Ich habe nach einem schwereren Unfall eine Traumatherapie gemacht. Im Video erzähle ich von meinen Erkenntnissen, da ich glaube, dass viele von euch Erkenntnisse und Mechaniken daraus ziehen können.
Traumatherapie mit EMDR nach Unfall – Erfahrungsbericht
Matrix – Unnötiges Warten in der Lobby (Gebbi Vs Filme)
Matrix ist ein Meilenstein der Filmgeschichte, aber an manchen Stellen ordnet sich die Handlung der Action unter und für einen coolen Spruch hält auch schon mal ein Agent still. Neo und Trinity wollen nach einigen Annäherungsversuchen ihren Anführer Morpheus aus dem gefährlichen Wolkenkratzer der Agenten befreien. Dafür fassen sie einen einfachen, wie auch unverständlichen Plan. Sie kämpfen sich durch die Lobby, töten ein Dutzend Polizisten, seilen sich nach oben, lassen zur Ablenkung eine Bombe im Aufzugsschacht explodieren, kämpfen am Dach gegen einen Agenten, stehlen einen Helikopter, fliegen mit ihm zurück zur Etage, auf der Morpheus verhört wird, ballern wie verrückt in das Gebäude und retten ihren Anführer. Nett, aber warum? Warum laden sie sich nicht einfach einen Helikopter herunter, fliegen zur besagten Etage und ziehen nur den Rettungsversuch durch? Alles andere erzeugt lediglich unnötige Aufmerksamkeit und der Kampf gegen den Agenten am Dach ist ein unnötiges Risiko. Smith ist mit Morpheus alleine und unplugged. Er könnte leicht weggesnipert werden, woraufhin Morpheus easy hinausspazieren würde. Und der Agent, der sogar Kugeln ausweichen kann, schaffte es während Trinitys coolem Spruch nicht zu reagieren.
James Bond – Lizenz zum Töten (Die Geschichte von)
James Bond mit dem Titel „Lizenz zum Töten“ ist etwas missverständlich, denn genau diese Lizenz wird ihm schon bald entzogen und er weiß einfach nicht, wo man sie wieder beantragen kann.
Bond und Sharkey sind mit Felix Leiter auf dem Weg zu dessen Hochzeit. Wie es das launenhafte Schicksal so will, verlässt gerade jetzt der südamerikanische Drogenbaron Sanchez zum aller ersten Mal seine Festung. Der Grund dafür ist so einfach wie nachvollziehbar. Seine neue Schnitte geht gerne fremd und ist für einen kleinen One-Night-Stand mal eben auf die Bahamas gesurft. Anstatt eine engagierte Eingreiftruppe zur Verhaftung zu entsenden, übernimmt Felix den Zugriff mit lediglich zwei DEA-Agenten selbst und degradiert Bond zum versierten Zuseher. Warum sollte man auch die Hilfe des besten Agenten der Welt in Anspruch nehmen, wenn man auch alleine versagen kann? Sanchez tötet den Stecher, legt seine Freundin übers Knie und entkommt. Bond erbarmt und involviert sich, versteckt sich in einem 100-IQ-Move bei der Schießerei hinter explodierenden Fässern und kann Sanchez letztendlich mit einem Hubschrauber abschleppen. Felix und Bond springen mit Fallschirmen ab und landen direkt vor der Kirche. Nett, aber nun steht die Ehe unter einem schlechten Stern, da der Bräutigam bei der Hochzeit einen besseren Auftritt als seine Frau hingelegt hat.
Sanchez bietet zwei Millionen Dollar, wenn ihn jemand befreit und sofort nimmt sich ein Kollege von Felix diesem garstigen Problem an. Obwohl der Drogenbaron spektakulär flieht, sagt niemand Felix Bescheid oder schickt ihm eine Einheit zu seinem Schutz. Kompetente Organisation, diese DEA. Vollkommen überraschend entsendet der Bösewicht seine Schergen, lässt die Braut töten und den lieben Felix von Haien anknabbern. Selbst wenn er nicht geflohen wäre, hätte man mit einem Racheakt rechnen müssen. Felix ist aktuell der voll krasse, beste Freund von Bond, welcher nun ordentlich raget. Er klappert alle Haifischinstitute ab, findet die Steckblume von Felix und bricht in den Schuppen ein. Er erspäht Drogen, wird sofort entdeckt, überwältigt die Wache und lässt sie verschwinden, wird erneut entdeckt, überwältigt die Wache und lässt sie verschwinden und wird vom Verräter entdeckt, den er kurzerhand den Haien zum Fraß vorwirft. Stealth ist in dieser Geschichte nicht Bonds Komfortzone.
Plötzlich bemüht M seinen Allerwertesten in die USA, erklärt Bond, dass er hier keine Zuständigkeit hat und zieht ihn ab und Bond erwidert, dass er aber seinen voll krassen Freund rächen muss. In einer Kurzschlussreaktion kündigt James und M akzeptiert. Das passiert, wenn man Jungs ohne der Beaufsichtigung ihrer Mütter alleine im Sandkasten spielen lässt. M entzieht Bond seine Lizenz zu töten und will seine Waffe. Anstatt diese einfach auszuhändigen, zu gehen und sich an der nächsten Ecke in den USA eine neue zu besorgen, überwältigt Bond seine verbündeten Agenten und flieht. Anstatt James einfach entkommen zu lassen, da er sich in den USA ja an jeder Straßenecke eine neue Waffe besorgen könnte, schießen die verbündeten Agenten auf ihren Topagenten. Die dümmste Szene ever. Irgendwann hält M seine Agenten zurück, weil hier zu viele Leute sind. Ich will nicht auf Kleinigkeiten herumreiten, aber da ist ein Wald mit Bäumen und sonst niemand.
