meist mit der Entschuldigung, warum es letzte Woche nicht geklappt hat und mit der Rechtfertigung, dass er keine Lust hatte. Dann entschuldigt sich Rainer, dass er die weiteren Ankündigungen ebenfalls nicht erfüllt hat und kündigt schließlich weitere Formate an, die er auch diese Woche sicherlich nicht einhalten wird. Und dafür können Supporter sogar monatlich Geld ausgeben. Hier stellt sich die berechtigte Frage, welcher Fan sich diesen dünnen Content ansehen sollte. In Wahrheit zieht Rainer durch diese Videos nur Menschen an, die sich über ihn lustig machen.
Wir haben hier ein menschliches Wesen, mit dem alle Mitmenschen gebrochen haben und den kein Arbeitgeber einstellen möchte. Seine einzigen Kontakte mit anderen verlaufen über das Internet oder sind die Hater, die er von seinem Grundstück aus anschreit. Er erwähnte schon mehrmals, dass er sich einen Amoklauf vorstellen könnte und noch immer versucht der Staat nicht, ihm zu helfen.
Rainer müsste umziehen, dürfte nichts mehr im Internet machen und benötigt mehrmals wöchentlich eine freiwillige, kostenfreie psychische Behandlung, Er bräuchte einen festen Job und ein geregeltes Leben, müsste sich wieder mit seiner Familie in Verbindung setzen und könnte anschließend endlich wieder normale menschliche Kontakte aufbauen.

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Top 3 Fails 20: Nintendo, Sony, Microsoft, Narkose, TV-Berichte (MCPM 165)

Top 3: Nintendo, Sony, Microsoft
Nintendo hat Sony beauftragt, ein CD-Laufwerk für eine neue Nintendo-Konsole zu kreieren, doch nach der Fertigstellung haben sie den Auftrag wieder storniert. Daraufhin hat Sony entschieden, selbst eine Konsole zu entwerfen und wurde zum größten Konkurrenten.
Einige Zeit später hat Microsoft überlegt, in den Konsolenmarkt einzusteigen und ein Meeting abgehalten. Nach längeren Besprechungen entschied die Firma, doch keine Konsole zu entwerfen. Die Besprechung war schon fast vorbei, als ein Mitarbeiter fragte: „What about Sony?“ Daraufhin wurden die Besprechungen wieder aufgenommen, Mircosoft entschied doch in den Konsolenmarkt einzusteigen und wurde ebenfalls zum größten Konkurrenten.
Hätte Nintendo damals das CD-Laufwerk einfach angenommen, hätte es sich damit gleich zwei Konkurrenten erspart.

Top 2: TV-Reportagen
Wieder einmal wird ein hoch qualitativer Bericht ohne jegliches Budget für das Fernsehen produziert und die Kamera legt los. Heute sollen kompetente Vorgesetzte ihre Schützlinge kontrollieren und bei eklatanten Fehlern eingreifen. Die Aufnahme läuft und läuft, doch leider geschieht nichts weltbewegendes, was dem Beitrag die richtige Würze gibt. Also greift der Aufnahmeleiter ein und bittet die Mitarbeiter, absichtlich einen Fehler zu machen. Anders kann ich mir das nicht vorstellen. Hier zwei Beispiele:
Ein Bericht über Burger King: Ein neuer Burger King wird eröffnet und direkt aus der Zentrale wird eine Führungsperson geschickt, um am Eröffnungstag alles zu kontrollieren. Und plötzlich unterläuft einem Mitarbeiter tatsächlich ein folgenschwerer Fehler. An der Fritteuse zeigt ein Countdown genau an, wie lange das Produkt noch benötigt, doch der unerfahrene Mann nimmt die Pommes ganze zwei Minuten zu früh aus dem Fett. Glücklicherweise schreitet die Führungsperson ein und erklärt dem guten Mann, dass er warten müsse, bis die Anzeige auf null steht und ein Signal ertönt. Freilich besitzen solch komplizierte Geheiminformationen nur Menschen mit abgeschlossenem Mathematikstudium und Gott sei Dank konnte die Führungsperson hier unterstützend eingreifen. Doch eigentlich sollte man sich fragen, ob dieser Mitarbeiter hier richtig platziert ist.
Eine neue Aufnahmeprüfung für die österreichische Spezialeinheit VEGA läuft an. Die Polizisten werden intensiv getestet und bis an ihre Grenzen gebracht. Die wenigen, die den hohen Anforderungen genügen, werden anschließend zu absoluten Spezialisten ausgebildet. Die Kamera läuft und die Ausbildung beginnt. Bald schon ist der erste Fehler von einem Beamten ersichtlich. Bei einer simulierten Infiltration eines Gebäudes zielt er aus nächster Nähe aus Versehen auf einen seiner Kollegen. Hier stellt sich jedoch eigentlich nicht die Frage, wie er es in die Spezialeinheit geschafft hat, sondern wie er überhaupt erst bei der Polizei aufgenommen wurde. Selbst bei der Position als Parksheriff wäre ich hier skeptisch.