Bond verfolgt den Haiinstitutsleiter aufs offene Meer, infiltriert sein Schiff, wird sofort entdeckt, überwältigt seinen Gegner, lässt ihn verschwinden, wird sofort wieder entdeckt und taucht unter. Er trifft die Schnitte, während der Rest der Crew die Lust verliert, nach dem Eindringling zu suchen. Ne, ist klar. Auf einem Schiff, bis zum Rand voll mit Dollarscheinen und Drogen, hat der Schurke sicherlich Verständnis, wenn seine Mitarbeiter keine Lust mehr auf Versteckenspielen haben und lieber schlafen gehen. Bond verbringt die Nacht bei der Schnitte, wobei nicht überliefert ist, was dort im Detail geschieht. Am nächsten Morgen verhindert er geschickt ungewollt entdeckt zu werden, indem er sich einfach offen zeigt. Er beginnt einen kleinen Kampf mit der gesamten Mannschaft, die ziemlich inkompetent zu sein scheint. Anstatt den hilflosen, britischen Agenten abzustechen, schneiden sie lieber seinen Atemschlauch unter Wasser durch und treffen auch sonst eher semioptimale Entscheidungen. Bond vernichtet mit Leichtigkeit im Alleingang die Drogen, klaut einen Koffer voll Geld und entkommt mit einem Flugzeug, welches er auf seinen Fußsohlen wasserschifahrend einholt. Ein typischer Dienstagmorgen eben. Dabei wird Sharkey von einem Hai getötet, was Bond überraschenderweise nicht sonderlich tangiert und auch ob des Wortwitzes nicht belustigt.
Er recherchiert weiter und beschämt mit seinen Kombinationsfähigkeiten gleich Sherlock und Columbo gleichermaßen. Sanchez weiß von einem x-beliebigen geplanten Treffen von Felix und einer Pilotin, der natürlich auch noch niemand Bescheid gesagt hat, dass der Hoschi von Haien angeknabbert wurde. Er warnt sie, Benicio del Toro kämpft beim Treffen als Unterschurke mit einem Messer gegen eine Pumpgun, sogar Bobby Sixkiller taucht auf und die beiden entkommen im letzten Moment. Ich verstehe nicht ganz, warum Angeschossene nach dem ersten Treffer immer sofort ihre schusssichere Weste ausziehen, doch da die Pilotin Bond ohnehin gleich verfällt, hat sie schon einmal unnötigen Ballast abgeworfen.
Unser Held zahlt ihr 75.000 Dollar, wenn sie ihn nach Südamerika fliegt. Erst ziert sie sich, doch nachdem er den kleinen James kurz reingehängt hat, biedert sie sich ihm an, tödliche Aufträge übernehmen zu dürfen. Sie fliegen zur Bank und zum Casino von Sanchez in Panama. Plötzlich ist keine Rede mehr vom Bösewicht, der sich ständig in seiner Festung verbarrikadiert. Bond erregt die Aufmerksamkeit des Schurken, flirtet ein bisschen mit dessen Schnitte, lässt sich seine Waffe abnehmen und führt plötzlich ein Bewerbungsgespräch. Was zur Hölle ist jetzt wieder passiert? Obwohl Bond Sanchez in Florida festgenommen hat, kann sich dieser plötzlich nicht mehr an sein Gesicht erinnern und bietet ihm eine Festanstellung an: 20 Wochenstunden und täglich einen Ritt auf seiner Schnitte.
Q hat sich Urlaub genommen, um Bond zu helfen, denn Moneypenny hat den Topagenten ohne Probleme gefunden, währen M noch immer im Trüben fischt. Q ist ein fähigerer Agent als Felix Leiter und stattet James mit einem Wecker, Zahnpasta und Mausefallen aus! Das macht zwar alles nicht besonders viel Sinn, da Bond Sanchez direkt angreift, ist dafür aber lustig. Beim Attentat wird er plötzlich von zwei Ninjas attackiert, denn Ninjas waren damals noch ziemlich cool. Irgendwie ist jetzt noch Hongkong in die Drogenaffäre involviert, was jedoch nicht weiter von Bedeutung ist. Bond nutzt die Situation, um in der Gunst von Sanchez zu steigen, wird sein neuer bester Freund und sticht endgültig seine Schnitte an. Einmal durchgenudelt verliebt sich jede Frau unsterblich in Bond, aber da ist ja noch die Pilotin und schon kann der Zickenkrieg beginnen. Es kommt zur Besichtigung von Sanchez´ Labor, wo Kokain in Benzintanks aufgelöst und anschließend wiederhergestellt werden kann. Coole Idee, so wie bei Whiskey mit Rumfässern. Das Koks muss ordentlich einfahren, wenn es vorher in Benzin zwischengelagert wurde. Au! Benicio del Toro erkennt endlich Bond und die nicht enden wollende Action kann beginnen. Nach einem langen Kampf stirbt Sanchez vollkommen überraschend und Bond steht zwischen zwei Frauen. Kann man jetzt streiten, wer von den beiden gewonnen hat. Überraschenderweise entscheidet er sich für die Pilotin, anstatt für die Schnitte, die hobbymäßig fremdgeht. Ich schätze, das ist dann das Happy End.
Die verkaufte Frau (King of Queens S1E17)
Text vom Video:
Entschuldigen Sie mal, Offizier, schon mal jemanden getötet?
Die verkaufte Frau: Richie kommt von der Grundschule und erzählt Papa-Doug, dass er heute ein Referat über Brandschutz vortragen musste. Anschließend hat ihn die Lehrerin bis am Abend „nachsitzen“ lassen. Spence interveniert, denn er sieht hier zu Recht einen Amtsmissbrauch. Die Lehrerin hat mich nachsitzen lassen, wenn du verstehst was ich sagen will. Das darf sie gar nicht machen. Du bist doch kein Schüler.
Carry bekommt einen Strafzettel, wodurch sich die Versicherungsprämie verdoppeln würde. Laut Doug steht in der Broschüre: „Du bist ein beharrlicher Wiederholungstäter. Das heißt, du wiederholst mit Beharrlichkeit.“ Ich wusste jetzt nicht, dass solche Einschätzungen in Broschüren stehen, aber Versicherungen in den USA sind eben anders. Carrie war zu dem Cop zwar richtig garstig, doch zum Glück ist er masochistisch veranlagt, will gerne übers Knie gelegt werden und ruft sie an. Er tut so, als würde er sich für Jura interessieren und unbedingt mit einer Anwaltsgehilfin sprechen wollen. Eine perfekte Tarnung für das erste Date, da sich die meisten angehenden Juristen vorab mit Sekretärinnen zu einem mündlichen Diktat verabreden. Dies ist in der Branche durchaus üblich. Doug erkennt die Gelegenheit den Cop vor Gericht wohlwollend zu stimmen und überredet seine Frau mit Engelszungen zu dem Rendezvous. Und Richie rät noch zu einem Nachtkleid als passendes Outfit. Als liebender Ehemann gibt er noch einen letzten Rat auf den Weg: „Sei einfach wie immer und dazu noch charmant.“ Der Cop geht sofort in die Vollen, offenbart seine Intention und möchte Carrie küssen. Langsam kommen ihr erste, unbestimmte Zweifel am Vorhaben ihres Mannes. Doch Finanzexperte, der er nun einmal ist, unterdrückt er die dezenten Einsprüche, welche seine Frau verstört skandiert und heizt den Flirt weiter an. Wenn ihr mich fragt, geht unser Pummelchen da ein dezentes Risiko ein, aber unser Held wird schon wissen, was er tut.
Der gute Arthur bekommt Wind von der Sache, hält Carrie seinen Drogenvortrag, was die Angelegenheit jetzt nicht unbedingt besser macht und überlegt, wie er den beiden Kindern in der vermeintlichen Ehekriese helfen kann. Da der Cop plötzlich nichts mehr von sich hören lässt, ändern sich Carries Bedenken in Selbstzweifel und blanken Hass auf alle Männer. Als sich der Cop endlich doch wieder meldet und sich mit der allseits beliebten Ausrede „Undercovereinsatz“ entschuldigt, unterbricht Arthur das Gespräch und offenbart ihm, dass seine Tochter verheiratet ist. Der Cop poliert seine Uniform, taucht vor Gericht auf und schafft es, dass sogar Doug gegen seine eigene Frau ist. Nachdem er fertig war, war ich auch gegen dich. Die ganze Geschichte verrät uns wohl mehr über unseren Vorzeigeehemann, als uns lieb ist. Los, los, liebt euch endlich.
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Tron – 1982 (Die Geschichte von)
Programme sind in dieser Geschichte personifiziert, können Schmerzen empfinden und verehren ihre User wie Götter. Damit alle Schauspieler der realen Welt auch im Cyberspace mitspielen können, hat jeder User mindestens ein Programm geschrieben, dass genau wie er aussieht. Typisches Nerdverhalten eben. Die roten Programme werden vom MCP, vom Master Control Program angeführt und haben den Sadismus für sich entdeckt. Aus Jux und Tollerei vernichten sie in Spielen blaue Buchhaltungsprogramme. Der User Dillinger hat vom User Flynn Videospiele gestohlen, veröffentlicht und ist nun Präsident der Firma ENCOM. Flynn sucht seither im Cyberspace nach Beweisen für den Diebstahl. Dillinger erkennt, dass das MCP zu mächtig wird und möchte es mit dem Tronprogramm überwachen. Das MCP beschließt kurzer Hand die Welt zu übernehmen. Bei einem weiteren Angriff von Flynn wird er vom MCP digitalisiert. Kaum ist Flynn im Cyberspace, gibt es kaum noch Handlung. Er trifft auf Tron, es kommt zu den ersten Spielen, die noch immer ganz geil aussehen, die beiden fliehen, es kommt zu weiteren Kämpfen und ständig wird einer totgeglaubt, bis sie endlich mit der Außenwelt Kontakt aufzunehmen. Inzwischen entdeckt Flynn, dass er hier als User gottähnliche Mächte besitzt. Matrix lässt grüßen. Das MCP muss sich mit Sark verbinden, doch schafft es nicht seine Widersacher aufzuhalten. Sie gewinnen, Flynn kommt mehr durch Zufall in die reale Welt zurück, die Beweise gegen Dillinger fallen ihm ungefragt in den Schoß und alles ist gut. Ende.
Kein Anschluss unter dieser Nummer (Eine schrecklich nette Familie S2E05)
Text vom Video:
Die Gegend ist tagsüber hässlich genug, ich muss sie nicht auch noch nachts sehen.