Top 1: Narkose
Ich wurde nun mehrmals operiert und es ist immer wieder faszinierend, was so nach dem Aufwachen aus der Narkose geschieht. Es gibt nämlich einen Unterschied, wann man erwacht und ab wann man sich wieder erinnern kann und wirklich bei sich ist.
1. Narkose: Ich komme im Aufwachraum zu mir und die Schwester fragt mich: „Wie war die Operation?“
„Keine Ahnung. Ich bin ja gerade erst aufgewacht.“
„Eigentlich sind Sie schon eine ganze Weile wach und der Arzt hat Ihnen alles genau erzählt.“
„Kann ich mich nicht daran erinnern. Aber vielleicht können Sie meine Freundin fragen. Sie war nach der Operation mit meinem Arzt einen Kaffee trinken und weiß das alles ganz genau.“
Die Schwester lächelt nur und meint: „Aber sicher doch. Kaffee. Es wird alles gut. Ruhen Sie sich noch ein wenig aus.“
Einige Zeit später kommt sie wieder und fragt, wie die Operation war. Ich erkläre erneut, dass sie meine Freundin fragen sollte. Erst im Nachhinein habe ich verstanden, dass sie mir das einfach nicht geglaubt hat, da sie natürlich nicht wusste, dass wir mit dem Arzt befreundet sind.
Die 2. Narkose verlief eher unspektakulär.
3. Narkose: Ich muss erneut operiert werden und bespreche mit meinem Arzt, welche Methode wir anwenden. Er erklärt, dass ich bei Methode X mein Bein sofort wieder belasten dürfe. Dies war offensichtlich die einzige Information, die ich in die Narkose mitgenommen habe. Als ich wieder zu mir komme, bin ich ans Bett gefesselt und frage nach, was hier los ist. Die Schwester lacht, löst die Gurte und meint: „Sie wollten ständig aufstehen und nach Hause gehen. Wir mussten Sie leider festbinden.
4. Narkose: Ich komme zu mir.
„Wie war die Operation?“
„Wir können das abkürzen. Ich weiß, dass mir mein Arzt anschließend alles erzählt hat, aber ich kann mich nicht daran erinnern. Ich weiß auch, dass Sie mir nicht glauben werden, aber er hat sich nachher mit meiner Freundin getroffen und ihr alles erzählt. Die kennen sich privat. Bitte holen Sie sie und fragen sie.“
Die Schwester: „Leider dürfen wegen Corona keine Besucher in den Aufwachraum. Wir haben Sie nach Haus geschickt.“
Ich sehe zum Bett, welches mir gegenüber steht, wo ein Besucher bei seiner Frau sitzt und wartet, bis sie wieder zu sich kommt und sehe die Schwester verständnislos an: „Träume ich noch oder verarschen Sie mich gerade?“

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PlotFAILS 20: Anger Management (MCPM 164)

Anger Management
Während Two and a half Man baute Charlie Sheen augenscheinlich ein solides Drogenproblem auf, welches ihn wohl in die Infantilität trieb, bis er letztendlich gefeuert wurde. Also beschloss er einen Neuversuch mit anderen Produzenten mit einer Serie als Remake des Films Anger Management. Was hier Film und Serie miteinander zu tun haben, weiß jedoch leider niemand.
Tatsächlich wirkt Charlie am Anfang halbwegs nüchtern und motiviert und das Casting ist ausgezeichnet. Charlie hat eine Ex-Frau und eine Tochter, um die er sich kümmert, er hat zwei Therapiegruppen, für die er sich aufopfert und Selma Blair steht als Freundin mit Vorzügen an seiner Seite, weshalb er nicht mehr läufig durch die weiblichen Reihen vögelt. Tatsächlich keine schlechte Idee mit tiefgehenderen Charakteren und Jokes als in Two and a Half Men, bis Charlies Drogenkonsum und seine Infantilität wieder durchgreifen, er wiederholt aus dem Studio läuft und schmollt, bis Selma Blair gefeuert werden muss.
Und hier haben wir schon das Hauptproblem, wenn eine komplette Serie nur um einen Charakter, der unter zu viel Selbstdarstellung leidet, aufgebaut wird. Während die anderen Schauspieler brillieren, wird Charlie immer schlechter und bald sieht man ihm den ereneuten Drogenkonsum wieder an. Immer mehr Charaktere verschwinden einfach ohne Erwähnung, während die Hauptfigur immer Ich-bezogener und gemeiner wird und alle Mitmenschen bald nur mehr ausnutzt.
Jede Frau will mit dem 50-jährigen Charlie sofort ins Bett und alle Probleme, die in einer Folge aufbloppen, lösen sich am Ende von selbst. Sogar als Charlie von Sicherheitsmännern am Flughafen schikaniert wird, entscheidet er schließlich einfach zu gehen. So kennt man das aus der Realität. Noch leichter kann man einen Konflikt wohl kaum auflösen.