Kein Anschluss unter dieser Nummer: Al kommt von einem stressigen, jedoch erfüllenden Arbeitstag aus der Schuhfabrik nach Haus und freut sich schon auf einen gemeinsamen Abend mit seiner Familie, als eine hinterlistige, überfütterte Telefonrechnung durchs Fenster flattert. Sofort analysiert der Familienernährer fachmännisch die Situation und geht die einzelnen Anrufe sachlich durch: „Wer ruft 555-Hengst an?“ Unser Sherlock findet sogleich heraus, dass leider alle Anrufe ihre Berechtigung haben, bis auf ein heimtückisches Telefonat nach Vancouver, ins feindliche Kanada um ganze $ 80,–. Wenn man die Inflation beachtet, könnte man sich um den Betrag heutzutage eine kleine Insel kaufen. Selbstredend will der erfahrene Geschäftsmann diese Kosten nicht übernehmen und erklärt sachlich: „Für Irrtümer zahle ich nicht. Das tu ich seit ich verheiratet bin.“ Zu allem Überfluss hat die Stadt Chicago noch eine Lampe auf der Straße installiert, welche genau auf Al´s Teil des Betts im Schlafzimmer leuchtet. Selbstlos und mit besten Intentionen bietet er Peg an den Platz zu tauschen, damit sie in den Genuss der gratis Solarbestrahlung kommt, doch da seine Füße die Moskitos vom nahegelegenen Fenster fernhalten, ist dies leider keine Option. Interessant, wie hier dezent das gigantische Moskitoproblem von Chicago in den 80er Jahren erwähnt wird. Wer kennt es nicht mehr?
Unser Topmanager und Schuhverkäufer beschwert sich in der uns bekannten sachlichen und versierten Art bei der Stadt über die Lampe und bei der Telefongesellschaft über Vancouver. Kurz darauf wird überraschend der Anschluss vorübergehend stillgelegt, was lediglich die Diabolik des Netzanbieters beweist. Bud nutzt die Gelegenheit, um ein wenig seine Schwester zu necken, doch Kelly und Peg leiden sehr unter der Telefonabstinenz. Letztere telefonierte bis weilen noch täglich mit ihrer Mutter, doch nun läuft jeglicher Kontakt nur noch über die Nachbarn Steve und Marcy, die nicht gerade erfreut sind. Es ist ein hartes Los, wenn man so rücksichtslose Nachbarn hat. Obwohl Al alles tun würde, um jegliches Leid von seiner Familie fernzuhalten, entschließt er in diesem Punkt doch hart zu bleiben. Weißt du was das Schlimmste ist, was irgendjemand von dir sagen kann? Schuhverkäufer!
Aber nun macht sich Peggys Mutter Sorgen um ihre Tochter. Also hievt sie sich mit einem Gabelstapler aus ihrem Bett in Wanker und macht sich auf den Weg nach Chicago. Al liebt seine Verwandtschaft über alles, doch im Augenblick ist nicht gerade die Saison für Schwiegermütter, weshalb er sofort die Telefonrechnung bezahlt, um das in Bewegung gesetzte Katamari noch aufzuhalten. Leider ist es bereits zu spät und Peggys Mutter zieht bei den Bundys ein. Doch Al geht aus dieser Geschichte selbstverständlich nicht als totaler Verlierer hervor. Er hat es zumindest geschafft, dass die Lampe von der Stadt uminstalliert wurde. Da seine Schwiegermutter nun in seinem Bett schläft, muss er auf die Couch auswandern, wo leider nun die neue Lampe hinscheint. Doch all dies erträgt unser Held wie ein Mann! #BH
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Fast & Furious 9 (Die Geschichte von)
Gebbi präsentiert euch die kohärente und strukturierte Geschichte von Fast & Furious 9.
1989 wird Vater Toretto bei einem Rennen durch einen Konkurrenten angestupst, woraufhin sein Auto explodiert und sich sein Körper vervielfältigt. Dom brettert dem Konkurrenten einen Schraubenschlüssel über den Kopf, wird festgenommen, erfährt, dass vielleicht sein Bruder Jakob am Tod des Vaters schuld ist, wird freigelassen und fährt mit ihm ein Rennen um die Zukunft ihrer Familie. Bei all dem geschwülstigen Geseire seit so vielen Jahren über die Family erfahren wir jetzt, dass Dom seinen eigenen Bruder verstoßen hat. Respekt. Sie fahren los, wieder wird der Spruch „Zu früh“ bemüht, Jakob verliert, fährt ganze acht Teile einfach weiter, dreht für Teil neun endlich um und kehrt als Antagonist zurück.
Dom spielt in der Gegenwart mit seinem Sohn Mechaniker, als plötzlich die Gang auftaucht. Sie besteht, präzise gesagt, aus inzwischen austauschbaren Spezialisten, die alles besser als andere können, so lange sie nur zu Doms Familie gehören. Das ist wie beim Undertaker, der in seinen Heldenphasen immer ein super Wrestler war und all seine Fähigkeiten verloren hat, wenn wer zur dunklen Seite wechselte. Doch zumindest hatte der Dead Man stets eine Charakterentwicklung.
Mr. Nobody hat Cipher gefasst, doch seine Maschine wurde angegriffen und ist in Zentralamerika abgestürzt. Das Team macht sich auf den Weg, keine Ahnung wie sie problemlos Fahrzeuge und Waffen in ein zentralamerikanisches Land bringen, und erreichen sogleich die Absturzstelle. In einem Behältnis finden sie eine mysteriöse Halbkugel und werden postwendend von Militärs angegriffen, die selbst den Mount Everest nicht treffen könnten, wenn sie draufstehen würden. Während knapp 200 Soldaten, eng im Kreis um Roman aufgestellt, zielsicher an ihm vorbeiballern, fängt statt seines Körpers mein Hirn langsam zu bluten an.
Noch immer kennt das Team keine Headsets und kommuniziert während der krassesten Stundmanövers lieber via Walki Talki, während sie durch ein Minenfeld brettern. Dann schlagen noch wenige Zentimeter entfernt Raketen ein, doch da sie Explosionen einfach gekonnt ignorieren, kann ihnen natürlich nichts passieren. Das alles ist so absurd, dass sich sogar die Protagonisten selbst über den Quatsch wundern. Roman spricht den Schwachsinn an und das reicht dann auch als Erklärung. Schließlich kommt auch noch Jakob zur Party und offenbart sich als der Bösewicht. Er klaut die Halbkugel, zankt sich ein wenig mit Dom und entkommt mit einem Flugzeug.
Eigentlich ist es Energieverschwendung darauf hinzuweisen, was tatsächlich geschehen ist, aber das ist nun einmal das Konzept dieses Formats. Jakob schießt ein Flugzeug der Agency ab, nimmt Cipher gefangen, versteckt sich hämisch kichernd hinter einem Hügel, wartete bis Dom und das Team aus den Staaten kommen, den Behälter öffnen, die Halbkugel holen, greift an und nimmt ihnen das Ding ab. Toller Plan. An ihm ist definitiv kein Manager verlorengegangen. Schließlich vergisst Dom, dass er in einem Auto sitzt und fliegt noch ein bisschen über Mittelamerika. An dieser Stelle möchte ich mich demütigst bei der Physik entschuldigen, die bereits den Planeten verlassen hat. Der gesamte Teil ist wahrscheinlich nur die Fantasie der beiden zickenden Torettokinder, was noch die beste Erklärung für den sogenannten Plot wäre.
Zum Hintergrund: Jakob arbeitete für einen extrem reichen Snob, der blasser kaum sein könnte. Sie haben Cipher entführt, die nun das Projekt Aries, ich glaube sie meinen Ares, offenbart. Dieses Programm kann an einem lauen Sonntagmorgen die Kontrolle über alle Computer der Welt und somit auch alle Waffensysteme übernehmen. Der Plan ist folgender: Jakob besorgt die zweite Hälfte der Kugel und den geheimen Schlüssel, mit dem Ares aktiviert werden kann. Trotz des ganzen Mülls im Weltraum schießen sie ihren eigenen Satelliten in die Erdumlaufbahn und laden anschließend das Virus hoch. Per USB-Stick vor dem Start wäre es schneller gegangen, doch dann hätten wir am Ende keine Dramaturgie. Und irgendwie ist noch der tote Han in die Sache verwickelt.
Bisher noch ein durchdachter Actionstreifen, wird es jetzt ein wenig verrückt. Die Zufälle von Star Wars 7 sind dagegen die Essenz der Mathematik. Der Kontrahent und gleichzeitig Jakobs Ziehvater verrät Dom, dass sich sein Bruder in London befindet. Derweilen vertilgen Letty und Mia irgendwo in Tokyo einen kleinen Snack und treffen ganz zufällig auf den verstorbenen Han. Derweilen bummelt ein Teil des Teams irgendwo in der Weltgeschichte herum und trifft sich ohne Kontext mit Boswell aus Teil drei, der ein Rakentenauto bastelt. Derweilen besucht Dom kontextlos die Shaw-Mutter, trifft sich mit Jakob, lässt sich von irgendwelchen Mädels festnehmen und wird sofort wieder freigelassen. Kling komisch, ist aber so.
Kurz darauf: Das Team, welches gerade noch auf der Welt verstreut war, trifft sich rein zufällig an einem x-beliebigen Ort, an dem unser Langfinger Jakob just in diesem Moment die zweite Halbkugel klaut. Roman haut x-beliebigen Leuten auf der Straße auf die Schnauze und findet rein zufällig Jakobs Fluchtwagen mit einem Super-Duper-Magneten. Dieser wird gleich darauf rein zufällig von Ramsey entführt. So viele Fahrzeuge stehen in unseren Städten heutzutage schließlich nicht rum. Da kann es ja nur das eine sein. Plötzlich ist sogar noch Dom vor Ort, haut seinem Bruder auf die Schnauze und sie nehmen ihn fest.
Im supergeheimen Versteck kommen plötzlich die Mädels mit Han und einer Tusse vorbei, wo ich beim Blick von Vin Diesel nie weiß, ob er sich freut, ihm eine reinhauen möchte oder gegen Blähungen ankämpft. Einfach ein genialer Schauspieler. Han hat für Mr. Nobody gearbeitet und seinen Tod vorgetäuscht, was im 3. Teil eher bescheidenen Sinn macht. Er ist mit dem Mädchen untergetaucht, welche nun der Schlüssel für Ares ist. Der Snob kommt vorbei, entführt die holde Maid und Jakob lässt Dom und das Team lebend zurück. Da ist der Sieg quasi garantiert. Unhöflicherweise befreit sich das Team und Dom versteht endlich, dass sein Bruder nicht für den Tod des Vaters verantwortlich war. Rückschluss: Er hat seinen Bruder ohne Grund Jahrzehnte verstoßen. Was für ein A-Loch?