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Der Koran – Sura 7 (MCPM 163)

http://www.intratext.com/IXT/DEU0018/_P1.HTM

Sura 7. Die Höhen (Al-Aàraf) mit 206 Versen.

Im Namen Allahs, des Gnädigen, des Barmherzigen.

  1. Alif Lám Mím Sád.
  2. Ein Buch, zu dir hinabgesandt – so laß deswegen keine Bangigkeit sein in deiner Brust -, auf daß du damit warnest: eine Ermahnung für die Gläubigen.
  3. Folget dem, was zu euch herabgesandt ward von eurem Herrn, und folget keinen andern Beschützern außer Ihm. Wie wenig seid ihr (dessen) eingedenk!
  4. Wie so manche Stadt haben Wir zerstört! Unsere Strafe kam über sie des Nachts oder während sie schliefen am Mittag;
  • Weitere Wiederholungen
  1. Und Wir haben euch hervorgebracht, dann gaben Wir euch Gestalt; dann sprachen Wir zu den Engeln: «Unterwerfet euch Adam»; und sie alle unterwarfen sich. Nur Iblis nicht; er gehörte nicht zu denen, die sich unterwerfen.
  2. Er sprach: «Was hinderte dich, daß du dich nicht unterwarfest, als Ich es dir gebot?» Er sagte: «Ich bin besser als er. Du hast mich aus Feuer erschaffen, ihn aber erschufst Du aus Lehm!»
  3. Er sprach; «Hinab mit dir von hier; es ziemt sich nicht für dich, hier hoffärtig zu sein. Hinaus denn; du bist wahrlich der Erniedrigten einer.»
  • Iblis ist ein Dschinn und ähnlich zum Teufel. Er wird Feind der Menschen.
  • Iblis wird versuchen, die Menschen zum Schlechten zu bewegen.
  1. «O Adam, weile du und dein Weib in dem Garten und esset, wo immer ihr wollt, nur nähert euch nicht diesem Baume, sonst seid ihr Ungerechte.»
  2. Doch Satan flüsterte ihnen Böses ein, daß er ihnen kundtun möchte, was ihnen verborgen war von ihrer Scham. Er sprach: «Euer Herr hat euch diesen Baum nur deshalb verboten, damit ihr nicht Engel werdet oder Ewiglebende.»
  3. Und er schwor ihnen: «Gewiß, ich bin euch ein aufrichtiger Ratgeber.»
  • Dies deckt sich mit der Bibel.
  • Es geht weiter gegen die Ungläubigen und die Schadenfreude der Menschen im Paradies über die in der Hölle.
  1. Und die Bewohner des Feuers werden den Bewohnern des Himmels zurufen: «Schüttet etwas Wasser auf uns aus oder etwas von dem, was Allah euch gegeben hat.» Sie werden sprechen: «Fürwahr, Allah hat beides verwehrt für die Ungläubigen,
  2. Und fürwahr, Wir haben ihnen ein Buch gebracht, das Wir mit Wissen darlegten, als eine Richtschnur und eine Barmherzigkeit für Leute, die da glauben.
  • Weder die Bibel, noch der Koran, sind wie göttliche Bücher geschrieben.
  • Sie sind noch nicht einmal gut geschrieben.
  • Wenn sie DAS Zeichen sind, haben die Menschen keine Schuld, wenn sie nicht glauben.

Weiter

  • Allah wird gepriesen.
  • Erneut wird das Unverständnis ausgedrückt, warum nicht alle glauben.
  • Mohammed schreibt immer wieder von Zwiegesprächen zwischen Gläubigen und Ungläubigen. Es mag sein, dass er solche selbst führte und diese dann niederschrieb.
  • Es folgt eine Geschichte eines Boten von Allah, dem nicht geglaubt wurde.
  1. Nie sandten Wir einen Propheten in eine Stadt, ohne daß Wir ihre Bewohner mit Not und Drangsal heimsuchten, auf daß sie sich demütigen möchten.
  • Das Prinzip lautet: Glaube durch Angst und nicht durch Überzeugung.