Es kommt zum Showdown. Anstatt sich zu verbarrikadieren fährt der Snob mit Jakob in einem Konvoi durch eine x-beliebige Stadt und lädt derweilen Ares auf seinen Satelliten hoch. Dom greift mit seinem Team und den Supermagneten den Konvoi an, während zwei Mitglieder mit einem Raketenauto von Boswell in das Weltall fliegen und dort den Satelliten zerstören wollen. Da sie keine Ahnung von Spaceshuttles haben, aber ziemlich gut Autofahren können, klingt dies überaus vernünftig. Sie haben sich Taucheranzüge übergestreift und die Fenster besonders fest hochgekurbelt.
Da die Physik bereits unsere Galaxie verlassen hat, machen die Supermagneten nun genau das, was das Team gerne möchte und so befreien sie kurzerhand die Schlüsselfrau. Der Snob verbündet sich derweilen mit Cipher und hintergeht Jakob noch bevor er gewonnen hat, was der Intelligenz von Willie aus Biene Maja entspricht. Und schon ist die Toretto-Familie wieder vereint. Gemeinsam schlachten sie noch ein paar tausend Polizisten ab, Kollateralschaden eben, die Clowns im Weltall zerstören den Satelliten, sie töten den Snob und treten Cipher in ihren Allerwertesten.
Wir müssen noch einen Spruch zum Abkotzen ertragen und dürfen endlich das Kino verlassen. Im Hinausgehen wird uns noch eine letzte Szene nachgeschmissen, in der Jason Statham beim Schlagsacktraining einen Zahnschutz trägt. Hat er Angst, der Sack schlägt zurück?
Valentinstag (King of Queens S1E16) #Facebook
Text vom Video:
Hey, hey, hey, hey, was tust du denn da? Ich wasch meine Finger wund und schrubbelig, so wie ich es gern hab.
Beim King of Queens ist Valentinstag. Doug gebietet in seiner grenzenlosen Großzügigkeit, dass sein Weib den Abwasch erst morgen erledigen müsse und lädt die Holde zu einem kleinen Imbiss in einem Restaurant ein. Carrie ist ob dieser Großzügigkeit sichtlich erregt und beschließt sich anschließend endlich wieder einmal ordentlich durchpimpern zu lassen. Gerade noch rechtzeitig erkennt sie, dass ihr Vater Arthur bei der kleinen Akrobatiknummer stören könnte und schickt ihn kurzerhand auf eine Seniorenparty. Er ziert sich, da bei solchen Treffen die notgeilen Grannys ihn zu einem reinen Sexobjekt degradieren. Das hassen sie, die Männer. Ich hab Fieber, hier, kuck dir das an. 44,8. Carrie geniert sich nicht, ihre Gründe für seine Absenz ausführlich zu schildern und macht klar, dass sie seine Abwesenheit bei der bevorstehenden Reitstunde „jetzt ganz in echt“ wünscht. Offensichtlich haben die beiden ein ganz eigenes Vater-Tochter-Verhältnis, von dem wir keine weiteren Details erfahren möchten.
Unser Held zieht also los und lässt das erste Golden Girl abblitzen. Doch als die zweite, runzlige Schnitte dieselbe Taktik verfolgt, kommen sie ins Gespräch. Beide behaupten vehement verheiratet zu sein, was ein geheimes Treffen mit anschließendem Flüssigkeitsaustausch plötzlich unerwartet interessant erscheinen lässt. Als jedoch auffliegt, dass sie geschwindelt haben und sich jederzeit treffen könnten, verliert die Romanze schnell ihren Scharm und sie gehen sofort wieder getrennte Wege. Eine klassische Valentinsgeschichte eben, die jedoch noch lange kein Ende finden wird, denn die mysteriöse Frau mutiert in den späteren Folgen zu Spences Mutter, in deren Rolle sich die verhängnisvolle Affäre fremdschämend fortsetzt.
Doch nun zur Haupthandlung: Spence ist ein Glückspilz, denn er wurde an einem Valentinstag aus den Lenden seiner Mutter gepresst, ist über dreißig Jahre später noch immer Single und wohnt noch bei seinem Brutkasten. Dies sind die perfekten Voraussetzungen, einen wirklich fetzigen Tag zu erleben. Die Jungs stimmen schweren Herzens zu, ein schnelles Bier mit dem Muttersöhnchen zu exen, bevor sie sich mit ihren Frauen treffen und die Betten knattern lassen wollen. Spence ist ob der unerfreulichen Kohärenz seines Geburtstags und des Valentinstags und der Kollision seiner Freunde mit seiner Mutter, die hier übrigens noch vollkommen anders aussieht, etwas verstimmt und stürmt flennend aus der Wohnung. Spencer Olchin pinkelt im Sitzen. Auch auf seine Mutter-Sohn-Beziehung muss man nicht neidisch sein. Die notgeile Granny droht mit Selbstmord, zwingt die drei Jungs mit ihr zu feiern und zeigt ihnen ein flottes Video über die Beschneidung ihres Jungen.
Derweilen wartet Carrie in der Bar und wird von einem Traummann angemacht: „Wollen Sie wissen wie ich rieche?“ „Lieber nicht.“ Das Vorzeigeexemplar der männlichen Gattung wird ebenfalls versetzt, also erbarmt sich unsere Seelenfürsorgerin und lädt den Sozialspast zum Essen ein. Wem will sie als nächstes helfen, Judas, Stalin oder gar dem lieben Adolf?
Inzwischen versuchen unsere Jungs aus den Klauen der Vettel zu entkommen. Richie freut sich als Feuerwehrmann schließlich über einen gewaltigen Brand im Krankenhaus, vorzugsweise in der Waisenabteilung und Deacon vertschüsst sich aus dem Fenster, ohne sich vorher zu verabschieden. Doug hat den Wettbewerb „Survival of the Fittest“ allen Erwartungen nach verloren und muss ausharren, bis die Mutter am übermäßigen Alkoholkonsum ins Koma fällt. Die Moral der Geschichte: Ich habe wirklich keine Ahnung.
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Star Trek 10 – Nemesis (Die Geschichte von)
Nach gefühlt 700 Staffeln und der Wiederbelebung von Rikers Libido im letzten Teil, heiratet er endlich Diana Troi. Gordi wird melancholisch, Worf ist besoffen und schon wieder wird ein bisschen gesungen. Anschließend ist die Feier auf Betazed geplant, bei der alle nackt sind. Entwarnung, dieser Teil ist kein Porno mit Grannys und die Szenen werden zum Glück nicht gezeigt.
Die Enterprise hat nämlich etwas viel Besseres zu tun, denn auf dem Weg empfängt sie ein positronisches Signal. Es hinterfragt später natürlich niemand, wie genau verstreute Körperteile eines Androiden ein Signal in das Universum brettern können. Atmosphäre und so. Der Weg führt sie in die Nähe der romulanischen Neutralen Zone, wo man denken sollte: Null Problemo.
Inzwischen wurde CGI erfunden und das wollte auch gezeigt werden. Das Lustige daran ist, dass bei der Originalserie das Beamen implementiert wurde, da sie zu wenig Budget für die Landeszenen hatten. Nun muss dieser praktische Mist immer wieder negiert werden, damit man eben tolle Landungs- und Fluchtmanöver zeigen kann. Also tauchen immer wieder plötzlich unliebsame Stürm oder unfreundliche Subraumanomalien auf, von denen nachher wieder niemand etwas wissen will. Picard vergisst erneut sein Alter und imitiert wieder einmal Captain Kirk. Er ist nämlich hauptsächlich für die Action und auch ein bisschen für die Erotik zuständig, während Riker auf der Brücke bleiben muss und nicht mitspielen darf. Es scheint Picard jedoch ziemlich viel Spaß zu machen. Sie klauben die Körperteile des Androiden zusammen, finden den Kopf natürlich als letztes und siehe da, es ist ein Data. Natürlich muss man sich einem körperlosen Kopf bewaffnet nähern, immerhin könnte er ja beißen. Dann würde sofort in die Fresse gefasert werden.
Picard wittert ob der offensichtlichen Falle Gefahr und meint: „Hier scheint etwas nicht zu stimmen.“ No shit Sherlock? Vollkommen überraschend werden sie angegriffen. Sie konnten die einzelnen Körperteile von Lichtjahren entfernt im Universum aus auf einem Planeten im Sand vergraben orten, aber die gigantische Armee hinter der nächsten Sanddüne haben sie nicht bemerkt. Nach einer netten Actionszene sind sie wieder auf der Enterprise und setzten Befor, Datas Vorgänger zusammen. Und auch der ist lustig. Datas Erinnerungen werden auf den leicht beeinträchtigten Androiden übertragen, was so ziemlich jeder Direktive der Föderation widersprechen dürfte. Data ist ein selbsterkennendes Individuum und wird hier easy cheesy kopiert. In welchem Universum würde Picard das je zulassen? Antwort: Genau in diesem, denn sein Klon Shinzon hätte damit wahrscheinlich keine Probleme.
Plötzlich klingelt Admiral Janeway an der Tür, die nichts Sinnvolles zur Geschichte beizutragen hat. Riker muss seine Flitterwochen verschieben, denn Picard soll sich mit Shinzon, dem neuen Führer des romulanischen Reichs, treffen. Sie bummeln also los und nach längerem Warten enttarnt sich plötzlich ein absolut überbewaffnetes Schiff vor ihnen. Picard lässt die Schilde unten, was sein Verantwortungsbewusstsein seiner knapp eintausend Mann starken Besatzung verdeutlicht.
Er trifft seinen Klon Shinzon, der das romulanische Reich übernommen hat. Und so toll die Grundidee auch ist, schmilzt an dieser Stelle der Plot wie Eis in Lava. Shinzons Geschichte ist so einfach wie logisch und lückenlos: Die Romulaner wollten Picard bei Gelegenheit gegen den Klon ersetzen, um einen Spion in der Föderation zu haben. Doch dann hat die Regierung gewechselt und der Knabe sollte auf Remus in einem Straflager sterben. Die Remouladen sind die Sklaven und gleichzeitig die Krieger der Romulaner. Shinzon war dem Tode geweiht, hatte jedoch einen Protegé und ganz brav geschuftet, weshalb er jetzt der menschliche, ich wiederhole und betone menschliche Anführer der Romulaner ist. Da bleiben keine Fragen mehr offen. Dass er mit der verbotenen Thaleronstrahlung, im Gegensatz zu den zahlreichen erlaubten tödlichen Strahlungen, den gesamten Senat ausgelöscht hat, scheint niemanden zu interessieren. Allerdings muss ich gestehen, dass es die Politiker auch wirklich verdient haben. Der Anschlag war nach der Hasspredigt vollkommen offensichtlich und hat so lange gedauert, dass sogar eine Schildkröte mit Arthritis den Raum hätte rechtzeitig verlassen können. Aber das Leben ist kein Ponyhof und die Romulaner sind nicht die Wendy und jetzt ist eben Shinzon an der Macht. Er erzählt, dass er die Befreiung der Remouladen und allumfassenden Frieden möchte. Lieber Autor: Merkst du selber oder? Beim Gespräch erfahren wir endlich, warum Picard so gut hören kann und er und Data haben jetzt beide einen Zwillingsbruder.