Mose und Israel in Ägypten

  1. Und Moses sprach: «O Pharao, ich bin ein Gesandter vom Herrn der Welten.
  • Der Pharao holt Zauberer, die Mose entlarven sollen, doch sie scheitern.
  1. Die Häupter von Pharaos Volk sprachen: «Willst du zulassen, daß Moses und sein Volk Unfrieden stiften im Land und dich und deine Götter verlassen?» Er antwortete: «Wir wollen ihre Söhne hinmorden und ihre Frauen am Leben lassen, denn wir haben über sie Gewalt.»
  2. Und sie sagten: «Was du uns auch für ein Zeichen bringen magst, uns damit zu berücken, wir werden doch nicht an dich glauben.»
  3. Da sandten Wir über sie den Sturm und die Heuschrecken und die Läuse und die Frösche und das Blut – deutliche Zeichen -, doch sie betrugen sich hoffärtig und wurden ein sündiges Volk.
  • Der Koran fokussiert hier den Unglauben der Menschen, während in der Bibel die Plagen den Pharao zwingen, Israel frei zu lassen.
  1. Doch als Wir ihnen die Strafe erließen auf eine Frist, die sie vollenden sollten, siehe, da brachen sie das Wort.
  2. Darauf straften Wir sie und ließen sie im Meer ertrinken, weil sie Unsere Zeichen als Lügen behandelten und ihrer nicht achteten.
  • Der Koran verändert die Geschichte aus der Bibel oder setzt zumindest einen etwas anderen Fokus.
  1. Alsdann gaben Wir Moses eine Verheißung von dreißig Nächten und ergänzten sie mit zehn. So war die festgesetzte Zeit seines Herrn vollendet – vierzig Nächte. Und Moses sprach zu seinem Bruder Aaron: «Vertritt mich bei meinem Volk und führe (es) richtig und folge nicht dem Pfade derer, die Unfrieden stiften.»
  2. Und als sich Moses’ Zorn besänftigt hatte, nahm er die Tafeln, und in der Schrift darauf war Führung und Barmherzigkeit für jene, die ihren Herrn fürchten
  • Der Fokus liegt hier nicht auf den zehn Geboten, sondern wieder auf dem Glauben und Unglauben der Menschen und auf der vernichtenden Macht Gottes.
  1. Da erwählte Moses aus seinem Volk siebzig Männer für das Stelldichein mit Uns. Doch als das Erdbeben sie ereilte, sprach er: «Mein Herr, hättest Du es gewollt, Du hättest sie zuvor vertilgen können und mich ebenfalls. Willst Du uns denn austilgen um dessentwillen, was die Toren unter uns getan? Dies ist nur eine Prüfung von Dir. Damit erklärst Du den zum Irrenden, wen Du willst; und weisest den Weg, wem Du willst. Du bist unser Beschützer, so vergib uns denn und erbarme Dich unser, denn Du bist der beste der Verzeihenden.
  • Nachdem nun hunderte Male die Grausamkeit des Herrn beschrieben wird, wirkt das Ende fast schon sarkastisch. Doch immer wieder zeigt der Koran auch die positiven Seiten auf. Leider wird es im nächsten Vers schon wieder nur auf die Gläubigen reduziert.
  • Es geht weiter gegen die Ungläubigen.
  1. Wir haben viele der Dschinn und der Menschen erschaffen, deren Ende die Hölle sein wird! Sie haben Herzen, und sie verstehen nicht; sie haben Augen, und sie sehen nicht; sie haben Ohren, und sie hören nicht. Sie sind wie das Vieh; ja sie sind weit ärger abgeirrt. Sie sind fürwahr unbedacht
  • Kein Wunder, da Allah ja ihre Herzen, Augen und Ohren versiegelt hat.
  1. Wenn du ihnen nicht ein Zeichen bringst, sagen sie: «Warum erfindest du es nicht?» Sprich: «Ich folge nur dem, was mir von meinem Herrn offenbart ward. Dies hier sind klare Beweise von eurem Herrn und eine Führung und Barmherzigkeit für ein gläubiges Volk.»
  • Wieder wird hier gegen mögliche Argumente gegenargumentiert. Allah und der Koran befinden sich in diesen Versen ständig in einer Rekrutierungs- und Verteidigungsphase.
  1. Wenn der Koran vorgetragen wird, so leihet ihm das Ohr und schweiget, auf daß ihr Erbarmen findet.
  2. Die deinem Herrn nahe sind, sie wenden sich nicht hoffärtig ab von Seinem Dienst, sondern sie lobpreisen Ihn und werfen sich vor Ihm nieder.

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