Shinzon wurde jedoch mit einem Ablaufdatum erschaffen. Was genau war jetzt nochmal der Plan der Romulaner? Sie wollten einen Klon erschaffen, der den alten Picard ersetzen sollte. Mal ganz davon abgesehen, dass sich sein Aussehen durch ein komplett anderes Leben wohl dezent unterschieden hätte, selbst bei überdurchschnittlichem Alkohol- und Zigarettenkonsum hätte er sein Vorbild alterstechnisch wohl nicht so schnell eingeholt. Jetzt erfahren wir, dass er so konstruiert wurde, dass er schon in jungen Jahren stirbt. Also hätte er Picard nach dem eigentlichen Plan schon längst ersetzen müssen. Haben die geglaubt, dass es niemandem auffällt, wenn sein Captain plötzlich wieder knapp vierzig Jahre jünger ist?
Nun kommt die große Überraschung, denn Shinzon will gar keinen Frieden, sondern die totale Vernichtung. Damit konnte nun wirklich niemand rechnen. Befor ist sein Spitzel und Picard wird entführt. Data rettet seinen Captain als Befor verkleidet, hat jedoch nur einen Heimkehrknochen, Beam-me-up-Scotty-Chip eingesteckt. Die mistigen Dinger bekommt man leider nur, wenn man nackt satanische Rituale auf Kohlen tanzt und dabei Lieder von Andreas Gabalier singt. Letztendlich fliehen die beiden doch mit dem Millennium Falcon durch den Todesstern. Obwohl der Flug durch die engen Korridore für Data wohl kein großes Problem wäre, lässt sich Picard den Spaß nicht nehmen.
Und wieder ein schönes Beispiel für Picards Verantwortungsbewusstsein. Nachdem Shinzon droht die Enterprise zu vernichten und bereits mit fünfhundert Phasern und Torpedos auf das Schiff zielt, schlendert unser Captain melancholisch aus seinem Zimmer und zählt die Knochen an Worfs Stirn. Aber er ist cool und hat Stress einfach nicht nötig. Der Kampf beginnt und die Romulaner kommen zu Hilfe, was keinen nennenswerten Effekt hat. Ron Perlman vögelt Dianas Psyche und entert mit einer Handvoll Leuten das tausendmannstarke Schiff. Und hier beginnt das Kapitel „Alte Männer im Weltraum sorgen für Action.“ Riker verfolgt auf der Enterprise alleine Ron Perlman, was wohl in keinem Universum eine gute Idee wäre und liefert sich mit ihm eine saftige Schlägerei. Das Ganze wirkt ein wenig erzwungen, doch wer in Star Wars 7 das Treffen von Ben und Han gesehen hat, den sollte nichts mehr erschüttern. „Mein Todesplanet wird angegriffen, also verlasse ich die Kommandozentrale und gehe alleine über eine lange Brücke am Arsch der Heide, wo zufällig mein Vater wartet.“
Die Zeit wird knapp, also donnert Picard mit der Enterprise in Shinzons Schiff. Holla die Waldfee – nicht Admiral Holdo. Nun kommt die absolut geniale Gegenaktion. Nachdem bei dem Angriff offensichtlich alle 52 Destruktorbänke und die 27 Photonentorpedos zerstört wurden, greift Shinzon nun mit seiner Thaleronwaffe an, die sich ganz vorne befindet und als einzige heilgeblieben ist. Absolut nachvollziehbar. Das Schiff benötigt genau sieben Minuten, bis die Flügel ausgefahren sind, die Waffe aufgeladen ist und Shinzon sein Nachtkästchen geschwängert hat. Genau genug Zeit, damit Picard nun alleine auf das andere Schiff beamen kann, wo es zum Endkampf kommt. Dies wirkt ein wenig erzwungen, doch wer in Star Wars 7 … Ach, lassen wir das. Picard reißt einen kleinen Strahlträger aus der Wand, keine Ahnung woher er die Kraft hat, aber wir hätten es sicherlich in Teil 11 erfahren, und tötet Shinzon. Data folgt, trödelt herum, hat noch immer nur einen Beamchip dabei, rettet seinen Captain und muss sich selbst opfern. Dies wirkt etwas erzwungen, doch Spiner hatte keine Lust mehr auf die Rolle. Das hat super funktioniert. Wir weinen um den toten Data, der später in der Picardserie wieder vollkommen überraschend auftaucht. Ne, ist klar.
Star Trek Nemesis ist ein würdiges, repräsentatives Ende vor dem Reboot der Saga und spiegelt gut den holprigen Weg des Franchises wider. Die schauspielerische Leistung von Patrick Stewart, Tom Hardy und die Erscheinung von Ron Perlman sind beeindruckend und wie immer blutet mir das Herz, wenn ich Brent Spiners geniale Kunst sehe, der noch immer kein Hollywoodstar ist. Alles, was wir für die Überraschungseffekte benötigen, wird vorher sinnvoll aufgebaut und kommt nicht einfach dann, wenn man es benötigt. Diana wird mental vergewaltigt und rächt sich, Bevor wird durch Data ersetzt, der Beamchip und viele mehr. Und die neue Enterprise sieht einfach wirklich nice aus. Und trotzdem hat es wieder nicht geklappt.